Volltext Seite (XML)
Sir. 198 Zschopauer Tageblatt Mittwoch, 1«. Vtai 1944 Der Rundfunk am Donnerstag. R«ichsprogramm: 7.3V Zum Hören und. Behalten: Friedrich Hebbel. 12.35 Der Bericht zur Lage. 14.15 Allerlei von zwei bis drei 15.00 Melodie auf Melodie. 16.00 Operetten konzert. 17.15 Die Kapelle Willy Steiner spielt 18.00 Volkslieder und Volkstänze. 18.30 Des Zeitspiegel. 19.15 Frontberichte. 19.45 Stimm, unserer Dichter: Wilhelm Schäfer. 20.15 Sze nen aus dem 2. Akt der Oper „Tosi fan tutte" 20.15 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in e-moll von Thopin. Solistin: Branka Mu. sulin. x Deutschlandsender: 17.15 Orchester- u Liedermusik. 20.15 Klingende Film-Illustrierte WaS Ist PliiuV-rn? 58on zuständiger Seite wird Aber die Bo» griffsbestimmung des Plünderns, wie sie bet der Rechtsprechung Anwendung findet, mit* geteilt: Es entspricht dem gesunden Bolksempsin- den, dass Plünderer mit dem Tode bestraft werden. Ehrlose Gesellen, die sich bei Bom benangriffen aus der Not der anderen einen persönlichen Vorteil verschaffen, sind Gs- schwüre am Volkskörper, di« rücksichtslos ausgeschnitten werden müssen. Das Verbro chen wird baber 'nicht nach dem Wert des geplünderten Gegenstandes gemessen, ssondern nach der gemeinsamen Gesinnung, die aus der Handlung des Plünderers spricht. Der Bombengeschädigte hat Anspruch au* den Schutz des Staates bis zum letzten Stück seines Besitzes. Jeder Gegenstand, den jemand für mitnehmenswert hält, hat auch noch Wert für feinen ursprünglichen Besitzer. Es kann dem einzelnen nicht über lassen werden, darüber zu entscheiden, ob eine Sache wert-- oder herrenlos ist. Jnfol- gedessen ist der Begriff „Plündern" sehr weit zu fassen. Er gilt während des An griffs und danach, und zwar für jeden Ort für das Entwenden von Gegenständen au» infolge von Fliegerangriffen geräumte», offe nen wie geschloffenen Wohnungen und auch für jeden anderen vorläufigen Unterbrinss - gungsort von gerettetem Besitz. Das Rechts empfinden des Volkes verlangt, daß jede Straßenecke ein ungefährdeter Abstellplatz für jedes Gut sein muß. - Bei «Wiesener Plünderung ist der Richter verpflichtet, nach dem Gesetz auf di« Todes strafe zu erkennen. Die Rettung und Si cherstellung gefährdeter Gegenstände ist für jeden selbstverständliche Pflicht, aber das ge rettete Gut gehört, sofern eine unmittelbar» Rückgabe an den Besitzer nicht Möglich ist, auf das nächste Polizeirevier, die nächste Sammel- oder Parteiüienststelle und nicht in die Privatwöhnung oder Unterkunft, des. Retters, der dann nach geraumer Zett der Versuchung unterliegen kann, fick für immer an di« „Aufbewahrung" zw gewöhnen. Waldkirchen. KdF.-Abend. Mit Trzge- Lirgsliedern und Erzgebirgsfchnurren kommt di« bekannt« Erzählerin Hilde Hirsch aus Anna» berg mit ihrer Feierabendgrupp« am 14. Mai nach Waldkirchen, um in einem besinnlich heite ren Erzgebirgsabend unter dem Titel «Hamit, wie List du schie" den schaffenden Mensche» Freude zu bringen. Neukirchen. Pionier der Textilver edelung gestorben. FSrbereibesttzer Paul Haass ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Er war «in Pionier der Textilveredelung. Am Auf- und Ausbau des Verbandes der Textil veredelungsindustrie hat er maßgebend mitge wirkt. Chemnitz. Zuchthausstrafe für Um- gang mit Kriegsgefangenen. Die am 27. Februar 1924 in Dörntal (Bezirk Freiberg- geborene Marianne Dora Rehwald in Eppen dorf wurde vom Sondergericht Ehemnitz zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und zum Verlust der Ehrenrechte aüf zwei Jahrs verur teilt, weil sie mit einem Kriegsgefangenem in time Beziehungen unterhalten hatte. jugenü killl Kai äer 8pia»8l«ii-, Illeiükr- iwck M8ckv8»mml«ng 1844 dann abholen und zü den Annahmestellen der einer Arbeitstagung der Landesgruppe Auf Verzeichnis Das vor der Postämter mit Postleitzahlen ist erschienen. einiger Zeit angekündigte, für den Partei bringen, wo sich der BDM. bei der Ent gegennahme, beim Aussortieren und Ausbessern der.gesammelten Gegenstände nützlich macht. Es heißt also wieder: In allen Schränken und Kammern nachsuchen nach entbehrlichen Klel- dungs- und Ausrüstungsstücken, auch unvor- schriftsmäßige Gegenstände mit abliesern, denn auch sie können noch irgendwie verwendet wer den. Die Hitler-Juged braucht im einzelnen: Zur Einkleidung ihrer Jungen und Mädel: Mützen, Stiselhosen, Kniehosen, BDM.-Nöcke, Regenumhänge, Diensthemden, BDM.-Blusen, Lederknoten, Dienströcke, Ueberfallhosen, Turn hosen, VDM,-West«n, Trainingsanzüge, Turn hemden, Halstücher, H2.-Armbind«n. Zur Ausrüstung ihrer Jungen und Mädel: Feldflaschen, Trinkbecher, Fahrtenmesser, Tor nister, Hordentöpfe, Kochgeschirr«, Brotbeutel, Koppel, Zeltbahnen mit Zubehör. sämtlicher Postämter und -amtsstellen, dW Bahnhöfe, der Schiffsanlegeplätze und Flug häfen in Großdeutschland einschließlich General gouvernement und Protektorat Böhmen und Mähren mit Angabe der Postleitzahl herausge geben werden. Nutzung der am Postschalter erhältlichen beson dere» Poftfparkartetzbriesumschläge gebührenfrei befördert. Postsparkaffeudkenst. Das Postsparbuch ermöglicht dis Einzahlung und Abhebung von Spargeldern Lek jeder Post- dienststell« des Großde«1fch«n Resches. Das ist namentlich jetzt, wo viel« Volksgenossen zur Lenderung des Wohnortes gezwungen sind, für die Postsparer vorteilhaft. Das Postsparbuch sollte daher, und zwar getrennt von der zuge hörigen Ausweiskcrrte, Lei Terrorangriffe« stets gesichert untsrgebracht werde«. Zur Ab hebung von Sparbeträge» diene» in erster Li nie die Rückzahlungsscheine, die in Heftform ge liefert werden. Um Ungelegenheiten bei kriegs bedingten Verzögerungen in der Lieferung zu vermeiden, empfiehlt es sich, neue Ruckzahlungs- fcheine rechtzeitig vor Verbrauch des alten Hef tes zu bestellen. Postsparer, di« häufiger Spar beträge abheben, können vorsorglich zwei Hefte mit Rückzahlungsscheinen bestellen. Die Be stellungen, zu denen die Rückseits des Titelblat- Kleintierzüchter Sachsen erläutert« der Reichs fachwart für Kleintierzucht und -Haltung, Karl Vetter-Berlin, di« Richtlinien zur Anordnung über Kleintierhaltung. Dio Anordnung will lediglich Mißstände der Kleintierhaltung besei tigen, »i« sie aber zerschlagen. Durchgesührt wird fi« durch Arbeitsausschüsse für Kleintier haltung bei den Kreisbauernschaften. Reichs fachwart Vetter nannte als Maßnahmen, die zunächst zu ergreifep sind: Die GeslüHelbestände, auch Zwerghühner, dürfen nicht über den Stand vom 3. 12. 43 vergrößert werden. Grohgeflügel und Kaninchen müssen beschränkt werden, und zwar dürfen ab 1. 8. 1944 an Zuchttieren nur noch gehalten werden: 3 Gänse, 3 Enten, 2 Pu ten, 2 Perlhühner und 2 Kaninchen. Wenn diese Küken führen oder Junge haben, kann die Abschaffung Lis 31. 8. 1944 hinausgezogen wer den. Voraussetzung für die Haltung dieser Tiere ist, daß bereits am 3. 12. 43 diese Kleintierarten vorhanden gewesen, find. Auch hier find Reu errichtungen nicht zulässig. Ab 1. 8. 1944 dürfen je Kopf der zum Haus halt gehörenden Personen 1 Stück (1 Ente oder 1 Gans oder 1 Truthenne oder 1 Perlhuhn) be liebig verwertet werden. Da Lei der Aufzucht mit Verlusten zu rechnen ist, dürfen Züchter 50 v. H. mehr und Halkr 20 v. H. mehr Küken auf- Haudgebrauch bestimmt« Verzeichnis der Post ämter des Reichspostgebietes mit Angabe der Postleitzahl ist jetzt erschienen und kann durch die Postämter bezogen werde» (Preis 10 Rpf.) Das im Reichspostministerium bearbeitet« Verzeichnis enthält die Namen sämtlicher Post ämter im Reich, ausschließlich Generalgouver nement und Protektorat Böhmen und Mähren. Die Postleitzahl soll Lei allen Postsendungen — auch Lei Paketen — in der Anschrift und Lei den Absenderangaben in einer kreisförmigen Um randung oder — bei Maschinenschrift — in Klammern links neben der Bezeichnung des Poftortes niedsrgeschrieLen werden. Ihre An gabe trägt wesentlich zur schnelleren und sicheren Veräuokelunx 8«xvuu 1« MM »41 UM Kast« 11. 4.» UM ziehen. Haben sie über die zulässige Zahl Tiere grotzgezogen, so find diese an eine angegebene Stells des Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsver bandes abzugeben. Wer bisher Kaninchen gezüchtet hat, darf das auch weiter tun und von den beiden zulässigen Zuchttieren soviel Jungtiere im Haushalt ver werten als anfallen. Am 31. Dezember eines jeden Jahres muß der Stand der Zuchttier« wie der erreicht sein. Für die AngorakaniikchenzMh- ten, deren Wolle notwendig gebraucht wird, gel ten besonders Bestimmungen. Di« Kaninchen- Halter dürfen je Person in Haushalt nur 1 Jungtier beliebig verwerten. Zur Klärung mutz angegeLen werden, daß derjenige, der bis her Geflügel und Kaninchen gehalten hat, auch weiterhin der Anordnung entsprechend dies« Tierarten halten darf. Die Pensionshaltung von Kleintieren ist Lei allen Kleintierarten als Umgehung dieser Anordnung verboten, allein bei Einberufung und bei Fliegergeschädigte« ist «ins Ausnahme zugelassen. Reichsfachwart Vetter führte weiter aus, Durchführungsbestimmungen sollten Härten aus gleichen und enthalten UnLergangsLestimmun- gen. Die anerkannten Kleintierzuchtbetriebe, die ihrs Leistungsfähigkeit nachgewiesen haben, werden erhalten bleiben. Platzmaskk. Platzmufik findet h«ut« Nachmittag von'5—d Uhr auf dem Hindenburgplatz statt. Programm hängt aus. Der Kinderchor Emmi Goebel-Dreising singt i« Zschopau. Das Gastspiel des LelieLten Kinderchores Emmi, Goedel-Dreifing (nicht Gr«del-Dreistng, wie wir gestern irrtümlicherweise in unserer Vorbesprechung schrieben) verspricht, «in ganz besonderes Ereignis für unser« Gesangsfreund« zu werden. Diese KdF.-Veranstaltung, die am Dienstag im „Gasthaus zum Stern" stattfindet, verdient einen zahlreichen Besuch. Karten sind Lei allen Walter» und Warten der DAF. zu haben. Unternehmer und Gefolgschaft gehören zusammen. Sie bilden «in« Schicksalsge meinschaft. Robert Ley. ksäisimpvlvl im Lnikämtzrsum Was soll man mache«, wenn maa im Luft schutzkeller der Ablauf eines feindlichen Terror angriffs erwartet? Selbstverständlich wird man sich unterhalte!» und schadet nichts, wen« die Hausfrauen zu fachsimpeln anfaugen und sich gegenseitig die neuesten Rezept« für die Ver wendung von Fleischschmalz verrate«. Aber wenn Angehörig« von Rüstungsbetrieben im Luft schutzkeller ansangen fachzustmpeln, dann ist Las freilich ein anderes Ding. Da heißt es, auch i« der Erregung des Alarms nicht die Vorsicht außer Acht zu lassen, den« aus dem Geständnis eines überführten Spious ist eindeutig heroor- gegangen, daß er ohne jede Muhe seine Nach richten in Luftschutzkeller« in der Nachbarschaft von Riistungsbetrieb«« sammelte, wo di« Be triebsangehörigen allzu leichtfertig fachgefimpelt hatten. lluräiMniilg ävr Llviniivrrerorckming Lelcksksckvsrt Vetter erläutert tu vresäeu äte klaLnsfuneu Beförderung der Sendungen bei. In naher tes her Hefte zu verwenden ist, werden bei B«- Zeit wird noch ein vollständiges Ortsverzeichnis Vor einigen Wochen rief di« sächsische Hitler- Jugend unter/der Parole „Jugend hilft sich selbst" die. Bevölkerung auf, ihr entbehrlich« Unisormstücke und Ausrüstungsgegenstände zur Versügung zu stellen. Auch bei der allgemeinen Spinnstoff-, Kleider- und Wäschesammlung 1944, die reichseinheitlich vom 7. Lis 27. Mai durch gesührt wird, ist di« Jugend dabei. Sie wendet sich in erster Linie nochmals an die Eltern und Angehörigen ihrer eigenen Kameraden, die heu te als Luftwasfenhelfer, beim Arbeitsdienst oder in der Wehrmacht Dienst tun und viele ihrer ehemaligen zivilen Kleidungsstücke sowie ihre HJ.-Uniformen nicht mehr benötigen. Dis Blockleiter fragen in den nächsten Tagen .in allen Haushaltungen nach. Selbstverständ lich verzichtet man in den Familien auf eine Sammlung, in denen noch jünger« Geschwister da find, die über kurz oder lang selbst die Klei dungsstück« ihres «ingezogenen Bruders tragen können. Pimpfe werden di« gemeldeten Sachen A«leruber»f Bauglas«»: Jetzt ist im Bereich des Handwerks der Beruf des Bauglasers als Anlernberuf anerkannt wor den. Gleichzeitig wurden die fachliche« Vor schriften zur Ausbildung u«d Prüfung von Bau glasern genehmigt. 41 Seidenbauerpreise in Sachsen. Auf Grund der I«tztjährigen guten Zuchtergeb nisse im Seidenbau zeichnete die Reichsfachgrup pe Seidenbauer Lei der Kokonprämiierung fünf Seidenbauer der Laadesfachgruppe Serdenbauer Sachse» mit einem ersten Preis, 16 Seidenbauer mit «inem zweite» Preis, 20 Seidenbauer mit einem dritten Preis u»d 38 Seidenbauer mit einer Lrzeugungsprämie aus. Di« Träger der erste« Preise sind: Güntzheim Dresden N, Meta Gutzmann (Chemnitz), Landesanstalt Arnsdorf (Kreis Dresden), Volksschule Großschweidnitz > (Kreis Löba«) und Pflegeheim Vautzen-Seida» »Direktor Paufler)., sctzop au und dem bachseulande. Am 10. Mai 1944 Vee UsHs UsA? Kriminalroman von blslmnt Lancier' „Leider doch, H bitte Sie, jetzt Ruh< 5. Fortsetzung. Direktor Ullmann erhob sich. „Das ist doch nicht möglich", entfuhr es ihm. ' "err Direktor — und ich ... -e zu bewahren und mir all« meine Fragen mach bestem Wissen Ku beantworten.^ „Bitte, fragen Sie", sagte Ullmann mit belegter Stimme. „Sell wann kennen Sie Ellen Hofer?" Ter Direktor mußte eine Weile Nachdenken. „Schon sehr lange, genau kann ich Ihnen das nicht einmal mehr sagen. ES müssen vier oder fünf Jahre her sein, als sie noch ' Tänzerin in der Cimarro-Truppe war, die augenblicklich wieder bei uns arbeitet."/ „Ach, das ist ja interessant", entfuhr es Xylander. „Der Chef dieser Truppe ist vermutlich der Herr, der da draußen auf der Bühne Mit den Mäoels probt?" „Ja, Alfredo Cimarro." „Kennen St« ihn ersönlich näher?" „Ja, ich kenne ihn sehr gut, er gastiert je des Jahr zweimal im „Eden" und er zählt zu meinem ältesten Bekannten." Xylander machte sich Notizen. Dann sah «r wieder hock «und sagte: „Sagen Sie mir Loch mal, was wissen Sie über das private Lebe« dieset Elle» Hofer? Ich kann mir Denken, daß in Ar- tistenkveisen häufig über die Kollegen ge sprochen wird, und daß Sie da so manches gehört haben." „Das allerdings. Helh Holt ist wirklich in dieser Beziehung grne interessante Per sönlichkeit." „Das habe ich mir gedacht", sagte Xy- lander. „Aber sahren Sie fort. Es interes siert mich Mes, auch Ihnen vielleicht un wichtig erscheinende Kleinigkeiten." „Als die Cimarro-Truppe das zweitemal ibei m ir engagiert war, ereignete sich folgen des: Helh Holt, oder! wie sie damals noch hieß, Elten Hofer, verliebte sich in Len im aleichen Programm beschäftigten Länder Fred Roland. Es wurde viel über die beiden geredet. Na, das ist wohl überall so. Als das Programm zu Ende ging, kam Cimarro zu mir und sagte, daß Ellen die Trupp; verlassen wolle. Ich wußte aus Cimarros Reden, daß er für Ellen mehr empfand als nur kollegiale Freundschaft. Er war ganz verzweifelt und drohte, er würde es nicht zulassen, daß Ellen in ihr Unglück renne. ES gingen damals Gerüchte, wonach dis Partnerin Rolands aufrecht rätselhafte Weise umS Leben gekommen fei. Genaues war jedoch nicht in Erfahrung zu bringen, denn Roland selbst sprach niemals darüber, führte auch ein ziemlich zurückgezogenes Leben. Aber Cimarro konnte dann doch nichts da ran ändern, Ellen löste ihren Kontrakt und verließ zusammen mit Fred Roland die Stadt. Roland setzte einen Monat aus, um die Lanze mit Ellen zu studieren und sen siblen dann Wieder in Adln im Hohen?,ollern- Variete. Die beiden hatten große Erfolge und waren bald ein international bekannte» Tanzpaar. In Kopenhagen, wo sie am Tivoli enga giert waren, trat dann Ramon Raspini in Ellens Leben. Was alles im einzelnen gv- - schehen ist, tveiß ich nicht. Ich habe oas alles auch nur den Erzählungen anderer Artisten entnommen. Ellen soll sich in . diesen Raspini, einen damals sehr bekannten Trapezkünstler, ver liebt haben. Ich kann wir gut vorstellen, daß Roland damit nicht einverstanden war, und es soll heftige Auseinandersetzungen ge geben haben. Ich las in einer Fachzeitschrift, daß Ro land mit seiner Partnerin das Engagement vorzeitig verlassen habe und er dafür zur Zahlung xiner Konventionalstrafe von eini gen hundert Matt verurteilt worden war. Drei Tage später stürzte Ramon Raspini ab. Er trug so schwere Verletzungen da von, daß er das Variete für immer verlassen mußte. Was aus ihm geivorden ist, weiß ich nicht. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört, obgleich er auch zweimal im Eden gearbeitet hat iknd er mir auch hi« und wieder einen kurzen Kartengrutz zukom men ließ. Er blieb für alle vom Bau feit dieser Zeit verschollen.' Das ist Artistenschicksal, damit muß jeder, der solch gefahrvolle Arbeit täglich verrichtet, immer rechnen. Aber ich ioill nicht ab- schweifen. Roland und Ellen fuhren nach Südame rika und bereisten fast ein ganzes Jahr all« Hauptstädte der südamerikanischen Länder. Ganz Plötzlich tauchten sie dann in Bark auf. Und hier kam es zum Bruch zwischen den beiden. Was der 'wirkliche Grund für die Trennung war, weiß ich nicht. Vs wur de viel erzählt; aber jeder wußte es anders und besser. Darüber werden Wohl nur Fred Roland oder Ellen selbst Auskunft geben können. Roland fand anscheinend bald wieder eine Partnerin, denn er arbeitete zwei Monate später bereits in Mailand und Venedig und kommt jetzt über Arosa hierher ans „Eden".,, Xylander machte eine Bewegung, als wol le er Direktor Ullmann unterbrechen, sagte aber doch nichts, sondern schrieb au seinen Notizen weiter. „Ellen Hoser hat sich dann ebenfalls mn- gestehlt und tritt nun als Solotänzerin aus. Ihr Engagement hier am ,Dden" ist Vas erste nach ihrer Trennung von Fred Roland." Ullmann verstummte. Er zündete sich eine neue Zigarette an und wartete darauf, daß' Xylander etwas sagen würde. „Das ist ja alles sehr interessant, aber damit kann ich nicht viel anfangen. Roland kommt wahrscheinlich erst nach Berlin. Wenn er noch in Arosa arbeitet, kommt er als Täter also wohlkaum in Betracht. Und »dieser Raspini ist nach Ihrer Aussage schon so lange von der Bildfläche verschwunden» daß man ihn auch nicht mit diesem Fall in Ver bindung bringen kann. Bleibt also nur Alfredo Cimarro." „Aber ich bitte Sie, Herr Kommissar", sagte Allmann schnell. „Nein, das halte ich für ganz ausgeschlossen, dass Alfred Cimarro oa- getan hat." Xylander hob abwehrend die Hände: „Al- Kriminalist darf man sich nicht auf ^Gefühl« verlassen. Ich habe schon die tollsten Ueber- raschungen erlebt. Es sollte mich freuen, wenn Sie 'recht hätten, aber ansehe« mutz ich mir den Mann trotzdem." Xylander erhob sich. „Wir gehen am besten zur Bühne, ich möchte mir Cimarro erst mal unbeobachtet anschauen." Direktor Ullmann begleitet« Xylander zur Bühne. Sie stellten sich zwischen die Ku lissen und verfolgten aufmerksam die Vor gänge auf der Bühne. Die Mädels probte« gerade einen Fächer tanz, zu dem die Kapelle «sinn Weichen, schmeichelnden Walzer kplelte. " Fortsetzung folgt,