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«r. 141 Montag. 19. Zant 1944 Da» und enthält die amtlichey Bekanntmachungen des Zinanromtes Zschopau — Ruf 71L r. Montag. 19. Zant 194 w» „ZIchopauer Lageblatt" ist dos zur Deröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen kandrats zu Zlöha und der Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt nd enthält die amtlichey Bekanntmachungen des Zlnanzomtes Zschopau — Bankkonten: Ltadtbank Zschopau: Volksbonk Zschopau, e. Ä. m. b. H. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nus 7I" Vas AürmMivuvr »ui Lanüv» üauvrl an 8ck«vrpu»IiI äer KÄmpie in üvr wormsiuliv im ksum 8sure«r I«Vi«»mIv krückenkop! an äer Oras SinZeenZt — Der Lindruck bei 8t. do bereinigt — versenkte einen Zerstörer nnä 18 000 Lk^. — Heiäenkskter ^Viäerstsn^ suk Liba Aus dem Führerhauptquartier, 19. Juni 1944. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be-i kannt: Das Störungsseuer auf London und feine Außenbezirk« dauerte auch gestern während des ganzen Tages ynd in der heutigen Nacht mit wechselnder Stärke an. Der Schwerpunkt der Kämpfe in der Nor- mandie lag am vergangenen Tage im Raum St. Sauveur l« Vicomte. Es gelang hier dem, Feind, unter stärkstem Ciysatz seiner Artillerie und Luftwaffe die Sicherungslinien zu durch- stoßen und die Westküste der Halbinsel Cher bourg bei Barnville sur Mere zu erreichen. Die Abriegelungssront unserer Truppen ist südlich' und nördlich davon gebildet. Der feindliche Brückenkopf östlich der Orne' wurde weiter eingeengt. Feindliche Eegenan-j griffe mit Panzern scheiterten. Beiderseits, Tilly griff der Feind auf breiter Front mit stärkeren Infanterie- und Panzerkrästen an. Alle j feindlichen Angriffe brachen erfolglos zufam-j men. Nordöstlich St. Lo wurde ein Einbruch vom Bortage im Gegenstoß bereinigt. Hier hat sich die 3. Fallschirmjäger-Division unter Führung von Generalleutnant Schimpf besonders hervor getan. Kampssliegerverbände versenkten vor dem Landekopf zwei Handelsschiffe mit 18V9V BRT. und einen Zerstörer. Vier werter« Handelsschif fe mit 29 999 BRT. und drei Zerstörer wurden schwer beschädigt. Marineküstenbatterien beschädigten westlich der Halbinsel Cherbourg ebenfalls einen feind ¬ lichen Zerstörer. Aus der Insel Elba verstärkt sich der Feind durch Zuführungen. Die Jnselvesatzung leistet unter Befehl des tapferen Kommandanten Ge neralmajor Gall heldenhaften Widerstand und hat dem Gegner schwere Verluste beigebracht. Vor weit überlegenem Feind muhten sich unsere Truppen schließlich aus den Nordostteil der Insel zurückziehen. Di« Kämpfe gehen weiter. Torpedoboote versenkten östlich der Insel ein britisches Schnellboot und beschädigten zwei wei tere schwer. Im Abschnitt von Grosseto bis Perugia war gestern ein besonders schwerer Kampftag. Mit zusammengesahten Kräften griff der Feind wäh rend des ganzen Tages an, ohne daß es ihm gelang größeren Geländegewinn zu erzielen. Zu besonders heftigen Kämpfen kam es im Raum südwestlich und südlich Perugia, wo «ufere Trup pen verbissenen Widerstand leisteten und wie derholte, von Panzern unterstützte Angriffe zum größten Teil im Nahkamps zerschlugen. Im Osten scheiterten örtlich« Angriffe der Sowjets im Karpatenvorland, an der Beresina ünd beiderseits Witebsk unter hohen Verlusten für den Feind. . ' ' Schwer« deutsche Kampfflugzeuge führten in der vergangenen Nacht einen zusammengefaßten Angriff gegen den Vahnknotenpunkt Sarny, der gr-k.« Brände »-d verursachte. Ein nordameritanischer Bomberverband flog naH Nordwestdeutschland «in und führt« Terror» angrisfe gegen mehrer« Städte. Besonders in den Wohngebieten von Hamburg, Bremen, Han- nove« und Wesermünde entstanden Schäden und Personenverluste. Durch Flakartillerie der Luft- wasfe und Kriegsmarine wurden 16 feindliche Flugzeuge vernichtet. Regierender Bürgermeister SA.-Obergruppen- führer Boemcker-Bremen gestorben. Am Frei tag ist in Bremen der Regierende Bürgermeister der freien Hansestadt Bremen SA.-Obergrup- penführer Johann Heinrich Boemcker mit einem Herzschlag erlegen. Der Führer hat ein Pariei begräbnis angeordnet. Geburtstag des ungarischen Reichsverwesers. Der Führer sandte dem Reichsverweser des Kö nigreichs Ungarn Nicolaus von Horthy zu sei nem heutigen Geburtstag ein in herzlichen Wor ten gehaltenes Glückwunschtelegramm. Neuer englischer Kotau vor Stalin. Nach einer Reutermeldung haben Exkönig Petpr und der Bolschewistenhäuptling Tito „direkte Ver bindung" ausgenommen. Dieser sensationelle Schritt, der bisher „mit Geschick völlig geheim gehalten" wurde, sei «in unmittelbares Ergeb nis kürzlicher Verhandlungen, an denen der bri tische Premierminister Churchill persönlich teil- genommen und «ine prominente Rolle gespielt habe. De Gaulle nach Algier zurückgekehrt. De Gaulle scheint der Boden in Bayeux zu heiß gewesen zu sein, denn «r ist, wi«EReuter meldet, inzwischen wieder in Algier auf dem Maison- Vlanche-Flugplatz gelandet. De Gaulle, der „etwas müde" erschien, lehnte es ab, eine für di« Oefsentlichkeit bestimmte Erklärung abzuge ben. „8e»8»Ii»n kür Me Veli - Kia 8«strecken iür äen leinll" Di« neue 6eut8cke Wukke erregt sUergrökteg ^ulseken Die neue deutsche Eeheimwasfe, die in der Nacht vom Donnerstag puf Freitag gegen Süd england eingesetzt wurde, wird von den Eng ländern Roboter-Flugzeug genannt. Unsere Soldaten an der normannischen Front nennen Li« „fliegenden Bomben" kurzweg „Höllenhun de". Die Dänen sprechen von deutschen „Dyna mitmeteoren", die gegenwärtig über Südeng land niedergehen. Fast jedes Volk steht im Be griffe, für die neue Waffe auch «inen neuen Namen zu schaffen. Die Briten allerdings haben andere Sorgen. Eie denken angestrengt darüber nach, wie man der neuen deutschen Waffe am besten begegnen könnte und sind vorerst zu dem Ergebnis ge langt, daß dies am zweckmäßigsten durch abso lutes Schweigen geschehen könnte. Deswegen hat das englische Kabinett angeordnet, daß in der Oefsentlichkeit keinerlei Angaben darüber, gemacht werden dürfen, wo die deutschen führer losen Flugzeuge niedergehen oder ihr« Bomben ladungen abwerfen. Es dürfen nicht einmal Namen von solchen Personen genannt werden, die den Einflug der geflügelten Bomber nach England beobachtet haben. Inzwischen geht die Bombardierung ganz Südenglands ununterbrochen weiter. Wenn ordentlich schwer fällt. Allo Augenzeugen, di« über ihr« Beobachtungen ausgesagt haben, sind sich darüber einig, daß es sich „um die schlimm sten Luftangriff« handelt, die England je er lebt«", doch gehen die Ansichten im einzelnen weiter auseinander. „Plötzlich stellte das ma gisch« Flugzeug den Motor ab", heißt es in einem Bericht, „es erfolgte «in furchtbar zischen- Hes Geräusch und «ine ohrenbetäubende Explo sion. Das ist alles, was ich noch weiß, denn dann wurde ich in einen Kartoffelgarten'ge schleudert und blieb dort ohnmächtig liegen." Ein anderer Augenzeuge sagt aus: „Im Feuer» lärm hörten wir plötzlich «in furchtbares Brum men, dann konnte man wieder nur die Abwehr geschütze vernehmen, die schweren Explosionen der großen Kaliber und das gezogene Geräusch der Raketengeschütze. Der Himmel füllt« sich mit dunkelroten Zick-Zack-Streifen, sowie blau grünen und gelben Stellen, als die Granaten und Raketen explodierten. Plötzlich hört« man wieder ein Krachen, das an Intensität zunahm. Mein Wagen wurde hin- und hergeworfen. Ich gelangte nach Hause, während der Angriff noch im Gange war, dann sah ich einen riesigen flam menden Streifen, der sich wie ein Meteor quer über den Himmel zog. Einen Moment wurde schon Mass«, in denen versucht wird, die neu artigen Sprengkörper zu beschreiben und ihr« Wirkung zu erfassen. So berichtet „United Preß" in Dagens Nyhet«r" aus London, daß «in phantastischer Strom „deutscher pilotenloser Bombenflugzeuge einen Regen von Spreng- und Brandbomben" Wer Südengland abwarf. Dio mystischen deutsch«» Geschoss« seien wie aus seltsamen Kometen bestehend« Perlenbänder vom Nachthimmel herabgestürzt und dann wie gigantische Feuerkugeln explodiert. Beobachter, so heißt es in der Meldung weiter, berichteten, daß die deutschen Geschosse «in« furchtbare Ge schwindigkeit gehabt hätten und entweder ein zeln oder'in Gruppen von zw«i und drei ge wesen seien. Piloten «ines amerikanischen Flug stützpunktes hätten di« neuen Geschosse als Feuerkugeln ähnlich -«schrieben. Nach ihren Angaben gäben sie «in Geräusch von sich, daß an eins riesenhafte Waschmaschine erinnere. Ein Londoner Korrespondent von „Morgentidnin- gen" beschreibt die neue deutsche Waffe als einen großen glühenden Eisenklumpen, der am Ende einen Feuerschweif trage. Der schwedische Presse vertreter meint, man habe das Gefühl, als wenn ein vollmaschinisiertes Tier seinen Einzug auf di« weltumspannend« Kriegsbllhne gehalten auch einmal «ine kleine Pause von einer Vier telstunde eingelegt wird, so rollen die „schweren Koffer" doch alle zwei, drei oder vier Minuten über den Kanal, bald allein, bald in Begleitung vonz wei oder drei „Gleichgesinnten". Alle ver folgen denselben Zweck, der an erster Stelle mi litärischer Natur ist und darauf abzielt, die Waffen und Munitionslager sowie die Rü stungswerk« der Briten in Slldengland zu ver nichten. Die englische Hauptstadt ist ein ganz wesentlicher Faktor, im militärischen Rüstungs potential, weshalb ihre schwerste Bombardi«- rung durchaus gerechtfertigt erscheint. Aus allen Kommentaren der neutralen Prelle und aus allen Schilderungen der neuen Angriffe auf Südengland, die in den englischen und ame rikanischen Zeitungen stehen, geht hervor, daß di« deutsche Kriegführung mit einem Schlag «inen gewaltigen Vorsprung technischer Art vor den Anglo-Amerikanern erlangte, der die Feinde plötzlich vor ein Problem stellte, dellen Lösung den Generalstäblern, den Technikern und In genieuren jenseits des Kanals gegenwärtig viel Kopfzerbrechen verursacht. Die militärischen Kapazitäten Eroßdeutschlands haben mit der neuen Wass« ein technisches Wunder herausge- Vracht, das alle Ueberraschungen, an denen die ser Krieg ohnehin nicht arm ist, weit übertrifft. Das g«ht auch schon daraus hervor, daß die Beschreibung der neuen Waffe denBriten außer- alles ruhig, worauf eine gewaltige Explosion habe. Plötzlich verschwind« das rotglühend« erfolgte, deren Luftdruck uns ins Gesicht schlug.", Phänomen, es erfolg« eine ohrenbetäubend« De- Die Stockholmer Zeitungen enthalten zahl-^-Nation und fast gleichzeitig das Krachen zu- reich« Berichte über den Einsatz der neuen deut- (Fortsetzung auf Seite 2) I« «ine« Reparaturwerkstatt« hinter d«r Front. In einer im Gebiet der Eereth-Front ge l«gen«n Stadt arbeiten di« Jnstandsrtzungsstaffeln «In«r Infanterie-Division mit Hochdruck an der Wiederherstung defekte» Wagen. (PK.-Bufnahm«: Kriegsberichter Mittelstädt Sch., Z.) Die ckeu/scke Ars// Aus London lausen die Berichte über di« neu« deutsch« Waffe, di« zum Einsatz g« kommen ist, spärlich ein, sie find Widers spruchsvoll und sehr ungenau. Bon "deut scher Seite liegen ebenfalls keine Einzelheiten vor, das gehört nun einmal zum Begriff der Geheimwaffe, die jetzt freilich ihren turs bulenten Auftritt gehabt hat. Die Wirkuns gen werden sich aber trotz Nachrichtensperre und dringender Ermahnungen zur Verschwie genheit, wie sie Morrison ausgesprochen hat, auf die Dauer kaum verheimlichen lassen. Nach allen bisherigen Erfahrungen mit 'den Methoden des OKW. kann man annehmen, daß jede Sicherheit einer für die Dauer oder besser aus 'lange Sicht bestimmten Vers Wendung dieser Wasfe gegeben ist. Die erste ursprüngliche Reaktion in Deutschland auf die sensationelle War überall die einer lehr natürlichen Ms nugtuung darüber, daß der überheblichen englischen Ansicht ein Ziel gesetzt worden ist, es sei jede Form der Kriegführung, auch der unmenschlichsten und niederträchs tigsten erlaubt, weil möglich und nicht mit entsprechenden Mitteln zu beantworten. Von dieser Vorstellung dürfte man in England schon nach den kurzen Erfahrungen einiger enger Tage und Nächte weitgehend geheilt sein. Die verschiedenen deutschen Warnun gen hat man rn London, wie so viele auf anderen Gebieten, in den Wind geschlagen. Im Grunde ist heute über den Zusammen-- hang zwischen Lüftterror gegen deutsche Städje und Dörfer mit allen ihren furcht baren Begleiterscheinungen und dem den ti schen Gegcnschlag, der jetzt begonnen hat, nichts mehr zu sagen. Er liegt für jeder- mann offen zu tage. Seit Jahr und Tag bestand die gebieterische Forderung, daß ein Schuldkonto ungeheuren Ausmaßes ausgo« glichen werden müsse, ungeduldig wurde das raufim ganzen Reich und sicher auch in tausenden von west- und südosteuropäischen Familien gewartet. Auch in diesem FaM ließ sich die oberste deutsche Führung, wl« stets, nicht zu voreiligem Handeln drängen. Sie wartet« d«n ihr am zweckmäßigsten erd scheinenden Zeitpunkt ab. Wenn sie ihn jetzt endlich für gekommen hält, so wirs man nnk umso größerer Berechtigung sagen können, daß alles Menschenmögliche rn dieser Hinficht bedacht worden ist, und daß der Schlag nuni wirklich sitzen wird. Soweit die Dinge kies Herr, wäre eS vielleicht verständlich, aber nicht richtig, wenn man gerade wegen des langen! Wartens auf dieses Ereignis übertriebene Hoffnungen an Mn "schließliches Eintreten knüpfen wollt«. Es wird sich bei der neuen Etappe dieses mörderischen Krieges kaum um eine rasante Entwicklung handeln, BlitzkrteKi Wirkungen find unwahrscheinlich. Richtig fit es nur, an ekne Art außerordentlich schwörest! Dauerbombardements zu denken. Dl« neuartlge Beschießung Londons Und Südenglands hat zum wichtigsten Ursprung das ist immer wieder zu betonen, das BÄ dürfnis und die Notwendigkeit zur Vergeb« tung des Luftterrors. Eine sehr wichtige Begleiterscheinung, 'gerade im Zusammen^ Hang mit der Invasion, für die dieser Raum ein einziges großes Etappengebiet ist, Wird die zusätzliche militärische Belastung für deN Mind sein. Das Ziel schließlich ist öS, Engst land den handgreiflichen und nicht zu übe« sehenden Beweis zu erbringen, daß das dciub« sch« Volk tröst aller gegenteiKgöN Voraus-« sagen immer wieder in der Lage Ist, furcht« bar« Schläge auszuteilen, und daß es kein höchst gefährliches Unterfangen ist, das deutst sch« Volk in einer Weise, wie es durch deM Terror aus der Luft geschah, zu einem wilden! Hatz zu bringen. In England hüt man nicht geglaubt, daß diese Form der Vergeltung kommen werde. So Wird matt vermutlich auch nicht wahrhaben wollen, wenn man sagt, daß hier sicherlich nicht der letzte Pfeil iruH dem Köcher deutscher Geheimwaffen verschosst sen wird. Umso besser. Die deutsch« Füllst rung läßt bei der Anwendung dieser neuen Waffen und bei der Erwägung ihrer Wirst kungsmöglichkeiten andererseits nicht die Erst fahrung außer acht, daß di« Engländer best merkenswert zäh sind. Wenn sie sich trotzst dem sehr viel von dieser Waffe verspricht, so kann man daraus nur Rückschlüsse auf den Grad der Intensität ziehen, mit der siS gehandhabt werden wird. Daß in den ersten Tagen, in denen das geschieht, die Gedanken sich so stark auf dieses neue Ereignis richten, wie man «s beobacht ten kann, ist völlig begreiflich. Natürlich tritt dainit in der Bewertung wichtiger arrst derer Faktoren der Kriegscntwicklung kein« Aenderung ein. Mit äußerster Erbitterung wird im normannischen Küstenstreifen weü ter gerungen, beide Seiten sind sich der Tragweite ihres Kampfes und ihrer Halst tung bewußt. Das Bild der Fronten hat sich hier seit einer ganzen Reihe von Tagest nur in unwesentlichen Einzelzielen veranst dert. Das ist ein Tatbestand, der klar gegen die Invasoren spricht, da ihr Bestreben, den Landungsraum auszuweiten uns größere Elst lenbogenfreibeit zu gewinnen, einem unause weichlichen Zwang entspricht. In der glem