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Aöniglich Söchstsche* Staatsanzetge*. Berordnuvgsblatt -er Ministerien »nd der Oder- «nd Mittelbehörde«. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <—- 1911 Freitag, 10. November Ankündigungen: Die Zelle N.Schnft der «mal gesp.Ankündiguna«s«ite 25 Pf., die Zelle gröberer Schrift od. deren Raum aus 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionöstrich (Eingesandt) 75 Pf. Prei«ermäßigg. auf Seschäst-anzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. V-sus»»r«i«: Beim Bezüge durch di« Erpedition, «roße Zwingerftraße 1«, sowie durch die deutschen Postanstatten 3 Mark vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag« nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1SS5, Redaktion Rr. »574. Der BundeSrat trat gestern z« einer Plenarsitzung zu» sammen. * Etwa 8* Mitglieder aller Parteien deS britische« Unter hauses habe« dem Premierminister et«e Kundgebung zur Fördern«« der dentsq-britischen Bezie-nngen iibermMelt. Die Stadt Kanton hat ihre Unabhingigkeit erklärt, der PizetSnig sncht voUttnftg ei« Asyl i« Hanta«. Die tiirkische Deputierlenkammer hat mit großer Mehr heit eine Tagesordnung angenommen, in der die Kr- NSrungen deS KriegSmmisterS als ausreichend bezeichnet werden. AmMcher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Präsident des Landes medizinalkollegiums Geh. Rat Prof. vr. Renk in Dresden das ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Groß herzog von Mecklenburg-Strelitz verliehene Großkomtur- kreuz des Greifenordens annehme und trage. Die BersicherungS-Aktien-Gesellschaft „Allianz in Berlin hat als Hauptbevollmächtigten für das König reich Sachsen gemäß § 11b Absatz 2 des ReichsgefetzeS über die privaten Bersicherungsunternehrnttngen vom 12. Mai 1901 Herrn Alfred Hütter mit dem Wohnsitze in Leipzig, ReichSstwße SV, bestellt ar IIIX Dresden, am 8. November 1911. . «078 Ministerium »e- Innern. Wegen Reinigung der Diensträume der unterzeichneten Behörde ist die Kanzlei am 10. und 11. sowie die Kasse am 13. und 14. November dieses Jahres für den Berkehr geschlossen und werden nur die dringlichsten Geschäfte erledigt. 1180 1 ä Dresden-N., den 6. November 1911. 8026 Königliche Brandverficherungbkammer. Bon einer Anzahl Geschäftsinhaber in Schwarze«- berg ist beantragt worden, gemäß Z 139 k der Reichs gewerbeordnung für die Geschäfte der Lebens- und Genußmittelhändler, sowie der Barbiere und Friseure für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. März den Acht- uhrladenschluß anzuordnen. Zur Absetzung deS nach ZZ 2—4 der Bekannt machung des Herrn Reichskanzlers vom 25. Januar 1902 — Reichsgesetzb'att Seite 38 —.angeordneten Ber- fahrens ist Herr Bürgermeister vr. Rüdiger in Schwarzenberg als Kommissar bestellt worden. 8v«o Awicka», den 6. November 1911. 1414 IV Die A-ui-ltche Kreisimuptmauufchasi. Da« Kaiser! Gesundheit««»,» meldet den *u»bruch und da» Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlacht- viehhof zu Bre»l«u am 7. November. (Behördliche Bekanntmachungen scheinen auch im Inseratenteil. Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 10. November. Aus Anlaß der gestern mittag erfolgten feierlichen Eröffnung des Landtages fand nachmittags 6 Uhr im Königlichen Residenzfchlosse die übliche LandtagStafel statt. An ihr nahmen Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz, Prinz Friedrich Christian, Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg so.rie Prinzessin Mathilde mit den Damen und Herren der Hof- und Militärstaaten teil. Außer den Herren Präsidenten und den Mitgliedern beider hohen Kammern der Ständeversammlung waren die Herren Staatsminister und der Minister des Königlichen Hauses, »er kommandierende General de- XII. (1. K. S.) Armee- örpS und eine Anzahl Regierungskommisfare »c. mit Einladungen ausgezeichnet worden. Eine vom Könial. Garderetterregiment im Bor zimmer zur französischen Galerie aufgetretene Parade- lvache erwies den Gästen die militärische Ehrenbezeugung. Di« Geladenen versammelten sich im großen Ballsaal und wurden dann in den Bankett- und Eckparadesaal, woselbst die Tafel stattfand, eingeführt. Se. Majestät der König erschien mit Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen unter Vortritt und in Begleitung des Königl. großen und Prinzlicken Dienstes um 6 Uhr im Bankettsaal und nahm in der Mitte der Tafel Platz. Rechts von Sr. Majestät folgten Ure Königl. Hoheiten die Frau Prinzessin Johann Georg, der Kronprinz, Prinz Friedrich Christian, Se. Erlaucht Graf von Schönburg, vberhofmeisterin Freifrau v. Finck, Staatsminister vr. v. Otto, Hofdame Frl. E. v. Schönberg, Staatsminister v. Metzfch-Reichenbach, Staatsminister vvr. Beck, Staatsminister v. Seydewitz rc., links von Sr. Majestät saßen: Ihre Königl. Hoheiten Prinzessin Mathilde, Prinz Johann Georg, Se. Durch laucht Fürst von Schönburg-Waldenburg, Oberhof meisterin Fra»» v. der Gabelentz-Lmsingen, Graf und Edler Herr zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, Palastdame Freiin v. Gärtner, Staatsminister Generaloberst Frhr. v. Hausen, Hofdame Frl. M. v. Schönberg, StaatS- mimster Gras Vitzthum v. Eckstädt rc. Gegenüber waren Herren des Präsidiums beider hohen Kammern placiert. Hinter den Stüblen der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften standen die Leibpaaen. Die Tafel im Bankett- und Lckparadesaal zählte LOS Gedecke. Nachdem der Champagner eingeschenkt worden war, ^erreichte der Königs. Oirrsstz«^ «nf p. Einsiedel Sr. Majestät dem Könige einen Pokal und geruyte Aller- höchstderselbe die Gesundheit auszubringen: „Auf des Landes Wohl und aller getreuen Stände!" Nach kurzer Pause brachte der Präsident der Ersten Kammer Oberst marschall Vr. Graf Vitzthum v. Eckstädt, Exzellenz, die Gesundheit „Auf da- Wohl Sr. Majestät des König»!" und nach einer abermaligen Pause der Präsident der Zweiten Kämmer vr. Bogel die Gesundheit „Auf das Wohl aller Mitglieder des Königlichen Hause-!" aus. Den Toastei» folgten dreimalige Fanfaren der Königl. Hof trompeter. - Nach aufgehobener Tafel hielten Se. Majestät der König und die Höchsten Herrschaften Cercle im Ballfaal ab, wobei durch die Kammerpräsidenten die neugewählten Mitglieder vorgestellt wurden. - - Dresden, 10. November. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johan,» Georg werden heute abend 8 Uhr im Berein für Erdkunde dem Bortrag« de- Hrn. vr. jur. st pdll. Hugo Grothe über „Tripolitanien, Natur, Bevölkerung und Wirtschaft" bei wohnen. Mitteilungen an« Vee öffentlichen Berwnltnng. ---- Der dritte der Borträge, die auf Veranlassung des Justizministeriums für die sächsischen Richter und Staat-anwälte gehalten werden, findet morgen, Sonn- abend, den 11. November, abend- ^7 Uhr in der Aula der Technischen Hochschule zu Dresden statt. Hr. Direktor Grunwald von der Bersichernn-Ackttengesellschaft Viktoria in Berlin wird über „Einrichtung und Betrieb einer großen deutschen Versicherungsgesellschaft" sprechen. Wutsche» «eich. Bundesrat. Berlin, 9. November. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde der Vorlage betreffend Fest setzung der Bergütungssätze für vergällten und aus- geführten Branntwein, der Vorlaae betreffend Verede lungsverkehr mit Hafermehl und Kakaopulver zur Her stellung von Haferkakao, der Vorlage betreffend Bezug von Unfall- rc. Rente in Grenzbezirken, der Vorlage ve- treffend Bestimmungen über die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Rohzucker- fabriken re., der Borlabe betreffend Abänderung der Bekanntmachung über ine Einrichtung und den Betrieb von Steinbrüchen rc. und der Vorlage betreffend die Herstellung und den Ausschank kohlensaurer Getränke die Zustimmung erteilt. Ein Dementi. Potsdam, 9. November. Die von der „National zeitung" gebrachte Notiz, nach welcher der Kronprinz der Deutschen Reichs und von Preußen eine gemeinsame Aktion mtt seinen Brüdern gegen den Reichskanzler plant, entspricht nicht den Tatsachen. KronprinzlicheS Hofmarschallamt. Sin Aufruf gegen die Agitation au- Anlass de» deutsch-französischen Abkommen». Berlin, 10. November. In einem Ausrufe, der »i. a. von den Direktoren der Hamburg- Amerika-Linie fowie des Norddeutschen Loyds, ferner von hervorragenden Industriellen und Bank- firmen unterzeichnet ist, wird gegen die aus Aulaß de» Abschlusses des deutsch-französischen Abkommens cin- geleitete Agitation Front gemacht, die geeignet sei, dem Ansehen und der Machtstellung des Deutschen Reiches im Auslande zu schaden. Alle deutsche»» Männer werden zur gemeinsamen Weiterarbeit an Deutschlands kolonialer »»nd wirtschaftlicher Zukunft auf- gefordert. Die Gterblichkeit»verhättniffe im Deutschen Reiche während de» Jahres tvtv. über die Bevölkerung-Vorgänge während des Jahre« »SI0, insbesondere über die Häufigkeit gewisser bedeutsamer Todes ursachen, sind dem Kaiserlichen Gesundheitsamt aus 348 Ort- schäften de« Deutschen Reichs mit insgesamt SS 494 058 Ein wohnern monatliche Ausweise zugegangen, nämlich au« allen 344 Ortschaften de« Reich» mit mindesten« 15 000 Einwohnern und aus vier kleineren Bororten Berlins. Diese in den „Veröffentlichungen de« Kaiserlichen Gesund- hoilöamt»" zu einer Jahreskabclle zusanunc «gestellten Ausweise gestatten ein maßgebliche« Urteil über die Geburt»- und Sterbttch- keitSverhältnisse der gesamten välkcruua. Seit den» Bor- jähre »SOS ist die Stadt Hodeuüeln Ennukal km Königreich Sachsen mit monatlichen Au w isen neu Hinz gekommen: um für die Gesamtheit der Berichtsorte die Ergebnisse von 1910 ein wandsfrei mtt den Ergebnissen von »SOS zu vergleichen, sind die Zahlen au« dieser Stadt immer von den Summeüzahlen de« Jahres 1910 abgezogen worben. Zunächst ist darauf hinzuwciseii, daß in den 347 zum Bcr- gleich stehenden Ortschaften die Zahl der während des Jahre« 1910 lebend geb orenen Kinder um 1817S, d i. um 2,8 Proz. geringer gewesen ist al« diejenige des Borjahre«, obgleich die Gesamteinwohnerzahl nach üblicher, auf den Ergebnissen der letzten Volkszählungen beruhender Schätzung von 22 889 705 auf 23479 610, d i. um 2,6 Proz., gestiegen ist. Hinsichtlich der Zahl der Todesfälle sind die Ergebnisse der Erhebungen von, 1910 wesentlich günstiger al» diejenigen von 1909; denn in der Gesamtzahl der Berichtsorte sind trotz Zunahme der lebenden Bevölkerung 13963 Personen weniger — d. s. 3,8 Proz. weniger — gestorben, und die auf je ivoo Lebende errechnete Jahressterbeziffer ist danach von 16,08 ans 15^8 vom Tausend gesunken. Soweit Angaben über da« Alter der Gestorbenen einst weilen vorliegen, zeigt sich die Abnahme der Sterbejälle im Säuglingsalter noch deutlicher als unter de» ältere» Be wohnern der 347 Ortichafteu. Denn die Zahl der in Jahresfrist gestorbenen Kinder de« ersten Lebensjahres ist daselbst von 105022 auf 96622, also auf 92 Proz. der vorjährigen Zahl zurückgegangen. Zieht man die Ursachen der Sterbefälle in Betracht, so ergibt sich eine Zunahme 1. hinsichtlich der Tvde«sälle an Diphtherie einschließlich von Krupp, 2. hinsichtlich derjenigen an Kindbettsieber, 3. hinsichtlich der auf gewaltsame Weise herbeigesührten Todesfälle; indes haben die auf je 100000 Lebende des Jahres 1910 errechneten Berhällnis- ziffern (Sterbeziffern) auch bei diesen Todesursachen nicht zu genommen. Besonders beachtenswert ist die Abnahme der Todesfälle von Kindern des 1. Lebensjahres an Magen- und Darinkatarrh einschlieslich von Brechdurchfall um 4081, d. i. um 11,7 Proz, auch von älteren Personen an den gleichen Leiten um 1000, d. i. um 16,8 Proz., ferner der Todesfälle an Krankheile»» der At mungsorgane un» 3761, d. l. um 7,3 Proz., an Keuchhusten um 206, d. u um 5,2 Proz., an Scharlach um 1352, d. i. um 33,6 Proz., an ri'phus um 105, d. i. um 9,25 Proz , und an Masern um 124 d. i. um 3,1 Proz. Am wenigste» ab- genommen hat die Zahl der durch Tuberkulose herbeige, führten Todesfälle, nämlich nur um 59, d. i. um 0,14 Proz. der vorjährigen Zahl; allerdings »vor letztere, d. h. die Tuberkulose- ft rbeziffer des Jobres 1909, schon erheblich niebriger als die des Jahre« 1908 gewesen. Zunr Schluss« fei daraus hinaewieseu, daß im Lause der Jahre 1905 bi» 1910 di« Sterblichkeit-ziffer für die Gesamt heit der dem Kaiser!. Gesundheitsamt monatliche Au»weise ein- sendenden Ortschaften des Reich«« — »nit mindesten- 15000 Ein- wohnern — ziemlich stetig von 185,6 aus 150,8 von Zehntausend heruntergegange» ist, und daß auch die auf je 100 Lebend geborene errechnete Ziffer der Säugling«sterblichlett in» gleichen 6jährigen Zeitraum ziemlich stetig von 20,4 ans 15,3 egsunken ist. Richt,ulaffung »er -enerdeftattun- in Bayern. München, 9. Noveniber. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten erklärte bei der Besprechung der Interpellatton Günther und Senoffe«