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Ziegenmelker oder Nachtschwalbe, «vropseiv wer im Frühling zu nächtlicher Stunde durch den schweigenden Forst eilt,hat manchmal auf wald- blöszen oder alten, breiten Waldwegen ein selt sames Erlebnis. An verschiedenen Plätzen ver nimmt sein Ghr ein erschrecklich schnarchendes Geräusch, das dann und wann von einem weit hin vernehmbaren Klatschen unterbrochen wird. Oer Urheber ist eine drosselgrohe Nacht schwalbe, der Ziegenmelker. Vas Klatschen verursacht er mit den Fittichen und das Schnar chen ist nichts mehr als sein Balzruf. Nm Tage sitzt er meist der Länge nach aus einem niedrig hängenden List und verschmilzt durch seine rinüenartige Färbung dermaszen mit seiner Umgebung, dasz er fast immer übersehen wird. - Zugvogel: Npril, Mai — August, Septem ber. Lockruf: „häid": Balzruf: „err örr"; Angstruf: „üack". Nutzen-Schaden 29:3. Länge 2b cm; Spannweite 5b cm. Li: schmutzig- weisz mit aschgrauen Schalenflecken und dunkel- bräunlichen Schnörkeln: Gröhe 31x22 mm. Vie Alpenlandschaften belebt mit seinen wundervollen Zlugspielen und seinem fröh lichen Geschrei der über einen halben Meter klafternde Alpensegler. Seine Wohnung bilden unzugängliche, unwirtliche Felswände und hänge in schwindelnder höhe, wo in Spalten und höhlen auch das kleine, schalenförmige, aus zusammengespeichelten Halmen und Zedern bestehende Nest untergebracht wird. Mit Hilfe der nadelspitzen Krallen seiner Klammersühe hängt sich der Segler an die Felswände, von wo er leicht abstreichen kann. Auf dem Boden aber ist er so unbeholfen, das; er die langen Schwingen kaum zum Fluge ent falten kann und wenn er in Spalten fällt, kommt er regelmähig um. vurch die Helle Unter seite vom Mauersegler zu unterscheiden. - Seltener Sommergast. Ruf: „ziep ziep". Nutzen-Schaden 17:3. Länge 23 cm; Spann weite 54 cm. Li: mattweih; Gröhe 31 x 19 mm. Im Junimonat zieht der rote Nock vom Staatsforst in die Heide hinein; er äst an den Grabenrändern und ruht am Tage in den Rüsseln im Moor. Der Jagdpächter kennt den vorsichtigen Schlauen, und er widmet ihm manchen Gang und manche Stunde Ansitz. Vic Wartezeit am Abend und Morgen aber wird dem Jäger nicht lang, denn die Stimmen der Heide sorgen für Ablenkung. Die Nachtschwalbe umgaukelt ihn, wenn die Dämmerung sich senkt, klatschend umkreist sie die Nrüppelbirke, dann pfeift sie scharf und schrill, und darauf erklingt ein gespen stiges Schnurren. Jetzt streicht sie nahe heran, flattert lautlos über den wartenden, steigt auf und ab, sie klatscht und schnurrt, und wieder pfeift's in der Zerne. Vann ist es still, doch nur für Minuten. Und wieder erklingen die Stimmen der Heide, das eigenartige schrille Nachtschwalbenlied. ver Jäger geht ohne Beute heim, und auch der nächste Morgen bringt keinen Erfolg. Auf dem Heimwege aber erhebt sich die Nachtschwalbe von einer Sanüblötze vor ihm, streicht lautlos dahin und verschwindet im Moor. Der Jäger verhält den Schritt und blickt suchend auf den Boden, va liegen auf trockenem Genist, auf Heide krautstengeln und Grashalmen, zwei große Lier, die der Nachtschwalbe gehören. Acht Tage später besucht er wieder den gleichen Grt; da sind die Schalen der Lier zerbrochen, zwei Jungvögel hocken am Boden wie ver schimmelte Erdklumpen. In den Tagen darauf ändert sich das Aussehen der Vögel, man möchte sie mit jungen Igeln vergleichen, von Schönheit aber kann man jetzt auch noch nicht reden. Am Tage sieht man die Nachtschwalbe selten, sie ist ein Nachttier, am Abend aber hört man sie stets, wenn sie im Eulenfluge über die Gegend geistert und mit weit geöffnetem Schnabel nach schwirrenden Insekten greift.