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Nörnerfrcsser rsfigoögcl An Nor-deutschlanü hält man mit Vorliebe den Kanarienvogel im Käfig. Oer einfache Mann in Mittel- und Südüeutschlanü bevorzugt die heimatlichen Körnerfresser und Waldvögel, und die fängt er sich selber. Oer Tischler in dem kleinen Dorfe am Fuße des Thüringer Waldes ist ein großer vogelfreund. Fünf Käfige hängen in der Werkstatt, und einen großen Flugkäfig hat er im Garten, vom Morgen bis zum Abend unterhält die Gesellschaft den arbeitenden Meister durch ihren Gesang, „vidlit" lockt der bunte Stieglitz, und dann schlägt er seine kleine Strophe. Kuch ein Zeisig ist da, doch auch der ist im Singen kein Künstler. Der Liebling des Meisters ist ein Hänfling, den er im Herbst -es vergangenen Jahres selbst fing. Anfangs gefiel dem Wildfang das Leben im Käfig nicht, erst nach Wochen hatte er sich gewöhnt, und dann wurde er ein unermüdlicher Sänger. Als der Hänfling im Herbst gefangen wurde, war er ein prächtiger Vogel mit rotem Scheitel und roter Brust. Bald aber verblaßte die Farbe, und nach der Mauser kam das schöne Karminrot nicht wieder. Auch der Kreuz schnabel hat in der Stubenluft sein herrliches Kleid verloren, die Farbe ist unscheinbar geworden. Nur der Stieglitz, der schon drei Jahre das Bauer bewohnt, hat seine bunten Farben behalten. Der Stieglitz ist ein gelehriger Bursche. Der Meister hat ihn an das Lin- und Ausstiegen gewöhnt, und den ganzen Tag ist der Käfig geöffnet. Bald sitzt er aus der Fensterbank und beobachtet den Tischler bei seiner Äcker und wiesen in -er Nähe von Wäldern, Hecken und Dornbüsche, vor- und Feldgehölze bilden den Lieblingsaufenthalt des Bluthänf lings, von dem in einem Baum oder Strauch ge legenen Brutplatz fliegen die lebhaften, flüchti gen und geselligen Vögel vielfach sehr weit auf Zelder und Äcker, um Sämereien für die Jungen zu holen,die sie imNropfaufspeichernund erwei chen. Gönnt sich der Hänfling etwas Ruhe, so sitzt er gern frei auf derSpitze eines Baumes oder Busches, um das Gelände überblicken zu können. Oer äußerst starke,flötende, abwechslungsreiche, ab und zu von einem seltsamenKrähen unterbro chene Gesang wird das ganze Jahr über, selbst an schönen, sonnigen Wintertagen, vorgetragen. Sm Gktober sammeln sich die Vögel zu großen Scharen, um südlicheren Gegenden zuzustreben.- Strichvogel. Ruf: „jäck jäck jäcker", „dü", „lü". Nutzen-Schaden 9:3i/2. Länge 14 cm,' Spann weite 24 cm. Li: blaugrünlich mit rötlichen Punkten und Schnörkeln; Größe 18x13 mm. wenn Forst und Flur in ein dichtes Schnee gewand gehüllt sind, können wir hier und da an den schnurfeinen Zweigen hängender Birken zierliche, rotköpfige Vögel beobachten, in den verschiedensten Stellungen das Gezweig aus- und abwärts klettern, um sich die in den Samenzäpfchen verborgenen Leckerbissen her vorzuholen. Mit einem scheckernden Laut erhebt sich dann die ganze Gesellschaft und strebt in schnellem, wellenförmigem Fluge einer neuen Futterstelle zu. Diese unter dem Namen „Birkenzeisig" bekannten Vögel brüten ver einzelt im Nordosten Deutschlands, andre verbringen als Wintergäste aus nördlichen Breiten die harte Jahreszeit in deutschen Gauen. - Wintergast. Lockruf: „tettscheck" und „main". Nutzen-Schaden 11:5. Länge 12 cm; Spannweite 21 cm. Li: grünblau mit dunkelroten und hellbraunen Flecken und Sprenkeln; Größe 17x12 mm. 7?