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Journal » Dresdner Mnigttch SLehstschev Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelvehörden. Nr. 137. ! -c» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. < Sonnabend, 15. Juni M2. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Rr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die I spaltige Grundzeit« oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem RedaktionSstrich (Eingesandt) 150Pf. Preisermäßigg. aus GeschästSanzetgen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Wir au» Wit» berichtet wird, sind zwifcht» den Nuthenen und der Regitrung uenerlich Verhandlungen wegen Einstellung der Obstruktion im Gange, die ein günstige» Ergebnis versprechen. * In der französischen Deputiertenkammer fand gestern die Besprechung der verschiedenen Interpellationen über Marokko statt. Die rubanijchen Regierungstruppen Haden bei Jara- huera die Hauptgruppen der aufständischen Neuer ge schlagen, die sich unter schweren Verlusten nach allen Seiten zerstreut gaben. über 200V chinesische Soldaten habe» in Tfinanfu (Schantung) gemeutert, wobei e» zu Plünderung und Brandstiftung kam; doch gelang e» schließlich, die Ord nung wieder herzusttlleu. Amtlicher Teil. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Kaufmann Friedrich Wilhelm Walter Schöttler in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem König von Rumänien verliehenen Titel eines König lich Rumänischen Hoflieferanten annehmc und führe. Arieg-ministerium. ' Se. Majestät der König haben geruht, die Erlaubnis zur Anlegung nachstehender Ordensauszeichnungen zu er teilen: des König!. Preußischen Roten Adler-Ordens 4. Klasse dem Hauptm. Moebius, Komp.-Chef im 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100; des König!. Preußischen Kronen- Ordens 4. Klasse dem Oberltnt. v. Minckwitz im Schützen- Ms.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108; des Fürstl. Reußischen Ehrenkreuzes 2. Klasse dem Major v. Metzsch-Reichen bach, beim Stabe des 2. Jäg.-Bats. Nr. 13, dem Ober stabsarzt vr. Stötzner, Bats.-Arzt des 2. Jäg.-Bats. Nr. 13; des Fürst!. Reußischen Ehrenkreuzes 3. Klasse mit der Krone dem Hauptm. v. Watzdorf, Komp.-Chef im 2. Jäg.-Bat. Nr. 13; der Fürstl. Reußischen silbernen Verdienstmedaille dem Waffenmeister Pollack, dem Unter- zahlmstr. Reinisch, dem Bizefeldwebel, Zahlmstr.-Aspirant Schlicke, dem Sergeanten Bahmann, — im 2. Jäg.- Bat. Nr. 13; der silbernen Verdienst-Medaille des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausordens den Feldwebeln Herrig und Simon', den Vizefeldwebeln Schellhorn, Freitag, Tautenhahn und Bauer, dem Vizefeldwebel (Hornist) Hoffmann, dem Sergeanten (Hornist) Miersch, — im 1. Jäg.-Bat. Nr. 12; des Großkomtur kreuzes des Königl. Griechischen Erlöserordens und des Großkreuzes des Königl. Montenegrinischen Tscherna- gorischen Unabhängigkeitsordens dem Generalmajor v. Carlowitz, General » la 8uitv Sr. Majestät des Königs, kommandiert zu Sr. König!. Hoheit dem Kron prinzen. Sekanntmachnng. Das Ministerium des Innern beabsichtigt auf An regung der dem Landesverein „Sächsischer Heimatschutz" ungegliederten Zentralstelle für Wohnungsfürsorge und nach den Vorschlägen der Direktion des statistischen Landesamtes eine Erhebung über die Wohnungsfürsorge in Sachsen zu veranstalten. Die hierzu aufgestellte Verordnung nebst Fragebogen wird den betreffendey Gemeinden demnächst unmittelbar von der Direktion des statistischen Landesamtes zugehen. Dresden, den 3. Juni 1912. nx Ministerium de- Innern. 4321 Den einjährig-fteiwlllizen Militärbienst betr. Bei der unterzeichneten Königlichen Prüfungs kommission werden im Laufe des Monats September dieses Jahres die Herbftprüfuugen über die wisse»». sch«stliche Yesähiglmg für den einjährig-sreiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, die im Regierungsbezirke Dresden wohnhaft sind und das 17. Lebensjahr vollendet haben, wollen ihr schriftliche» Gesuch um Zulassung zu der Prüfung an die unterzeichnete Königliche Prüfungs kommission (Schloßstraße 34/36 II.) spätesten» den 1. August 1912 gelangen lassen. Rach diesem Tage eingehende Gesuche können nicht berücksichtigt werden. Dem mit genauer Wohnungsangabe zu versehenden Gesuche sind beizusügen: a) Ein Geburtszeugni» (vom Standesaiule des Geburts ortes zu Militärzwecken kostenfrei auszustellen). b) Die Einwilligung des gesetzlichen Vertreter» mit der Erklärung, daß für die Dauer des einjährigen Dienstes die Kosten de» Unterhalt» mit Einschluß der Kosten der Ausrüstung, Bekleidung und Wohnung von den« Bewerber getragen werden sollen; statt dieser Erklärung genügt die Erklärung des gesetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er sich dem Be werber gegenüber zur Tragnng der bezeichneten Kosten verpflichte, und daß, soweit die Kosten von der Militärverwaltung bestritten werden, er sich dieser gegenüber für die Ersatzpflicht des Bewerbers als Selbstschuldner verbürge. (Formulare hierzu können bei der Kanzlei der Königlichen Prüfungskommission entnommen werden.) Die Unterschrift des gesetzlichen Vertreters und des Dritten, sowie die Fähigkeit des Bewerbers, des gesetzlichen Vertreters oder des Dritten zur Bestreitung der Kosten ist obrigkeitlich zu bescheinigen. Über nimmt der gesetzliche Vertreter oder der Dritte die in dem vorstehenden Absätze bezeichneten Verbindlich keiten, so bedors^rine ErMrung, sofern er nicht schon kraft Gesetzes zur Gewährung des Unterhaltes ver pflichtet ist, der gerichtlichen ober notariellen Vr- , urkundung. 0) Ein Unbescholtenheit»ze»gni», welches für Zöglinge von höheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Progymnasicn, Realschulen, Real- Progymnasien, höheren Bürgerschulen und den übrigen militärberechtigten Lehranstalten) durch den Direktor der Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute durch ihre vorgesetzte Dienstbehörde oder durch die Polizei- obrigkeit auszustellen ist. Der Nachweis der Unbe scholtenheit hat die Zeit vom 12. Lebensjahre an bis zum Tage der Anmeldung zu umfassen. ä) Ein vom Gesuchsteller selbst geschriebener Lebenslauf, s) Eine behördlich beglaubigte Photographie des Prüslings. Die Papiere unter a bis e sind im Originale einzu reichen. In den Zulassungsgesuchen ist anzugeben, in welchen zwei fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen oder englischen bez. russischen) der sich Mel dende geprüft zu werden wünscht, nnd ob, wie oft und wo er sich einer Prüfung über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst vor einer Prüfungskommission bereit» unterzogen hat. Im übrigen wird bezüglich des Umfange» der Prüfung und der an die Prüflinge zu stellenden An sprüche auf die der Wehrordnung als Anlage 2 zu 8 0! beigefügte Prüf«ng»ordnung zum einjährig-freiwilligen Dienste hingewiesen. . 45Pr.-C. Dresden, den 5. Juni 1912. 4155 Königliche Prüfungskommiffion für Einjahrig- Freiwillige. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. 3« Geschäftsbereiche be» Ministerium» der Justiz. Der Rechtsanwalt Albert Theodor Klemm in Plauen ist zum Notar für Plauen aus so lange Zeit, als er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. 3« Geschäftsbereich de» «iuisterium» de» »rieg». Be amte der Militärverwaltung. 3. Juni. Brasch, llnter- zahlmstr., zmn Zahlmstr. beim' XIX. (2. K. S.) Armeekorps ernannt. — 10. Juni. Seidewinkel, Garnisonverwaltungs- Jnspektor in Pirna, auf seinen Antrag mit Wirkung vom 1. Juli mit Pension in den Rnhestand versetzt. — 12. Juni. Haeffner, llnterapotheker der Landw. 1. Aufgebots im Landw.« Bez. Auerbach, zum Oberapotheker der Landw. 1. Aufgebots be fördert. — Unterm 1. Juli werden versetzt: die Regierungs baumeister Meir, Baurat, technischer Hilfsarbeiter bei der Intendantur deS XIX. (2. K. S.) Armeekorps, als solcher zur Intendantur des XU. (1. K. S.) Armeekorps, Fochtmann, Borstand de- Militär-BauamteS 1 Leipzig, als technischer Hilfs- arbelter zur Intendantur deS XIX. (2. K. S.) Armeekorps, Ziller, technischer Hilfsarbeiter bei der Intendantur de« XII. (1. K. S.) Armeekorps, als Borstand zum Militär-Baulrei» Frei berg, Leonhardi, Vorstand des Militär-Baukreises III Leipzig, als solcher zum Militär-Bauamt I Leipzig, die Militär-Bauselretäre Henkler (Otto), Hempel bei dem Bauamte I Leipzig bez. dem Baukreise III Leipzig, zum Baukreise Freiberg bez. Bauamte I Leipzig, die Militär-Bauregistratoren Koßagk, Hnhle bei dem Baukreise Hl Leipzig bez. dem Bauamte I Leipzig, zum Bau amte I Leipzig bez. Baulreise Freiberg. (Behördliche Bekauutmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 15. Juni. Se. Majestät der König empfing vormittags im Refidenzschlosse die Hofdepartementchefs zum Rapport, nahm dann militärische Meldungen und die Vorträge der Herren Staatsminister sowie des Kabinettssekretärs entgegen nnd kehrte hierauf nach Wachwitz zurück. Dresden, 15. Juni. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johanit Georg hatte heute nachmittag ^4 Uhr den Stiftnngsrat der Königin Carola-Gedächtnis- Stiftung zu einer Sitzung im Prinzlichen Palais geladen. Deutsches Reich. Kaiserlicher Hof. Wildpark bei Potsdam, 14. Juni. Se. Ma>estät der Kaiser traf heute abend 0 Uhr 10 Min. mittels Sonderzugs von Hannover kommcnd auf der Fürsten station Wildpark ein und begab sich sofort ins Nene Palais. Die Lebensversicherungs-Anstalt für Vie Armee nnd Marine i»n Jahre 19U. Ter vo>t der ordentlichen Mitgliederversammlung ge nehmigte Rechenschaftsbericht der Anstalt für das Jahr 1911 liegt nunmehr vor. Tie Anstalt, die am 1. Juli aus ein 40jähriges Bestehen zurückblickt, hat hiernach wiederum einen derartigen Zuwachs erfahre», daß das Berichtsjahr als das in dieser Beziehung bisher günstigste gelte» ka»». Der reine Zugang betrug 1801 Versicherungen mit 4 335 600 M. Versicherungssumme, gegen 1655 Ver sicherungen und 2 953 100 M. Versicherungssumme des Vorjahres. Der größere Zugang ist wohl in erster Linie dem Unistand zn verdanken, daß die von der Anstalt den VersicherungsnelMern gewährten Vorteile mit der Zeit eine größere Verbreitung unter den zur Mitgliedschaft berechtigten Personen, namentlich unter den Offizieren des Beurlaublenstandes und den Unteroffizieren des Friedensstandes gefunden haben, wogegen die geringe Zahl freiwilliger Versicherungen unter den aktiven Offizieren immer noch zweifelhaft erscheinen läßt, ob die Anstalt in den Armee- und Marinekreisen sich der ihr durch ihre Vorteile gebührenden Beliebtheit erfreut. Bon den im Laufe deS Jahres abgeschlossenen 2636 Ver sicherungen waren 1946 sogenannte Pflichtversicherungen, zu denen jeder Offizier und höherer Militärbeamte der unter Preußischer Verwaltung stehenden und der Sächsi schen und Württembergischen Militärkontingente bei seiner Ernennung dienstlich herangezogen wird, außerdem 690 frei willige Versicherungen. Die Vorteile der Anstalt liegen vorwiegend in den geringe» Beiträge» »»d der verhältnis mäßig hohen Beitragsermäßigung, die von 6. Bersicherungs- jahre ab mit 12^ Proz. des tarifmäßigen Beitrags einsetzt; die niedrigen Beitragssätze sind dadurch möglich, daß weder Vergütungen (Tantiemen), noch Werbekosten, noch an den Verwaltiingsrat Gehälter gezahlt werden. Ain Schlüsse des Berichtsjahres waren 42 864 Personen mit 51335 750 M. versichert. Das Vermögen (Aktiva) betrug 29 613 786,16 M., also weit über 50 Proz. der Versicherungssumme; die Deckungsmittel beliesen sich auf 25 562 852,85 M., sie hatten sich gegen das Vorjahr um 1099 109,11 M. erhöht, der Uberschuß berechnete sich auf 676 935,13 M., der je zur Hälfte dem Sicherheitsfonds und Allgemeinen Reservefonds zugeschrieben wurde. Die der Anstalt angegliederte Sparkasse wurde von 4462 Personen mit durchschnittlich 895 M. Spareinlagen benutzt. Der Einlagebestand, einschließlich 119 805,89 M. Zinszuschreibnng, betrug 3 993 918,61 M., der Uberschuß aus dem Geschäftsjahr 17 453,57 M. Sowohl die Versicherungsanstalt wie die Sparkasse haben im Laufe des Jahres eine zeitgemäße Umändernng der grundlegenden Bestimmungen erfahren; ihre Ein richtungen entsprechen somit allen Anforderungen, die er fahrungsmäßig und gesetzlich an derartige Anstalten gestellt werden müssen.