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4. PHILHARMONISCHES KONZERT Festsaal des Kulturpalastes Dresden Freitag, den 7. Dezember 1979, 20.00 Uhr Sonnabend, den 8. Dezember 1979, 20.00 Uhr Quartett und Chor Stabat mater dolorosa juxta crucem lacrimosa, dum pendebat filius; cujus animam gementem, contristatam et dolentem, pertransivit gladius. O quam tristis et afflicta fuit illa benedicta K ter unigeniti! ae moerebat et dolebat. Pia Mater dum videbat nati poenas incliti. Dirigent: Milan Horvat, SFR Jugoslawien Solisten: Radmila Smiljanic, SFR Jugoslawien, Sopran Gertrud Oertel, Leipzig, Alt Eberhard Büchner, Berlin, Tenor Siegfried Hausmann, Berlin, Baß Orgel: Hansjürgen Scholze, Dresden Chor: Philharmonischer Chor Dresden Einstudierung Herwig Saffert Antonin Dvorak 1841-1904 Stabat mater für Soli, Chor, Orgel und Orchester op. 58 Stabat Mater dolorosa (Andante con moto) Quis est homo, qui non floret (Andante sostenuto) Eja mater, fons amoris (Andante con moto) Fac, ut ardeat cor meum (Largo) Tui nati vulnerati (Andante con moto, quasi allegretto) Fac me vere tecum fiere (Andante con moto) Virgo virginum praeclara (Largo) Fac, ut portem Christi mortem (Larghetto) Inflammatus et accensus (Andante maestoso) Quando Corpus morietur (Andante con moto) Quartett Quis est homo, qui non fieret, Matrem Christi si videret in tanto supplicio? Quis non posset contristari. Christi Matrem contemplari dolentem cum filio? Pro peccatis suae gentis vidit Jesum in tormentis et flagellis subditum; vidit suum dulcem natum moriendo desolatum, dum emisit spiritum. .hör Ha Mater, fons amoris! Me sentire vim doloris fac, ut tecum lugeam. Baß-Solo und Chor Fac, ut ardeat cor meum in amando Christum Deum, ut sibi complaceam. Sancta Mater, istud agas, crucifixi fige plagas cordi meo valide. STABAT MATER V. Stand die Mutter voller Schmerzen weinend aus zerrissnem Herzen, wo ihr Sohn am Kreuze hing; da, erfüllt von banger Trauer, bebend in der Ängste Schauer, durch die Seel' ein Schwert ihr ging. Welch betrübte, schmerzgeweihte Mutter war die Benedeite durch den Eingeborenen! Die vom Seufzen schwer Bedrückte, als die Leiden sie erblickte ihres Auserkorenen! II. Wer nicht fühlte tiefes Wehe, wenn er Christi Mutter sähe in so großer Seelennot? Wessen Herz nicht sollt' erweichen, sie, die Mutter ohnegleichen, bei des Sohnes Martertod? Ach, für seines Volkes Schulden sieht sie Qualen ihn erdulden, ihn, den nicht die Geißel mied: muß den süßen Sohn vergehen, sonder Trost ihn sterben sehen, während ihm der Geist entflieht. III. Laß, o Mutter, Quell der Liebe, fühlen mich des Mitleids Triebe, mich mit dir der Trauer weihn! IV. Laß mein Herz für Christ entbrennen, liebend ihn als Gott erkennen, wohlgefällig ihm zu sein. Präg, o Heil’ge, jene Wunden, die dein Sohn am Kreuz empfunden, unvertilgbar in mein Herz. Chor Tui nati vulnerati, tarn dignati pro me pati, poenas mecum divide. Tenorsolo mit Männerchor Fac me vere tecum fiere, crucifixo condolere donec ego vixero juxta crucem tecum Stare te libenter sociare in planctu desidero. Chor Virgo virginum praeclara, mihi jam non sis amara, fac me tecum plangere. Duett — Sopran- und Tenorsolo Fac, ut portem Christi mortem, passionis fac consortem, er plagas recolere. Fac me plagis vulnerari cruce hac inebriari ob amorem filii. Altsolo Inflammatus et accensus per te, virgo, sim defensus, in die judicii. Fac me cruce custodiri morte Christi praemuniri confoveri gratia. Quartett und Chor Quando Corpus morietur fac, ut animae donetur Paradisi gloria. Amen. Ach, das Blut, das er vergossen, ist für mich dahingeflossen; laß mich teilen seine Pein. Laß mich innig mit dir klagen, treu vereint den Jammer tragen, bis auch meine Stunde schlägt; dir gesellt am Kreuz zu weilen, willig deinen Gram zu teilen, solches fleh ich tiefbewegt. VII. Jungfrau, hochverklärt vor allen, laß mein Flehen dir gefallen, deine Klage sei auch mein. VIII. Laß mich erben Christi Sterben, seines Leidens Pein erwerben, seine Mal’ an mir erneu’n. Laß der Wunden Schmerz mich teilen, brünstig mich am Kreuze weilen, trunken von dem Blut des Sohns. Daß die Glut mich nicht versehre, Schutz, o Jungfrau, mir gewähre an dem Tag des Richterthrons. Laß durch Christi Kreuz mich schützen, durch sein’n Tod im Kampf mich stützen und der Gnade würdig sein. Wenn der Leib dereinst verstirbet, daß die Seele dann erwirbet, ein ins Paradies zu gehn. Amen.