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Vogelzwerge und MetterMnstter Im Lande der Lwerge Äus dem hügellande am Bärensee, wo die schlankschäftige Buche stockt und altersgraue Lichen rauschen, rinnt ein übermütiges Bächlein im steinigen Bett die Senke des Hangs hinab. Vie hüpfenden Wasser klingeln und flüstern auf ihrer Fahrt im Waldesschatten. Zu beiden Seiten des Baches liegen mächtige Findlinge, von Moos überspannen, von Haselgesträuch und Vornengestrüpp überschattet. Waldmeister deckt den Boden, Buschwindröschen leuchten in ihrer Blütenpracht, Farnwedel sprießen zwischen den Blöcken, Efeu rankt an den rauhrindigen Stämmen. Kus dem Haselhorst klingt ein bescheidenes Liedlein. Der Sänger ist kein Künstler. „Zilp-zalp, zilp-zalp", so erschallt's zwanzig-, dreißigmal hintereinander, und dann beginnt der weiüenlauboogel sein Loblied von neuem, wie ein Zwerg hockt der kleine Kerl auf dem troddelgeschmückten Kst. Ohne Unterlaß zucken die winzigen Flügel, der Schwan; wippt auf und ab. ver Gnom pickt an einer Knospe, er hascht eine Motte, fängt eine Fliege, flitzt hierhin und dorthin, und wieder zilpt er seine Strophe. Wohl fünfzig Meter talabwärts hat ein anderer aus dem Zwergengeschlecht sein Reich, der Zaunkönig ist's! Lr hüpft im Dornbüsche umher, und nichts entgeht seinem scharfen Blick. Kein Loch ist ihm zu eng, kein Kstgewirr zu dicht, er schlüpft hindurch. Kllzeit ist er lustig und froh. Kuch ihn hat der Lenz, die Liebe, gepackt, und er schmettert sein Liedchen voll Wohllaut und Kraft, heiter und feurig, trillernd und rollend, jubelt er's im In dichten Gartenhecken und dickichtreichen Feldhölzern können wir ein äußerst zierliches nud bewegliches, auf seiner Suche nach Kerb tieren nie rastendes, unscheinbares Vögelchen, die Zaungrasmücke, beobachten. Bei seinen Streifen durch das Dickicht läßt der muntere Zwerg unausgesetzt ein seltsam klapperndes Liedchen ertönen. Es erinnert so lebhaft an das Geräusch eines laufenden Mühlrades, dah es dem kleinen Schwätzer den Namen „Müller chen" eintrug, von Natur aus zutraulich, zeigt er sich bei Beunruhigungen während der Brüte zeit doch äußerst empfindlich. Ist Gefahr im Verzug, so versuchen die Alten den Stören fried durch lahmes, ohnmächtiges Flattern zu beschäftigen und vom Neste fortzulocken. - Zugvogel: April - September. Lockruf: „tack tack",' Schlag „lüllüllüllülli". Nutzen-Schaden 20:2. Länge 13 cm; Spannweite 14 cm. Li: weih mit braunrötlichen und grauen Punkten; Gröhe 16x12 mm. wir alle haben ihn schon gesehen, den zwerg haften Kobold unsrer Vogelwelt, wenn er mit schwirrendem Purzelfluge unter lautem Zetern in einem Reisighaufen oder Vornendickicht ver schwand und dort wie eine kleine Maus im verfilzten Gezweig herumkletterte. ver Zaun könig ist ein so charakteristischer Vertreter unsrer Vogelwelt, dah er trotz seiner Klein heit kaum zu übersehen ist. Jede Erscheinung begrüht er mit tiefen Bücklingen und lärmen dem Gezeter. Vas lauttrillernde, angenehme Lied des Zaunkönigs können wir auch den ganzen Winter über vernehmen. Sein Nest ist ein umfangreicher, oberseits geschlossener, kugelförmiger Kunstbau und trägt an der Seite ein ziemlich grohes Flugloch. Baut auch Schlaf- und Spielnester. - Standvogel. Lockruf: laut und reihend „zerr zerr". Nutzen-Schaden 19:2. Länge 10 cm; Spannweite 15 cm. Li: weih mit roten Pünktchen; Gröhe 16x12 mm. Zaungrasmucke. Sylvia eurrue» SS