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Der Neuschnee verdeckt den Meinvögeln die Futterquellen. Vas gefiederte Volk sammelt sich in den Dörfern und nascht die Gaben, die der Zufall bietet oder die von mildtätiger Hand gestreut sind. Vie Sperlinge schilpen mutlos im grauenden Morgen an ihrem Schlafplatze, wenn aber Unkrautsamen vom Vreschen auf den Hof platz geschüttet wird, sind die Gassenjungen unter den Vögeln die ersten an der Tafel. Kuch die Haubenlerche stellt sich ein, einzelne Grünfinken gesellen sich zu ihnen, und Goldammern und Buchsinkenhähne verstärken die Schar. Eifrig picken die Vögel den Hederichsamen und die dunklen Körner der Kornrade aus der Spreu, auch zerbrochenes Getreide wir- gern genommen, heut liefert der Hofplatz das Futter, morgen wird der vung- haufen besucht; auch auf den Straßen findet sich manch' genießbares Körnlein. So überstehen die gefiederten vorfgäste den Winter, und endlich kommt der Frühling! Vie Buchfinken bleiben im vorfe. Um ersten warmen Sonnentag im März versuchen sie im Baumgarten schüchtern ihr Liedlein. Uls aber nach wenigen weiteren Tagen die unscheinbaren Weibchen von ihrer Süüfahrt zurückkehren, trillern die Männchen begeistert im Baum wipfel ihr Minnelied. Fleißig wird gesungen, hart wird um den Besitz der Weibchen gekämpft. Vie Nistzeit naht! In -er rauhborkigen Ustgabel -es alten Apfelbaums formt -as Weibchen das kunstvolle Nest. Ls umspinnt es mit Moos und Flechten, es polstert's mit wolle und Federn. Sechs Lier werden gelegt; sechs Zunge gieren, als der Obst baum im Blütenschmuck prangt. Die Kinder werden flügge, und die Unkrautsamen der Umgegend ernähren die Gesellschaft. — Der Sommer geht dahin, der Herbst kommt ins Land, da streichen die Buchfinken südwärts. Vie Weibchen und das Jungvolk wandern; auch manches Männchen begibt sich mit auf die Reise, viele aber harren aus in der Sommerheimat, sie werden zum Standvogel und überstehen trotz Schnee und Kälte den Winter. Lr ist ein Bewohner -es Laubwaldes, -er ihm besonders zusagt, wenn Flüsse und fruchtbare Äcker und wiesen in der Nähe sind, doch können wir ihn auch in Alleen und Gärten häufig beob achten. Nach der im April bis Iuni stattfinden den Brutzeit vereinigen sich die Grünlinge zu kleinen Schwärmen, um in Gärten und Feldern den Samen der verschiedensten Pflanzen zu suchen. Da der wegen seines wohlklingenden» trillernden Gesanges angenehm ausfallende Vogel ausschlieszlich von Sämereien lebt, Wir er bei starkem Auftreten -em Gärtner hier und da schädlich. Vie Zungen werden mit erweich ten Sämereien aus dem Kropf gefüttert. An seinem gelbgriinen Rock und der hochgelben Schwanzwurzel ist der Grünling leicht zu er kennen. - Strichvogel. Lockruf: „gruü", „gip", „schick schick", „zwui"; Iunge: „schilp schilp". Nutzen-Schaden 9:5. Länge 16 cm; Spann weite 27 cm. Li: weih mit grauroten und schwarzbraunen Punkten; Gröhe 20x15 mm. Auf blumenreichen wiesen erscheinen im Spät sommer kleine Schwärme buntsarbiger Vögel chen, die sich anmutig auf den vistelköpfen schaukeln. Unter halblautem Zwitschern ver drängen sich die Buntröcke zierlich flatternd von den Stauüenspitzen und entfalten beim Ausbrei ten der Flügel ihre volle Farbenpracht. Ls sind Stieglitze, die nach der Brutzeit hier ihrer aus vistel- und Grassamen bestehenden Lieblings nahrung nachgehen. Ihr Treiben ist so anzie hend, ihr Farbenkleid so auffallend, ihr Schwat zen so lieblich, dah der Wanderer seine Schritte hemmt, um -as reizvolle Bild besser betrachten zu können. Unter den Waldsängern ist der Stieg litz einer unsrer beliebtesten Käfigvögel.—Zug vogel : März-Gktober. Strich- und Standvogel. Ruf: „tilit", „sichlitt"; fliegend „pickpick Pickwick eia". Nutzen-Schaden 12^:4. Länge 13 cm; Spannweite 24 cm. Li: grünlichblauweih mit einzelnen rotbraunenFlecken;Gröhe17 x 13mm. Itieglitz oder Distelfink. Larckuelis earckuell«