Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt : 11.02.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194402118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-02
- Tag 1944-02-11
-
Monat
1944-02
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 11.02.1944
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. SS Freitag, 11. Februar 1S44 ZIchopauer Tageblatt Nr. SS Die Antritts«»« des »reuen Präsidenten. - Ä!> .. r« y".. Jnformationsministeriums für die gesamte Be-gleichgültig Ktilbch« s;. liy richterstattung über die Angriffe. Noch niemals hat die Presse derartig wenig berichten dürfen, noch niemals hat sie vor allem überhaupt keine Einzelheiten über die eigentlichen Luftkämpfe geben dürfen. Die Erklärung dürfte nach dem heute auf Grund verschiedener Augenzeugen- Lerichts hier vorliegenden Bild darin zu s^hen sein, daß es den Deutschen gelang, die umorga nisiert« englische Abwehr auf Grund ihrer neuen Maschinen und ihren neuen Kampftechnik zu überwinden. Das Aufleuchten der Scheinwer- serstratze von Dover Lis London, das pausenlose Schnellfeuer Ler neuen britischen Raketenge schütz« während der Eesamtdauer Les Angriffs, Li« zahllos über den ganzen Himmel verstreuten Flugbahnen der verschiedenartigen Granaten und dazu Lie regelmäßigen Detonationen der im Ziel liegenden, obgleich zum Teil über Ler Wolkendecke geworfenen deutschen Bomben, Las alles sei für jeden, der es miterlebt habe, ein ebenso packendes wie erschreckendes Erlebnis gewesen. Der Vatikansender meldet, daß Castell Gan« dolfo, die Sommerrefidenz des Papstes, am Don nerstag erneut von anglo-amerikanischen Flug zeugen bombardiert wurde. Der Sender Rom teilt zu dieser neuen Schand tat Ler anglo-amerikanischen Luftgangster er gänzend mit, daß die Flugzeuge in zahlreichen Wellen anflogen und Bomben auch schweren Kalibers abwarfens die auf päpstlichem Gebiet niederfielen. Es wurden wiederum schwer« Zerstörungen und Verwüstungen angerichtet. Einige Bqmben trafen das Collegion de Pro paganda Fid«, das mit Ler päpstlichen Villa ein Ganzes bildet und in dem zahlreiche bomben geschädigt« Familien des päpstlichen Personals unfergebrächt waren. Zahlreiche Tot« und Ver- wundet« sei«n zu beklagen. Aus der Vatikan stadt wurden sofort Sanitätstrupps sowie Luft ¬ schutz- und Feuerlöschmannschaften nach Tastell Eandolfo entsandt. Das Blatt Ler Vatikanstadt »Offervator« Ro mano" bestätigt, Laß zahlreiche Bomben auf päpstliches Gebiet gefallen seien und schwere Schäden und zahlreich« Opfer zur Folg« gehabt hätten. Das päpstliche Organ betont ausdrück lich, daß sich das Gebäude Les Collegium de Propaganda Fid« auf exterritorialem Gebiet befindet, es sei völlig zerstört worden. Wie das Blatt mitzuteilen weiß, hat der Vatikan bereits gegen Lie erneut« Bombardie rung päpstlichen Gebietes Protest erhoben. Bei dem letzten Angriff der anglo-amerikani- schen Luftgangster apf Tastell Eandolfo wurde bekanntlich u. a. das benachbarte Nonnenkloster völlig zerstört, wobei zahlreiche Nonnen den Tod fanden. KonM Iran — Zsuöi-ärsbien Nach einer Meldung des Nachrichtendienst« in Beirut ist zwischen dem Iran- und Saudi« Arabien ein Konflikt ausgebrochen. Die Saudü arabische Regierung habe es unterlassen, be hauptet Beirut, eins befriedigende Begründung für Lie Verurteilung der iranischen Pilger zu geben. Infolgedessen habe das iranische Außen ministerium dem saudiarabischen Vertreter in Aegypten ein Memorandum zustellen lassen des Inhalts, sein« diplomatischen Beziehungen zu Saudi-Arabien zu revidieren. Dies« Meldung ist umso interessanter, als der Beiruter Nachrichtendienst selbst unter sowjeti schem Einfluß steht. Ferner fei in diesem Zu sammenhang das jüngst« amerikanische Oelpro- jekt erwähnt, das das saudische Petroleum in großem Stil auszubeuten und dem Mittelmeer zuzuführen plant, womit der amerikanische Ein fluß dort eine dominierende Stellung erobern würde. Ekn-rin Um z oder Le durch 1 eindrinj lerräun Bretter tungen gen Lei reichend baren < den F< die als dürfen Vie äurvMung öer öeukcksn IM- SMitie sul l.on6on Bericht« von Augenzeugen. Di« Berichts von Augenzeugen Ler drei kürz lichen Angriff« der deutschen Luftwaffe auf die britische Hauptstadt bringen übereinstimmend zum Ausdruck, daß es Deutschland gelungen ist, in Ler Zeit seiner scheinbaren Untätigkeit auf dem Gebiet des Luftkrieges dennoch ein sehr 'ernst zu nehmender Konkurrent zu bleiben. Die- ss Tatsache wird besonders unterstrichen durch Li« strengen Zensurmaßnahmen des britischen Lunl - »der ä«ck «ickNg Drei neue Ritterkreuzträger des Heeres. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Theodor Preu, Kommandeur eines Grenadier-Regiments; Major Wolfgang Lampp, Kommandeur eines Feldersatz-Vatail- lons; Oberleutnant d. R. Erich Stein, Batail lonsführer in einem Grenadier-Regiment. Bei Rabaul an 8 Tagen 117 Feindmaschine» heruntergeholt. Das Kaiserliche Hauptquartier gibt am Donnerstagnachmittag neue Abschuß, ergebnisse der japanischen Marinelufteinheiten und Ler Flak im Gebiet« von Rabaul bekannt. Am Sonntag wurden von 160 Feindflugzeuge» 27 heruntergeholt. Japanischs Verlusts 3 Ma schinen. Am Montag wurden von 200 Feind maschinen 45 abgeschossen. Japanischer Verlust eine Maschine. Am Mittwoch wurden von 220 Feindflugzeugen 45 abgeschossen. Japanisch« Verluste fünf Maschinen. Marschall Graziani vor italienischen republi kanischen Truppenteilen. Vor Truppenteilen der neuen italienischen Wehrmacht, die am Mitt woch den Fahneneid abgelegt haben, hielt der italienische Wehrmachtminister, Marschall Gra ziani, am Donnerstag eine Ansprache, in der er di« neuen Soldaten Ler Republik auf die Bedeutung dieses Eides hinwies sowie auf dis Aufgabe, Lie der neuen Wehrmacht von jetzt an harren. Nach der Ansprache nahm der Mar schall dis Parade der Truppen ab. Groß war die Anteilnahme der Bevölkerung, die den Marschall nach der Parade umdrängte und in Hochruf« auf den Duc« und den Führer aus- brach. Der Unterstaatssekretär für die Luft fahrt, Bott, sprach in einer anderen Stadt vor Angehörigen der neuen republikanischen Luft waffe. Er gelobte, Lie Flieger der Republik würden di« beste Tradition Ler früheren „Blau en Waff«" fortsetzen, in treuem Einsatz an der Seite der verbündeten deutschen Luftwaffe bis zum Endsieg. Nmulvl, Mrkckstt v. Vvrkvkr Berliner Börsenbericht vom 9. Februar 1944. Am Mittwoch war die Geschäftsmöglichkeit an den Aktienmärkten infolge unzureichenden Angebots wieder sehr gering, so daß zahlreiche, ehemals variabel gehandelten Papiere wieder gestrichen werden mußten. Getreide. Nochmalige Steigerung der Brotgetreide anlieferungen. Im Zuge der erhöhten Monatszuschläge mit Beginn des Februar haben die Brotgetreidezu- ühren ein« nochmalige Steigerung erfahren. Indessen war die Aufnahme der herankommenr- den Roggen- und Weizenmehle bei den be- tehenden Lagerraumverhältnissen und der Transportlags nicht immer leicht. Gerste kam nicht in wesentlich größerem Umfange auf den Markt, doch erwartet man noch eine Steigerung der Anlieferungen, da der Braugerstepreis für all« Gerstenandienungen der Erzeuger nur Li« Ende Februar gilt. Besonderen Bedarf 'an Gersts haben zurzeit die Schälmühlen. Auch Braugerst« ist noch verschiedentlich gesucht. Di« Umsatztätigkeit bei Hafer, blieb ohne nennens werte Bedeutung, wenn die Zufuhren sich auch etwas verstärkt haben. Am Mehlmarkt blieb die Versorgungslage im allgemeinen flüssig. Nur Weizenmehl vermochte das lebhafte Kauf- interesie stellenweise nicht voll zu befriedigen. Ispkw Hältling öer berliner gevMW (Fortsetzung von Seite 1j Ein« Reihe von Berlinern, Li« sich in Pen Terrornächten durch persönlichen Mut und ent schlossenes Handeln in gefährlichen Lagen be sonders hervorgetan haben, wurde vom Führer Lurch die Verleihung des Eisernen Kreuzes aus gezeichnet. Zahlreiche anders Volksgenossen, Hoheitsträger und Amtswalter Ler Partei, Dienststellenleiter und unbekannte Männer und Frauen, die alle an ihrem Platz Hervorragendes geleistet und mehr als ihre Pflicht getan haben, wurden durch Verleihung des Kriegsverdienst kreuzes erster Klaffe mit Schwertern geehrt. In einer Ansprache wandte sich Gauleiter Or. Goebbels and ie vom Führer ausgezeich neten Berliner und Berlinerinnen, die ihre Namen mit unauslöschlichem Buchstaben in das Ehrenbuch der Reichshauptstadt eingetragen haben. Sie hätten bewiesen, so erklärte der Gauleiter, was Kraft, Initiative, Organisa- tions- Und Jmprovisationskunst einer verschwo- renep Gemeinschaft zu leisten vermögen, wenn si« entschlossen sei, sich mutig dem Terror des Feindes entgegenzustemmen und sich ihm nie mals zu Leugen. Was von ungezählten Tau senden von Berlinern in den zurückliegenden Wochen und Monaten geleistet wurde, sei ohne Beispiel in der Geschichte dieser Stadt. Die ganze Bevölkerung sehe in der Auszeichnung durch den Führer einen Ansporn, weiteren schwe ren Belastungen, di« noch kommen können, die gleiche unerschütterliche Zähigkeit und den ent schlossenen Willen entgegenzusetzen, aller Schwie rigkeiten Herr zu werden. -", Vie geizigen Vssien ösr lküoa keilt,unlniiiek Vr. bo-ddelr lükki kn neuen kktriknten kl kuticken Qekml, Kelckr mtnlrter vk. kfrr-lnqusrl In rein ämt eia 14. 1 Der Weir w auf all auch in Zeichen« Emsi Fläch«, und lu nicht b< er zum jeden T gier, u überras Doch die Ki Arbeit. Lraußer Heidschi Um Tätigte Brief n Ler uni Worten Wege, i oder H Meßt Die! gen Di lachend« gerade „Dok raschunj Heideei: M Auch Len Loi jetzt hä Por, voi Glanz s sorgt d ments getrübt Auges kann, 1 ist z. B wir nm besonde: Deichsel einer m> leuchten ersten si Stern. . den „M „Mor" Diese b« waffnep nahe n sind sn Doch Nu entdeckt, daß er reits in pelstern auch bei üblich Der M Rei und Bk Kants gen vo - Land u 12.35 S von zw Hans i Buntes schwing: kanten 19.15 s Herz e und Ta Der von M listenser entzücke einsatz i traute des Jahres 1940. Die Leistungsbehövde des Goethe-Instituts soll verbessert und die Zahl der im In- und Ausland geschaffenen Fveun- Bedeutung der deutschen Sprache im Leben der Kulturvölker und von dem Gewicht der Aufgaben der Deutschen Akademie erfüllt wär Der Kriegsverlauf hat den Wirkungskreis der Akademie bedeutend vergrößert, entspre chend einer in Nord-, Süd- und Westeuropa zunehmenden Bereitschaft zur Erlernung oer deutschen Spräche. An die Feststellung, daß die Deutsche Aka demie der ihr vom Führer gestellten Auf gabe mit besten Kräften dienen wolle, knüpfte Reichsminister Dr. Seiß-Jnquart einen Um riß der Aufgaben, Ziele uNd Pläne der Körperschaft. Für die Schulung und Vor bildung der Lektoren soll künftig eine Art Seminar geschaffen werden. Das für 1944 än Durchführung begriffene Programm des Portragsdienstes im europäischen Ausland umfaßt das Vierfache der Veranstaltungen Mischer wie ideologischer Daseinskamp Der Amerikanismus MooseveltS ist gleichfalls europafeindlich. Wir würden aufhören, Euro- äer zu fein, wenn wir unsere Aufgabe nicht mehr Larin sehen würden, diesen Blüten reichtum der arteigenen und blutgebundenen Kulturen der europäischen Völker zu erhal ten Und zu entwickeln. Wir haben Len geschichtlichen Auftrag, die geistigen Einbrüche des Amerikanismus aus dem Westen und des Bolschewismus aus dem Osten a bzuwehren, indem wir vor allem das deutsche Volk zum völkischen Sozialismus füh- !o nme»ilr ller Papite; von l-nilgongilom bombsklerl rslilwicke lote unkuimele Vemüitungeu di« vom Führer unterzeichnete Urkunde, in dem «er ihm di« deutsche Sprache und die mit ihr im Zusämmenhana stehenden geistigen ,und kulturellen Güter besonders ans Herz legte und ihm, wie allen Freunden der Deutschen Akademie, «ine erfolg- und se- werd« Lie Folgen seiner Machenschaften tra gen müssen. Zum Schluß rief der Minister zur Sammlung der nationalen Kräfte auf, »ooo lojo unä 10000 Vermiete I« kmisr Erfolg« einer Armee in der BandenbekSmpfu«, aus de« Balkan. f Nach den Meldungen der auf dem westlichen Balkan eingesetzten Arme« haben di« kommun- stischen Banden in der letzten Zeit schwer« Ver lust« «rlitten. Im Bereich dieser Armee ver loren di« Banditen im Monat Januar 8103 ge zählt« und schätzungsweis« weitere 1000 Tot«. Di« Zahl der Verwundeten dürfte sich um 10 000 bewegen. Außer einer beträchtlichen Zahl von Ueberläufern verloren di« Kommunisten auch 2000 Gefangene. Erbeutet wurden 2044 Ge wehre, sechs Geschütze, vier Flak, vier Pak, 177 Maschinengewehre, 42 Maschinenpistolen und Pistolen, 19 Panzerbüchsen, 32 Granatwerfer, 30 englische Minen, 24 Kraftfahrzeuge, 9 Funk geräte, eine Eroßfunkanlage, 2 Motorsegler, «in Motorboot und 4, Segelschiffe. Außerdem wur den groß« Mengen an Munition, Gerät und Verpflegung erbeutet. .ä' Mit scharfen Wooten.wandte sich der Mi nister gegen alle illegalen Element«, wenn sie nicht von ihrem verbrecherischen Tun abließen. Wer immer die innere Front störe, fleichgllltig, welchen Rang er auch bekleide, ren als Ler Gemeinschafts- und Gesellschafts form Ler nordischen bestimmten Menschen Europas. Der Minister schloß: Wir kämpfen für das Leben des deutschen Volkes, für die Freiheit des deutschen und europäischen Menschen. Da rum wissen wir, daß wir siegen werden. Am Schluß seiner Ansprache machte Reichs minister Dr. Seyß-Jnquart Mitteilung von einem anläßlich Les heutigen Einführungs- aktes an Len Fllhrex gerichteten und von dis- sent Herzlich erwiderten Telegramm. Mit dem brausend aufgenommenen Sieg- Heil auf den Führer und den Liedern der Nation fand Lie in der Geschichte der Deut schen Akademie und" des deutschen Kultur lebens denkwürdige Stunde ihren Abschluß. Zulgsrkcliel Innenminrler über innen- unü suhenpoliünbe Probleme Innenminister Christoph'" befaßt sich auf Versammlungen zum Wochenende in Gabro- wo und Sewiewa mit innen- und außen- voHüschen Problemen Bulgariens. Auf die feindliche Agitation, Bulgarien möge 'sich von Deutschland trennen, antwortete der Mi nister, daß von einer Loslösung Bulgariens von Deutschland keine Rede sein könne. Ge treu ,einem Bündnis werde Bulgarien seine bisherige Politik weiter verfolgen. Ueber die Türkei sagte der Minister, daß die guten Be ziehungen zu diesem Nachbarn bis zum heu tigen Tage unverändert geblieben feien und gab sodann seiner Ueberzeugung von den: Sieg -er gemeinsamen Sache Ausdruck. Die Rechnung -es Feindes, durch Luft terror in Bulgarien ein Chaos zu erzeugen, ter "falsch. Die Widerstandskraft der Bul garen wüchse von Tag zU Tag. Bei den letz ten Luftkämpfen hätten die bulgarischen Flie ger glänzende Beweise ihrer Bravour ab gelegt, die der der Landtruppen in den ver gangenen Kriegen ebenbürtig seien. Die Deutsche Akademie, dieses für die Ver breitung des deutschen Wortes und Geistes, für das Verstehen des deutschen Wesens gerade auch im Ausland und während des Krieges so unentbehrlich« große deutsche Kul turinstitut, war seit dem Tode des um st« hoch verdienten bayerischen Ministerpräsiden ten Ludwig Siebert, feit mehr als Jahres frist ihres Präsidenten beraubt. Am 10. Februar hat nun Reichsminister Dr. Goeb bels Len auf seinen Vorschlag vom Führer neu ernannten Präsidenten der Deutschen Akademie, den Reichsminister Dr. Seyß-Jn quart feierlich in sein Amt eingcftthrt. In der Universität München, der Grün- dungcstätte der Deutschen Akademie, hatten sich aus diesem Anlaß mit den Senatoren, Mitgliedern und Freunden der Deutschen Akademie und den Professoren der Univer sität versammelt: der Hoheitsträger desTra- N ion gaue und Chef der Landesregierung Gau el e Paul. Giesler zusammen mit den Reichsleitern Reichsschatzmeister Schwarz, Oberbürgermeister Fiehler und Max Axmann, Reichsminister Seldte, sowie hohe Vertreter Ler Parteikanzlei, der Parteigliederungen, Les Auswärtigen Amtes, des Propaganda- und des Erziehungsminifteriums, des diplo matischen und konsularischen Korps mit wei teren führenden Persönlichkeiten aus Partei, Staat Und Wehrmacht, Wissenschaft und Kunsts Stadt und Wirtschaft und vor allem auch der akademischen Jugend, diese meist in feldgrauem Waffenrock. Unter Generalmusikdirektor Professor Cle mens Krauß leitet« das Bayrische Staats orchester mit Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 den feierlichen Akt in der geschmückten großen Aula der Universität ein. Der stell vertretende Präsident der Deutschen Akade mie, Prof. Walther Wüst, Rektor der Uni versität München, konnte in seiner Begrü ßung feststellen, daß im Attttelpunkt seiner Amtsführung während der vergangenen 15 Jahre unverrückbar das Bestreben stand, das weitreichende Arbeitsfeld der Akademie als „ehrlicher Makler" zu betreuen und Lie Kräfte Ler Deutschen Akademie zusammen gefaßt unter der Verpflichtung arbeiten zu lassen, daß die Deutsche Akademie ihren unmittelbaren Auftrag als einzige wissen schaftliche Akademie Grotzdeutschlands vom Führer selbst hat. Zusammen mit der auf die deutsch^ Sprache und die deutsche Kul tur gerichtete Wirksamkeit habe dieser Vor rang iumierzu beigetragen, das Wesensgefüge der Deutschen Akademie als eines wissen schaftlichen Mittelpunktes deutscher Kultur rein zu erhalten und klar herauszustellen. Sodann »rahm Reichsminister Dr. Goeb bels die Amtseinführung des neuen Prä sidenten Reichsministers Dr. Seiß-Jnquart vor Er begann seine Ansprache mit einem warinherzigen Gedenken an den Vorgänger, dem bayrischen Ministerpräsidenten Ludwig Lieber, der die Deutsche Akademie mit einem neuen Schwung und mit einer bis dahin un bekannten Initiative erfüllt habe, und dem es in Ler Hauptsache zu Lanken fei, daß das große Kulturinstitut begann, mit seinen Aus strahlungen in tiefe Kreise des deutschen Volkes und des Auslandes zu dringen. Lud wig Sieber habe der Deutschen Akademie klare Aufgaben gestellt, nicht nur kultureller, sondern auch Polltischer Art, Aufgabe des neuen Präsidenten sei es, auf diesem Boden auf- und weiterzubauen. Nach herzlichen Worten des Dankes an Rektor Professor Wüst, der sich bis zur Einführung des neuen Präsidenten mit außerordentlichem Fleiß und bewundernswer ter Begeisteruirgsfähigkeit der Vertretung des Präsidenten gewidmet und dafür gesorgt habe, daß das Erbe nicht verloren gehe, wandte sich Dr. Goebbels Len eigentlichen Aufgaben der Deutschen Akademie zu. Der Minister unterstrich, Laß die Deutsche Akademie in dem gewaltigen militärischen und geistigen Ringen unserer Tage einen noch größeren und umfassenderen Wirkungs bereich gewonnen habe. Dieser Krieg werde nicht nur auf militärischem Gebiet ausge- ochten, es fei deshalb notwendig, in die- er elementaren machtmäßigen Auseinartder- etzung auch die Kräfte zu mobilisieren, die >as geistige Leben darstellen, es verteidigen und beschützen! So könne es für die Deutsche Akademie keine schönere und auch zeitgemäßere Auf gaben geben als die Verbreitung, Kultivie rung Und den Schutz unserer deutschen Mut tersprache „Die deutsche Sprache", so sagte der Minister, „ist ein scharfgeschliffenes Schwert -zur geistigen Verteidigung der Na tion". In diesem Zusammenhang kam Dr. Goebbels auf Lie Gefahren zu sprechen, dis der deutschen Sprach« drohen einerseits in übertriebener Deutschtümelei mit der Sucht, die Sprache Vvn augeblichen oder wirklichen Fremdworten Au reinigen, Lie schon längst in Len Sprachgebrauch übcrgcgangen sind, zum anderen in der gegenteiligen Richtung, mit einem Wust von unbrauchbaren ZremL- wörtern den edlen deutschen Wortschatz zu überziehen. Und zum dritten in den' Ab kürzung«- oder „Stummelworten" einzelner Fachdialekte: .in Len beiden letzteren Fällen bestehe die Gefahr, daß die Sprache auf diese Weise Ler Gesamtheit des Volkes ent fremdet werde. Welch «inen bedeutsamen Faktor der Kriegsgestaltung die Sprache darstellen könne, wies Ler Minister dann am Beispiel der Freiheitskriege auf. Kaum ein General ha be sich ein so großes Verdienst um die Ab- schüttelung des Napoleonischen Jochs erwor ben wie Johann Gottlieb Fichte mit seinen Reden an die deutsche Nation. Auch in diesem Kriege stehe das deutsche Volk vor der Notwendigkeit, Männer Hervorzubringau, bi« mit derselben Gewalt der Sprache nicht , uur zum eigenen Volk, sondern auch zur Welt zu sprechen verstehen. Dr. Goebbels übergab sodann dem neuen Präsidenten Reichsminister Dr. "Seiß-Jnquart deskveise der Akademie verinehrt werden. Der Minister würdigte die Tätigkeit des Wirt schaftsrates der Deutschen Akademie und bat »ie deutsche Presse wie di« Reichszentrall stellen, auck für di« Zukunft um Verständnis und Unterstützung. Schließlich ging «in Ruf an die gesamte deutsche Gelehrten- und Künstlerwekt, den kulturell und wissenschaft lich schöpferischen Beitrag zu den Aufgaben der Deutschen Akademie zu leisten. In seinen weiteren Ausführungen sagte Dr. Seyß-Jnquart u. a.: Auch die Deutsche Akademie steht im Geschehen dieser Zeit und in der Entscheidung des ziveiten Weltkrieges. Reichsminister Dr. Seiß-Jnquart hielt im. AU wir heute g^ unseren kulturAen R«ichA>Inis>-rS-ii»zn,u»rt l" l dm seiner Antrittsrede daran, daß 1925 dre^ biologischer wie ideologischer Daseinskampf Gründung der Deutschen Akademie in einer Zeit Lrfolgte, die für eine nationale Sen dung wenig Verständnis aufbrachte und völ kisch« Gesinnung vielfach verspottete. Trotz dem gelang es 1934, di« Zeitschrift „Deutsch- Unterricht im Ausland" als Sendbote für einen methodischen Deutsch-Unterricht ins Le ben zu rufen. Im Mär^ 1939 trat mit Mi nisterpräsident Ludwig Siebert eine Persön- Llichkeir an die Spitze der Deutschen Aka demie. die vom unbedingten Glauben an die genSveiche Tätigkeit bei der Führung einer der wertvollsten und angesehensten Orga nisationen des geistigen und politischen Le bens der Natton wünschte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)