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den besten Instrumentalwerken der Frühroman tik zugehöriges Werk nach 150 Jahren wieder in den Konzertsaal gebracht, um das Andenken des zu Unrecht vergessenen Meisters Hummel neu zu beleben. Wolfgang Amadeus Mozarts große Es-Dur-Sinfonie KV 543 ist eine der berühmten letzten drei Sinfonien des Meisters, die auf diesem Gebiet seines Schaffens Ab schluß und Höhepunkt zugleich darstellen. In unmittelbarer Folge wurden die Es-Dur-Sin- ■teie (nach Mozarts Katalog am 26. Juni 1788 Spendet) und die Sinfonie g-Moll KV 550 und C-Dur KV 551 im Sommer 1788 in der unfaß bar kurzen Zeit von zwei Monaten niederge schrieben. Es ist uns kein bestimmter Anlaß für die Entstehung dieser ihrem Charakter nach so verschieden gearteten Meisterwerke bekannt; wir wissen nicht einmal, ob Mozart sie über haupt jemals aufgeführt und gehört hat. In einer Zeit schwerster Existenzsorgen geschaffen (gerade vom Juni 1788 liegen uns verzweifelte Briefe des Komponisten vor), hat die in ihrem Grundton heitere, dem Leben zugewandte Es- Dur-Sinfonie, die später von unbekannter Seite die durch nichts zu rechtfertigende, romantisie rende Bezeichnung „Schwanengesang" erhielt, immer wieder Erstaunen erregt. „Wenn wir sie als Ausdruck von Mozarts persönlicher Stim mung betrachten dürfen, so war die Zeit, wo er diese Sinfonie schrieb, eine sehr glückliche", be merkte der Musikwissenschaftler Hermann Kretzschmar. Aber einerseits ist es natürlich denkbar, daß das Werk in der schöpferischen Phantasie Mozarts bereits vor der Zeit der eigentlichen Niederschrift entstanden ist, an dererseits wies auch der Mozart-Biograph l^rmann Abert darauf hin, daß sich die All- Äsbedrängnisse und Sorgen keineswegs immer unmittelbar im Schaffen des Meisters abzeichneten. Und selbst, wenn wir nicht so weit gehen wollen, hier jeden Zusammenhang zu leugnen, finden wir doch auch in dieser Sin fonie trotz der dominierenden idyllischen Anmut und Daseinsfreude durchaus Kontraste, sin- nend-elegische wie auch heroisch-pathetische, ja selbst finstere Züge. Einer spannungsvollen, feierlich-prächtigen Ein leitung in straffem, punktiertem Rhythmus, die deutlich spürbar „Don Giovanni“-Töne anklin gen läßt, folgen im anschließenden Allegro als Hauptthema ein singendes, sehnsuchtsvolles Thema der Violinen, dem Hörner und Fagotte antworten, darauf ein energisches Tutti mit mehreren neuen Motiven. Die ungewöhnlich kurze Durchführung dieses Satzes, für den plötzliche Stimmungsumschläge charakteristisch sind, wird von der Reprise jäh durch eine Generalpause abgebrochen. Das in As-Dur stehende Andante, mit einem einfachen, marschartigen Thema beginnend, entfaltet sich in durchsichtiger Instrumentation von fast kammermusikalischem Gepräge zu kunstvollem, vielstimmigem Spiel, doch weist auch dieser Satz einige heftig-leidenschaftliche Ausbrüche auf. Der dritte Satz besteht aus einem kräftig ein setzenden, tänzerischen Menuett und einem von den Klarinetten getragenen lieblich-idylli schen Trio. In dem in Thematik und Form Haydn naheste henden, dahinwirbelnden Finale schließlich, das uns unwillkürlich auch an den letzten Satz von Beethovens 8. Sinfonie denken läßt, herrscht übermütige, heiter-ausgelassene Stim mung. Ganz aus einem einzigen Hauptthema heraus entwickelt, das zu Beginn leise in den Violinen erklingt, ist dieser Schlußsatz von sprühendem Humor und immer neuen über raschenden Einfällen erfüllt. Einen besonderen Effekt bringen sogar noch die letzten Takte: indem auf die üblichen Schlußakkorde verzich tet wird, jagt in den Streichern noch einmal der Anfang des Hauptthemas vorüber. VORANKÜNDIGUNG: Montag, den 31. Dezember 1979, 19.00 Uhr Dienstag, den 1. Januar 1980, 20.00 Uhr (AK/J) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 4. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Hans Graf, Österreich Johann-Strauß-Abend (Ausverkauft) Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dipl.-phil. Sabine Grosse / Renate Wittig Druck: GGV, Prod.-Stätte Pirna 111-25-12 ItG 009-83-79 Spielzeit 1979/80 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel EVP —,25 M 3. AUSSERORDENTLICHES KONZERT 1979/80