Volltext Seite (XML)
getilgt sein. Der Reubau eine- Schau fpieltzauses für Dre-den-Attstadt. Uber den Neubau eines Schauspielhauses iu Dresden- Altstadt hat der Rat soeben einen Druckbericht veröffent licht, der in der gestrigen Etadtverordnetensitzung vor gelegt wurde, nach dem das Rechtsverhältnis und die finanzielle Beteiligung der Krone, der Stadtgemeinde und des Theatervereins gegenüber dem Unternehmen des Theaterneubaues, in folgender Weise geordnet ist: Die Stadt stellt als Bauplatz sür das neue Schau spielhaus das Land zwischen der Ostraallee, dem Maler- gäßchen, der Gerbergafse und der großen Zwingcrstraße für den Preis von 300 000 M. zur Verfügung. Der Theaterverein errichtet das Schauspielhaus und über nimmt dazu die Aufbringung der Baukosten, die ein schließlich der Anliegerleistungen und der durch Aufnahme einer Theateranleihe unmittelbar entstehenden Kosten auf insgefamt 1560 000 M. geschätzt worden waren, da durch, daß er zur Zeichnung einer 3proz. Anleihe im Betrag dieser Baukosten auffordert und die gezeichneten Beträge entgegennimmt, während die Verzinsung und Tilgung der Anleihe den Gläubigern gegenüber wiederum die Stadtgemeinde als alleinige Schuldnerin durch Aus stellung der Schuldverschreibung übernimmt. Die Krone endlich erwirbt nach Fertigstellung des Baues das Theatergrundstück zum Preise von 1560 000 M. für das Gebäude und 300 000 M. für das Areal und läßt in Höhe beider Beträge für die Stadt gemeinde eine Grundschuld auf dem Grundstück eintragen; nach deren Bestimmungen wird durch jährliche Teil zahlungen der Krone von 75 000 M. zunächst die Summe von 1 560000 mit 3 Proz. — zur Deckung der gleichhohen Verzinsung der Anleiheschuld seitens der Stadt — ver zinst und gleichzeitig innerhalb 33 Jahren ratenweise ge tilgt, wodurch der Stadt die Amortisation der Anleihe innerhalb des gleichen Zeitraums ermöglicht wird. Innerhalb weiterer vier Jahre sollte alsdann hiermit der bis dahin unverzinslich gestundete Arealkaufpreisbetrag von 300 000 M. abbezahlt werden. Die vorläufige Baukostenfchätzung, welche die Grund lage dieser Finanzierung des Unternehmens bildete, hat sich jedoch bei der fortschreitenden Ausarbeitung der Planung als zu niedrig erwiesen. Der Vorstand des Theatervereins hat mitgeteilt, daß die Baukosten ein schließlich der Anlicgerleistungen und der Anleihekosten auf rund 600 000 M. mehr als feinerzeit geschätzt, nämlich insgesamt auf 2160 000 M., veranschlagt werden müssen. Dieser Mehraufwand ist hauptsächlich dadurch, daß die Gründungsarbeiten für das zu errichtende Ge bäude bei den schlechten Grundverhältnissen einen - wesentlich höheren Aufwandes ursprünglich angenommen, verursachen und dadurch entstanden, Laß 'die An sorderungen von bühnerttechnischer Seite an den Ausbau des Bühnenhauses und seine maschinellen Ein richtungen re. einen wesentlichen Mehraufwand erfordern. Es ist daraufhin unter Zugrundelegung der vom Dresdner Theater-Verein gleichzeitig gemachten Vorschläge mit dem Ministerium des Königlichen Hauses unter Ver mittlung der Gencraldirektion der König!. Hoftheater wegen entsprechender Erhöhung der Beitragsleistung der Krone verhandelt worden. Dabei hat die Krone zwar mit der Erhöhung des Erwerbspreises für das Theatergcbäude um 600000 M. auf 2160 000 M. sich einverstanden erklärt, zugleich aber zur Bedingung gemacht, daß das Bau gelände von der Stadtgemeinde ihr unentgeltlich über lassen und der als Grundschuld auf dem Grundstück ein zutragende Kaufpreis von 300000 M. in Wegfall gestellt werde. Zum Zwecke der Verzinsung und Tilgung des Kaufpreises von 2160000 M. fand sich die Krone weiter bereit, die jährlichen Teilzahlungen von 75000 M. auf 92000 M. zu erhöhen. Sopran und Orgel, ö. Albert Becker: „Reiselied". (In Gottes Namen fahren wir.) Bier- und mehrstimmiger Chor. Solistin: Frl. Charlotte Thümer, Konzert sängerin und Gesanglehrerin. Orgel: Hr. Organist Alfred Hottinger. Leitung: Hr. Kantor Paul Schöne. — Im Juli und August fallen die Motetten in der Frauen- kuche aus. Dresden zum Giroverbande sächsischer Gemeinden und die Einrichtung des Giroverkehr- bei der städtischen Sparkasse. — Weiter beschäftigte sich das Kollegium mit der Vorlage des Rats für den Neubau eine- Schauspielhauses in Dre-den-Altstadt, über die wir an andrer Stelle ausführlich berichten. Da- Gutachten des vereinigten Ausschusses lautet: „Kollegium wolle der Ratsvorlage gemäß den zwischen Sr. Majestät dem König von Sachsen und der Stadtgcmeindc Dresden unter Beitritt deS Dresdner Theatervereins, eingetragener Verein, in Ergänzung und teilweiser Abänderung des unter dem 30. April 1910 zwischen denselben Vertrag schließenden eingegangenen und unter dem L. Mai 1910 von Sr. Majestät dem König ratifizierten Vertrags ab geschlossenen Nachtragsvertrag sowie die Ausnahme einer Anleihe in Höhe von 1560000M zu3A» und die hierzu festgesetzten Bestimmungen und den Tilgungsplan ge nehmigen und mitvollziehen, hierüber aber den Rat erneut um Mitteilung über den Stand der Verhandlung hinsichtlich der ErleiOerung des Kartenverkaufs er suchen." Gegenüber einigen in der Debatte geltend gemachten Bedenken wies Hr.. Oberbürgermeister Geh. Rat vvr. Beutler darauf hirz^ daß andere Residenzstädte sehr erhebliche Opfer für die Hostheater bringen müßten. So habe die Stadt Stutt gart sich verpflichten müssen, 1200000 M. zu den Bau kosten des neuen Hoftheaters beizutragen, und die Residenz stadt Kassel habe zum Neubau des dortigen Hoftheaters einen Beitrag von 3 Millionen zu leisten. Auch Berlin werde einen sehr echeblichen Beitrag zu den Kosten des Neubaues der Hofoper in irgendeiner Form gewähren müssen. Die Notwendigkeit des Neubaues eines Schau spielhauses in Altstadt sei seinerzeit so eingehend begründet worden, daß er sich enthalten könne, darauf nochmals ein zugehen. Im übrigen kenne er die in Frage kommenden Kreise sehr genau und wisse, daß diese durchaus nicht den Wunsch hätten, von ihren Verpflichtungen loszu kommen. Sollte die Sache an der ablehnenden Ent schließung des Kollegiums scheitern, so werde er jeden falls nicht den Mut finden, noch einmal an die Frage heranzutreten. Er bitte das Kollegium dringend, der Ratsvorlage beitreten zu wollen. Das Ausschußgutachten wurde gegen sechs Stimmen angenommen. — Ferner ge nehmigte das Kollegium u. a. die Änderung des Be bau ungsplanessürdieBorstadtTrachenb ergründ die Er richtung eines entsprechenden Nachtrages zur Bauordnung für Dresden. * Wie bekannt, finden von morgen bis -um 28. Juni in Dresden Kolonialmisfionstage statt, bei denen u.a. der beliebte Prediger Hr. Geh. Kirchenrat Prof. v. Jhmel aus Leipzig, Sonntag abend 6 Uhr in der Kreuzkirche die Festpredigt halten wird. Der Gedanke, von dem die vier in Ostafrika tätigen evangelischen Missions gesellschaften Berlin, Bielefeld, Herrnhut und Leip zig bei der Veranstaltung solcher Tagungen in ver schiedenen Städten Deutschlands ausgegangen sind, war: die belebenden Anregungen des Edinburger Weltmissions kongresses und die Ergebnisse des gedeihlichen Zusammen arbeitens von Kolonialtätigkeit und Missionsarbeit, wie sie auf den drei Kolonialkongresfen in Berlin erzielt worden stich, in «eiter» Svwft« zu tragen. Wirk io hier in Dresden auch ein Vortrag über das gefahrdrohende Vordringen des Islam in den Kolonien gehalten werden, dann sei daran erinnert, daß bei den Verhand- ungen des deutschen Kolonialkongresses in Berlin im Jahre 1910 zu dieser Frage folgende Resolution ein- timmig gefaßt worden ist: Da von der Ausbreitung der Islam der Entwicklung unserer Kolonien ernste Gefahr droht, rät der Kolonialkongreß zu sorg- amer Beachtung und gründlichem Studium dieser Bewegung. Lr hält e- bei grundsätzlicher religiöser Unparteilichkeit für geboten, daß alle an der Erschließung der Kolonien Beteiligten gewissen haft vermeiden, was zur Förderung der Ausbreitung deS Islam und zur Benachteiligung deS Christentums dienen könnte, und empfiehlt missionarische Kulturarbeiten, insbesondere auf dem Gebiete des Schulwesens und der Gesundheitsfürsorge der tat kräftigen Unterstützung auch der Kolonialregierung. Er erkennt auch in der islamischen Gefahr eine dringliche Aufforderung an die deutsche Christenheit, die vom J-lam noch nicht ergriffenen Gebiete unserer Kolonien ohne Verzug in missionarische Pflege zu nehmen. Die Stellung des Kolonialkongresses zur Mission geben auch kurz die Schlußsätze in der dort gehaltenen Rede des Hamburger Handelskammerpräsidenten Schinckel wieder, in denen es heißt: Christliche Kultur und christliche Weltanschauung müssen wir in unsere Kolonien tragen, wenn das deutsche Volk bei aller Achtung vor seinen andersgläubigen Gliedern noch als ein christ liches Volk gelten will. Und ich kann daher diese meine Aus führungen nicht schließen, ohne eines Faktors zu gedenken, der wie kein anderer unsere Kolonialwirtschaft zu ergänzen berufen ist. Das sind die Missionen! überall sehen wir die Missionen bestrebt, ihr selbstloses Wirken zu entfalten, haben sie doch schon in den deutschen Kolonien außer drei Schulen für Europäer nicht weniger als S28S Schulen mit 10» SS« eingeborenen Schülern aus gerichtet. Mehr noch, al« eS schon geschieht, sollten wir die Missionen als einen unentbehrlichen Faktor in unserer Kolonial wirtschaft anfehen und dementsprechend fördern, und Hand in Hand mit ihnen immer intensiver auch unsere Kulturaufgaben in den Kolonien zu erfüllen suchen. * Nachdem heute vormittag in Zeithain in Gegen wart Sr. Majestät deS Königs die Besichtigung der 6. Jnfanteriebrigade Nr. 64, der auch daS^'Pionier- bataillon Nr. 12 für die Exerzierübungen zugeleilt worden war, stattgefunden bat, kehren die Truppen am heutigen Spätnachmittag in chre Garnisonen zurück, und zwar das Schützenregiment Nr. 108, 2. Jägerbataillon Nr. 13 und 1. Pionierbataillon Nr. 12 nach Dresden, 1. Jägerbataivon Nr. 12 nach Freiberg. * Militärpostkarten milden neuen feldgrauen Uniformen sind jetzt im Handel erschienen und überall käuflich. Herausgegeben und gemalt sind sie vom Militärmaler Car! Henckel-Dre-den, dessen große Originale dazu sich m der Ausstellung „Armee^ der Internationalen Hygiene-Au-stellung befinden. * Au» Anlaß der Krönung Ihrer Majestäten de- KönigS und der Königin von Großbritannien und Irland fand gestern mittag in der hiesigen Englischen Kirche ein überaus zahlreich besuchter Festgottesdienst statt, der von dem enavschen Geistlichen Rev. d. C. A. Moore zelebriert wurde. Zu der feierlichen Handlung waren erschienen die Herren Geh. Leg -Rat v. Leipzig und Leg.-Sekr. v. Schönberg alr Vertreter der König». Sächs Staatsregiernng, sowie die Gesandten Preußen-, Mannigfaltiges. Dresden, 23. Juni. * In der gestrigen Stadtverordnetensitzunj beschloß das Kollegium den Beitritt der Stadl War hiermit die endgültige Übernahme des Mehr aufwandes gesichert, so konnte bei der Frage, wie die Mittel vorläufig aufgebracht und dem Dresdner Theater- Vercin zur Verfügung gestellt werden sollten, nickt damit gerechnet werden, das; es dem Dresdner Theater-Verein gelingen werde, den Zeichnunasbetrag der 3proz. Anleihe über 1560000 M. zu erhöhen und für weitere 600000 M. Zeichner zu gewinnen. Dieser Rest der Baukosten kann vielmehr nicht anders als durch Gewährung eine- DarlehnS beschafft werden. Es erscheint völlig unbedenklich, dieses Darlehn seitens der Stadtgemeinde zu gewähren, wenn der letzteren dafür an dem Theatergrundstück von der Krone eine Grundfchuld, und zwar an erster Stelle, ein geräumt und eine 4prozentige Verzinsung gewährleistet wird. Bei der von der Krone zugesagten Steigerung der jährlichen Teilzahlungen von 75000 M. auf 92000 M. ergibt sich gegenüber dem Mehrerfordernis an Darlehns- zinsen von 24 000 M. ein ungedeckter Fehlbetrag von 7000 M. Dieser soll in der Weise ausgeglichen werden, daß die Amortisationsdauer für den Grundschuldbetrag von 1560000 M. von 34 auf 41 Jahre vettängert und dadurch der jährliche Aufwand für die Tilgung verringert wird. Wenn die Stadt dementsprechend ihrerseits die von ihr übernommene Tilgung der Anleiheschuld ver langsamt, so wird auf diesem Wege auch ohne Erhöhung deS Anleihebetrags auf feiten der Anleihezeichner durch ihr Zugeständnis der verlangsamten Tilgung eine gewisse Mitwirkung an der Ausbrmgung des Mehraufwandes herbeigeführt; die Anlechezcichner haben dieser Ver änderung der Anleihebedingungen zugestimmt. Nach der Tilgung des Anleihebetrags erfolgt dann die Tilgung des DarlehnS. Die gesamte Schuld wird in 49 Jahren Bayern» und Österreich-Ungarn- bez. deren Stellvertreter. Diese Herren wurden am Portal der Kirche namens des zurzeit auf Urlaub befindlichen Großbritannischen Konsul- Hrn. Chas W. PalmiS von dem Bizekonsul Hrn. Franz H. Bassenge empfangen und zu ihren Plätzen geleitet; kurz vor 1 Uhr war oer Festgottesdienst zu Ende. Der am hiesigen Hofe beglaubigte Königl. Großbritannische Ministerresident, Mr. A. C Grant Duff, nimmt persönlich an den Srönungsfeierlichkeiten in London teil, wohin er sich bereits vor mehreren Tagen begeben hat * Der Sondenug, der die Mitglieder der türkische»» Studienkommission und die zur Begleitung gehörigen Herren nach Dresden bringt, trifft heute abend 9 Uhr 38 Min. (also 10 Minuten vor dem fahrplanmäßigen Berliner Zuge) auf dem hiesigen Hauptbahnhose ein. Die Ankunft erfolgt in der Südhalle (Bahnsteig L). Die Be grüßung wird im angrenzenden Kaiser Franz Joseph-Saale stattfinden. * Der Deutsche Brauertag hatte gestern 300 Kinder des Waisenhauses, der Kinderpfleganstalt und der Schule zu „Rat und Tat" zu einer Fahrt nach Meißen eingeladen. Der wimpelgeschmückte Dampfer „Bodenbach" entführte die fröhliche Schar am Vormittag ihrer Heimat. Nach Besichtigung der Albrechtsburg und des Domes hatten die freundlichen Gastgeber für ein kräftiges Mittagessen und außerdem noch für Kaffee und Kuchen gesorgt. Gegen 4 Uhr traten die Ausflügler ihre Heimfahrt an. Mit dankbarem Herzen wurde der lieben Gastgeber gedacht. * Die Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Ver bands veranstaltete vorgestern auf dem Hutberge bei Weißig eine Sonnwendfeier. Schon lange vor Beginn zogen in langen Ketten die Teilnehmer auf Wiesen- Pfaden nach der zum Teil bewaldeten Höhe de- Hut- berges. Weit über 1300 Personen au- Dresden, Weißig, Bühlau und Weißer Hirsch hatten sich auf der luftigen Höhe eingefunden, um das altgermanische Fest mit feiern zu helfen. In der Tat ist der Hutberg leicht zu erreichen. Er bietet einen reizenden Rundblick und der Aufent halt ist bei einem herrlichen Sommerabend ein an genehmer, um so mehr, da für körperliche Verpflegung hinreichende Vorkehrungen getroffen worden waren. Pünktlich um ^10 Uhr wurde der etwa 2sH m hohe Fichtenholzstoß entfacht und bald loderten züngelnd und feuerspttthend die Flammen zum sternklaren Nackthimmel empor, einen eigenartigen und imposanten Eindruck ge während. Mit dem Liede „Gott grüße dich", das der freiwillige Kirchenchor zu Weißig vortrug, wurde die Feier eingeleitet. Anschließend hielt Hr. Pastor Tischer von der Dreikönigskirche mit weithin vernehmbarer deutlicher Stimme in begeisternden Worten die Festansprache, die er anknüpfte an SchillersWort in der „Brautvon Messina": „Auf den Bergen wohnt die Freiheit" und in der er den Unterschied zwischen falscher und echter Freiheit darlegte. Dann sangen die Teilnehmer an der Feier das Lied „Deutschland, Deutschland über alles". Rach dem Ab- »ennen des Feuer- versammelten sich noch über 100 Per- onen in der Brauschänke zu Weißig, wo der Gesang- verein „Liedertafel" aus Blasewitz noch zahlreiche ernste und heitere Lieder vortrug. Im Namen deS Alldeutschen Verband» dankte He. Laudtagsbibliotvekar ve. Litte alle» Mitwirkenden und sprach die Hoffnung aus, daß im nächsten Jahre, wenn zum zehntenmal der Holzstoß an gezündet wird, sich eine noch größere Menge an der Feier beteilige. * Die Vorführung eines Schwimmanzuges „Rettung", die gestern nachmittag von der Firma Siegfried Schlesinger in der freien Elbe vor der Gaffeschen Badeanstalt veranstaltet wurde, bot sehr ge lungene Versuche. Die Kissen- und Kuttereinlagen des Schwimmanzuge- können ohne jede Mühe in die Anzüge rc. eingenäht werden und die mit dem Schwimmanzuge ausgerüsteten Personen können sich stundenlang an der Oberfläche des Wasser- halten. So ließen sich gestern mehrere Damen und Herren, die den Schwimmanzug „Rettung" trugen, behaglich von den Wellen treiben, wobei sie Zigarren rauchten, Bier tranken »c. Auch ein Infanterist in voller Ausrüstung konnte sich, mit den» Schwimmanzug angetan, ausgezeichnet an der Wasser oberfläche halten und verschiedene Versuche ausführen. Zum Schluffe wurden noch zwei Kinder gerettet, sowie mehrere Schiffbrüchige durch AuSwerfen von Schwimm kissen aus dem feuchten Elemente geholt. Jedenfalls hat sich der Schwimmanzug „Rettung" ganz vorzüglich bewährt. * Mit dem Kanalumbau soll im Fischhofplatz (zwischen Freiberger Platz und Fischhofgaffe) am 3. Juli, in der Uhlandstraße (zwischen Strehlener und Schnorr straße) am b. Juli und in der Gluckstraße (zwischen Blasewitzer und Haffeftraße) am 10. Juli begonnen werden. * Es ist vielen noch unbekannt, daß das im Ostra gehege gelegene Restaurant zum Städtischen Bieh- und Schlachthof nicht nur den Interessenten de» Schlachtyofes, sondern auch dem großen Publikum zu- gängig ist. Da- Etablissement liegt außerhalb de- Ein gangs vom Schlachthofe und ist durch die Linden-Allee des OstragehegeS oder mit Straßenbahnlinie 2 bequem zu erreichen. Der Aufenthalt in Räumen, die nach An gaben Prof. Erlweins in gediegener, künstlerischer und stimmungsvoller Weise eingerichtet sind, ist äußerst an genehm. Daran anschließend befinden sich wundervoll angelegte Terrassen, von denen man eine Fernsicht ge nießt, die einzig in Dresden dasteht. Außerdem ist noch ein schöner großer Konzertaarten vorhanden, wo jeden Mittwoch die beliebten Kinderfeste und jeden Feier tag Mwhe Militärkonzerte stattfinden. Nebenbei sei noch bemerkt, daß e- jedermann gestattet ist, den Vieh- und Schlachthof, den größten auf dem Kontinent und in feiner hygienisch einwandfreien Weise eine Sehenswürdig keit ersten Range-, zu besichtigen. * AuS dem Polizeiberichte. Am 9. d. M. nach mittags ^6 Uhr ist ein Herr von Wintergartenstraße 1b in einer Droschke 2. Klasse nach dem Hauptbahn hofe gefahren. Es ist von Bedeutung zu erfahren, welcher Droschkenkutscher die Arhrt ausgcführt hat. Dieser wolle sich zu 6. v. 2523/11 bei der Lnmintü- abtellung melden. — Att am Mittwoch eine Milch- Händlerin mit ihrem Hunde auf dem Borderstand platze eine» Straßenbahnwagens die Marschallstraße entlang fuhr, sprang da- Tier plötzlich auf die Straße,