Lin hellte nur noch selten bei uns brütender Vertreter der vrosselfamilie aus dem Norden der Alten Welt, ist die nach ihren lebhaft rost rot gefärbten Unterflügeln benannte Rot- -rossel. Auf dem Winterzuge wird der in sei nem Wesen und Benehmen große Ähnlichkeit mit der Singdrossel zeigende Vogel in Deutsch land in größeren Scharen angetrofsen. Leider fällt er dann häufig in Massen der Flinte zum Cpser und da er die kleinste vrosselart Europas darstellt, wird er vom Feinschmecker als „einfacher" Nrammetsvogel von den „doppelten" größeren Arten der wacholder- und Misteldrossel unterschieden. Da der Vogel aus dem Herbstzuge gern den wohlschmecken den Weinbeeren nachgeht, heißt er auch „wein drossel". - vorwiegend Wintergast. Lockruf: „zieh dack"; Angstruf: schnarrend „tscherr". Nutzen-Schaden 2l: 4. Länge 22 cm; Spann weite 40 cm. Li: graugrün mit rostfarbenen und bräunlichen Flecken; Größe 24x18 mm. Früher muhte dieser liebliche Sänger in Massen in den Roßhaarschlingen des vohncn- stieges sein Leben lassen, heute ist diese grau same Tötungsart gesetzlich verboten worden. Trotzdem gelangen geschossene Wacholder drosseln unter dem Namen „Nrammetsvögel" noch heute zahlreich auf den Markt, weil ihr Fleisch äußerst geschätzt wird und von der Wacholderbeere, die der Vogel mit Vorliebe verzehrt, einen angenehmen, aromatischen Geschmack erhalten soll. In ihrer eigentlichen Heimat, dem hohen Norden, brütet der Vogel in größeren Nolonien. Vas auf einer Lehm unterlage erbaute Nest enthält bei uns im Mai 5—6 Lier. — Winter- und Zugvogel: März, April - Gktober, November. Lockruf: „schackschack", „gri gri", „ziek ziek". Nutzen- Schaden: 21:4. Länge 24 cm; Spannweite 44 cm. Li: blaugrün mit braunen und roten Spritzern; Größe 27x20 mm. Wacholderdrossel, ^urclus pilaris Rot- oder Weindrossel, ^urckus iliaeus Der Rater wechselt zum Waldrande und läßt sich in einer vestandslücke die warme Zrühlingssonne auf den Balg scheinen. Line Stunde lang genießt er das Sonnenbad und räkelt sich behaglich. Vann erhebt er sich und schnürt am Walde entlang dem Gehöft zu. Rn der waldecke überquert er den Rnick, und der Geruch von Jung- vögeln kitzelt seine Sinne, vorsichtig schleicht er dahin, und nach wenigen Minuten hat die Heckenbraunelle ihre Jungen zu beklagen. Km halben Vormittage kehrt der streunende Rater von seinem Zeldbummel auf den Hof zurück und sucht sich in der Stallung ein ruhiges Plätzchen. Lr säubert sich die Pranken, fährt sich mit den Pfoten über den Ropf und glättet mit dem rauhen Lecker jedes erreichbare haar. Vann rollt er sich zusammen und nimmt nach den An strengungen des Morgens ein Schläfchen. Rm Nachmittage aber ist er wieder auf den Läufen und macht einen Bummel durch den hausgarten. Lr schnürt an der hainbuchenhecke hinauf, und die Lrinnerungsbilder von ertragreichen Jagdgängen an diesem Grte durchzucken seine Räuberseele. Der Garten bietet ihm heute keine Beute. Lr schlüpft durch den Gartenzaun und gewinnt das angrenzende Rleefeld. Kuch dort will es heute nicht glücken; es ist wohl alle Tage Jagdtag, aber nicht Zangtag.