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Dresdner Journal : 19.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191110194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19111019
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19111019
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-19
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
- Titel
- Dresdner Journal : 19.10.1911
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2. Beilage zu Nr. 244 des DvtsdNtv JvUNMls Donnerstag, 19. Oktober 1911. e von Dohna hier bei dem nahe lettiner Reitern eingeholt wurde und nach heftiger Wehr den Todesstoß empfing. Seit jener Zeit sind wir wettinisch und unter dem Schutze Ew. Majestät und Allerhöchstihrer erlauchten Borfahren haben sich die Hellendorfer nach den vielen und schweren Kriegsstürmen, die über unsere Gegend gebraust sind, immer wieder empor arbeiten und in den Zeiten des Friedens auch dessen Segen ge nießen können. So sehen Ew. Majestät heute eine den klimatischen Verhält nissen unseres Gebir^landc» angepaßte gesunde Landwirtschaft, deren Felder und Wiesen malerisch eingefaßt sind von unseren prächtigen Waldungen, die sowohl die hiesigen Einwohner wie auch Gewerbetreibende und Fabrikbetriebe mit reichem Holzvorrat versorgen. Endlich sind aber auch die Wasserkräfte ein Magnet gewesen, der die Industrie in unser Tal gezogen hat. Diese vielseitige Ausnützung der Bodenkräfte ist aber nur möglich gewesen, weil unsere Fürsten jederzeit uns mit Schutz und Hilfe beigestanden haben und wir freuen uns ganz besonder« darüber, daß es uns heute möglich ist, unserem Landesvater per sönlich unsere Dankbarkeit zu Fuhrn legen zu können. Wenn auch im Laufe der Jahrhunderte die Menschen gekommen und gegangen sind, ein« ist unvergänglich und soll so bleiben, unsere Treue und Anhänglichkeit an unser Fürstenhaus. So bitte ich alleruntertänigst unsere Huldigung entgegen zunehmen. Unsere au« vollem Herzen kommend« Dankbarkeit für den Besuch Ew Majestät und die Anhänglichkeit an die Prisou unsere« Landesherren fasten wir zusammen in den Ruf: Se. Majestät der König lebe hoch, hoch, hoch! Se. Majestät dankten hierauf huldvollst für die Worte der Begrüßung und gaben Seiner Freude Ausdruck, auch nach Hellendors gekommen zu fein, wo, wie Er soeben ae- hört habe, sich ein für die Gegend so wichtiger geschicht licher Moment abgespielt habe. Auch hier zeichnete der Monarch zahlreiche Anwesende durch Ansprachen aus. Die nun folgende Fahrt auf der Staatsstraße nach Berggießhübel bot entzückende Ausblicke in die reizende, im bunten Herbstgewande prangende Gegend, besonder» auf die Stadt Gottleuba und die im Entstehen begriffene großartige Heilanstalt Gottleuba der Landesversicherungs anstalt Königreich Sachsen. Auf dem prächtig geschmückten Marktplätze der Stadt Berggießhübel erwarteten den König der Stadt- viel geschichtliche Begebenheiten sich auch in unserer Gegend ab gespielt haben, so ist doch eine für un» hier von ausschlaggebender Bedeutung geworden, nämlich die, als'vor einem halben Jahr tausend nach der Zerstörung DohnaS und der Eroberung Weesen steins der Burggraf Jeschke gelegenen Fichte von den W an der Spitze, ferner die Militärverelne von Rosenthal, Hermsdorf und Langenhennersdorf, bei denen sich auch der Bezirksvorsteher de» Militärvereinsbundes, Gottlebe- Pirna, eingestellt hatte, der GebirgS- und Landwirtschaft liche Verein von Rosenthal, die Jugendvereine von Rosen thal und Hermsdorf und die Feuerwehr von Rosenthal eingefunden. Rach Ankunft Sr. Majestät hielt Pfarrer Wohlrab von Rosenthal folgende Ansprache: Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Ew. Königliche Majestät wollen gnädigst geruhen, ehrerbietigsten Gruß und ehrfurchtsvolle Huldigung aller hier versammelten Sachsenherzen entgegenzunehmen. Je näher die Stunde rückte, da wir sollten Ew. Majestät von Angesicht zu Angesicht schauen, um so größer wurde die Freude über die hohe Ehre, die un« durch den Allerhöchsten Besuch Ew. Majestät widerfährt. Dieser Freude Ausdruck zu ver leihen, sind wir hier erschienen: Ew. Majestät treue Untertanen aus den Gemeinden Rosenthal-Schweizermühle, Langenhenners dorf, Hermsdorf und Reichstei» mit ihren Vertretern in Ge meinde, Kirche und Schule, und die Königlichen Beamten, die Militärvereine mit ihren ehrwürdigen Beteranen, der landwirt schaftliche Verein, Gebirgsverein, Gesangverein, Jugendverein, die Feuerwehr und die Schuljugend nebst einer großen Zahl anderer Glieder der Gemeinden ans dem Lehr-, Nähr- und Wehr stande. - Richt nur im Namen unserer Parochie Rosenthal, sondern zugleich im Namen aller Vertreter und Korporationen der Nachbargemeinden heiße ich Ew. Majestät unter innigem Danke herzlichst willkommen. Gott schütze Ew. Majestät teures Leben und Gesundheit! Alle diese treuen Untertanen Ew. Majestät fordere ich aus, ihrer Freude über die hohe Ehre deS Allerhöchsten Besuches Aus druck zu verleihen und mit nur einzustimmen in den Ruf: Ew. Majestät, unser allverehrter LandeSvater, König Friedrich August von Sachsen, lebe hoch, hoch, hoch! Se. Majestät erwiderte darauf. Er danke sehr für die freundlichen Begrüßungsworte.' Er habe Sich fehr gefreut, daß Er Gelegenheit habe, auch als König diesen wunderschönen Punkt zu besuchen, nachdem er bereits so und so viele Male hier gewesen sei. Der König schritt dann die Front der Aufstellung ab, wobei Er viele der Erschienenen mit Ansprachen auszeichnete. Nach Besteigen der Automobile ging die Fahrt durch die Staatsforstreviere Rosenthal und Markersbach über den Markersbacher Berg nach Markersbach. Jin Namen des Gemeinderats, des Schul- und Kirchenvorstands und verschiedener Vereine von Markersbach begrüßte hier der Ortsgeistliche, Hr. Pfarrer Große, Se. Majestät mit fol gender Ansprache: Königliche Majestät! Allergnädigster König und Herr! Es ist ein besonderer Tag der Ehre und Freude, den unsere Gemeinde Markersbach heute feiern darf, Ew. Majestät in unserem Orte begrüßen zu dürfen. Wenn wir auch etwas abgelegen vom großen Weltverkehr hinter den Bergen liegen, in den schönen Tälern und grünen Wäldern, durch die Ew. Majestät soeben gefahren sind, schlagen ebenso treue Sachsenherzen ihrem Landesvater entgegen wie im Tiefland. Biele unter uns haben seinerzeit-im Wafsenrock Ew. Majestät gedient, und e« sind auch solche darunter, die unter den Fahnen Ew. Majestät Königlichen Ahnen in den Krieg gefolgt sind. Wir alle, Groß und Klein, vereinigen heute unsere Gebete und Wünsche für Ew. Majestät nnd das ganze Königliche Hau« in dem einen Wort: Gott schütze und schirme, Gott segne unseren allgeliebten König und Herrn! Nachdem Se. Majestät für die Begrüßung huldvollst gedankt hatten, wurde die Fahrt nach Hellendorf fort gesetzt, wo der Gemeinderat, der Schulvorstand, die Zollbeamten und die Vereine von Hellendorf, sowie Hr. Geh. Forstrat a. D. Klette aus Bienhof sich ein gesunden hatten. Zur Begrüßung Sr. Majestät hielt Hr. Oberleutnant d. R. v. Carlowitz auf Kleppisch folgende Ansprache. Geruhen Ew. Majestät unseren alleruntertänigsten Dank da für entgegenzunehmen, daß Ew Majestät heute unsere Gegend und unsere Ortschaft besuchen. Bedeutungsvoll für uns ist e«, daß Ew. Majestät gerade an diesem Punkte verweilen, denn so Nachdem der Monarch noch die Friedrichsburg mit Kesten eines großen Fasse-, da- früher dort gestanden satte, und da- neue HeughauS mit alten und neuen Geschützen und alten Btldern besucht hatte, verließ Er wieder die Festung und fetzte die Weiterfahrt nach der Stadt Königstein fort. Hier hatten der Stadtrat und die Stadtverordneten von Königstein, die König!, und städtischen Behörden »c. und die Vertretungen der um liegenden Gemeinden Gohrisch, Pfaffeudorf, Rathen, Thürmsdorf und Weißig mit den Schulvorständen, sowie die Schützengilde Königstein, die Militärverelne von Königstein und Rathen und der Gesangverein von Thürms dorf Aufstellung genommen, um dem Landesherrn ihre Huldigung darzubringen. Nachdem Se. Majestät die Vorstellung des Bürger meisters Engelmann entgegenommen hatte, hielt dieser folgende Ansprache an den Monarchen: Ew. Majestät wollen geruhen, ehrerbietigsten Willkonimengruß und die Huldigung der Sj^ht Königstein Mnd der zur Königsteiner Kirchfahrt ge hörigen Gemeinden Gohrifch, Pfaffendorf, Rathen, Thürmsdorf und Weißig entgegen zu nehmen. Die Ehre deS Besuches Ew. Majestät erfüllt uns alle mit Freude nnd Dank; erblicken wir doch darin ein Zeichen dafür, daß Ew. Majestät landesväterliche Fürsorge allen, auch denkleinen Gemeinden, zugewendet ist. Einen Beweis dieser landesväter- lich n Fürsorge hat die ganze Sächsisch- Schweiz, insbesondere aber Königstein bereits einmal dadurch erfahren dürfen, daß auf Veranlassung Ew-Majestät im Jahre 1S0S die Festung Königstein, diese- Kleinnod unserer herrlichen Bergwelt, dem Fremdenbesuche wieder zurückgegeben wurde zur großen Freude der Stadt, ihrer Umgebung und aller Besucher der Sächsischen Schweiz. Für diesen Akt gnädigen Wohlwollens sind wir Ew. Majestät stet» zn sreudigem Danke verbunden Zu unzulänglichem Ausdruck unserer Freude und unsere« Dankes und zum bleibenden Andenken an den heutigen Tag haben die städtische«» Körperschaften beschlossen, 8000 M. als Grundstock für ei» zu errichtende- Altenheim zu stiften, i» dem würdige und bedürftige Königsteiner Einwohner ihre Tage sorgen frei beschließen können. Ew. Majestät bitten wir, die Stiftung König Friedrich-August-Stiftung nennen zu dürfen. Ew. Mäjestät wollen endlich gestatten, daß die Gefühle der Freude, des Danke- und der Treue Ausdruck finden in unserem Rufe: Se. Majestät der König hoch, hoch, hoch! Se. Majestät erwiderte darauf, Er danke dem Hrn. Bürgermeister für die Worte, die er im Namen der Stadt an Ihn gerichtet habe. Es freue Ihn sehr, daß Er heute dre Stadt besuchen könne, wenn Er auch schon oft hier gewesen fei. Er freue Sich insbesondere auch sehr, daß die Stadt Seine Anwesenheit benutzt habe, um für die Armen und Notleidenden etwas zu tun. Se. Majestät schritt sodann die Front der Aufstellung ab, nahm die Vorstellung zahlreicher Personen entgegen und zeichnete sie mit gnädigen Ansprachen aus. An der Spitze der Militärvereine «neidete sich auch der Kommandeur des Pirnaer Bezirkskommandos, Hr. Oberstleutnant z. D. v. Linsingen, beim Monarchen. Hr. Stadtrat Töpfer überreichte Sr. Majestät die Rapporte des Militärvereins Königstein und der Freiwilligen Sanilätskolonne und versicherte hierbei Sr Majestät unverbrüchliche Treue und Anhänglichkeit. Nachdem Se. Majestät dem Bürger meister Engelmann noch Seine Freude und Seinen Dank für den Empfang in Königstein ausgesprochen hatte, verließ Er unter den begeisterten Hochrufen der Anwesenden die Stadt. Die Fahrt ging darauf durch die schöngeschmückten Straßen der Stadt auf der Bielatalstraße nach Hütten, woselbst vor der Papierfabrik von Hugo Hoesch die Ge meindevertretung von Hütten sowie die Feuerwehr und einige Vereine Aufstellung genommen hatten. Jin Namen der Gemeinde Hütten begrüßte Hr. Kommerzien rat Hugo Hoesch den Monarchen mit folgender Ansprache: Allerdurchlauchtigster König und Lande-Herr! Ew. Majestät wollen geruhen, die ehrfurchtvollsten Grüß« der Gemeinde Hütten entgegenzunehmen. Wie schon der Name unseres Ortes besagt, bestand derselbe früher und bi- zum Dreißigjährigen Kriege au« Hütten, d- i. Hammerwerken und Gießhütten, in denen au» der Erzgebirgs gegend hergebrachtes Erz verhüttet wurde. Dieses Gewerbe mußte im Wandel der Zeiten schwinden und ist von damals nur noch ein anderer Betrieb geblieben, dessen Gründung bi« in da« t«. Jahrhundert zurückreicht, nämlich die Papiermacherei AuS der ursprünglichen Handarbeit ist seit KO Jahren Maschinen- sabrikation geworden, sich den modernen Anforderungen anpassend. Der benachbarte Waldreichtum und die Wasserkraft des Biela- bacheS, dessen romantisches Tal Ew. Majestät nicht fremd ist, sind ferner der Entwicklung der Holz verarbeitenden Industrie günstig gewesen und so kommt e-, daß da» Hüttener Tal rege Schaffen» srcude birgt. Dank vor allem auch der gütigen Unterstützung Lw Majestät Regierung, die für da« Wohl und Wehe aller Lande-kinder ein wachsames Auge hat. Wie wir täglich im Ausblick zur Feste Königstein an Ew. Majestät Schutz und Schirm erinnert werden, so blicken wir heute mit ganz besonderem Danke und großer Freude zu Ew. Majestät auf, da un« die Auszeichnung Ew. Majestät perfönlichen Besuch« zuteil wird. , Mit dem Gelöbnisse unwandelbarer Treue zu Ew. Majestät rufen wir au«: Seine Majestät unser allergnädigster König und Herr — lebe hoch! Nachdem Se. Majestät huldvollst gedankt hatte, schritt Lr dwFront der Erschienenen ab und zeichnete auch hier verschftwene der Anwesenden, unter ihnen den Sohn des Kommerzienrats Hoesch, Kaiser!. Attachö beim Aus wärtigen Amte in Berlin, durch Ansprachen au«. So dann besichtigte Se. Majestät die Papierfabrik, wobei Hr. Kommerzienrat Hugo Hoesch die Erläuterungen gab. Der König verfolgte mit Interesse die Herstellung des Papiers, darunter auch des Papiers für die Lose der Sächsischen Lande-lotterie. Nach Besichtigung der Fabrik begab Sick Se. Majestät in die Villa de» Hrn. Kommerzienrat Hoesch, an deren Eingang Er von den Damen des Hauses ehrerbietigst empfangen wurde. Se. Majestät nahm hier mit den Herren des Gefolges das Frühstück ein. ^2 Uhr setzte Se. Majestät die Fahrt durch das im herrlichsten Hcrbstschmuck prangende Bielatal nach Rosen thal bis zur idyllisch gelegenen Schweizermühle fort. Hier hatten sich zur Begrüßung Sr. Majestät die Ge meindevertretungen und Kirchen- und Schulvorstände von Rosenthal, LangenHennerSdorf, Hermsdorf und Raum, sowie die Königs. Revierverwalter der links der Elbe ge legenen Staat-forstbezirke mit Hrn Oberforstmeister Angst L«»deSr«ist Sr. M-jcstSI des Kimzs am 18 Oktober 1811 durch den link» der Stbe ge legenen Teil der Amt»hauptmannschaft Pirna. 8. Pirna, 18. Oktober. Se. Majestät der König begab Sich heute morgen bei herrlichem Wetter in Begleitung deS Flügeladjutanten Major v. Schmalz zu Pferde vom Königl. Schloß in Pillnitz nach Pirna, um die bereits kurz gemeldete Reise durch den links der Elbe gelegenen Teil der Amtshaupt- Mannschaft Pirna anzutreten. Um 9 Uhr traf Se. Majestät, nachdem Er am Bahnhöfe Pirna das Auto mobil bestiegen hatte, an der Zellulosefabrik Pirna II von Hoesch u. Co. ein, wo Er vom Minister des Innern Stoatsminister Grafen Vitzthum v. Eckstädt, Exzellenz, dem Generaladjutanten Generalleutnant v. Müller, Er- zellenz, dein Oberstallmeister Generalleutnant z. D. v. Haugk, Exzellenz, empfangen wurde, und wo sich die Herren KreiShauptmann vr. v. Oppen, AmtShauptmann Geh. Regierungsrat v. Nostitz und Bürgermeister Schneider von Pirna sowie der zur Berichterstattung befohlene Re gierungsassessor Hempel bei dem Könige meldeten. In dem schön geschmückten Hofe der Fabrik, in dem die Direktoren, Beamten und Arbeiter der Fabrik Auf stellung genommen hatten, wurde der Monarch von Hrn. Kommerzienrat Otto Hoesch ehrerbietigst empfangen. Auch Frau Kommerzienrat Hoesch begrüßte Se. Majestät, und das zehnjährige Töchterchen überreichte dem König einen Strauß Nelken mit folgendem Verse: Daß diese Stunde »nir die Gunst beschieden, Dem teuren König in dos» Äug' zu schau'», Ihm zum Willkommen ^«nen Gruß zu bieten Mit diesen Blumen von de< Herbstes Au'n, Erfüllt mein Herz mit Freude und mit Glück, Mein Lebei» lang denk' ich daran zurück! Se. Majestät nahm den Strauß mit freundlichen Tankesworten erfreut entgegen und besichtigte sodann unter Führung des Kommerzienrates Hoesch die Fabrik, in der bekanntlich jährlich große Mengen Holz, namentlich aus Rußland, zu Zellulose verarbeitet werden. Der Monarch nahm mit großem Interesse die Erläuterungen über die Herstellung der Zellulose entgegen. Nach drei viertelstündigem Aufenthalte in der Fabrik verabschiedete äich Se. Majestät mit huldvollen Worten von Herrn und Fra«» Kommerzienrat Hoesch und fuhr, von der za » reichen auf den Straßen der Stadt befindlichen Menge lebhaft begrüßt, durch Pirna hindurch an der Anstalt Sounenstcin rorbei nach Struppen. Hierselbst hatten sich zur Begrüßung des Landesherrn die Gemeindevertretungen und die Kirchen- und Schul vorstände von Struppen, Kleinstruppc-n, Neustruppen, Lcupoldisha n, Naundorf, Niedervogelgesang, O ervogel- gesang, Pötzscha und Ebenhe t, sowie der Militärverein und die Feuerwehr voll Struppen eingefunden, in deren Name» Pfarrer Böhm von Struppen folgende An sprache an den Monarchen richtete: Königliche Majestät! Ein herzlich Willkommen bieten Ew. Königl. Majestät die gnnz« Parochie Struppen und Rachbargemeinden durch meinen Mund. Al- vor einigen Wochen die Botschaft durch unsere Ge meinden eilte: „Der König kommt", da schlugen aller Herzen höher in freudiger Erwartung; ist es doch das erste Mal, daß ein Fürst aus Wetkins Stamme unser Dorf so freundlich und leut selig besucht. Und nun sehen wir Erfüllungspforten flügeloffen: »vir dürfen unsrem teuren, geliebten König in sein freundliche» Auge schauen. Empfangen Ew. Königl. Majestät für diesen Beweis Königlicher Huld unserer Gemeinden tiefgefühlten Dank? Wir wissen, wieviel wir unsrem teuren KönigShause zu danken haben, und unsre Gemeinde Struppen trägt ja ein herrliches Wahrzeichen seiner Huld in ihrer Mitte, in der Militärknaben- Erziehungsanstalt, mit der sie im Laufe von 8S Jahren aufs innigste verwachsen ist; aber was un» heute durch Ew. Majestät Besuch beschert ward, da» wird in der Geschichte unsrer Gemeinden in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. Das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue gegen Ew. Majestät und Ew. Majestät Hau», unermüdlicher, hjngebender Arbeit zum Wohl der Gemeinschaft und unsres geliebten Vaterlandes sei der Dank, mit dem wir Ew. Majestät in Ehrsurcht begrüßen. Se. Majestät erwiderten darauf, Er danke für die freundlichen Worte der Begrüßung und freue Sich sehr, Struppen besuchen zu können, zumal, da Er der erste König sei, der dies tue. Der König schritt sodann die Front der erschienenen Gemeindevertretungen, Korpor tionen und Vereine ab und zeichnete zahlreiche Anwesende durch gnädige Ansprachen aus. Se. Majestät begaben Sich darauf zu Fuß nach der Soldatenknaben-Erziehungsanstalt Kleinstruppen, an deren Eingang sich der Kriegsminister Generaloberst Frhr. v Hausen, Exzellenz, mit seinem Adjutanten Major v. Dambrowen, Oberstleutnant Löffler, Inspekteur der Jnfanterieschulen, und der Kommandeur der Anstalt, Major z D. v. Tümpling, bei Sr. Majestät meldeten. Die Zöglinge der Anstalt hatten auf dem Hofe Auf stellung genommen, an ihrer Spitze die Lehrer und Beamten der Anstalt. Nach dem Abschreiten der Front besichtigte Se. Majestät einzelne Räume der Anstalt und die Aus stellung der Schülerarbciten. In der Turnhalle führten die Zöglinge der Anstalt verschiedene Turnaufführungen vor, denen der König mit großem Interesse folgte. Beim Verlassen der Turnhalle stimmten die Zöglinge die Sachsenhymne an. Se. Majestät dankte sodann, sichtlich erfreut über das Gesehene, mit huldvollen Worten und bestieg wieder das Automobil, um die Fahrt durch Struppen nach der Festung Königstein fortzusetzen. Unter Kanonenschüssen und Giockengeläute erfolgte die Auffahrt zur Festung, an deren» Tore sich der Kommandant Hr. v. Lschirschry und Bögendorff meldete. Auf dem Hofe batte»« die Offiziere, Beamten und Unteroffiziere, sowie oaS Wacht- kommando der Festung Aufstellung genommen. Nach dem Abschreiten der Front besichtigtigte Se. Majestät zunächst den 1b2 m tiefen Brunnen und beging darauf den rings um die Festung führenden Wakgang, wobei auch da- Lazarett und das darin untergebrachte Unter- offi iersfrauenerholungsheim mit Lust- und Sonnenbad besichtigt wurde. Am König-Georg-Denkmal wurde Se. Majestät von Frau v. Tschirschky und Bögendorff begrüßt.
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