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Sangeskünstler Die Sangeskömgin Trotzig erheben sich die meterdicken Zindlingsmauern der Treuburg aus dem Burggraben, der in alter Zeit die Feste allseitig umschloß, hinter dem Schlosse breitet sich der park. Ruf den weiten Rasenflächen stehen mächtige Lichen, riesige Blutbuchen, schlanke Tannen und seltene Bäume und Sträucher aus fernen Ländern. Rm Rande des Parks liegt ein stiller Weiher, von Zierbüschen und Haselgesträuch umrahmt. Uralte Trauer weiden recken ihre hängenden Zweige über das Gewässer, und Rkazien bilden ein undurchdringliches Dickicht. Um jenseitigen Rande des Teiches beginnt der Wald mit seinen hochragenden Buchen und düsteren Tannen horsten. Zur Frühlingszeit herrscht in diesem lauschigen Winkel ein reiches vogelleben. Stolze Schwäne gleiten über den Weiher. Sm Wipfel der alten Überhälter rucksen die Tauber. Im Gebüsch jubeln die Rleinvögel ihr Minnelied. Lin blanker Maientag geht zur Rüste. Still ist's, kein Lufthauch flüstert, kein Zweig regt sich, schweigend sinkt die Nacht. Die Unken läuten, die Frösche plärren, das Rotkehlchen singt sehnsuchtsvoll. Rus dem Buchenwipfel aber klingt das Schwarzdrossellied. Die Formen des Ufergebüsches verschwimmen. Vie Sterne flimmern am dunklen Nachthimmel. Vann steigt die silberne Scheibe des Mondes empor, und das magische Licht des treuen Trabanten der Lrde fließt durchs Geäst, und der Spiegel des Parkweihers glänzt wie poliertes Silber. Märchenhaft ist das Lichterspiel im schlafenden Park, reizvoll und herzergreifend das Nachtigallenlied, das nun In lauer, mondheller Frühlingsnacht, wenn die blütengeschmücktcn Bäume verträumt ihre Zweige neigen und kein Laut die feierliche Stille stört, ertönt am Parkweiher der süß- flötende Gesang der Nachtigall, was sie uns in ihren glockenrein klingenden, abwechslungs reichen Strophen verkündet, ist in Poesie und Prosa von unsern Größten und Besten oft geschildert und besungen worden. - Leider macht sich ein ständiger Rückgang des sgm- pathischen, sangesfreudigen Vogels in Deutsch land bemerkbar, und in großen Gebieten ist er heute schon gänzlich verschwunden, wo er noch vor Jahrzehnten eine gewöhnliche Er scheinung war. Im Gsten unsrer Heimat wird die Nachtigall von dem etwas dunkleren, unterseits fein gefleckten Sprosser vertreten. - Zugvogel: April-August, September. Lockruf: „fit kerr", „tack tack"; Angstruf: „errr". Nutzen Schaden 24:2. Länge 16 cm; Spannweite 25 cm. Li: braun-olivgrün, Größe 21 x 15 mm. Liner unsrer anmutigsten Ldelsänger ist das als Vrutvogel in Nord- und Cstdeutschland und am Niederrhein auftretenüe Blaukehl chen. Als Aufenthaltsort wählt das kecke, zutrauliche und muntere Vögelchen meist die Nähe des Wassers, vorwiegend aber Fluß niederungen. hier hüpft und läuft das Blaukehlchen mit erstaunlicher Geschwindig keit im Schutz der Gebüsche umher. Nachlässig hängen dabei die Flügel, hin und wieder wird der Lauf durch ein schnelles, fächerförmiges Spreizen des Schwanzes unterbrochen. Der ansprechende Gesang setzt sich aus Hellen, pfeifenden Tönen und einem leierartigen Schnurren zusammen. Vas Nest wird fast immer in der Nähe vom Wasser angetrosfen. — Zugvogel: März-September. Lockruf: „tack tack", „fied sied"; Zornruf: „räh". Nutzen - Schaden 21:2. Länge 15 cm; Spannweite 24 cm. Li: blaßgrünlich; Größe 19x14 mm. M weihsterniges Blaukehlchen. Lritliueus ezaoevuln