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königlich Sächstschev Ltcratsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- nnd Mitteldehörde«. Nr. 241. Beauftragt mtt der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Montag, 16. Oktober 1S11. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstrabe 16, sowie durch die deutschen Poftanstalten 3 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zelle kl.Schrift der 6 mal gesp. AnkündtgunaSfeite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Leite 60 Pf., unter dem Redaktion-strich fCiugesandt) 75 Pf. PreiSermSßigg. auf GeschSst-anzeigen. - Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Se. «ajestät der K«iser hat Sr. Majestät de« König ,nitgeteilt, daß Er für daß Linienschiff Ersatz „Agir„ den Namen „König Alftert" gewühlt hafte. Se. Majestät der Kö«ig dankte in einem sehr herzlichen Telegramme. * An der «acht zn« Sonntag stürzten ans der Aussig— Bodenbacher Streike infolge des Zusammenstoßes eine» Eil- güterzuge» mit einem Sohlengüterzng die Lokomotive und mehrere Wagen de» letzteren in dem Angenftliste de« Bahn damm heraft, al» der Dresdner Personenzug vorüberkam. Er wurde getroffen, wobei drei Wagen fteschüdigt «nd mehrere Personen verletzt wurde«. * An Latania hat eia Erdbeben Schaden augerichtet. Zehn Personen sind nmgetomme«, fünfzehn wurden schwer verletzt. » An Genua ist gestern der vierte italienisch« Dreadnought Giulio Cesare glümtch vom Stapel gelaufen. * Die Marokkaner griffen am Sonnabend die spanischen Stellungen ftei Azhafe« an. I« dem mit de« Rückzug der Marokkaner endenden Kampf fiel der spanische Befehlshaber General Ordouez , Der Anfstand in China nimmt immer gefährlichere Forme« an. Sein Ziel soll die Umwandlaug China» in eine Republik sei». Amtlicher Teil - --- Ze. Majestät der Kaiser hat an Se. Majestät den »ouig folgende» Telegramm gerichtet: HubertuSstock, den 14. Oktober 1S11. Gestatte mir Dir Kenntnis zu geben, daß Ich für da» Linienschiff Ersatz „Agil" den Na,neu „König Albert" gewählt habe, um den tapferen Heerführer au» der großen Zeit der Reichsgründung und sein erhabene» Hau» besonder» zu ehren. Wilhelm. Se. Majestät der König haben der Empfindung tiefgefühlter Dankbarkeit durch folgende» Telegramm Ausdruck gegeben: Bielen herzlichen Dank für Deinen so freundschaftlichen Ge danken, da» neue stolze Schiff „König Albert" zu nennen. E» ist s,ii »nein Hau» und mein Land eine große Ehre, daß eine» der herrlichen Schiffe der Marine den Namen unsere» unvergeßlichen Heldenkönigs tragen wird, hoffentlich stet» im Sinn« de» greisen Helden zu Deutschlands Ruhm «nd Ehre. Friedrich August. Dreove«, 16. Oktober. Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eijenach sind am vergangenen Connabend 7 Uhr 18 Min. abends von hter wieder abgereist. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Oberpostschaffner a. D. Wünsche in Großenhain das thm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen, verliehene Preußische Allgemeine Ehrenzeichen anlege. Einfuhr ftp» Schlachtvieh »»s Oßerreich-An-ar«. I. Das mit Bekanntmachung vom 20. Oktober 1910 lDresdner Journal und Leipziger Zeitung Nr. 249) er lassene Verbot der Einfuhr und Durchfuhr vo« Schlacht- rindern uud Schüichtfchckf««, sowie von He« ««ft Strotz, soweit etz «icht z« Pulkzwecke« ftie«t, wird auch auf die österreichischen Sperrgebiete IX, XII, XIÜ, XX, XXIX, XXXVI, XXXVIII, XL., XLIII und xnv ausgedehnt. II. Aufgetzofte« wird das Verbot für die ungarischen Sperrgebiete 1, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 16, 18, 21, 23, 32, 37, 38, 39, 42 b. m. 45, 48, 51, 53, 60, 62 und 68. Dresden, den 12. Ottober 1911. 4»8tHV Riwifteri«« tze- Anxer«. 7»»» Die Fra«zösische Fe»erverficher««g» - Gesellschaft Phönix i« Pari» hat als Hauptbevollmächtigten für das Königreich Sachsen gemäß § 115 Abs. 2 des Reichs gesetzes über die privaten BersicherungSunternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn A. Krüger mit dein Wohnsitze in Leipzig, Barfußgäßchen Rr. 12, bestellt. «59»H8r. Dresden, am 9. Ottober 1911. 78«» Ministerium des Annern, n. Abteilung. I« den Amtsblättern abzudrucken. Diptzcherie-Sernm mit der Sontrollnummer 252 aus der Merchschen Fabrik in Darmstadt ist wegen Ab schwächung z«r Ekvzieh«»g bestimmt worden. 7»«ö Dresden, am 14. Ottober 1911. i»7iHdl. Ministerin« de» Innern, H. Abteilung. Die Königliche Kreishauptmannschaft spricht dem Mechanikerlehrling Hans Martin und dem Schlosser lehrling Georg Geyer, beide in Dresden, für die von ihnen am 2. August Ineses Jahres mit Entschlossenheit bewirkte Rettung eines unbekannten Mannes vom Tode des Ertrinkens in der Elbe lobende Anerkennung aus. DreSfte«, am 4. Ottober 1911. sssdin Königliche Kreishauptmannschaft. 7»«» In den Borstand des Gemeinde per bau de» für da» Elektrizitätswerk in Tosttzütz sind die Herren Gemeindevorstand Klügel in Birkigt als Vorsitzender, Gemeindevorstand Eismann in Gittersee als stellver tretender Borsitzender, Stadtrat vr. Körner in Dresden als Schriftführer und Gemeindevorstand Kolbe in Dölzschen als stellvertre- i tender Schriftführer auf did Dauer vom 1. August bis dahin 1914 ge wählt worden, was hiermit antragsgemäß zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. - 7»a« DreSfte«, den 13. Ottober 1911. «8ö8 n Köuigliche Krei»tzauptmannschaft. Da» Kaiser!. Gesundheit»amt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche vom Biehhofe zu Magdeburg am 1«. Ottober. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Am G«schüft»ftereich« de» Mwisterwm» der Finanz««. Hochbauverwaltung. Angestellt: Günther, Schlosser und Hilftnraschinist bei dein Feinheit- und Elektrizitätswerke zu Dresden, als Maschinenwärter daselbst. Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. DreAfts«, 16. Oktober. Se. Majestät der König besuchte gestern den BormittagSgotteSdienst in der Schloß- kapelle zu Pillnitz. Mittags fand bei Sr. Majestät Familientafel statt. Heute vormittag kam Se. Majestät der König von Pillmtz in das Residenzschloß, nahm die Borträge der Herren StaatSminister, sowie des Kabinettssekretärs ent- gegen und wohnte um 11 Uhr dem feierlichen Jahres- gevSchtni- für Weiland Se. Majestät den König Georg in der katholischen Hofkirche bei. Den Kammerherrnvienst bei Sr. Majestät hat gestern Kammerherr v. Boxberg auf Rehnsdorf übernommen. Vom diplomatischen Dienst. Musdeu, 16. «tober. Der Königl. Gesandte Wirll. Geh. Rat Graf v. Rex ist nach Wien zurückgekehrt und hat die Leitung der Königl. Gesandtschaft wieder über nommen. Deutsches Reich. Der R«ich»k«n»ler ftei Er. ««jeftät »em Kaiser.! Berlin, 15. Ottober. Der Reichskanzler v. Beth mann Hollweg hat sich zum Bortrag be» Sr. Majestät dem Kaiser nach Huvertusstock begebe». HubertuSkock, 15. Oktober Auf Eiuladung deS Kaisers bleibt der Reichskanzler bis morgen nachmittag in Hubertusstock. ' »an der «irinr. Berlin, 15. Oktober. Da» „Marineverordnung-blatt" ver öffentlicht eine Kabiuett»order, wonach bei gleichzeitiger Wahrnehmung mehrerer Dienststellungen an Land von den au» ihnen zuständigen Stellenzulagen nur eine undzwar bei ver schiedener Höhe die höchste voll, jede andere nur zur Hälfte ge währt werden. Vin Dementi: Mehrere Zeitungen vermeinen, eine kürzlich durch die Presse gegangene Notiz über die Erträgnisse des russischen fiskalischen Branntweinhandels sei von der Reichsfinanzverwaltnng veranlaßt, die damit eigene Wünsche für die Gestaltung der deutschen Brannt weinsteuer habe andeuten wollen. Demgegenüber ist die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" zu der Erklärung er mächtigt, daß die Reichsfinanzverwaltung jener Preßnotiz vollkommen fernsteht. Sine wohlverfttente Rüg«. Ju der am 11. Oktober erschienenen Ausgabe der „Deutschen Zeitung", die sich selbst „unabhängiges Tage- blatt für nationale Politik" bezeichnet, lesen wir in einem Artikel, der sich mit dem inzwischen erledigten „Zwischenfall von Agadir" beschäftigt: „Er (der Kommandant S. M. S. „Berlin") brauchte nicht sogleich „mit seinem Kriegsschiff Sturm zu lausen" wider die Ungezogenheit von ein paar französischen Handlungsbestisienen — wie der Berliner Offiziöse in der „Kölnischen Zeitung" so schön sagte —, aber er konnte beispielsweise, wen» die zuständige OrtSbehörde das Ärgernis nicht zu beseitigen vermochte, einen Offizier an Land schicken, die französischen HandlungSbestissenen über ihren zeitliche» und rechtlichen Protektion-irrtum auskläre» und hinzusügen, daß er nicht wünsche, durch die steigende Er regung der Eingeborenen zu einem Einschreiten gezwungen z» tverden DaS wäre gewiß milde gewesen und hätte doch genügt Jedenfalls hätte jeder englische oder französisme Kapitän eine Formel für sein Eingreifen gefunden." In einen» späteren Satz wird dann behauptet, der Kommandant S. M. S. „Berlin" sei übcrhaupk nicht ernsthaft angefeindet worden. Hierzu bemerkt die „NorddeutscheAllgemeine Zeitung": Abgesehen davon, daß e» sich der Kenntnis der „Deutschen Zeitung" entzieht, wa- der Kommandant des deutschen Kreuzer» getan hat, ist der durch Sperrdruck hervorgehobene Hinweis auf „englische und französische Kapitäne" ein ungerechtfertigter Angriff auf «ine» Seeoffizier, der, im Rahmen erteilter Instruktion handelnd, zur vollsten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten seine Pflicht ge tan hat. Sin« Warnung für vi« Mitläufer der Eozialftemokrati«. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Seit Ausgabe ihres Programms zur künftige» Ctichwahl- taktik befleißigt sich die Sozialdemokratie eine-so vorsichtige» Auftretens, wie sie selbst eS sich noch vor kurzer Zeit kaum zugetraut hätte. Aber die BerhaltungSordern der jetzt wieder befeftigte» Parteileitung scheinen sehr bündig zu sein und auf richtige Befolgung, namentlich in der Presse, bestens überwacht zu werden. Ast es doch in der Tat von höchster Bedeutung für die nächsten Ziele der „Genossen", daß man die Mitläufer wieder einfängt Nach den Reichstagswahlen können und iverde» daun die gemäßigt demokratischen BolkSfreundlichkeiten, mit denen die sozialdemokratischen Blätter heute — vielleicht zu ihrer eigene« stillen Belustigung — so harmlos arbeiten, jäh verschwinden, um dem bö-artigen Klaffenkampfe und revolutionärer Auf reizung Platz zu machen. Es wird auf jeden Fall geschehen, ob die Mitläufer sich in größerer Zahl betören ließen oder nicht. Mögen sie da» rechtzeitig erwägen. Di« Sterftlichteit i« den Deutschen Großstädte« im »«««ft d. I. Nach den Mitteilungen de» Statistischen Amt» der Stad* Cöln über die Sterblichkeit in den deutschen Großstädten starben währenddes Monat»August in 48 Städten, von denen dem Amte die entsprechenden Angaben vorlagen, anf 10,887 Mill. Ein wohner 80vö0 Personen oder aus 1000 Einwohner und 1 Jahr 88,08 (gegen 18,88 und 14,08 im Juli und Juni d. I. und 18,14 im August v. I.), und ztvar Kinder de» ersten Lebensjahre» 10 418 oder 11,99 <«,»8, 8,8», ö,LL), Personen höheren Alter» 9888 oder 11,0» (10,8L, 10,40, 9, >9). Infolge der andauernden großen Hitze hat hiernach »amentlicki die schon im Vormonat hohe «äugling»fterblichkeit noch bedeutend zugenommen, so daß z. B gegen den August vorigen Jahres auf 1000 Einwohner mehr als die doppelte Anzahl Kinder starb. Im einzelnen ist die allge meine Sterbeziffer gegen den Vormonat nur in zwei Städten, in München und Wiesbaden, zurückgegangen; sie betrug nach der Größe geordnet in Halle 88,8«, in Chemnitz 39,00, in Cöln, Aachen, Leipzig, Stettin nnd Geljenkirchen 81,98, 81,88, 81,88, 81,80 und 81,84, in Posen, Magdeburg, Duisburg, Mül heim a. d Ruhr, Plauen, Saarbrücken, Dortmund und Erefeld 89,28, 89,07, 88,74, 87,08, 88,94, 8«,89, 2»,»8 und 8Ü,99, in Breslau, Düsseldorf, Esten a. d. Ruhr, Danzig, Nürnberg, Görlitz, Altona, Freiburg, Mannheim und Cassel 24,89, 94,88 84,47, 24,11, 88 15, 22,k>0, 21,81, 22,»ö 80,78 und 80,0», in Lübeck, Dresden, Königsberg, Karlsruhe, Hannover. Bremen, Kiel, Elberfeld, M«nchen, Stuttgart und Frank furt a. M. 19,98, 19,8», 19,81, 19,47. 19,88, 17,90, 17.19, 17,09, 18,48, 15,8, I»,98,1»,»» «nd 15,1«, in Wiesbaden, Barmen, Schöne berg und Charlottenburg 14,70, 14,18, 1»,ö4 und 11,58, endlich in Deutsch-WilmerSdorf 7,71. Nach der Sterbeziffer deS Säug- lingSalter» nahmen Chemnitz, Gelsenkirchen, Leipzig, Aachen und Cöln mit 91,45,19,74,19,74, 19,4« «nd 19,87 die ersten