Volltext Seite (XML)
Lich,»«»«, S„W^>»»/S„»t<»ß, 18./1». Mär, bL^S/LS/LL/s /s ^F^^r/s v» ^s//s LF^^e WW««M»WWMMWWMWMMMMM»WWWWWWWWWWUMMWWWWWWWM» ?vrlvn, Mäckvn, ein 8ckonvr «nä ävr Ivukvl Xapitsn Zoti3N86n erräklt — Xeine 668ckickt6 5ür sckvscke Kierven Die Bucht von Manukura dehnte sich gleißend im tropischen Mittagslicht, ihr Spiegel schwankte ölig aus und ad, man sah keine Möwe und kein Segel am Horizont, nichts als den Himmel Mnd die verdammte Manukura-Bucht. Wir arbeite ten mit Tauchern, um die Perlenmuscheln ans Licht zu bringen. Neben uns lag ein Motor- schisf, das mit einer Taucherglocke arbeitete. „Verdammt ungemütlich, in solchem Käfig ein- gesperrt zu sein?" meint« ich. „Unter Umstän den können Sie recht haben", sagte Kapitän Jo hansen. * „Nie im Leben würde ich mehr die Bucht von Tuamoto anlaufen. Für alles Geld in der Welt nicht mehr. Ich will Ihnen di« Geschichte erzählen... Schramm, der Besitzer der Morotao und mein Kompagnon zeigte eines Morgens mit der Hand Wer die Bucht. Drüben fuhr eben die „Moult" hinaus, unter französischer Flagg«. „Latz mir beid« Hände abhacken, wenn Sa- roux wirklich Trepang fischt", fluchte Schramm. „Am Heck haben sie den Kessel angebunden... AlL ob sie Tang lochen wollten. Wette meinen Kopf, dah sie auch nach Tuamoto segeln. Ohne Konzession natürlich. Bis wir hier mit den Tintenfchmierern fertig werden, röst«n sie bereits Dre Muscheln. Denke, datz diesmal unser Ma schinengewehr Arbeit bekommen wird." „Und «in Weib haben sie auch an Bord, Mioa, di« grüne Hexe", murmelt« Alvensberg, der «hemalig« Seeoffizier. Wir schrieben 1920 und Alvensb«rg, den sie aufs Pflaster gesetzt haben, war mit dreißig Prozent beteiligt. An den Schulden versteht sich. Die Luft war totenstill, die Bucht ruhig, man hört« keinen Laut. „Motor anwerfen und raus!" b«fahl Schramm „Nicht zu machen", meinte Alvensberg. „Ge setzlich oder garnicht!" „Dann können wir noch einen Monat auf unsere Konzession warten", höhnt« ich. Es dauert« aber kein«n Monat, sondern nur drei Tage. Dann rauscht« auch die Morotao unter vollen Segeln au» der Bucht. Kurs auf Tuamotu. Gin Kopf, ein schmaler, schwarz haarig«! Kopf tauchte j«tzt aus der Kajüte auf. Taofa, di« uns die Küche Lesorgte. „Leb wohl, Amanu, ich werde es nicht wieder, sehen", sagt« das Mädchen. „Unsinn, Taofa. Du wirst wiederkommen, wir alle!" Die Luft, das Rauschen des Meere«, der Lärm des Motors, schien das Mädchen zu ängstigen. „Wer ist das Mädchen auf der „Moult"? frag te ich Taofa. „Eg ist Maila, sie färbt sich die Haare mit Kalk und Wurzelsaft grün", antwortete das Mädchen. „Sie liebt Saroux, den Kapitän." Dio Strömung machte sich unangenehm be merkbar, die Morotao gierte nach beiden Sei ten. Schramm stand neben nkki am Steuer und beobachtete das Meer. „Dort ist di« Durchfahrt", zeigte er. „Keine zehn Meter breit." „Wie kam das Wrack des amerikanischen Ex peditionsschiffes in das Atoll von Tuamotu?" wollte Alvensberg willen. 7^j« „Experience" strandete in einem Sturm r an den Korallenriffen", erklärteSchramm. 'r sie sank, hob eine riesig« Woge das ,f über das Riff, das ein« Lagune abschlietzt. Das Wrack sank erst in der Mitte des Atolls. Gerade über unserer Perlcnbank." „Was war das für «in Schiff, die „Expe- riencs"? wollt« Avensberg willen. „Weiß nicht recht. Soll ein Tiefseeforschungs schiff gewesen sein. Fischte für «in Institut allerhand Tiere. Aehnlich eingerichtet wir un ser „Meteor". Die Leute wurden gerettet. Das Schiff war natürlich verloren mit allem, was drum und dran war." Wir näherten uns der Durchfahrt. Auch Taofa war an Deck gekommen. Ihre schwarzen Haar« flatterten im Winde. Taofas Vater hatte vor vier Wochen im Atoll die Perlen- m»sck>«lbank entdeckt. Zusammen mit Pau, dem Gatten Mailas, die auf der „Moult" mit Sa roux fuhr. Bei einem Tauchversuch war der Vater Taofas aus unerklärliche Weise ums Le ben gekommen. Taofa war d«r Meinung, daß Pau ihren Vater ermordet hätte. Eine Woche darauf kehrte auch Paul nicht mehr vom Meeresgrund zurück. Dabei war«n die beiden di« besten Taucher der Südse«. Die Lustschläuche waren abgerissen worden, ebenso die Hebe- und di« Notleinen. Maila hatte das Geheimnis der Bank an Moult verkauft und Toafa an uns. Wer zu erst kam, dem gehörte die Bank. Versteht sich, wer zuerst mit der Konzession in der Tasche kam. Und die besaßen wir." „Riskieren wir noch heute di« Durchfahrt?" fragt« ich Schramm. „Natürlich. Wer weiß, was sie uns sonst auf Ee« für einen Streich spielen." Für all« Fälle hatten wir das Maschinen gewehr klar gemacht. Natürlich lag die „M- soult" über der Bank. Wir Lrehtem bei, liehen di« Segel «inziehen und di« Erohbäug« mitt- Mf- schlafchen. Drüben sahen wir die schwarzen Schläuche an der Bordwand ins Waller hängen. Sie arbeiten! Wir arbeiteten mit «in«r neuen Methode. Mit einer Taucherglocke. Vier Mann konnten zu gleicher Zeit di« Muscheln abbr«chen. Sie liefen nicht Gefahr, sich Lie dünnen Gummi- anzüg« an den scharfen Korallenbänken aufzu- rejtzen. Plötzlich zerriß «in Schuß die Still«. Wir warfen sofort unseren Anker und stellten das Maschinengewehr auf. Eh« wir noch so weit waren, schlugen einige Kugeln in den schnittigen Körper der Morotao. Überall an Deck flogen die Splitter umher. Drüben auf der „Moult" schollen sie mit der kleinen Kanone, die zum Ab geben von Notsignalen diente. Jetzt ratterte unser Maschinengewehr los. Aber dieser Kampf ist es nicht, der das Merk würdige an der Geschichte war. Obwohl die Piraten uns mit ihrer Kanone zerschossen hätten. Das, war wir für Taucherschläuche hielten, waren gar keine Schläuche. Es waren zwei lang«, sehnige Arme mit Saugwarzen, die sich plötzlich um die Beine der an Deck stehenden Männer schlangen. Dann schoß «in dritter Arm aus dem Waller hervor, züngelte wie eine aus- g«streckt« Riesenschlange über das Achterdeck und ergriff Saroux, der dort stand und mit seinem Glas auf unser« Morotao sah. Der Franzose wurde buchstäblich in die Luft gehoben und verschwand im Waller. Dann tauchten einige neue Arme hervor und rillen di« Männer vom D«ck, Li« an der Kanone standen. Jetzt hörte auch ArvensLerg mit seinem Ma schinengewehrfeuer auf. Auf diesen Bundesge nossen waren weder Lie Leute auf „Moult" noch wir ««faßt. Di« .Kanaker am Vorschiff der „Moult" hieben mit einer Axt auf den Kettenschak«^ daß di« Funk«n sprangen. Dann rasselte di« Kette in -i« Tief«, der s«in«s Ank«rs beraubte Schoner fiel langsam ab und trieb gegen die Riff«. J«tzt machten die Leut« das Boot klar, fierten es zu Waller und sprangen hinein. Dann warf die Strömung den Schoner gegen das Rifs. Dm Innern des Atolls gab «s kein« Dünung, die scharfen Felsen schlitzten den Bauch Les Schoners auf, der rasch zu sink«» begann. Dann schreckt« uns ein Plätschern neben d«r Bordwand aus. Zwei hellbraun« Arme streck ten sich in die Höhe. Taofa stürzte mit einem Meller an Deck und versucht«, auf die beiden schlanken Hände än der Bordwand zu stechen. Schramm riß sie zurück. „Mach, daß du unter Deck kommst!" schrie er das Mädchen an, das sich wie eine Ras«nLe ge bärdete. Dann zogen wir di« erschöpfte Maila herauf. Müde sank Las Mädchen zusammen. Ihr Blick hing starr und voll Grauen an d«r Stell«, an der die „Moult" gesunken war. „Wir müllen auf die beiden Weiber achtge ben", sagte Alvensberg, ,,si« kratzen sich sonst die Augen aus." „Irgendeine Liebesgeschichte mutz die beiden zu grimmigen Feinden gemacht haben", meinte Schramm. „Morgen früh gehen wir an die Ar beit." „Und der Krake?" warf Alvensberg «in. Schramm zuckt« verächtlich mit den Schultern. „Wir nehmen einige malayische Entersäbeln mit. Schließlich haben wir die Taucherglocke. Er wird sich hüten, mit uns Fangball zu spie len." Wie Schramm vor uns an Deck stand, »braun gebrannt, die starken Armmuskeln entblößt, konnte man es ihm wohl zutrauen, dah er mit einem Riesenkraken fertig wurde... Am anderen Morgen brachten wir die Moro tao hinüber an die Stelle, an der gestern noch die Austerpiraten gelegen hatten. Dann mach ten wir di« Taucherglocke klar,, atmeten noch einmal in vollen Zügen di« würzige Luft in uns «in und klett«rt«n durch di« Einstiegsluke in die Taucherglocke. Nun darf man sich in einer modernen Tau cherglocke nicht «inen Apparat vorstellen, wi« man ihn aus alten Abbildungen kennt. Mit einer Glock« hatte er nicht einmal die äußere Form gemein. Die Glock« war viereckig, oben wie eine Kugel gebogen, «inen halben Meter unter Lem unteren Rand« waren zwei Bänke angebracht, auf denen vier Männer sitzen konn ten. An den Wänden hing«n Werkzeuge, einige Stichwaffen, dazu gab es Schalter und Druck messer. Ueber uns strahlte eine «lrktrische Lampe grelles Licht gegen die Stahlwand. Der Strom wurde von unserem Bordmotor erzeugt und durch ein Kabel in das Innere der Glock« golcitet. Unteruns lag der nasse Abgrund, schwarz und undurchdringlich. Di« Luke wutde verschraubt. Alvensberg war oben geblieben, um die Luft pumpenden Kanaker zu beaufsichtigen. Schramm deutet« auf den Tiefenmeller, d«ll«n Z«iger lang sam nach rechts rückt«. Wir sanken... Schramm setzt« di« beiden Unterwaskrlampen in Tätigkeit, die am Rand« der Glock« mit Lem Bleadstrahl nach abwärts angebracht war«». Da» Me«r unt«r un» l«ucht«<« j«tzt in h«llem Grün. Fisch« scholl«» unt«r unseren Füßen vor- bei. Quallen und MaLusen verinten sich in das Innere d«r Glocke. Das Waller wurde dunkler. Der Luftdruck preßte uns das Trom melfell. „Oben alles in Ordnung", hörten wir die Stimm« Alvensbergs, der durch «in Kabel mit d«r Glock« verbunden war. Feurige kleine Lcuchtfische flogen unter uns vorbei, kleine schlangenartig« Fische schossen, vom Lichtstrahl aufgescheucht, davon, eine Hydromeduse preßte sich gegen die Innenwand der Glock« und ließ ihre Saugarme spielen. Und nun begann etwas, das selbst das dump fe Unbehagen in mir abtötete. Ein Leuchten und Strahlen erhob sich unt«r unseren Füßen. Im Schein« unserer Lampen glühten purpurrote Korallen auf, glitzerten weiße Korallenbäume wie reifbehangene Asst« im Eiswinter, streckten uns ihre millionenfach verzweigten Blumen steine entgegen. Wir waren über der Korallenbank angelangt. Und inmitten dieser leuchtenden und blühenden Steingärten klebten die Muscheln. In allen Größen, saßen zwischen den Korallen, steckten in Felsspalten oder auf den roten glatten Stäm men. Eins lange, spindelförmige Gestalt mit drei eckiger Flosse huschte unter uns davon. „Ein junger Hai!" sagte Schramm gleich mütig. „Vorwärts, gehen wir an die Arbeit!" ermunterte er und begann mit seinen starken Lederhandschuhen di« Muscheln abzubrechen und in den Korb zu werfen, der in der Mitt« der Taucherglocke Wer der dunklen Flut hing. Wir mochte» ungefähr eine halbe Stunde ge arbeitet haben, als «in weichliches Stück Fleisch an das Fenster stieß. Gleich darauf wurd« es auch am Boden der Glocke finster. En riesiger Krak« mußte seine schwarze Tinte ausgespieen haben. Dab«i hob sich die Fleischmall« unter Ler Glocke, ich sah Len Kopf «in«s Kraken von einer Größe, wi« ihn selten ein Mensch erblickt hatte. Das Auge war mehr als fündig Zenti- Meter breit. Schramm verlor keine Sekunde seiner Geistes gegenwart. Gr stieß mit Lem MalayensWel in Lie weich« Mall«, dis zusammenzuckte und sofort Verschwand. Da wurde «s im Innern der Tau cherglocke finster. „Haben Sie das Licht ausgeschaltet?" rief ich Schramm zu. „Nein!" antwortete dieser. ,Muß Störung von oben sein." So gleichgültig Schramm, der Mann mit den eisernen Nerven, dies« Wort« ausstieß, so emp fand ich ^doch das leichte Zittern in seiner Stimme. „Wir hätten eine Notlampe mitnehmen sol len!" meint« ich. Schramm lauscht« am Hörer, aber auch das Eprechkabel schien unterbrochen zu fein. Di« Pumpe dagegen arbeitete regelmäßig weiter, wir hörten es an dem Stöhnen und Seufzen im Luftschlauch. Da spürte ich, wie ein dicker dunkler Rüssel neben mir die Wand abtastete. Jetzt flammten Lie Lampen wieder auf. Ein Saugarm Les Kraken. .. „Haben Sie es gesehen?" fragte mich Schramm. Ich sah es deutlich im Lichte. Es sind viele Kraken. Und noch andere Ungeheuer. Jetzt wußte ich auch, was in diesem Teufelsatoll los ist. Das Forschungsschiff hatte e' : Menge Tiers gefangen und in Behältern n gewahrt, gehabt... Eins ganze Kollektion der bösesten und gefährlichsten Ungeheuer. Natürlich klei nere, junge Geschöpfe, dis sich fangen ließen. Beim Schiffbruch kamen die Tier« wieder frei. In diesem Atoll fanden sie glänzende Lebens- bedingungen, wie in einem Aquarium wurden sie von der Natur aufgezüchtet. „Ausgerechnet hier suchen wir nach Perlen muscheln", sagte ich. Jetzt überkam mich das Grauen. „Geben Sie Befehl, uns hochzuziehen." „Wäre längst geschehen, aber es besteht keine Verbindung, wir müllen warten," erwidert« Schramm. Im Innern der Glocke begann dieLuft schlecht zu werden. Der Krake mutzte seinen eklen Gei fer dicht unter uns entleert haben. „Spüren Sie «s, spür«» Sie «s?!" rief auf einmal Schramm im Tone höchsten Entsetzens. Ich tastete um mich. Griff in etwas Kaltes, Schleimiges. Der Riesenarm des Kraken wollte uns von d«r Bank hinabzichen. Ich hörte ein seltsames Zischen, ein Plätschern wie von Blut. „Schramm!" rief ich in höchster Todesangst. „Schramm, geben Cie «in Zeichen..." Da hörte ich Schramm aufatmen. „Das war höchst« Z«it", keuchte «r. „Ich habe den Caug- arm abgeschnitten. Mit dem Säbel." Aus einmal verspürten wir «in l«ises Zittern. Die Glocke bewegte sich nach aufwärts. Schramm war von Blut besudelt. Unter uns trieb der abgeschnittene Arm, der mehr als acht M«t«r lang war. Das Wasser unter uns war vom Blut des Kraken dunkel gefärbt. Der Zeiger des Tiefmellers sank langsam nach links. Dann schien auf einmal Sonne durch Las Wandfenster. Wir sahen Lie weih« Wand uns«- »es Schiffes, Li« Gestalt«» an Deck. Wenig« Sekunden später öffnete sich die Luke, da« Ge sicht Alv«nb«rg» sah Lesorgt h«r«in. Dan» krochen wir au» der Glock« h«rau». Noch ganz betäubt von dem Druckunterschied und dem ausgestandenen Schrecken. „Was war los?" fragten wir Alsenberg. „Der Teufel war los!" erwidert« unser Ka^ merad. „Als Ihr unten ankamt, war zunächst alles in Ordnung. Ich kümmerte mich natürlich um Len Motor, kontrolliert« die Pumpen und den Druckmeller. Da hörte ich lautes Auf schreien vom Achterdeck. Taofa war mit Maila zusammengeraten. Im mer näher schoben sich Lio Kämpfenden an Leit Rand des Decks. Bevor ich noch hinzuspringe» und Li« wahnsinnigen Frauen trennen konnte, Hatto Maila die schreiende Toafa über Bord ge stoßen. Ich mußte selbst Wer Bord springen, um das Mädchen zu retten. Während ich also, Toa fa im Arm, mich mühsam zu unserer MorotaS zurückarbeitete — es steht hier «in verdammter Strom gegen di« Riffe zu — stürzt« sich Maila auf die Kabel. Zerrte und riß daran mit aller Kraft ihres muskulösen Leibes. Di« Kanaker konnten nicht zu Hilfe eilen, da st« ja an der Pumpe drehen mußten. Ich keucht« unter mei ner Last, endlich hatte ich die halb ohnmächtige Toafa auf Las Deck gehoben und war selbst nachgeklettert. Bevor ich noch an di« grünhaa- rigs Hexe heran war, verschwand Maila über Bord. Gleichzeitig risigelt« sich «in Teufelsarm um das im Waller treibend« Mädchen und zog sie hinab. Dann verband ich das Kabel und begann di« Wind« in Tätigkeit zu setzen. Das ist alles. Hauptsache, daß ihr gute Muscheln gesunden habt. Laßt mal sehen..." Aber Schramm stieß nur «ine» Fluch aus, «inen Fluch, der länger war als das längste Ge bet. Die Muscheln waren bei d«m Kampf ver loren gegangen. Wir holten den Anker auf und Pfiffen auf unsere Konzellion. An dies« Teufelsbank Lenk« ich noch oft zurück. Und an die Tuamotubuchts es ist die Südse«, dis blaue, gefährliche Südse«, die wir Männer lieben..." Alexander von T h a y.« r. Anekdote von Reinhold Braun. Aus Lem Friederhofe in Ler Au steht in Lor großen Stube ein uralter, klobiger Eichenkasteit. Aufrecht steht «r, und man kann durch ein« Glasscheibe in das Innere sehen. An der Rückwand des Kastens erblickt man zwei mächtige ReiterLegen. Von diesen Degen ist folgende Geschichte vererbt worden: Im Dreißigjährigen Kriege war es, schon ge gen das Ende. Alles Land lag verwüstet. Auch in der Au gab es nur Brand-Trümmer und ver- krautete Aecker. Schwedenhaufen zogen lun gernd und hungernd umher. Der Frieder, von Lem Ler jetzige Hof seinen Namen hat, war mit seinem Weibe, der Mar gret, allein von der Sippe Wriggeblieben. Im Waldo an einer Brachwiese hatte er sich eine Hütte gezimmert und einen winzigen Stall dazu. Der war für die Blesse, wohl die einzige Kuh meilenweit im Umkreise. Der Weg zu der Hütte war für einen Land fremden kaum zu finden. Dennoch geschah es an einem Märztage Les Jahres 1646, als der Frie der den Pflug zog und die Margret Len Sterz führte, datz plötzlich «in verwahrloster Reiters mann ohne Gaul auf die Wiese trat. Wie er die stattlich« Margret erblickte, gierten ihm die Augen auf, und er stürzte sich auf Las Weib. Aber da hatte er falsch gerechnet, wenn er den Bauern, der von Gestalt kein Hüne war, so als Flederwisch beiseite zu schieben gedachte. Ehe er sichs versah, war Ler Frieder mit einem mächtigen Satze vom Pfluge fortgesprungen und hin an eine Stelle, wo Ler Knauf eines Degens aus Ler Erde ragte. Blitzschnell zog er das mächtige Ding heraus und ging damit den Land, störtzer an. Der aber lachte hell auf ob des Bäuerleins mit dem großen Reiterdegen. Der Frieder nämlich hatte das ungefüge Ding vor Jahresfrist einem toten Schweden aus der Hand genommen. Dann hatte er mit dieser Waffe Tag für Tag gegen einen unsichtbaren Feind gefochten. Immer gewandter und stärker war die Bauernfaust geworden. So trefflich focht er nach und nach, als ob er von jeher ein zünftiger Landsknecht gewesen wäre. Wie er nun behend und Legenkundig gegen den Landstörtzer losbrach, verging dem allsobald Las Lachen. Beim Satan, dieser Bauer da focht gut! Da galt es, seinen Mann zu stehen! Indessen stand di« Margret bereit, in jedem Augenblicke dem Frieder Leizuspringen. Aber sie sah, datz er sie jetzt nicht gebrauchen konnte. Hei, wie die Klingen aufeinanderfuhren! — Schritt für Schritt wich der Schwede zurück —. Da! Ein Schrei! Schwer sackt der Landstörtzer zu Boden. Es war dem Frieder gelungen, ihm das Eisen in den Leib zu rennen. Fluchend verreckte dann der Schurke. Den De gen des Laudstörtzers aber versteckte der Frieder an einem guten Ort. Als die Friedcnsglocken Were Land hallten, nahm er di« zwei Degen und zimmert« jenen Eicheukasten, von dem man später Li« «ine Seite uxgnahm und dafür «ine Glasscheibe «insetzte, Lalnit di« kommenden Geschlecht«! immer Li« D«g«n sährn und lich des tapferen Ahnen er innerieil.