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in gleichen Altersklassen. Die einförmigen Bestände bilden Riesenfratzherde für die lvaldschäülinge. Vie Vögel, die das Überhandnehmen von Insekten und Raupen hindern könnten, sind dort selten, weil ihnen die Lebensbedingungen, die Nistgelegenheiten, fehlen. Im geschlossenen Althol; mangelt's an Unterwuchs für die Nestanlage der Zreibrüter. Vie intensive Ausnutzung der waldflächen, die keinen altersschwachen, stamm faulen Baum duldet, beseitigt die Lruthöhlen der Insektenfresser. Gerade aber die Höhlenbrüter sind hier überaus nützlich; denn sie leben vornehmlich von Insekten, und die meisten bleiben das ganze Iahr bei uns. Doch nicht nur in den Wäldern, sondern auch in unseren hausgärten, sind die Insektenfresser wertvolle Helfer. In vogelarmen Gegenden wird die Obsternte ost durch Schädlingsfratz vernichtet, hier kann nur der Nistkasten Abhilfe schaffen, der von den Höhlenbrütern gern als Brutplatz angenommen wird. Vie munteren Meisen stellen sich bald ein, und gerade die sehen wir gern, bieten sie doch in ihrem Tun und Treiben entzückende Bilder, wenn -er Raupenfraß im Garten beginnt, schlüpft die erste Brut. Unablässig streichen die futterbringenden Eltern mit vollem Schnabel zur höhle; die schnell wachsende, zahlreiche Ninüerschar verlangt manche Atzung am Tag. Noch in diesem Frühjahr sah ich ein Nohlmeisenpärchen in einer Stunde zweiundvierzigmal mit Insekten und Raupen zum Flugloch eilen, welch' nützliches Schaffen! Oer einzelne kann natürlich durch etliche Nistkästen keinen durchschlagenden Erfolg erzielen, alle müssen helfen, jeder mutz den wert des Vogelschutzes erkennen, dann wird die Gefahr -es Raupenfratzes schwinden, und der Ertrag unserer Gärten wird sich steigern. In manchen Dörfern, in denen man früher den Gemeinschaftssinn nicht kannte, sind bereits glänzende Ergebnisse erzielt. weniger gesellig als andere Meisen, treibt sich die Sumpfmeise meist paarweise in unterholz- reichen Laubhölzern oder an Waldgewässern umher, die von Schilf, weiden und Erlen um standen sind. Ihr Lieblingsbaum ist die weide. Auf alten, knorrigen, abgestumpften Weiden stämmen findet man denn auch gewöhnlich ihr kunstlos aus Moos, Halmen und wolle errich tetes Nest, für das sie sich im morschen Holz gelegentlich selber eine höhle zimmert. Unter allem Meisenvolk unsrer Heimat ist die Sumpf meise die schnellste, gewandteste und lustigste. In den mannigfachsten Stellungen klettert sie mit erstaunlicher Schnelligkeit im Gezweig um her; spechtartig klimmt sie häufig an Baum stämmen empor, vabei lassen sie ständig ihren angenehmen Unterhaltungslaut ertönen. - Stand- und Strichvogel. Ruf: scharf „spitzi" „spitzidäh", „dah dah". Nutzen -Schaden 18:5. Länge 13 cm; Spannweite 19 cm. Ei: weih mit braunen Flecken; Größe 16x12 mm. Ein aus den Rohrwäldern Südeuropas hin und wieder als Brutvogel zu uns gelangender, äußerst anmutiger und schöner Vertreter des Meisengeschlechtes, bevorzugt die Bartmeise auch bei uns Rohr- und Schilfniederungen, wo auch das napfförmige, oben offene Nest am Boden zwischen Seggen- und Grasbüscheln an getroffen wird. Im Röhricht bewegt sie sich mit der gleichen Behendigkeit undSchnelligkeit wie die verschiedenen Rohrsängerarten. Mehr dem Sumpsleben ist auch die Nahrung des un ruhigen, kecken Vogels angepaßt, denn neben Insekten nimmt er gern kleinere Mollusken, sowie Rohr- und Schilfsämereien zu sich. Vie Gatten der paarweise lebenden Vartmeise legen eine rührende Zärtlichkeit an den Tag. - Selte ner Sommergast. Ruf: „zitt", „zies", „pink", „tschin". Nutzen - Schaden 15:5. Länge 16 cm; Spannweite 19 cm. Ei: weiß mit braunen Punkten und Stricheln; Größe 18x13 mm. Sumpfmeise. Rarus palustris Bart- oder Rohrmeise. Oauurus lüarrnieus