Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt : 04.05.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194405049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440504
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-05
- Tag 1944-05-04
-
Monat
1944-05
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 04.05.1944
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
um Fortsetzung folgt. Das Mädchen schluchzte und verfolgte mit angstgeweiteten Blicken, wie Susanne sich »Ich Habe nichts gekört, aber kuimuen Si« einmal Herein» Herr Weber. Erika tp «eben nach Hause gekommen und yat mir dasselbe gesagt." Frau Susann« trat «inen Schritt lprrück. Also hatte Erika doch richtig gehört. „Ja, aber ivaS hab« ich denn damit zu tun?" stammelte grau Susanne. ' „Ich wollte ^fa nur mal hören, üb Ahnen nichts geschehen ist — ober vd Sie vielleicht auch den Knall vernommen hab««", ffayte der Portier und verneigte sich ein Paarmal entschuldigend. „Ja. Er meinte auch, «» sei ein Schuh gewesen, und die schwarz« Gestalt, di« har er genau so deutlich gesehen wie sch." In diesem Augenblick schlug draußen di« Türglocke an. Erika zuckte zusammen. „Gnädige Frau", wimmerte sie leis«. „Aber Erika, nimm dich doch zusammen. Du tust ja beinahe, als habest du Vein reine» Gewissen." Frau Susanne wurde nachdeNkllich. Was Erika da vorbvachte, klang wirklich sehr phan tastisch, aber schließlich war sie ja nicht allein geivesen. „Hat dein Fritz das gleiche gesehen?" fragte sie. Spuren von Aufvegung. „Verzeihen Sie, Frau Kayser, wenn ich Sie so spät noch störe, aber mir war eben so ... ich weiß nicht, ich daun mich ta auch täuschen, aber ich habe eS ganz deutlich«« hört . . . Hier oben muß vor einigen Mi« nuten ein Schuß gefallen sein." noch?" fragte sie. Erika war selbst zu erregt, um das Schwanken in Frau Susannes Stimme zu bemerken, auch Tränenspuren, die sich ,in Lem Puder auf Susannes Wangen abge- zeichnet hatten, sah Erika nicht. „Gnädige - Frau, haoen Sie auch einen einen Schuß gehört?" fragte Erika. „Einen Schuß?" wiederholte Frau Su sanne. „Ich habe «keinen Schuß «gehört. Wann soll denn das gewesen sein?" „Fetzt eben. Ich stand einen Augenblick mit Fritz vor der Haustür, da hörten ivir erhob, den weiten Hausmantel enger um ganz deutlich, wie ein Schug fiel. die schmalen Schultern zog und da» Zimmer --Das ist ja seltsam , sagte Frau Susann« verließ, um zu sehen, wer drallsten Einlaß und richtete sich aus ihrer liegenden Stellung begehrte w*>ng auf. »Nem ich habe E Erika beugte den Oberkörper ein wenig kmImm???^ s -L^nach"^ E-rnenden auf^isst!? und"" tn^?chivÄ^ '' 8^ Susani^e öffnete di« WohnmUSt^ an uns vorbei. Ich Vann nicht einmal sa-: ihr standder Porti« desHaus^. Er gen, ob es «in Mann vder eine Frau ge- ! war in Hemdärmeln und zeigte «venfall» Wesen ist. Ganz lautlos lief diese Ersehest- """ nung und war gleich darauf verschwunden." „Erika", rief Frau Susanne, und jetzt erschien sogar ein kleines Lächeln lauf den Lippen der jungen Frau, „ich glaube, oa habt ihr beide Gespenster gesehen." „Nein, nein, gnädige Frau, ganz bestimmt nicht"'» beteuerte Erika aufgereK. „Mir-var sogar, als wenn mich der Mantel des Man nes gestreift hätte." „Also war es ein Ntanu; eben sagtest du, du wüßtest das nicht genau." Erika hob hilflos di« Schultern. „Das weiß ich auch nicht, es Vann auch «ine Frau gewesen sein." Aschop««, L«««Hl«« ai 1814 HeiMsckmrik ricklig vvrnnmion! srvk Verdunkelung 8«»w0! Steuern rechtzeitig bezahle«. Noch verhältnismäßig wenig bekannt ist alle Steuerzahler hierauf aufmerksam. «n mrmeri« Konzert. 18.30 Soliftenmufik: Junger Nach Rettungsweg finden zu können. Kriminalroman von ^elmnf Zanäer >em d«t mg det emaltg« V8L. Krimi» rtepin« «r Prä auch in spotisch. >r-Rcgi- In einer uednow, ent Her st Flug- iberfeld- einem Hellerer, tjagdge- rdsunker Das Finanzamt erläßt im heutigen Tageblatt der aussichtsreiche Beruf der landwirtschafb- ein« öffentliche Steuermahnung. Mr machen flichen Berufsschullehrerin. Allgemein wird Notbeleuchtung für Luftschutzräum«. Gefahren werden leichter überwunden, wenn man am Gebrauch seiner fünf Sinn« nicht be hindert ist. Wohl am schwersten findet sich der Mensch damit ab, nicht sehen zu können. Di« meisten Unglücksfälle ereignen fich, wenn Licht quellen fehlen. Außerdem übt die Unmöglich keit, sich mit dem Gesichtssinne orientieren zu Bettwäsche bei Berwuubeten-Besuchen mtt- bringen! In vielen tausend Fällen haben sich die Mit glieder der NS.-Frauenschaft bereit erklärt, An gehörigen von Verwundeten Privatquartier« und ihnen damit den Besuch des Mannes oder des Sohnes zu ermöglichen. Di« deutsche Frauenorganisation will auch weiterhin gern diesen Kameradschaftsdienst in weitestem Um fange leisten. Sie ist dazu jedoch nur in der Lago, wenn die Gäste kein« Bettwäsche in An spruch nehmen. Es kann heute nicht erwartet werden, daß die Gastgeber genügend Wäsche vorrat besitzen, um den oft vielmals im Monat wechselnden Besuchern stets ein gedecktes Bett ' zur Verfügung stellen zu können. Wenn die Angehörigen der Verwundeten nicht selbst das großzügige Gastwerk in Frag« stellen wollen, müllen sie di« kleine Müh«, eigen« Wäsche mit zubringen, auf fich nehm««. Es empfiehlt sich also dringend, vor Antr«t«u der Reis« auch an di« notwrndige Wäsch« zu denk«n. Man kann Fett und Grieben nach dem Aus braten zusammenlallen, mit anderem Fett zu dem in vielen Haushalten gebräuchlichen Fett topf misch«n oder Fett und Eri^«n getrennt verbrauchen. Das rein« Schmalzfett ist äußerst sparsam in der Verwendung und hat «inen kräf tigen Speckg«schmack. Di« noch f«tthaltig«n Eri«b«n eign«n sich zum Mitkochen (nicht bra ten, damit sie weich bleiben!) bei derberen Ge müsen wie Kohlrüben und Kohl, für Kartoffel suppe, Eintopfgerichte, dick« Grützen, braun« Tunken u. 8. Sie geben de» Gerichten einen ausgezeichneten Geschmack.' Eingehende Kochversuch« haben ergeben, daß sich ebenso frisches wie ausgebratenes Fleisch schmalz besonders für di« Herstellung von Tun ten, Suppen, Gemüse, Eintopf- und Nährmittel gerichten eignet, aber auch für di« Zubereitung von Bratkartoffeln. Eierkuchen, Eemmelschmar- ren usw. gut zu verwenden ist. Wenig ratsam dagegen ist das Braten von Fleisch und Brat lings in Fleischschmalz, da Las beigemischt« Fleisch bzw. die Grieben zu stark bräunen. Fleischschmalz ist weder frisch noch ausgelassen als Brotaufstrich ergiebig genug, es sei denn, man stellt einen gestreckten Brotaufstrich her, der allerdings mit Fleischschmalz zubereitet beson ders schmackhaft ist. Mit Fle-schschmalz zubereitet« Errichte sind besonders schmackhaft. Für die Kllch« bedeutet dieses Erzeugnis also keine Erschwerung, sondern «ine Vereinfachung, besonders da seine Ver wendung leicht jedem Geschmack und jeder Ge wohnheit angepaßt werden kann. Wer sich trotzdem bei der Verwendung von Fleischschmalz nicht ganz sicher fühlt, kann fich an di« Anlei tungen und Rezepte des Deutschen Frau«n-Wer- kes halten, die laufend veröffentlicht werden und außerdem in den Hauswirtschaftlichen Be ratungsstellen des DFW. erhältlich find. ckmstrie. vie TT ooi scheu nmona- m Bev ¬ können, einen verhängnisvollen Einfluß auf den seelischen Zustand der Menschen aus. Wenn allo Nerven Lei einem Luftangriff aufs äußerst« angespannt sind, kann das Fehle» des Lichtes leicht Anlaß zu Haudlungen gebe», die selbst bei geringer Beleuchtung unterbleiben würden. Bei Luftangriffen muß mit dem Ausfall des elektrischen Lichter immer gerechnet werden. Nichts ist deshalb naheliegender, als von vorn herein «in« Notbeleuchtung für Len Luftschutz raum stcherzustellen. Mögen als Notbeleuchtung Kerzen, Taschenlampen oder Laternen verwen det werden, immer wird das^ Aufblitzen eines 4. «»« NW UNr s. NlU S.M OM, erwähnt, an. Besonders den Siegerinnen im Kriegs- berussmettkampf dürfte die Förderung zur landwirtschaftlichen Berufsschullehrerin er strebenswerte ZukunftSauSstchten eröffnen. Der Rundfunk am Freitag. Rsichsprogramm: 7.30 Zum Hören und «. Mi« Masfon- >rd-Mo- imniung innt M- llrbeits- IstungS- nmr. -Regie- . Wie et, hat Waren- ie ame- »en b«n bereits lts war noch so kleinen Lichte, beruhigen, zur Aufrecht-. Behalten: Dio Dynamomaschine. 12.35 Der Be erhaltung der Ordnung beitragen und das Ge- ? richt zur Lage. 14.15 Musikalische Kurzweil fühl stärken, mit Hilfe des Lichtes notfalls einen von der Kapell« Erich Börsch«!. 15.00 Klein«» I» Ler kommenden Zuteilungsperiode werden erstmalig innerhalb der üblichen Fettzuteilung je Kopf 187 Gramm Fleischschmalz ausgegeben. Der Mengenwert ist Lem der Margarine gleich gesetzt. Aleischschmalz ist ein Erzeugnis aus Schweinefleisch, da» zur einen Hälft« aus Schmalz, zur anderen Hälfte aus frischem fein gemahlenem Fleisch besteht. Es ist ungesalzen und erinnert an Hackpeter oder Mette, ist jedoch fetthaltiger und feiner zerkleinert. Der Verbraucher sieht fich damit vor einem vollkommen neuartigen Erzeugnis, dellen Eigen schaft und Verwendungsmöglichkeiten er erst kennenlernen muß. Wichtig ist, daß das Fleisch schmalz als Fett angesehen und verwendet wird, und -war in erster Linie zum Kochen. Auf diese Weiss ist es am ergiebigsten. Der angenehme Geschmack sollte weder die Hausfrau noch auch Einzelstehende dazu verleiten, Fleischschmalz in frischem ungestreckten Zustand als Brotaufstrich zu verzehren, besonders, da es wenig Mühe macht, fich mit den küchentechnisch einfachen und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten vertraut zu mache«. Da Fleischschmalz als Frischerzeugnis ebenso wie Hackfleisch nur gering« Haltbatteit besitzt, sollte noch Möglichkeit nur soviel eingekauft werden, wie unmittelbar verbraucht wird. Wo Las nicht angängig ist, ist es erforderlich, Fleisch schmalz, soweit es nicht am Tage des Einkaufs frisch verbraucht wird, auszulallen. Dies ge schieht, am besten durch Ausbraten in der Pfan ne, bis di« Griebe« «ine goldbraune Farbe ha ben. Wichtig ist er, beim Auslallen des Fleisch schmalzes mit 2 Gabeln zu zerpflücken, damit sich kein« größeren Brocken bilden. Auch bet der Verwendung von ausgelassenem Fleischschmalz und Leim Gebrauch von frischem Fleischsmalz ist es zweckmäßig, Las Fleischschmalz zu zerpflücken, damit das Fett besser heraus brät. Illig verltH an m, Va- irgrena- Rudolf . -Aufklä- Walter Pänzer- r Hein- >mpani« ptmam» geschwa« lugzeug- ptman* m einer Johan* Panzer« Lewehr- enadier« r USA m 'Nest iet LÄ b, wie Mut» üdisch- gtscher Ausbildungszeit wird die Staats prüfung für das Schrämt an landwirtschaft lichen Berufsschulen für Mädchen abgelegt. lichen Unterricht ausgenommen werden kön- uen, müssen sie di« fehlende Allgemeinbil dung in einem Vorbereitungslehrgang nach holen. Dieser dauert sechs Monate. Die Borbereitungslehvgänge finden an dek Lanv- rtschaftsfchul« Meißen statt. Aufuchmefin- Während des praktisch-pädagogischen Ausbll- dungsabschnittes wird ein ÜnteryaltSzuschuß gewährt. Mädeln mit Volksschul- oder Hauptschul abschluß steht dieser neue Beruf auch offen. Sie müssen zunächst die HauSarbeitS- lehve durchlaufen und ihre Hausarbeitsprü fung ablegen. Daun treten stein die zwei jährige Hauswirtschwftslehve ein und logen ihre HäuSwirtsch-aftsprüsung ab. Im An schluß daran können st« eine Landsrauew- oder Landwirtschaftsschule besuchen, Eheste in das StaatZinstitut für den landwirtschaft- Oute ^usteUuugswögUcdlLejteL — Die Le^sbtenlürüeuu^ Wirtschaftsschule Meißen statt. Austuchme fin den nur Mädchen, di« wegen LbSrdurch- schnittlicher Leistungen von der Fachschule Vovgeschlagen worden find. Der Besuch o«S Staatsrnmtutes dauert ein Jahr. Damm schließt stich ein« einjährige praktisch-päda gogische Ausbildungszeit an einer landwirt schaftlichen Berufsschule, wie bereits oben ist zu« laust mänm »grenz* rach tim )., wist fingdm hl der brechen : unter« m vor» ag und die Ge erhöhl. ltionaK eut da« aten i* ö«lt «r» nd, au« en, au» rl° und erständ« ilästina. non di« n und in stim- Tristen» NN NU* I Se nd- ann g«- nneru*« in Al- bürger- leichter he Ze»» ichopau und -emSachsenlande. Am 4. Mai 1S44 „Lu, was war das eben?" sagst« ein jun ges Mädchen und löste sich aus den Armen ihres Freundes, mit dem sic vor der Haus türe stand. Sie hatten gemeinsam den Sonntagabend verbracht und nun vermochten sie sich schnell voneinander zu trennen. Jin Hauseingang hatten sie noch eine Weile ige- standen und sich geküßt, bis ein Geräusch wie ein Schuß, ste plötzlich -auffahren ließ. Der junge Mann, obgleich «r nicht so ruhig war, wie er fich dem Mädchen gegen über den Anschein geben wollte, sagte: „Ach, es wird nichts Besonderes gewesen sein, und er versuchte, das Mädchen wieder in fei ne Arme zu ziehen. Wir müllen in groß«» Zeiträum«» den ken, nicht für den Augenblick. - Adolf Hitler. körävrl Sen IVvsIdsn äer Nidwalden! In einem Bauernhof in Mährisch-Neustadl hat der Eigentümer durch geeignet« Matznah. men erreicht, daß sich di« Schwalb«« 83 Nester allein innerhalb seines Hofes anlegten und mit Brut besetzten. Der Bauer hielt in richtiger Erkenntnis, daß di« Schwalben vor allem Nest baumaterial benötigen, innerhalb seines zum Großteil hart gepflasterten Hofes eigen« Pfüt zen mit Schmutz und Waller während der Nest bauzeit derart offen, datz immer darin lehmige» Nestbaumaterial für die Vögel vorhanden war. Zudem bracht« er, wo nur möglich, Verputz streif«» im Hause an, damit di« Schwalben ihre Nester anheften können. Auf diese Weise ge lang ihm die Errichtung, dieser hohen Zahl von Brutstellen. Der Erfolg stellte sich während der Fütterungszeit der Jungen ein. Di« zahlrei chen Schwalbenpaare machten den gesamten Hof nahezu fliegenrein, das Vieh wurde infolge dellen nicht geplagt und beantwortete dies« Fürsorge mit einem erheblich höheren Milch ertrag. Auch die Drahtwürmer, di« Larven de» Laatschnellkäfers, wurden von den Schwalben gern« ausgenommen unL damit dem Ackerbau erheblicher Nutzen gestiftet. Aber Lieser Kuh war ohne Leben und von kalten Lippenoegeben. Fritz spürte das Erschauern des Mädchens in seinen Armen. „Geh jetzt hinauf, Erika, morgen abend sehen wir uns wieder. Um neun Uhr er warte ich dich hier unten. Gute Nacht, mein Mädchen", sagte er. - Noch ein flüchtiger Kuß, dann öffnete Erika di« Haustür. Sie ließ die Treppen beleuchtung aufflammen. Sie warf noch schnell einen Blick zurück Und haftete idie Treppe hinauf. Noch während des Trep pensteigens kramte sie das Schlüsselbund aus ihrer Handtasche hervor. Schnell öffnete sie tn« Korridortür, erst als diese hinter ihr ins Schloß gefallen war, atmete sie erleichtert auf. Fest preßte sie die Hände auf das wild schlagende Herz Und atmete tief «in und aus. Sie spürte ein Zittern in den Knien und mußte sich einen Moment gegen die Wand lehnen. Erika war Hausangestellte bet dem Archi tekten Kayser, in dessen Wohnung sie auch «in kleines Zimmerchen hatte. Al« si« den Flur «ntlanggina, sah sie einen Lichtschein aus dem Woynzrmmer fallen. Der Wunsch, das eben Erlebte einem >an- deren Menschen anvertrauen zu können, ließ sie leis« gegen die Tür pochen. Von drinnen hörte sie ein leises „Herein!" Erika öffnete die Tür und betrat d«r Wohnraum, der nur von den: Licht einer Stehlampe matt erhellt war. Auf der Eouch lag Frau Susann« Kayser. In den Händen hielt sie «in Buch, in dem sie anscheinend gelesen hatte. Bei Erikas Eintritt sah sie flüchtig auf: „Nun, Erika, was gibt es denn Berufsschullehrerin. Allgemein wird «ine abgeschlossen Mittelschulbildung oder der erfolgreiche Abschluß einer sechsklassigen Oberschule verlangt. Ter Hauswirtschaft- lichen Form ist der Vorzug zu geben. Es wird nur ein Jahr hauswirtschaftliche Praxis in einem landwirtschaftlichen^ Betrieb gefor dert, anschließend ein Jahr Landfraucnschule oder der Besuch der Mädchenabteilung einer Landwtrtschaftsschule. Dem folgt nun bi« einjährige pädagogische Ausbildung für dis Anwärterin auf dem Staatsinstitut für den landwirtschaftlichen Unterricht in Dresden. Nach einem weiteren Jahr Praktisch-pSdags- sein« Hände ab. „Da muß etwas geschehen sein." Es sprach Angst aus ihr«: Stimme. „Ich fürchte mich, jetzt allein ins Haus zU gehen." In diesem Augenblick wurde die Tür auf- gerissen. Noch ehe die beiden recht begrif fen, was vor sich ging, hatte eine dunkle Gestalt fich an ihnen vorbeigedrückt und war gleich darauf wieder verschwunden. Keine» von ihnen hatte einen Schritt gehört. Laub los wie ein Spuk war die Erscheinung jaul ihnen vorübergoglitben. Das Mädchen flüchtete sich in di« Arme des jungen Mannes, der beruhigend üb« ihr Haar strich: „Das wird wohl viner d« Hausbewohner gewesen fein, der schon Hau»» schuhe an hatte und hier nebenan in der Knei pe noch eilt Glas Bier trinken will", enb- gegnet« Fritz. „Sei doch nicht so furchtsam." Seine Arni« legten fich fest« um st«. „Komm, gib mir lieber noch «inen Kuß." - Donnerstag, 4. Mai 1944 wuchs stellt sich vor. 18.0« B«ltebte Opern- und Konzertkläng«. 17.15 Ja wenn die Musik nicht wär! 18.30 D«r Zeitspiegel. 19.15 Frontbe richte. 19.45 Dr.-Goebbels-Aufsatz: Di« unsiche ren Faktoren. 20.15 Wiener Blut. Oprrette von Johann Strauß. D«utschlands«nder: 17.15 Kouz«rtsen- Lung der Wiener Symphoniker: Bach, Haydn, Eherubint u. a. 20.15 Liedsendung „An di« Freund«". 20.45 Klaviermuftt. 21.00 Opern- konzert mit Werke» von Hans Pfitzner zum 75. Geburtstag. Burgstädt. Burgstädt erhält «in« Jugendmusikschul«. Bürgermeister Or. Kaiser berichtet« in d«r Ratsherren-Besprechung über die ««plante Gründung einer Jugend-Mu sikschule i» Burgstädt. Sie soll von dem städti sch«» Musikdirektor Brink geleitet werden. Waldheim. Kind in Lastwage» gs- iauf«n. Ein sechsjährige» Mädchen, da« plötzlich vor «inem Lastkraftwagen über di« Straße laufen wollt«, wurd« von dem Wagen erfaßt und zur Selt« geschleudert. Da« Kind ist im Krankenhaus gestorben. Bad Schandau. Folgenschwer« Un bedachtsamkeit. Als «in Lehrling «inen großen Wallerboil«r löten wollte, entstand ein« Ezplofion. Der Lehrling, der entgegen der Weisung Len Behälter mit Gas gefüllt hatte, erlitt so schwere Verletzungen, daß er dem Kran kenhaus zugeführt werden mußt«. Rotzwein. SO Jahr« Meist«rschul« des Schloss«rhandwerks. Zum Ge» d«nken der im April 1894 erfolgten Gründung der M«isterschul« des deutschen Schlosser- und Maschin«nbauerhandw«rks statt« fich ein« statt lich« Versammlung von Vertretern au» Partei, Staat und Wirtschaft in der alten Muldeustadt Roßwein «ingefunden. Bei einer Kundgebung im Rathaus überbrachte Gauhandwerksmeister Neumann di« Glückwünsche des Gauleiter» und Reichsstatthalters Martin Mutschmann. Reichs innungsmeister Foot (Hamburg) sprach über Neuplanungen und erklärte, daß die Schul« im- m«r mehr der geistige Mittelpunkt des deutschen Schlosser- und Maschinenbauerhandwerr» wer den soll. Regierungsdirektor Schwender sichert« namens des Sächsischen Bolksbildungsminist«- riums weiter« Unterstützung zu. Reichshand werksmeister Schramm stellte die Aufgaben de» Handwerks im Kriege heran». Das deutsche Handwerk sei in all den Jahrhunderten Lurch guio und böse Zeiten gegangen. Heut« seien ihm L«sonders verpflichtend« Aufgaben gestellt. In ihrer Erfüllung müßten fich vor allem di« M«ist«rschüler hervortun. Di« junge» Hand werker sollten nicht nur ihr« Meisterpttifung abl«g«n — denn damit stünden sie erst am Ran de ihres Berufes —, sondern sie mühten «in dringen in seinen Geist und sein« Seel«, so wie es an dieser Schul« gelehrt wird. Der Reichs handwerksmeister gab bekannt, daß den Ge werbeoberlehrern Zechau, Klut und Liebusch für besonder« Verdienste um da» deutsche Hand- werk Las Handwerksabzeich«« verliehen wor den ist. Dresden. Finanzpräsident vr. Kühn im Ruhestand. Am 30. April ist d«r lang jährig« Leiter Ler Eteuerabteilung im Ober- finanzpräsidium Dresden, Finanzpräfident vr. Bernhard Kühn, nach einer Dienstzeit von 44 Jahren in den Ruhestand getreten, vr. Kühn ist aus der ehem. sächsischen Verwaltung der direkten Steuern hervorgegangen und hat seit Bestehen der Reichsfinanzverwaltung di«s«r an gehört. Als sein Nachfolg«r ist vöm Reichs- Minister der Finanzen der Finanzpräfident vr. Franz Bülz, bisher Leiter der Eteuerabteilung Leim Oberfinanzpräsidium Pommern in Stettin, bestimmt worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)