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Zschopauer Tageblatt : 19.02.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194402193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-02
- Tag 1944-02-19
-
Monat
1944-02
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 19.02.1944
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«»»»«»-»»/«»»ta«, ILM. 8e»uuir 1,«4 MH«»«»« llr. 43 5 ' s^Ls^re/s S^/s L5///L MWIM«MW»W«W«WWW«WMWM«MM»MWWMM»M»«M^WDWW«WW!«W»^ > i- n haben. H. St. zu malen. Ernst Dechent.» 8 H in seinem Amte/ I. M. Ritter. 'Du -t wandfrei beantwortet. Sie wurden des letzten Eisvorstoßes der Eiszeit Meerwasser von den vordringenden anläßlich mit dem Gletscher- Aus d Das L kannt: Südliö der Ver< zahlreiche Angriffe blutige S lor er zr Lm N Dioisiom zung dee Die naä rückgeschl Im S bayrische General, ostpreuhi des Ger heim be In 2t Kämpfe Truppen stiitzung vernichte liche Ko> Kampfg, bruchsve lastungs Unser, Unzio u An d« liche Ko 2n de /s 'ÄK/' vor „ZI unb enthä r /kN MW- kannt geworden. Aber auch Rest« vergangener Tierarten bewahrten die Moore getreulich auf. Einstige Brrbrrcher dienen der Wissenschaft. Dis verschollenen Seen von «inst bergen häu fig auch di« Spuren des Menschen und seiner Kultur, wie er einst war und lebte. Aus spä teren Jahrhunderten, aus schon geschichtlichen Zeiten kennen wir jene Funde von Moor leichen, die durch den völligen Luftabschluß im Moor und durch seine chemische Einwirkung häufig mumienhaft erhalten sind. Aus ihren gut erhaltenen Kleider- und Eewerbercsten, die sie an sich trugen, hat die Wissenschaft sehr wich tige Schlüsse über di« Welt unserer Vorfahren ziehen können. Es ist eine gewisse Ironie des Schicksals, daß es neben Verunglückten in der Hauptsache verurteilte Verbrecher waren, die uns Heutige diese Aufschlüsse über die Vergan genheit brachten. Denn der Zustand der Ge fundenen läßt meist nur diese eindeutige Er klärung zu, wie sie in das Moor kamen. So sind unsere Seen, ob lebendig oder ver wandelt, auch heute noch für die verschiedensten Gebiete der Wissenschaft und Forschung von hoher Bedeutung, wobei wir uns bewußt sind, hier die Füll« det Möglichkeiten in diesem Rah men nur gestreift und keineswegs «rschöpft zu Vao 0^ ma/i m'ck/ Zur Lse/ Van Dyck hatt« vom Domkapitel zu Kortryk den Auftrag zu «inem großen Altarbild erhal ten. Der Meister tat sein-Bestes und kam selbst von Antwerpen nach Kortryk, das fertige Ge mälde an Ort und Stelle aufzuhängen. Neu gierig, wie di« Domherren waren, wollten sie, entgegen dem Rat des Meisters, nicht abwarten, bis das Bild richtig hing, sondern sie brachten, während er die Leinwand entrollte, ihre Nasen so dicht wie möglich heran. Und nun entsetzten sie sich. Das sei ja ein« furchtbare Sudelei, zeterten sie, und empört wandten sie van Dyck den Rücken zu. Der Maler ließ sich durch das Gerede der geistlichen Herren in keiner Weise beirren. Er hängt« das Bild so auf, wie er es sich gedacht hatte und am nächsten Morgen ging er zu jedem einzelnen seiner Auftraggeber und bat ihn darum, sich jetzt das Gemälde noch einmal zu betrachten. Wer er erntete nur Spott und Verachtung, nicht «in einziger hielt es der Müh, wert, seiner Bitte Folge zu leisten. Indessen hatte es sich doch in Kortryk herum gesprochen, daß van Dyck ein neues Altarbild in Ler Kirche aufgehängt habe. Die Bürger strömten herbei, unter ihnen auch wirkliche Kunstkenner, und di« Verständigen wie die Ein fältigen fanden das neue Werk des höchsten Lo bes wert. Die Domherren, di« sich ihres vor eiligen Urteils zu schämen begannen, kamen eiligst zusammen, um zu beratschlagen, was zu tun sei. Sie beschlossen, nicht nur das fertige Werk gutzuheißen, sondern dem Meister sogleich zwei neue Altarbilder in Auftrag zu geben. Va» Dyck jedoch ließ ihnen antworten, daß er seinerseits sich entschlossen hab«, künftig nicht länger für Es«l, sondern nur noch für Menschen Besondere da, wo das Ende eines Sees nicht durch plötzliches Erlöschen der Wasserzufuhr wie in dem eingangs erwähnten Falle, sondern durch Versandung schon vor vielen Hunderten und tausenden von Jahren geschah. Denn jeder See leidet durch ein« für das Menschenauge vielleicht nicht sichtbare, jedoch unverkennbare Verkleine rung. Durch di« Flußgeschirbe, den abgesetzten seinen Schlamm, durch Staub, den der Wind h«ranträgt, durch abgestorbene Pflanzenrest« usw. nimmt der S«« allmählich ad. Auch «ine Ver tiefung seines Ausflusses kann seine'Waiser- masi« verringern. Allmählich nimmt das Was ser immer mehr ab, schließlich entsteht aus dem Seo «in Sumpfmoor, das immer mehr »«rsandet, dann «in Flachmoor, «in Zwischenmoor und im ehrwürdigen Alter sogar «in Hochmoor. Dort, wo heute unser« Moore stehen, war einst Wasier, da glitzerten einst Seen, und in ihren Fluten spiegelten sich Bäume, Pflanzen und später auch Menschen, d«r«n Art und Wesen heute zum größten Teil verschollen sind. Doch die ehe maligen Seen, die Moore, geben sie wieder. Viel« Moors find als Reliktstandorte eiszeit licher Pflanzenarten wissenschaftlich weithin be ¬ massen in diese Seen hineingetragen und blie ben auch dort, als sich das Eis später wieder -urückzog. Wo sich bi« Moore dehnen, «ar einst Wasier. So haben unsere Seen der Wissenschaft schon manche ungeklärte Frage beantwortet. Aber auch viele tote und verschwunden« Seen haben zu uns noch von vergangenen Zetten gesprochen. Der Prediger der Gemeinde Valengin wurds von den Kirchenältesten seines -Amtes entsetzt, er legte beim König Beschwerde ein. Fried rich H. wies dis Valenginer an, den Beschluß zurückzunehmen. Die Kirchenältesten reichten eine Denkschrift «in, in der sie aussührten, daß der Prediger die Ewigkeit der Höllenstrafen in Zweifel gezogen habe, deswegen sei die Ge meinde unzufrieden mit ihm. Friedrich gab die Denkschrift mit der Rand bemerkung zurück: „Wenn meine Untertanen in Valengin ewig verdammt sein wollen, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Der Prediger braucht auch nicht dagegen zu sein, aber er bleibt „Das Schicksal liebt es", sagt« m«in Nachbar, der Kapitänleutnant, „gelegentlich in den Tep pich unseres Lebens Ranken zu weben, di« schon unsern , Voreltern als Zierat dienten. Davon erlebt« ich kürzlich im Lazarett «in Beispiel. Di« Stadt, in der «s lag, wurds von einer Zitadelle überragt, deren Mittelpunkt der mäch tige Kuppelbau einer Kathedrale bildete. In stummer Bewunderung standen wir eines Tages Lei «inem Ausgang vor diesem Denkmal mittel alterlicher Gläubigkeit. Wir, das heißt mein Freund Hans Bauer, der Professor der Kunst geschichte, der zu den Festungstruppen «ingezo- gen war, und ich, Ihr Nachbar und Wahlvetter. Dazu Schwester Ingeborg t«n Straten, di« uns, ihn in schwerer Krankheit, mich nach meiner Verwundung im Kanal, durch Wochen gepflegt hatt«, Wochen, in denen wir uns menschlich nahegekommen waren und in denen sich, wie ich zu bemerken glaubte, zwischen dem fröhlichen Mitteldeutschen und der stillen, zurückhaltenden Bremerin zart« Fäden anspannen. Nach einer Weils des Schauens kam uns der Wunsch an, die Kuppel zu besteigen und von diesem Punkt der Gegend Stadt und Land ein wenig zu überschauen. Schwester Ingeborg warnt« uns vor dem Aufstieg und wies auf die Anstrengungen hin, die er erforderte. War es wirklich nur die Sorge um unser Wohlergehen, oder ahnte sie bereits, daß sich dort oben in der Latern« ihr Schicksal entscheiden würde? Wir jedenfalls dachten weder an das «ine noch an das andere, lachten sie' vielmehr im Uebermut des neuerwachten Lebensgefühlts aus und er stiegen dis zahllosen Stufen. Der Ausblick, der sich uns in verschwende rischer Fülle darbot, lohnte die aufgewendet« Müh«. Minutenlang nahmen wir das Bild schweigend in uns auf. Dann wandten wir uns dem Innern der Laterne zu, deren Pfeilerwände dicht an dicht mit eingemeißelten Namen bedeckt waren. Plötzlich stieß Schwester Ingeborg einen Laut des Schreckens aus. Wir sahen sie mit ausgestrecktem Finger aus zwei von «inem zar ten Rankengewinde umrahmt« Namen weisen und lasen: Ingeborg von Hasieln — Karl Fer dinand H«lmk« — 187V. „Meine Großmutter", sagt« st« wie v«rloren, „sie war Anno 70 wie ich jetzt als Schwester dabei." „Aber Schwesterlein", entgegnete ich scherzend, „das ist doch kein Grund, um blaß zu werden." „Meine Großmutter", wiederholte sie nur, „doch nicht mein Großvater." Darauf wußte ich allerdings nichts zu erwidern. Hans Bauer zer brach das Schweigen das sich herabsenken wollte, niit «inem herzhaften Lachen. „Nicht Ihr Groß vater", rief er, „nein, aber — seltsames' Spiel des Zufalls — der'meine von Mutters Seite, übrigens ein ehrbarer Herr und Eottesgelahr- ter, der nach einem gesegneten Leben erst «inige Jahrs vor dem Kriege gestorben ist." Ehe noch einer von uns antworten konnte, fuhr er, di« Gelegenheit ergreifend, rasch fort: „Welch «in Glück, daß si« kein Pyar geworden sind, sonst wären wir jetzt vielleicht Geschwister, Schwesterlein. So aber, denke ich", und er strahlte das junge Mädchen an, daß es den Blick abwenden mußte, „ist es schöner. Meinen Sie nicht auch?" In Ingeborgs Antlitz wechselt« di« Farbe, dann aber hob si« den Kopf, blickte ihn frei mütig an und gab ihm die Hand. Er aber nahm seinen Stift, zeichnete in übermütigen Buchstaben ihrer Leider Namen auf die Wand und umwand sie mit der gleichen Ranke, welche dis Namen der Großeltern zierte. „Einmeißeln tut nicht not", erklärte er fröhlich. „Dafür wer den wir das Band zwischen uns um so fester knüpfen, fester jedenfalls, als «s jene — uns zum Heile — vermochten." Das war das letzte, was. ich von den beiden oben in der Laterne hörte. Ich stieg hinab und sann dem Walten des Schicksals nach und lachte leise über dis'seltsame Liebeserklärung, die ich in der Laterne von Notre Danih gehört hatte:" ' Ä"'-- . 'M- MM Skizze von Karl Gustav Freese. R / - liißrmilliimon vvräe» Ivbviiäig I-ebenäigtz Ll82kitlcreb8e bsünäsn 8ick nock in unsren Leen KÄse/kai/e DmA« Nach einer Hofjagd im Harz, an der Kaiser Wilhelm I. teilgenommen hatte, wurde ihm seins Beute in Gestalt von dreißig Hirschen vor gelegt mit der untertänigen Meldung, daß Ma jestät dis Tier« höchstselbst erlegt habe. Der. alte Kaiser blieb angesichts der ihm zugewiese nen Beute einfach und bescheiden, wie es seiner Natur entsprach. Schmunzelnd wandte er sich an dis Jagdgesellschaft mit den Worten: „Hier, mein« Herren, haben Sie den deutlichen Beweis, daß es rätselhaft« Djnge im Himmel' und aus Erden gibt, und «in Beispiel dafür, wie berechtigt es ist, an Wunder zu glauben. Ich Habs zwanzig Patronen verschossen und damit dreißig Hirsche erlegt!" rück können? Werde ich bald ganz gesund sein?" Uschi greift nach seinen Händen, die ey ihr hastig entzieht. I „Was ist, Uschi? Ich Will kein Mitleid, ich will die Wahrheit!" „Du wirst bald wieder gesund sein, Hans» aber an die Front kommst du nicht wiede zurück! Aus trostlos geweiteten Augen starrt Hans auf die junge Frau. „Das kann doch nicht möglich sein!" Er sieht auf die Bettdecke, sieht den Verband, der sich darunter ad» hebt. „Uschi, was ist damit?" „Dein rechtes Bein, Hans, mußte abgH nommen werden, um dein Leben zu retteu das linke ist gesund." „Ich kann nicht mehr laufen? Was wirH Gertn dazu sagen? Weiß sie es?" - „Du wirst laufen können, Hans, dank der Kunst der Aerzte." Hans wendet den Kopf zur Wand, Uscht soll nicht sehen, .daß er schwach wird, trock« nes Schluchz^ würgt ihn. So viel auch Uschi in ihn dringt, er sagt kein Wort mehrt Gerths Briefe, die sie ihm bringt, schiebt er stumm beiseite. Am nächsten Tage spricht der Arzt mit ihm, als Mann zum Manne. Auch ihm gv lingt es nicht, Hans aus seiner Starrheit aufzurütteln. Es ist, alshätte das Wisse» um sein Geschick Hans Haller mit einer glä» fernen Wand umgeben. Er spricht sich nicht aus, verlangt nut eines Tages Papier und Federhalter. Et schreibt an Gerth, ohne ihre Briefe gelesen zu haben. In kurzen Worten bittet er sio ihn freizugeben. Er könne isicht läirger seit Schicksal mit dem ihren verknüpfen. Sst se.i jung Md lebensfroh, er aber wckre ci- unfroher Gesell« und könne nicht sageh wie sich sein Leben weiter gestalten würdg Fortsetzung folgt. Am Diensts» den dm Woche, London sich nic noch a> London schriebe für die Churchi gab es Starke führten richt tu Nacht London Dies auf se die Äe griffe Politik den let neutral deten r Angrif eindrm die Au richtet, mittag aus L in den „den < inen hi Tiefer die de bare L Stadt in alle waren' Auck richte I sehr st der, w Robert der Bl zur Ur im Po griff < mit gi letzten umschr ter ad den ai scheu macher Londo übrige Wir ken, dl men ! nicht Der klein« Steinbachsee unter der Lemnitzer Spitze in dex Hohen Tatra ist spurlos verschwun den . Er wurde genährt von d«m ewigen Schnee aus der Lemnitzer Spitze. Dieser Schnee ist aber In den vergangenen ungewöhnlich sonnigen und warmen Herbsttagen völlig weggeschmolzrn, so Laß dem See kein Wasier mehr zug«führt wurde. Der vielleicht durch Jahrtausends vom Wasier rötlich gefärbt« Steinboden des verschollen«» Sees liegt trocken da. Arktisches Leben i« Vierwaldstätter See. Das Verschwinden eines Sees kann erhebliche Folgen haben. Es kann die Industrie oder das Fischereigewerbe einer Gegend vollkommen ver ändern und damit auch die wirtschaftliche, kul turelle und soziale Lage der Bewohner nach der «inen oder anderen Richtung hin umformen. Di« Erforschung d«r Seen, ihrer Entstehung, ihres Lebens und ihrer Bewohner wie ihres verschwindens ist längst zu einem besonderen Gebiet forschender Tätigkeit geworden. Wer weiß zum Beispiel, daß es bestimmte Lr«n gibt, di« g«wisiermaß«n als lebendiges Museum von Pflanzen und Tieren anzusehen find, die schon zur Eiszeit in di«s«n Zonen l«V- t«n und di« allein nur hier noch vorkommen, »eil dieser Aufenthalt dort ihren LeLensbe- tzingungen entspricht? Ausgenommen sind viel leicht die öden und menschenleeren Gegenden der Arktis und Anarktis, die für uns und — jen« Pflanzen und Tiere unerreichbar sind. So ähnelt die Pflanzenwelt hochalpiner Seen oft der arktischer süßer Gewässer. Manche Süß- «asiertiere, die einst zur Eiszeit in allen Ee- »äsiern des teilweise llbergletscherten europäischen Kontinents lebten, findet man jetzt noch in den Tiefen großer Seen an, die di« richtigen Da- seinsmöglichkeiten für si« liefern, so im Genfer See und im Vierwaldstätter See. Lebend« Wanderer des letzten Eisvorstoß«». Noch «rstaunlicher aber ist, daß «s auch ur sprünglich« eiszeitlich« M«er«sbewohner gibt, di« heute noch in europäischen Binnengewässern leben. Diese Gewässer nennt man wissenschaft lich auch „Reliktenseen", weil st« „Relikt«»" d. h. Ueberbleibsel einer «inst wett ausgebr«it«ten Lier- oder Pflanzenfippe, enthalten. Nicht im mer haben aber S«en, in denen sich heut« sel tene Meeresbewohner befinden, früher «inen Zugang zur offenen See gehabt. Auch «in« stmtere Einwanderung und Anpassung der Tiere lst möglich. Ein solcher riesiger „Reliktens««" ist -. B. der Kaspi-See, der heut« als Inlandsee außer einer Seehundarh den Salm, «in« Herz- muschel und zahlreiche einst dem Meere eb«nfalls angehörig« Krebsarten birgt. Wir brauchen keineswegs immer so weit zu »andern, um ähnliche Beispiel« zu find«n. Biel« Leen in Norddeutschland bergen als ähnliche »Melikt«" eiszeitliche Krebsarten, und zwar einen Spaltfüßler und zwei Flohkrebsarten. Vie Frage, wie diese ehrwürdigen Arten dahin- gekomme» find, hat di« Wissenschaft längst ein- 21. Fortsetzung. Dr. Brandtner ist ein alter Arzt, der nur für die Kriegsdauer die Praxis seines zur Wehrmacht einberufenen Sohnes ausübt. Er Untersucht Gerty gründlich, fragt sie nach allem. Als die jung« Frau ihm wieder am Schreibtisch gegenübersitzt, schiebt er seine Brille aus die Stirn und betrachtet sie lä chelnd. „Tja, Frau Haller, wenn alles gut geht, »verden wtr wohl im August den Stamm halter begrüßen können." „Herr Doktor". Gerty ist grenzenlos ver blüfft, „o, ich riesengroßes Schaf, daß ich -daran nicht selbst gedacht habe!" Si« lacht glücklich wie ein beschenktes Kind, hört sich geduldig Hes alten Arztes Ratschläge an Und verspricht, alle getreulich zu befolgen. In ihrem Herzen singt und klingt «S: nun muß alles, alles gut werden! Nachricht von Hans wird Hommen, und sic wird ihm «och heute alles Mitteilen. Wenn ihr Brief Dasch sein Ziel erreicht, weiß Hans in Hwei Wochen Bescheid. Gerty geht zu Fuß nach Hause, sie lächelt, als sie fick' dabei ertappt, daß st« vorsichtiger geht als sonst, daß si« jede Fahrbahn be- -oachtsam überquert und nicht Wie sonst flüch- ttgen Fußes dahineilt. Sie schaut in die Scheib« eines? Schaufensters, ja, ist das noch Dieselbe Gerty, die vor einer Stunde hier Wegangen? Sie kommt sich so verändert vor, Mit sie von ihrem Zustand weiß. In «in«n Feldk^arett im Osten lieyk der Nnterofstzi« KanH Haller .schwerverwundet. VapfSrS Iirr» Koman von 11,86 1^0IiyMU8 Urbeber-K«cbtsscbutr! veutscber Koman-Verlag, ^Klotr»cbe (Ker. vrescken). Ein Transport nach der Heimat ist vorerst unmöglich. Er hat hohes Fieber. Der Arzt aber ist schon zufrieden, daß er ihn zwei Tage später mit einem Krankenauto weit hinter die Front schaffen lassen kann. Eine Operation ist dringend notwendig gewvrden; es gibt keine andere Möglichkeit mehr, ihm das Leben zu retten: Das Bein muß unter halb des Knies abgenommen werden. D«r Patient merkt nichts von dem, was um ihn herum vor sich geht. Er wirft sich in wilden Fieberphantasien bald auf diese bald auf jen« Seite. Kaum spürt er, daß sein Körper festgeschnallt wird. Er sieht auch.nicht die dunkelhaarige, schlanke Schwe ster, die sich besorgt über ihn beugt. Es ist Uschi, die in dein neueingelieferten Patien ten erschüttert ihren Schwager erkennt. Sie hat den Arzt gebeten, ihn ihrer Pflege an zuvertrauen, und kaum eine Stunde weicht sie von seinem Krankenlager, kämst mit al len Mitteln um sein Leben. Schon nach einigen Tagen hat sie die Freude, daß das Fieber zurückgeht. Ost zwar stöhnt Hans Haller vor Schmerz, noch weiß xr nichts von der Art seiner Verwun dung. Dann kommt der Tag, an den» er aufwacht, an dem er Uschi erkennt. ,Flschi", fragt er erstaunt und blickt sich um in der unbekannten Umgebung. Er ist allein in einem kleinen Zimmer. ,Ha, HanS, ich Lin's! Und ich bin so stob, daß ich «S .sein darf, di« dich Pflegt, die .dich als erste begrüßen kann." »Mar ich Zange -rank, Uschi? Sag', was sthlt mir?" Er versucht, sich aufzurichten, rasender Schmerz durchzuckt seinen Körper. „Du bist schwer verwundet woroen, Haus, ein Schuß traf ins Bein und einer in den Schenkel. Doch das Aergste ist vorüber. Nur Schmerzen wirst du vorerst noch verspüren." „Gerty", Hans Haller versucht nachzu denken, „weiß Gerty von meiner Verwun dung?" „Ich habe Gerty geschrieben, daß ich dich gesund Pflegen werde. Sie hatte wochen lang keine Nachricht von dir und war in großer Sorge." « „Mein Bein, Uschi! Was ist das mit mei nem Bein?" Hans Haller will die Decke herunterziehen. Uschi hindert ihn daran, rückt einen Stuhl an sein Bett und-setzt sich: „Du wirst bald gesund sein, Hans. Das Fieber ist gewichen. Nur mußt du jetzt vernünftig sein und ruhen. Nachher w erde ich an Gerty schreiben, uno wenn du gut geschlafen hast, gebe ich dir ihre Briefe, die in der Zwischenzeit ange- kommensind." „Ja, Uschi". Von Müdigkeit überwältigt, schließt Hans die Augen, ein kleines Lächeln liegt um seinen Mund. Leise geht Uschi hinaus, dem Arzt zu berichten. Sie ist dem Schicksal dankbar, daß ihr noch eine kurze Frist eingeräumt ist, ehe sie Hans Aufklärung über seinen Gesuno- heitszustand geben muß. Ihr bangt vor dem Augenblick. Hat sie sich doch dem Arzt gegenüber dazu bereiterklärt. Sie weiß: Hans wird zusammenbrechen unter der Ge wißheit, zeitlebens ein ^Krüppel zu sein. Ani Abend läßt sich die Aussprache nicht länger hinauSfchieben. Hans hat gut geschla fen und trinkt mit Genuß die kühlend« Li- monad«, die Uschi ihm reicht. Auch einige Weißbrotschnitten verzehrt er. Dann sieht « st« lang«' an: .Fischt, ich mutz Gewißheit haben. Werb« ich wieder an dl« Front zu- M
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