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Drosseln Die streunende Ratze/ der Nesträuber Auf dem Lrlenstumpf am Rande des Bruches der Feldhölzung, auf dem im Winter die Holzhauer ihre Säge schärfen, wippt und zetert die Schwarzdrossel. Sie zuckt mit den Flügeln, schnellt ruckweise mit dem Stotze und schrillt ihr scharfes, warnendes „Tick, tick" in den stillen Maimorgen. Der Zaunkönig lärmt im Dornenbusche, und in den Lrlenkronen warnen die Meisen. Immer vielstimmiger und gellender erklingen die Schreckrufe der Vögel, und die Rabenkrähe, die in der Rrone der Randeiche lungert, blickt neugierig in die Tiefe. „viel Lärm um nichts", denkt -er schlaue Galgenvogel, denn er sieht nichts verdächtiges, und seinen Rügen kann er trauen. Er hebt den Ropf, dreht den Schnabel gegen den flüsternden wind und überblickt die sonnen beschienene Flur. „Gaigiggiggiggaigiggig" schrillt die Drossel und stürzt sich in den dichten holunderbusch. Die übrigen Rleinvögel verstärken ihre Rufe, „ängstliches Volk", gnarrt die Rrähe und blinzelt forschend in die Tiefe. Lange äugt sie hinab, da erblickt sie den grauen Rater, den Schleicher, der sich durch das Gewirr von Nesseln und Himbeeren zum Walürande windet. „Rrr, arr, quarrquarr" krächzt die Schwarze und stötzt hinab bis fast auf den Erdboden. Der Rater duckt sich und knurrt, zeigt die Fangzähne, hebt die rechte Vorderpfote und zuckt und spreizt die Rrallen. Vie Rrähe greift von neuem an, und ihr heiseres Gekrächz übertönt den Angstruf der Waldsänger. Ruch der Häher kommt herangeschaukelt und gebraucht seine lockere Rehle. Der Rater scheucht die Rrähe zurück, dann wendet er Kus seiner südeuropäischen Heimat unter nimmt der Steinrötel zeitweise Vorstöße nach Norden und er konnte mehrmals als Vrut- vogel in Süddeutschland beobachtet werden. Als Wohngebiet wählt der ürosselartig un gesellig lebende Vogel schroffe, kahle, meist nach Süden gerichtete Felswände auf hohen Gebirgsstöcken. Sm Benehmen und Wesen hat er mancherlei Ähnlichkeit mit unserm Steine schmätzer. Vas in Felsspalten und Stein höhlen errichtete Nest bildet einen aus Moos, Flechten und Gräsern zusammengefügten, un förmigen Klumpen. Seinen angenehmen und abwechslungsreichen, schön flötenden Gesang trägt der Steinrötel sehr fleißig und bis tief in den Sommer hinein vor. Gr ist auch in Mittelasien und Nordafrika beheimatet. — Seltener Sommergast. Lockruf: „täck täck"; Angstruf: „uit uit". Nutzen—Schaden 10:2. Länge 24 cm; Spannweite 37 cm. Li: blau, ranchmal braun bespritzt; Größe 25x1S mm. Steinrötel. Nonkieola saxutilis Nr. 158 wenn die Amsel von dem Gesims unsrer Stadt häuser herab ihren wohllautenden, flötenden Gesang ertönen läßt, ist der Frühling nicht mehr fern. Allerorts in Deutschland in Städten und Anlagen ist der angenehme, zutrauliche Vogel eine bekannte Erscheinung und doch hat er seinen Einzug in die Ortschaften noch vor gar nicht langer Zeit gehalten, wo aber die Amsel noch im Walde auftritt, ist sie der ein same, scheue und mißtrauische Vogel geblieben, -er dem Menschen schon auf große Entfer nungen ausweicht. Ihre Entwicklung zum modernen Kulturvogel brachte auch mehrere andre Umstellungen in der Lebensweise mit sich. — Standvogel. Lockruf: „ssri"; weich „sieh", „srib"; ruhig „dack dack"; Angstrus: „datzri gich gich"; Warnruf: lärmend „dix dix üix". Nutzen—Schaden 25:5. Länge 25 cm; Spannweite 38 cm. Ei: grüngrau mit rötlichen und braunen Flecken; Größe 2Sx22 mm. Amsel oder Schwarzdrossel, ^urckus merulr»