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Dresdner Journal : 18.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191205187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19120518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19120518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-18
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
- Titel
- Dresdner Journal : 18.05.1912
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Hopseld-Berlin „Technik der Denkinalspslege"; Oberbaurat Deininger-Wien und Oberlehrer Scriba-Hildesheim „Bau- gewerksschulen und Denkmalspflege"; Prof. Saurr-Frei- bura i. B., Superintendent Wissemann-Hofgeismar und Pros. vr. Bredt-Bannen „Gesetzlicher Schutz der kirchlichen Knnstdenkmäler". Musik. Die Uraufführung der Operette „Der Lumpenprinz" von Leo Kastner, Musik von Josef Snaga, findet am 25. Mai in der Schauburg in Hannover statt. — Siegfried Warner, der sich gegenwärtig in Wien aushält, äußerte sich in einem Gespräche über die dies jährigen Bayreuther Festspiele: „Die Festspiele be ginnen am 22. Juli und werden 20 Abende umfassen. „Parsifal" wird Hofkapellmeister Muck, die „Meistersinger" Hans Richter, den „Ring" Kapellmeister Balling und ich dirigieren. Für den ersten Akt von „Siegfried", sowie den ersten Akt der „Walküre" wurde die Ausstattung er neuert. Die Borstellungen sind bereits seit dem Oktober vorigen Jahres vollständig ausverkauft. Die nächsten Festspiele in Bayreuth werden im Jahre 1914 statt- sinden." Nach eigenen Arbeiten befragt, teilte Siegfried Wagner mit, daß er gegenwärtig mit der Vollendung seiner Oper „Schwarzschwanenreich" beschäftigt sei, deren Handlung gleichfalls dem deutschen Sagenkreise entnom men ist und in einer fränkischen Gegend nach dem Dreißig jährigen Kriege spielt. Außerdem arbeitet Siegfried Wagner an einer Oper, die er „Sonnenflammen" betitelt hat. „Ich werde auch weiterhin", sagte Wagner, „volkstümliche Opern schreiben. Der deutsche Sagenkreis bietet ja nach dieser Richtung unerschöpfliches Material." Theater. Aus Döbeln wird uns geschrieben: DaS im Oktober v. I. ausgebrannte Stadttheater soll nach einem Beschlusse der städtischen Kollegien mit einem Aufwand von über 100 000 M. neu ausgebaut und der Neuzeit entsprechend umgestaltet werden. Die Pläne hierzu hat der Architekt Liebig-Leipzig entworfen, dem auch die Ausführung desProjekts anvertraut wurde. — Aus Wiesbaden meldet man: Die hiesigen Fest vorstellungen nahmen ihren Anfang mit dem Lustspiel „Renaissance", das, in jener kostümreichen Epoche spielend, der Regie dankbare, glänzend gelöste Aufgaben bot. Die schauspielerischen Leistungen waren bis auf den dekla mierenden Pater des Hrn. Koechy Festspielleistungen in bestem Sinne. Besonders gut trafen die Damen Willig und Arnstaedt und Hr. Leffler den Ton. Das Hostheater war ausverkanft, aber die Eleganz des gesellschaftlichen Bildes und die Stimmung litten stark unter dem Fehlen des Hofes. — Gegen den „Protestbund" Berliner Bühnen- Genossenschafts-Mitglieder und das von diesem Bund wider den Präsidenten Nissen gerichtete Flugblatt richten sich geharnischte Erklärungen, die das Rechtsschutzbureau der Genossenschaft und das „Frauen-Komiteje" erlassen. — Aus Budapest wird gemeldet: An Stelle des Direktors der Königl. Oper, Emmerich Meszaros, 5er nacks Schluß der heurigeu Spielzeit seine Stelle ver lassen will, soll versucht werden, den ehemaligen Direktor der Wiener Hofoper Felix v. Weingartner zu gewinnen. — Paul Schlenther, der sich gegenwärtig in Marien bad befindet, ist mit der Abfassung eines theater- geschichtlichen Werkes beschäftigt. f Emil Ncubke, der bekannte Dess aller Hofschau- spieler und Regisseur, ist gestern gestorben. Im Jahre 1848 als Sohn eines Malers in Dresden geboren, wurde er schon früh vom Theaterfieber ergriffen. Nach dem Weg über verschiedene kleine Bühnen trat er am 1. Oktober 1874 in den Verband des Dessauer Hoftheatcrs, au dem er seither als Darsteller erster Charakterliebhaber und Helden verdienstvoll gewirkt hat und zu dessen hervorragenden Kräften er gehört hat. Viele Jahre leitete Reubke auch die Direktion des SommcrtheaterS in Bad Helmstedt. * Sächsischer Kunstverein. In der Ausstellung wurden noch aufgestellt: Prof. Ludwig Otto, Doppel bildnis, sowie 15 graphische Arbeiten von Evelyn Juß. Bei der Wander-Ausstellung des Verbandes Deutscher Kunstvereine sind folgende Künstler ver treten: N.Abraham-Berlin, L.Anweldt-Berlin, F.Bernauer- München, Prof. C. Bernewitz-Cassel, E. Beyrer-München, I. Bossard-Hamburg, Prof. R. Bosselt-Magdeburg, Prof. G.A.Bredow-Stuttaart, Prof. A. Brütt-Berlin, S. Burger- Hartmann-Berlin, I.Christs-München, L.Dassio-Müncheu, A. Daumiller-München, N. Friedrich-Charlottenburg, Prof. E. M. Geyaer-Florenz, Prof. Th. v. Gosen, Prof. I. Götz- Berlin, G. Grasegger-Cöln, H. Hahn-München, Prof. K. Donndorf-Stultgart, W. Hantelmann-Hannover, Prof. M. Heilmaier-Nürnbera, Th. Th. Heine-München, F. Heine mann-Berlin, R.Henn-München, Prof.E.Herter-Charlotten- burg, I. Hinterseher-Paris, K. Himmelstoß-München, M. v. Hugo-Stuttgart, A. Hußmann-Berlin, Prof. H. Kauf mann, PH. Kittler-Nürnbera, Prof. F. Klimsch-Charlotten- burg, I. Kowarzik f-Frankfurt a. M., B. Kraus-München, Prof.E.Kurz, P.Leibküchler-Berlin, Korn-Berlin, A.Lewin- Funcke-Berlin, Prof. Rud. Maison s-München, N. Marcuse- Charlottenburg, H.Mißfeldt-Berlin, F. Offermann-Dresden, P. Oesten-Berlin, H. I. Pagels-Berlin, O. Pilz-Dresden, P. Pöppelmann-Dresden, Prof. Poetzelberger-Stuttgart, Prof. G. Roemer-München, K. Roth-München, E. Schmidt- Kestner-Berlin, I. Schöne-Berlin, C. Starck-Berlin, L. Staudinger-Federn-Paris, Prof.O.Stichling-Charlotten burg, D. Stocker-Stuttgart, Prof. F. v. Stuck-München, S. Wernekinck-Berlin, tz. Wirsing-München, P. Keller- Berlin und W. Kügel-München. Verkauft wurden: 23 Gemälde von Prof. G. Müller-Breslau s, 1 Wachs figur von W. Sintenis s und „Tauwetter" von Ilse Krause-Wittgenstein. * 4. Internationaler Kunstkongreß Dresden 1912. Unter den Staaten, die sich am Kongreß beteiligen, wird außer Deutschland und Österreich besonders Amerika hervorragen. Die amerikanische Abteilung nimmt etwa den achten Teil der Ausstellungsräume in Anspruch. Sie wird Gelegenheit bieten, den dortigen Zeichnenunterricht, der von so großer Bedeutung für die Umgestaltung des europäischen geworden ist, genau kennen zu lernen. Schon auf dem letzten Kongreß 1908 in London fiel die amerikanische Ausstellung allgemein aus. Sie bot ein deutliches Abbild der amerikanischen Erziehung, die auf Handbetätigung einen weit größeren Wert legt, als dies gegenwärtig bei un» noch geschieht. Zwar soll über der Bewunderung des Aus landes nicht vergessen werden, daß eS vor allem deutsche Gedanken sind, die in der amerikanischen Erziehung be tätigt werden; aber das Verdienst, deutsche Pädagogen, zum Beispiel Friedrich Fröbel, eher verstanden und seine Er ziehungsideale verwirklicht zu haben, als cs im Vaterlande geschehen ist, das muß dem Amerikaner ohne Zweifel zu- gesprochen werden. Schon seit langem ist in Amerika die Anwendung des Zeichnens als Ausdrucksmittel, vor allem im Unterricht der ersten Schuljahre, gepflegt worden. In den letzten Schuljahren tritt zum Zeichnen eine handwerk liche Betätigung, die uns zu weit geht. Sie beeinflußt einerseits ganz planmäßig die GeschmackSentwicklung der Jugend und entspricht anderseits dem Wesen des praktischen Amerikaners. * Zu Ehren von Geh. Hofrat Prof. Eugen Bracht wird am 3. Juni nachmittags 4 Uhr in sämtlichen Räumen der Galerie Ernst Arnold eine größere Ausstellung von Gemälden rc. veranstaltet, welche die ehemaligen Schüler des Meisters aus Anlaß des 70. Geburtstages seit langem vorbereitet haben. Eine besondere Jury hat in Berlin, Dresden rc. vorgearbeitet, um das Gelingen dieser Ausstellung zu gewährleisten. Unter anderem wird vertreten sein: Prof. Dettmann, Prof. Frenzel, Prof. Langhammer, Prof. Moder sohn, Richard Kaiser, Kayser-Eichberg, Schlichting. Von Dresdner Künstlern: Prof. Achtenhagen, Otto Altenkirch, Otto Arndts, Siebfried Berndt, Wil helm Claus, Georg Haenel, Siegfried Mackowsky, Wolfgang Müller, Wilhelm Merfeburg. * Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße. Neu ausgestellt worden sind Gemälde und graphische Arbeiten von Georg Gelbke, Arthur Henne, M. E. Philipp, Walter Rehn und Ferdinand Steiniger, sämtlich in Dresden. Ferner eine Ge rn ä l d e s a m m l ung von WolfRöhrich t-Groß-Lichterfelde. * Wie uns mitgeteilt wird, ist dem hiesigen Klavier virtuosen Prof. Emil Sauer das Offizierskreuz des Ordens der französischen Ehrenlegion verliehen worden. Es geschieht unseres Wissens das erstemal, daß ein deutscher Klaviervirtuos diese hohe Auszeichnung erhält. Theater, Konzerte, Vorträge. * Naturtheater des Vereins Volkswohl im Heide- park. Sonntag, den 19. Mai, nachmittags 4 Uhr: „Almen- rausch und Edelweiß", Oberbayrisches Charaktergemälde mit Gesang und Tanz von Hans Neuert. Eintrittskarten sind nur an der Kasse des Naturtheaters zu haben. * Bei dem am 31. Mai von Hrn. Hotelier Clausnitzer, Weißer Hirsch (Kurhaus), veranstaltete» Wohltätigkeits- kouzert zum Besten des Sächsischen Krüppelheims und der Kinderbewahranstalt zu Weißer Hirsch wird Frl. Wanda Schnitzing hier zum erstenmal singen. Außer ihr haben ferner die bekannte VioliuvirMosin Frl. Clara Schmidt - Guthaus und der sächsische Volksdichter Georg Zimmermann ihre Mit wirkung zugesagt. Den musikalischen Teil leitet der Tonkiinstler Carl Pretzsch. Weitere .Künstler von Ruf sollen noch sür diesen Abend gewonnen werden. Einige Damen der Gesellschaft haben den Verkauf der Eintrittskarten — 1. Platz 3 M., 2. Platz 2 M.— übernommen. ...... ...^ j * Lukastirche. Donnerstag, den 23. Mai, abends 8 Uhr musikalische Vesper. Ansprache: Hr. Pastor Droese. Mitwirkende: Frl. Elisa Stünzner, Königl. Hosopermsängerin (Sopran), Frl. Clare Lindsell (Violine), Hr. Konzertsänger M. Schumann (Tenor), Hr. Oberlehrer B. Schröpfer, Organist der Lukaskirche (Orgel), der ständige und freiwillige Kirchen- chor der Lukasgemeinde. Leitung: Max Strantzky. 1. Sonate v-moll für Orgel, 1. Satz, von W. Rudnick. 2. Largo für Violine, von I. M. Leclair. 3. Arie „Auf starkem Fittiche" aus „Die Schöpfung", von Jos. Haydn. 4. Zwei Chorgesänge von M. Hauptmann. 5. Andante aus dem L - moU - Konzert von Mendelssohn. 6. Geistliches Lied für Sopran, von A. Becker. 7. Pfingstkantate von F. Nagler. Eintritt srei. Vortrags- ordnnng 10 Pf. Die feierliche Enthüllung deS Schiller-Köruer-Denkmals in Loschwitz in Gegenwart Sr. Majestät des Königs. Das Schillcr-Köruer-Denkmal in Loschwitz wurde heute mittag in Gegenwart Sr. Majestät des Königs feierlich enthüllt. Se. Majestät kam zu Pferde Puukt ^12 Uhr an der Billa Mount Plcasaut, Schiller straße 19, an. Die Straße war reich mit Girlanden ge schmückt. Der Vorsitzende des Dcnkmalsausschusscs Hr. Emil Richter und Hr. Architekt Martin Pietzsch begrüßten Se. Majestät und geleiteten Ihn zu den unter dem Schillerhäus chen vorbereiteten Plätzen. Unter den Anwesenden bemerkte man Se. Exzellenz Hrn. Wirkt. Geh. Rat vr. Lingner, die Herren Kreishauptmann vr. v. Oppen, Amtshaupt mann vr. p. Hübel, Hofrat Poeschel, Vertreter der Stadt Dresden, von Loschwitz und Blasewitz u. a. Nachdem Hr. Emil Richter die zahlreichen Anwesenden begrüßt hatte, hielt Hr. Geh. Studienrat Prof. Kämmel die Festrede, in )er er der Verdienste Körners, des Vaters, um Schiller gedachte und den Werdegang Körners, des Dichters von „Leyer nnd Schwert", schilderte. Dann sank auf einen Wink die Hülle und das Denkmal, das einen Reliefbrunnen mit den Figuren Körners, des Vaters, und Schillers, sowie Schillers Abschied von Körner darstellt, zeigte sich. Ein Mädchenchor sang Schillers Lied „An die Freude", daun legte Hr. Hofrat Pöschel namens des Dresdner Körnermuseums eiuen Krauz, den die Stadt Dresden gestiftet hatte, am Denkmal nieder, ferner ein Ver treter der Weimarer Schillcrstiftung, Hr. vr. Oertej sür die Gesellschaft für Literatur und Kunst, Dresden, Hr. vr. Stössel namens der Literarischen Gesellschaft zu Dresden, Hr. Richter einen vom Schwäbischen Schiller verein aus Marbach - Stadt gesandten Kranz. Der Gemeindevorstand von Loschwitz Hr. Näther übernahm dann unter Dank für alle, die am Zustandekommen des Denkmals mitgearbeitet, besonders für Hrn. Konsul Knoop und die Familie Mende, das Denkmal in Pflege und Schutz, und legte einen Lorbeerkranz der Gemeinde Loschwitz nieder. Hr. Prof. Zschalig brachte einen Kranz des Literarischen Vereins Dresden. Mit dem Vortrag von „Lützows wilder verwegener Jagd" durch den Männergesangverein Loschwitz endete die Feier. — Se. Majestät hatte sich vor dem Abschied noch in das Fremdenbuch des Schillerhänschenr eingetragen. Jagd und Sport. * Dao diesjährige Preisreiten und Preisspringen des Dresdner Reitvereins findet am 21. und 22. Mai von 2 Uhr nachmittags au auf dem Platze der Dresdner Pserdeausstelluug statt. Den Veranstaltungen am 21. d. M. wird voraussichtlich Se. Majestät der König beiwohnen. Darmstadt, 17. Mai. Die offiziellen Flugzeiten der Flieger nach Frankfurt a. M. sind folgende: Leutnant Mahnke 7 Uhr 35 Min., Oberleutnant Barends 7 Uhr 32 Min., Graf Wolsskeel 7 Uhr 34 Min. und Hirth 7 Uhr 35 Mi». Hirth landete um 7 Uhr 56 Min., Barends 7 Uhr 59 Min., Mahnke 8 Uhr 2 Min. und Gras Wolsskeel 8 Uhr 9 Min. Alle Landungen ginge» glatt von statten, mit Ausnahme derjenigen des Oberleutnants Mahnke, dessen Apparat sich beim Landen etwas zu spitz stellte und erst langsam in die natürliche Lage zurückfiel. Das Höhensteuer wurde hierbei gebrochen. Ter Flieger und der Passagier wurden heraus- geschleudert, blieben jedoch beide unverletzt. Brüssel, 17. Mai. Hier ist heute unter deutscher Beteiligung eine internationale Kommission zur Schaffung eines Luftrechts zusammengetreten. Die Verhandlungen werden gel)«im geführt. New Uork, 18. Mai. Der Flieger Wilbur Wright ist am Typhns erkrankt. Bolkswirtschastliches. — - Die Dresdner Börse fällt am Pfingst-Sonnabend ans. Sämtliche an ihr vertretene Banken nnd Bankfirmen schließen an diesem Tage ihre Geschäftsräume bereits 1 Uhr mittags. O Der Bericht der Börse zu Dresden, der soeben erschienen ist, und der ordentlichen Generalversammlung am 21. Mai vorgelegt wird, gibtein Bild von dem deutschen Wirtschaftsleben im Jahre 1911 und konstatiert im allgemeinen eine befriedigende Weiterentwicklung von Industrie und Handel. Im Berichtsjahre wurden vier Sitzungen abgehaltc». Dvn Bedeutung ist die beschlossene Mändermig ver schiedener Sätze der Einsührungsgebühr, welche die Genehmigung der Handelskammer zu Dresden gefunden hat. Außerdem hatte der Vor- stand auf Anfrage der Berliner Handelskammer sich mit der Frage zn beschäftigen, zu welchem Zeitpunkt die Abtrennung der Dividendcn- scheine erfolgen solle und ob die Berechnung von Stückzinsen beim Handel in Aktien zu empfehlen sei. Der Dresdner Börsenvorstand hat sich dem vom Börsenvorstand in Berlin eingenommenen Stand punkt angeschlosscu, daß auch bei den nur per Kasse gehandelte» Aktien inländischer Aktiengesellschaften der Gewinnanteil in dergleichen Weise wie bei den auf Zeit gehandelten und den Aktien ausländischer Gesellschaften, nicht am Schluß des Geschäftsjahres, sondern erst nach Feststellung seines Wertes durch die Generalversammlung getrennt werden sott. Bezüglich des vom Berliner Pörseuvorstand angeregten allgemeinen Wegfalles der Berechnung von Stückzinsen beim Handel in Aktien hat dagegen der Börsenvorstand beschlossen, sich für Beibehaltung der Stückzinsenberechuung auszusprechcn nüt der Maßgabe, daß die Stückzinsen bis zur Abtrennung des Gewinn - anteilscheincs, also auch über den Schluß des Geschäftsjahres hinaus, zu berechnen seien. Tie Zulassungsstelle hat 21 Sitzungen im Berichtsjahre abgehalten. Eine Ablehnung von ZnlassungS- anträgen hat 1911 nicht stattgefunden. Berlin, 17. Mai. Wochenbericht der Reichsbanl vom 1». Mai 1912. Aktiva: 1. Metallbestand (der Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus ländischen Münzen, das Kilogramm sein zu 2784 M. berechnet) 1264 292000 M-, Zun.33879000, davon Goldbestand 919012000 M., Zun. 28134000, 2. Bestand an Reichskassenschcinen 47166000 M., Zun. 3306000, 3. Bestand an Noten anderer Banken 32713000 M., Zu». 9858000, 4. Bestand an Wechseln und Schecks 1O213M00OM., Atm. .'»6878000, tz. Bestand an Lombardforderuugen 78933000 M., Zu». 743 000, 6. Bestand an Effekten 3 354 000 M., Abn. 21 000, 7. Bestand an sonstigen Aktiven 160 447 000 M., Zun. 16051000 M. — Passiva: 8. Grundkapital 180000000 M., un verändert, 9. Reservefonds 66937000 M., unverändert, 10. Betrag der umlaufenden Noten 1617 829 000 M., Abn. 87 49t! 000, 11. sonstige täglich füllige Verbindlichkeiten 709233000 M., Zun. 94 109000, 12. Sonstige Pasiiva 34 26t! 000 M., Zun. 325000 M. — Steuerfreie Notenreserve 276 342 000 M., gegen eine steuer freie Notenreserve von 141803 000 M. am 7. Mai 1912 und eine steuerfreie Notenreserve von 302 857000 M. am 15. Mai 1911. * Berliner Börsenbericht vom 18. Mai. (Fondsbörse.) Tie gestrigen Äußerungen im preußischen Herrenhanse, wonach die Hochkonjunktur zu Ende zu sein scheine und viele Anzeichen be denklich machen müßten, die von so autoritativer Seite wie vom Direktor der Deutschen Bank v. Gwinner getan wurden, haben der bisher trotz aller Warnungen noch immer wirksam gewesenen Widerstandskraft der Börse gegen größere Rückgänge einen empfind lichen Stoß versetzt. Dem von allen Seiten, besonders aus dem Privatpublikum kouimenden Verkaufsandrange war sie nicht gewachsen. Trotz des günstigen Düsseldorfer Eisenmarkt- berichteS, der englischen Eisenpreiserhöhungen und der Diskontermüßigung der Bank von Frankreich war man viel mehr als sonst geneigt, mit Besorgnis auf die unbefriedigende Lage des hiesigen Geldmarktes hinzuweisen. So kann es nicht wundernehmen, daß die Werte der Umsatzgebiett, die hauptsäch lich den Tummelplatz der Spekulation bildeten, mit 3^ über- teigenden Kursverlusten einsetzten. Hohe KurSeinbußen erfuhren nsbesondrre Bochumer, Laurahütte, Phönix, Gelsenkirchen nnd Harpener sowie Hasse und Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft. Tie Abwärtsbewegung machte im Verlaufe noch Fortschritte aller dings geringerer Art. Von Bahnen waren hauptsächlich Schantung-, Prinz Heinrichbahn und Kanada sowie in geringerem Grade auch ?rientbahn in Mitleidenschaft gezogen. Einen ungünstigen Ein- lnß übte auch die Befürchtung auf die Stimmung aus, daß am Kassamarkle, wo übertriebene Kurssteigerungen hauptsächlich zu tage getreten sind, ganz bedeutende Kursstürze eintreten dürsten. Bemerkenswert war die feste Haltung der Meridional bahn im Anschluß an die italienischen Börsen auf Grund der Siegesnachrichlen aus Rhodos. Russische Anleihen von 1902 waren gebessert. Eine verhältnismäßig gute Widerstandskraft zeigte der Banlenmarkt, weil dieses Marktgebiet von der Spekulation weniger als Operationsfeld gewählt worden war. Österreichische Werte lagen geschäftslos. Die Seehandlung gab Geld bis zum 30. Juni zu 4'4 Hy bis 4^^. Ultimogeld wurde auf 4^ bis 5^, ge schätzt. Deckungen und vereinzelte Jnterventionskäufe führten bei Beginn der zweiten Börsenstunde zu teilweise ansehnlichen Er holungen. Täglich kündbares Geld 4>^ Breme«, 17. Mai. Die heutige außerordentliche General» vdrsammluug des Norddeutschen Lloyd bestätigte den Beschluß der ordentliche» Generalversammlung vom 3. April betreffend die Statutenänderung, wonach die Mitgliederzahl des Aussichtsrats aus mindestens zehn festgesetzt wird. Zunächst gedachte der Präsident Achelis der Titanickatastrophe und ihrer Opfer, und gab dein auf richtigsten Mitgestthl des Norddeutschen Lloyd für die Hinter bliebenen der Opfer sowie sür die befreundete so schwer heim gesuchte White Star Line Ausdruck. Die Anwesenden stimmten durch Erheben von den Sitzen zu. Schließlich teilte Präsident Achelis das kürzlich erfolgte Ausscheiden des Direktors Leist und des Ober inspektors Blanke mit, denen er ehrende und anerkennende Worte für ihre langjährige Tätigkeit in Diensten des Norddeutschen Lloyd widmete. Um sich des wertvollen Rates des Direktors Leist in nautischen Fragen auch künftig zu versichern, ermannte der Lloyd Leist zu seinem nautischen Beirat. Paris, 17. Mai. Dir Bank von Frankreich hat den Diskont satz von 3'/^ auf 3^ hera-gesetzt. Lombardzinssuß bleibt 4'^^,. Chicago, 18. April. Tie Bundesanklagejury hat die Armoure» Company der Verletzung de» amerikanischen Gesetze» iiber die Fleischbeschau angeklagt, »veil die Gesellschaft am 13. Mai ein«
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