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Lin im nördlichen Europa und Sibirien beheimateter, bei uns in Gstpreuhen, selten auch in Pommern und Schlesien als Vrut- vogel anzutresfender, sperlingsgroher, mit prächtigen karminroten Klecken gezeichneter Kinkenvogel ist der kiarmingimpel. Er kommt vielfach in demselben Gelände vor wie die Rohrammer, liebt nämlich feuchtes Bruch- lanü mit Räumen und Büschen wie die Nähe fliehender und stehender Gewässer. Sein he!l- flötenüer, klangvoller Gesang erinnert lebhaft an die Minnelieder des Pirols und des Hänflings, sein gewöhnlich in einem Dornbusch angelegtes, locker zusammengefiigtes Nest aber an das der Grasmücken. In seinem Be nehmen erinnert der muntere, stets beschäftigte Narmingimpel lebhaft an den Hänfling.—Zug vogel: Mai-Nugust. Wintergast. Rus: „wiid", „jehütja". Nutzen-Schaden kl :7. Längelb cm: Spannweite 26 cm. Ci: blaugrün mit rot- und schwarzbraunen Fleckchen: Gröhe 20 x 15 mm. Noch vor 150 Zähren war dieser schmucke, immer muntere Kinkenvogel in unsrer Heimat eine unbekannte Erscheinung. Ms eigentlicher Vertreter der Mittelmeerfauna hat er sich innerhalb kurzer Zeit, mit Ausnahme eines kleinen Nüstenstreifens an der Nordsee, ganz Deutschland erobert und sich hier durch die neuen Lebensbedingungen so verändert, dah 1915 eine neue Unterart „xermsnicus" be schrieben werden konnte. Seinen Namen trägt dieser gefiederte Emigrant nach seinem wie „girlitzi" klingenden Lockruf. Kür den Züchter dürste der Vogel von Interesse sein, weil unser Ranarienvogcl von einer grünlichgelben Gir litzart abstammt. - Zugvogel: April-Septem ber. Lockruf: „girlitzi"; Zornrussisisi": Zunge „zickzick" oder „sittsitt". Nutzen-Schaden 6:5. Länge 12 cm; Spannweite 20 cm. Li: schmutzig weih oder bläulich mit rötlichen, bräunlichen und grauen Pünktchen; Gröhe 16x12 mm. Die Birke ist nach kurzer Zeit frei von Frucht. Noch einmal schwirrt die Schar zum Erdboden und sammelt die ausgefallenen Samen. Dann geht's in eiligem Fluge zu einem anderen Baum, der ebenfalls geplündert wird. Im Herbst, als die Tannen-, Erlen- und Birkensamen reif geworden waren, kamen auch die Lrlenzeisige zu gewandert und belebten den Wald. In großen Schwärmen überfielen sie die Baumkronen, und laut und lustig war ihr Treiben. Sie naschten die Birkenfrucht, und dann ging's zur Niefer, und auch dort fanden sie Futter. Nachdem sie die Niefer geplündert hatten, strich der Schwarm zum Bruchrande und fiel aus die alten samen tragenden Erlen ein. Lange schmausten sie dort in den dunklen Nronen, und zuweilen fiel es einem von ihnen ein, ein Liedlein zu singen. Den Herbst und den Winter hindurch streichen die Zeisige im Walde umher, und sie besuchen die Erlen an den Gewässern, wenn aber -er Frühling kommt, ziehen sie nordwärts. Die Lrlenzeisige bauen im Fichtenwald ihr verstecktes, schwer zu findendes Nest. Vie Zungen haben die blaugrünen Schalen der kleinen Lier gesprengt. Die Nltvögel füttern das gierende Volk mit weichem Insektenbrei. Erst wenn sie größer geworden sind, gibt's zerkleinerte Nörner. Nach einigen Wochen verlassen die Zeisige das Nest. Sie gehen selbst auf Insektenjagd und lernen darauf den Samen der Nadelhölzer, Birken und Lrlen zu klauben.