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Zschopauer Tageblatt : 26.05.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194405266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440526
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-05
- Tag 1944-05-26
-
Monat
1944-05
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 26.05.1944
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Zjchopauer Tageblatt Unsere krauen ketten siegen Osuleltvr klsrtin ^lutsckmsnu suk lier Oroükunügkbung üer sLcksIscksn krsue^ ! Was uns allen, so eröffnete die Gaufrauen schaftsleiterin Lott« Rühlemann die von Tau senden besuchte sächsische Großkundgebung der NS.-Frauenschaft. Was uns allen den Sieg verbürgt? Daß wir einen Führer haben, der mit der Klarheit des Erkennens dis Geschicke an den Fronten meistert. Daß wir der unmensch lichen Wass« des Feindes, dem Bombenlrieg, dis Spitze abbrechen können, wenn wir ihn nicht als eine Sache des einzelnen, sondern der Volks gemeinschaft auffassen. Daß wir — und wir dürfen di« Erwartung des Führers nicht ent täuschen — uns freiwillig zum Ehrendienst des deutschen Volkes melden. Wieviel« Frauen können das Glück, noch geborgen in ihrem Heim sein zu dürfen, mit der Ableistung von einigen Stunden Kriegsarbeit begleichen, wie manche Umquartierte, die doch keine oder nur wenige häuslich« Verpflichtungen zu erledigen hat, kann < sich dafür zum Kriegseinsatz melden. Vor allem ! aber verbürgt da» tapfere Herz der deutschen Frauen dis von jeher die fänatischsten Anhänger des Führers waren, diesen Sieg. Vom 30jährigen Krieg her, so führte dann Gauleiter Mutschmann, ost von stürmischem Bei. fall unterbrochen aus, mutzte das deutsch« Volk, Generation um Generation, kämpfen. Erst der Führer Adolf Hitler aber gab uns für diesen uns vom Juden aufgedrungenen Krieg die grobe Grundlage der Volksgemeinschaft, für diesen Krieg, der ein Krieg der Rasten sei. Dem deut schen Volk erwächst — hier setzte wie noch mehr mals stürmischer Beifall «in — nur die Sliufgads, zu kämpfen und zu siegen. Wir stehen ja nicht allein! Wir werden siegen — nie hat das Volk versagt, wenn dis Führung nicht versagte. In diesem Krieg aber — wieder laut« Zustimmung — wird dis Führung nichtv erjagen! Mit Stolz sprach der Gauleiter von der Arbeitsleistung, die in seinem Gau von jeher die Frau vollbracht hat. Sie soll und wird auch jetzt in verstärktem Matz« di« Arbeit aufnehmen, für di« ihr« Fin gerfertigkeit ja besonders geeignet ist, und damit den Sieg erringen helfen. Mit «insm Appell an die Frauen, seelisch« und sittlich« Haltung zu bewahren, schloß Martin Mutschmann. Spontan und herzlich ehrte dann Kreisleiter Walter den Gauleiter. kiasttge Koläkanäv iw Sachsen "bietet ein« erstaunliche Mannigfal tigkeit hinsichtlich seiner Eesteinsarten, spendet Lio verschiedensten Erzo und ist hier und da auch goldhaltig. Freilich mutz .vorausge schickt werden, datz diese Schätz« heute nicht tnehr vorhanden sind. Aus ehemaligen Zeiten aber liegen viels beglaubigte Nachrichten über Gold gewinnung durch Bergbau wie durch Wäsche reien in Sachsen vor. Meist handelt« es sich jedoch nm goldhaltige andere Erze, die infolge mangelnder Kenntnis der Mineralogie und Petrographie häufig für reines Gold gehalten und dementsprechend bewertet wurden. Viel« Goldwäschen bestanden früher im Vogtland, und zwar in der Nähe der Elster und der GSltzsch. Der angsschwemmt« Sand dieser Flüsse führte zwar Gold, doch war dis Gewin nung Les Metalles mit erheblichen Kosten ver bunden. Nach alten bergkommistarischen Unter suchungen ist besonders der Sand der Eöltzsch außerordentlich goldreich gewesen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hat man bei Weitzensand westlich von Lengenfeld insgesamt sieben EolL- seifen angelegt. Weitere Goldwäschen befanden sich bei Auerbach und Rodewitsch. Dis letztere Wäsche 'trug den Namen „rote Wäsche", wonach — was von Forschern angezweifelt wird — Ro dewisch .seinen Namen erhalten haben soll. Ueberhaupt muh das Vogtland für damalige Zeiten wirklich goldhaltig gewesen sein, denn selbst di« Stadt Reichenbach wird in Urkunden als „alte Berg- und Eoldwäschestadt" genannt. 1701 schlug man zu Dresden Dukaten, deren Gold ausschließlich aus dem Sande der Költzsch stammt«. Auf kurfürstliche Rechnung stellte man 1770 im Göltzschtal« nochmals Versuche auf Vor kommen van Gold an. Aber bei 25 Zentner Gesteinsmaste fand man lediglich 5 Lot Gold. Auch der Bergkommistionsrat Charpentier sprach sich um 1778 dahingehend aus, ,däß das Gold nur noch sehr sparsam vorkomme. Im Erzgebirge hat man ebenfalls früher ver suchte, durch Eoldbergbau und Eoldwäscherei das Metall, an dem heute die plutokratische Welt hängt, zu erhalten. Hier bezeichnete man haupt sächlich den Flutzsand des Schwarzwassers al» goldhaltig und glaubte auch durch den in Blüte stehenden Bergbau außer anderen Erzen Gold zu erhalten. So will man im Jugelbache bei Johanngeorgenstadt und im Schwarzwaster Gold gefunden haben, und zwar in Gestalt von Plätt- chen. Am sichersten sind di« Funde in der Eiben stocker Gegend als solche zu bewerten. Charpen- tier führt in dieser Hinsicht an, datz man im Jahre 1733 in den sogenannten Augerschen Seif fen am Fuße des Auerberges ein reines Gold korn in der Schwere von 13 As erbeutet habe. Dies ist seinerzeit bei einer Erbhuldigung dem König August III. von Sachsen überreicht wor den. Die kleineren Goldvorkommen brachten es mit sich, daß arme Bergleute ebenfalls Versuche anstellten, Gold zu gewinnen, doch sind immer nur dis bescheidensten Mengen erzielt worden. Auch in anderen Erzgebirgsgegenden glaubt« man Goldvorkommen angetroffen zu haben, bis man merkte, daß sie sich nicht als solche erwie sen. In Bräunsdorf Lei Freiberg hat man vor etwa 150 Jahren durch verschieden« chemische Versuche aus anderen Erzen einen gewissen Goldgehalt ermittelt. Auch im sächsischen Mit telgebirge grub man nach Gold, und hier war es hauptsächlich die Gegend von -Hohenstein- Ernstthal, in der Eoldfunde, wenn auch geringer Art, zu verzeichnen waren. - In der Elbe und im Sächsischen Elbgebirge fanden sich gleichfalls verschiebens Goldvorkom men. Doch ist hier die Ausbeut« nur gering gewesen. Im 14. Jahrhundert müssen verschie dene Eoldbergwsrke Lei Hohenstein und «Lenfalls in Neustadt bei Stolpen bestan- den haben. Wenigstens werden diese in einer Urkunde des Kaiser Karl IV. erwähnt. Da» Goldfieber bracht« es mit sich, datz man auch in der Lausitz verschieden« Goldwäschereien errich tete. Doch di« Versuche scheiterten hier ebenso an der wenigen Ausbeute. Alfred Flemming. Verstand ist ein zweischneidig Schwert aus hartem Stahl mit blankem Schliff Charakter ist daran der Griff, und ohne Griff ist'» ohne Wert. Friedrich von Bodenstedt. LssIanivndMv Di« Maitag« der Kastanienblüte sind nun ge kommen. Ist es nicht «ine Pracht, auf den freien Plätzen, in Parkanlagen, auf Friedhöfen und Straßenrainen unter den stämmigen Schat tenspendern zu stehen und den Blick hinaus zu senden in das reiche, breit ausladend« Geäst, das übersät ist mit den schnurgerade ausstrebenden Blütenkerzen?! Unter den Wundern der Milt« ist das Wunder der Kastanienblüt« eines der schönsten. Ein blühender Kirschbaum wirkt weich und zart wie ein knospendes Mädchey, di« Blütenkerzen der Kastanien dagegen sind «in Fest, zu dem leuchtende Lichter aufgesteckt wur den. Wir lieben denn auch die Kastanie gerad« wegen dieser festlichen Schönheit, mag der Baum auch sonst nicht von sonderlich großem Nutzen sein. Er hat sich in unserer Landschaft einge nistet, als ob er imtner hierher gehört hätte. Dennoch ist auch di« Kastanie aus dem Süden zu uns gekommen, eigentlich in Vorderasien und in den Mittelmeerländern zuhause und vor etwa 300 Jahren erst Lei uns heimisch gemacht wor den. Gesprochen haben wir hier von der Roß kastanie. Sie, die Edelkastanie, verwandt der Eiche und Buch«, gedeiht Ler uns nur in kli matisch besonders begünstigten Gegenden. Wir finden sie an der Mosel, begegnen ihr auch im Taunus, an der Bergstraße und, in der Pfalz, wo sie uns auch überall ihr« köstlichen Frücht« schenkt. In Kriegszeiten haben wir auch für Li« brau ne Roßkastanie «ine ander« und Lesser« Verwen- dung, als es ein Spielzeug zu sein pflegt. Da sammeln wir di« Kastani« als Mastfutter für dis Schweins und können sie auch noch auf manch anders Art praktisch verwenden. So dient fl« vorweg auch dem Wild zur Aesung, und was vielleicht nur wenige wissen werden: aus der Roßkastanie läßt sich ein schaumLildender Stoff, Seponin genannt, gewinnen zur Herstellung von Haarwasser und Waschmitteln. Wie behandelt mau welke Kartoffeln? Je länger di« Kartoffeln liegen, desto emp findlicher werden sie. Dis Wärm« der Luft dringt leicht in den Lagerraum ein und läßt die Temperatur auf einen Grad kommen/ der den Kartoffeln nicht zuträglich ist. Gs muß jetzt ganz besonders darauf geachtet werden, daß die ses wichtige Nahrungsmittel kühl und vor Ta geslicht geschützt liegt. Für gut« Durchlüftung des Kartoffelkellers muß gesorgt werden und der Vorrat ständig auf schlechte Kartoffeln hin durch gesehen werden. Jeder Hausfrau ist bekannt,, datz «ine schlecht« Kartoffel schnell di« anderen ansteckt und so bei Nichtbeachtung ein erheblicher VerderL entstehen kann. Besonders Sorge wird das Keimen der Kar- toffeln bereiten. Auch bei noch so sorgfältiger Pflege, richtiger Temperatur und Lichtverhält nissen wird die Kartoffel im Frühjahr anfangen zu keimen. Man entfernt diese Keime erst un mittelbar vor dem Gebrauch und nimmt natür lich dies« Knollen zuerst. Ilm welke Kartoffeln wieder fest werden zu lasten, werden sie längere Zeit, am besten über Nacht, in kaltes Master ge legt. Der Rundfunk am Sonnabend. Roichsprogramm: 7.30 Zum Hören und Behalten: Richard Wagner. 9.10 Wir singen vor und ihr macht mit. 11.30 Ueber Land und Meer. 12.35 Der Bericht zur Lage. 14.15 Al lerlei von zwei bis drei. 15.00 Die Kapelle Willy Steiner spielt. 16.00 Operettenmusik und tänzerische Klänge. 17.15 Beliebte Melodien, Freitag, 26. Mai 1341 bekannt« Kapellen. 18.00 Musikalisch« Kurzweil 18.30 Der Zeitspiegel. 19.1S Frontbericht«. 20.1t Farbenspiel der Klänge. D«utschlands«nder: 17.15 Orchester- n Kammermusik. 18.00 Solistensendung: Auck " kleine Dinge können uns entzücken. 20.15 Bun- t« Klänge aus Oper, Konzert und Operette. Freiberg. Ein« Hundertjährige. Di« öltest« Einwohnerin von Freiberg, dis Eteiger»- witw« Bertha Erler, feierte in erstaunlicher Rü stigkeit ihren 100. Geburtstag. Sie besorgt noch allo hauswirtschaftlichen Verrichtungen und holl sich sogar noch Li« Kohlen vom Keller Lis in den dritten Stock. Di« Jubilarin, di« das 13 Kind ihrer Eltern war, wurde herzlich geehrt. Reichenberg (Bez. Dresden). Den Schul kameraden erschossen. Einen verhäng nisvollen Ausgang nahm das leichtfertig« Spiel zweier Schüler mit einet Pistol«. In der Mei- nung, sie sei ungeladen, legt« der Sechzehnjähri- go „im Scherz" auf seinen um drei Jahr« jünge ren Schulkameraden an, al» sich ein Schuh löst«, Ler den Freund tödlich traf. HeiLenau. Diamanten« Hochzeit. Di« Diamantene Hochzeit begingen in Dohna di« Eheleut« Julius und Ernestine Kaiser. Ihrer Eh« entstammen 16 Kinder. Von den Enkeln stehen 16 unter den Waffen. Außerdem konnten 32 Urenkel gratulieren. Chemnitz. Bis zuletzt wissentlich falsch ausgesagt. In hartnäckiger Weise bestritt di« 1917 in Neukirchen geborene Helen« Ilse Goldhahn geb. Eismann vor der 21. Straf kammer des Landgerichts Chemnitz «inen ihr zur Last gelegten Meineid in ihrem Eheschet- dungsprozetz. Sie hatte als verllegt« Partei beschworen, daß si« in keiner Weise ehswidrig« Beziehungen zu «inem Bekannten unterhalten habe, gestand aber kurz darauf vor der Polizei di« Unwahrheit dieser Behauptung und ändert« jetzt vor Gericht abermals ihr« Aussag«. Si« widerrief ihr Geständnis und verlangte die Her- beiholung des Letreffendrn Mannes, mit dem sie in Verdacht des Ehebruches stand, al» Zeug«, Nun war der betreffende Zeugs vor Erricht er schienen und erfüllte die Hoffnungen Ler Ange klagten auf eins für sie günstige Aussage nicht Der Beweis für ihren MeineiL galt also für «r. wiesen. Das Gericht verurteilte hie Angeklagte, da si« vor Gericht als Partei wissentlich falsch geschworen halt«, zu «inem Jahr zwei Monaten Gefängnis, Dis bürgerlichen Ehrenrechte wur- den ihr auf dis Dauer von zwei Jahren aber- kannt, außerdem wurde sie für dauernd eides unfähig erklärt. — EinebrutaleMuttsr Nachdem schon «inmal starker Verdacht bestanden hatte, daß die 1913 in Chemnitz geboren« Ger trud Bieber geb. Viertel ihr mit in di« Eh» gebrachtes, uneheliches Kind Gert durch über- mäßige Prügelstrafen züchtige, hatte nunmehr di« Schwiegermutter der Bieber erneut Anzeige wegen Kindesmißhandlung erstattet. E» fand sich nun, daß der erst vierjährige Jung« «inen erbarmungswürdigen, vollständig verschüchterten Eindruck macht«. Dis Mutter schlug de» öftere« mit einer schweren Kohlenschaufel auf ihn «in, ohns daß das Kind bei dieser harten Züchtigung schrie. Von ihr selbst wurde das Kind als folg sam bezeichnet. Sie hatte mit ihrem Mann« noch zwei eheliche Kinder. Es war daher nicht zu verwundern, daß der Mann als Stiefvater seine Antipathie ebenfalls auf das unehelich« Kind übertrug. Er schlug gelegentlich mit «inem Handbesen auf da» wehrlos« Wesen «in. Di« brutale Muttet benutzte zu ihren Züchtigungen auch eine dicke, mehrfach zusammengesetzte Schnur, Am Körper Les Kindes wurden viel« Spure» der Mißhandlungen gefunden, di« von ärztlicher Seite auch als von Schlägen herrllhrend be stätigt wurden. Das Amtsgericht Chemnitz ver urteilte di« gefühllose Mutter zu acht Monate» und den Stiefvater zu fünf Monaten Gefängnis. si»« eüia« a«-Mtz tt-tt? Kriminalroman von I^slmnt Langer 19. Fo.l,eyung. „Herr Direktor, ich muß Sie darauf auf merksam machen, daß es sich hier um Ding« handelt, die wichtiger.sind als die Wahrung des Bankgeheimnisses." „Ja, fa, ich verstehe das und ich will Ihnen auch gern dienlich sein, Über. . „Bitte, kein Aber. Sagen Sie mir, wie es um die Firma Kayser steht, mehr will Ich nicht." „Schlecht, Herr Kommissar, sehr schlecht." Der Direktor Hatta indessen auf einen Knopf gedrückt, und nach einer kleinen Weil« 'betrat ein junges Mädchen das Zimmer. „Bringen Sie mir Litte das Kontoblatt Kayser", sagte der Direktor zu der Ein- tretenden." .^Jawohl, Herr Direktor." Etwas später hielt der Direktor pin Konto- blatt in den Händen, in dessen Studium er sich eifrig vertiefte. „Kayser hat bei uns beträchtliche Schul den. In Ler letzten Zeit sind unverhält nismäßig Hohs Zahlungen an eine gewiss« Ellen Hofer geleistet worden. Es entzieht sich meiner Kenntnis, in welchem Verhältnis Herr Kayser zu dieser Dame steht, aber an scheinend verbraucht diese Frau mehr Veld, als ein Mann beim besten Willen für ein« Frau ausgeben kann." „Können Sie mir einmal sagen, wann die ersten Zahlungen an diese Ellen Hofer ev< folgten. « „Vor ungefähr vier Monaten begann«» sie. Die ersten UeberwÄsungon hingen vuf «rund d*S Lira verfahren» »rach Frankreich." „Das dürfte sich doch aber um einen rela tiv geringen Betrag gehandelt haben, da auf Grund des Devisengesetzes Zahlungen in un beschränktem Umfange ins Ausland doch nicht möglich sind." «Gan-richtig. Der Betrag fällt auch mit Rücksicht auf die späteren Zahlungen, di« wesentlich höher sind, kaum Ins Gewicht." „Wenn ich also vorhin richtig verstanden habe, dann hat Herr Kayser bei Ihnen be reits einen Kredit ausgenommen, nicht wahr?" sagte der Kommissar. < „Ja, so ist es. Zu diesen Schulden, die. Kayser bet uns bat, dürften außer den lau senden Verbindlichkeiten aber rwch -Wechssb- verpflichtungen kommen." . „Einen Wechsel über eintausend Mark hat Kayser seinem Schwager gegeben — aber auch ich bin nach allem, was Si« Mir gesagt ha ben, davon überzeugt, daß Kayser versucht hat, sich auf diesem Wege ebenfalls noch Geld zu verschaffen." Der Direktor hob die Schultern Und ließ sie sofort wieder sinken. „Es ist bedauerlich, Kayser bekam anfangs sehr gute Aufträge, es ging sichtlich voran mit ihm — und nun dieses." „Nennenswert« Zahlungen sind in der letz ten Zeit Wohl kaum eingegangon?" ' v Der Direktor warf einen flüchtigem Blick auf das Kontoblatt. „Doch hier. Einmal find eS zweitausend Mark von einer Rita Lorenz und . . Der Kommissar unterbrach ihn. „Halt, das interessiert nrich. Wannsist der Betrag Angegangen?" „Vor vierzehn Tagen." „Und von wo, können Sie das auch feft- stellen?" „Er wurde uns von der Dresdner Bank im Auftrage dieser Rita Lovens zugestellt." Der Kommissar zog sein Notizbuch, und machte sich die entsprechenden. Notizen. Dann erhob er sich: „Ich danke Ihnen, Herr Direk tor, das wäre alles, was ich von Ihnen wis sen wollte. Ich möchte Sie aber bitten, falls Herr Kayser heute noch zu Ihnen kmn- nren sollt«, ihm gegenüber nichts von mei nem Besuch zu erwähnen." „Sie können sich auf mich verlassen, Herr Kommissar." / Gedankenvoll sah der Direktor dem Kom missar nach. Dann "schüttelte er den Kopf, griff zu dem Kontoblatt und verschwand da mit in dem nebenanliegenden Büroraum. Xylackoer hatte mit schnellen Schritten das Bankhaus verlassen. Als er draußen laus der Straße stand, hielt er einen Augenblick an. „Das, was er eben gehört hatte, mußte jer erst verdauen. Es tauchten immer neue Mo mente auf, an die kein Mensch denken »konn te. Was hatte nun wieder diese Rita Lorenz mit Kayser zu tun? Was für eineBindung bestand zwischen diesen beiden? Wo hatte Kayser die Partnerin Fred Rolands kennen- gelernt? Und wie kam Rita Lorenz .dazu, Kayser Geld zu Überweisen? Xylander les- innert« sich Plötzlich wieder des Besuches der Lorenz bei -Ellen Hofer. Was hat Rita Lorenz bei Ellen Hofer zu suchen gehabt? Welch« Absicht verfolgte sie damit, daß si« zu der früheren Partnerin Rolanos ging? Warum verweigert« sie aber mit einer sol chen Zähigkeit die Aussag« darüber? Hatten Rita Lorenz und Viktor Kayser Hand in Hand gearbeitet? War Ellen Hofer beiden gefährlich geworden? Xylander war ganz In Gedanken versunken irxstevgog^ngen. Als er um eine Straßenecke bog, stutzt« er plötzlich. Vor ihm ging ein« Frau, die ihn in sehr starkem "Blaße an Rita Lorenz, mit der sich seine Gedanken noch leben be schäftigt hatten, erinnerte. Er bog quer über die Straße, um di« Frau nicht überholen zu müssen. Er wollte iHv aber ins Gesicht schauen können, um sich zu Überzeugen, daß er sich nicht getäuscht hatte, ob diese Frau tatsächlich Rita Lorenz war. Der Gang, di« schmale, zierlich« Figur Na ßen darauf schließen, daß es sich um die Tänzerin handelte. Der Kommissar beschleunigte seins Schritts. Er hatte sich wirklich nicht getäuscht, es war Rita Lorenz. Nita hatte inzwischen den Nckl.andorsplatz erreicht. Wartend grng ne vor dem Untev- grundbahnhof auf und ab. Xylander blieb vor dem Nollendorf-Theater stehen und be obachtete sie genau. Er wollte wissen, Wa ste hier zu suchen hatte und mit wem sie sich hier traf. Denn daß sie auf jemand war tete, war daraus zu erkennen, daß sie, so bald mehrere Menschen durch die Sperre ka men, was darauf schließen ließ," daß «in Zug angekommen war, ungeduldig den vorbelha- stenden Menschen enigegensah. Rita mußte lauge warten, bis derjenige, auf den sie gewartethatte, kam. ESwar Vik tor Kayser, der sich einen Weg durch oi« Mena« bahnt« und auf Rita zuetlte. Die beiden gingen in Richtung Kletststraß« davon. Xylander folgte ihnen, blieb aber immer in einer Entfernung von ungefähr zÄhn Me tern hinter ihnen, um nicht sofort erkannt izu werden. Rita und Kayser betraten etwa- später «ine Konditorei. Der Kommissar wartet« ein« Weile, bis die zwei Dort drinnen "ihre» Platz eingenommen haben konnten, dann v« trat auch «r da» Tai« Fortsetzung folgt.
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