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Dem pürschenden Jäger aber spielt -er bunte Vogel manchen Streich. Durch sein gellendes Warngekreisch vergrämt er den starken Bock, der schreckend in der Dickung verschwindet. Kn einem anderen Tage meldet er dem pürschgänger den Fuchs, der in der Schrotgarbe sein Leben läßt. Im Dornbusch zwischen den Feldern hat die Lister ihr überdachtes Nest gebaut, drei Meter über dem Erd boden. Im Vorjahre stand der Horst im höchsten Gipfel einer riesigen Pappel. Die Jungvögel drängen sich in der ausgemauerten Nestmulde, in acht Tagen werden sie ausfliegen. Kuch die Llster, der Hexenvogel, die in manchen Gegenden verfehmt ist, ist ein arger Räuber. Die Rleinvögel kennen ihre Gaunernatur, und ein Zetern und Lärmen hebt an, wenn der Strauchdieb das Buschwerk durchstöbert. So mancher Jungvögel wird von der Llster geschlagen und in die Burg im Dornbusch getragen. Ruch die wenige Tage alten Nüken auf den Gehöften werden von der Elster nicht geschont. Schnell streicht der Räuber heran, packt mit den Fängen das Jungtier, das sich arglos von der Glucke entfernte, und verschwindet hinter der Hecke. Starenvolk Ewer Jahrzehnte lang leiden die Waldungen der Försterei Stillhorst unter der Maikäferplage. In den Flug jahren werden die alten, starken Lichen in wenig Tagen ihrer Blätter beraubt. Rn den jungen Lichenheistern hängen die Näfer in Nlumpen. Zur Flugzeit am Rbend erfüllt ein Brausen die Luft, als wenn zehn Flieger am Himmel kreisten, vier Wochen dauert das Werk der Zerstörung, dann haben die Weibchen die Lier gelegt, das braune Volk ist gestorben. wer Glück hat, kann diesen schönen, stattlichen Vogel in Nadelwaldungen des deutschen Mit telgebirges beobachten. Sein Auftreten bei uns hängt gewöhnlich von dem Ausfall der Zirbel nuß- und Bucheckernernte ab. wo der Tannen häher jahrelang fehlte, tritt er bei ihm zusagen den Nahrungsverhältnissen, wie oft in Tirol, in großen Scharen aus. Interessant ist es, den kräftigen, mutigen Vogel bei seinem munteren Treiben zu beobachten. Gewandt durchstreift er das Geäst der Bäume, um neben Sämereien auch kleinere Tiere zu erbeuten. Nüsse weiß er unter weit hörbarem Gehämmer mit dem Schnabel an der Naht zu spalten. Gr bewohnt die gemäßigten Teile der nördlichen Lrdhälfte. — Brut- und Wandervogel. Rus: kreischend „kreck kreck", „körr körr". Nutzen-Schaden l2:8. Länge 32 cm; Spannweite 55 cm. Li: blaß- grünlich mit gelblichgrauen und auch bräun lich grüngrauen Klecken; Größe 34x25 mm. An Waldrändern, in Zeldhölzern und Grün anlagen können wir ost einen taubengroßen, schwarzweih gefärbten, auffallend langschwän zigen Vogel mit unruhigen Klügeljchlägen schackernd von einer zur andern Baumgruppe streichen sehen. Am Erdboden ist er an sei nem schrittweisen, manchmal von Sprüngen unterbrochenen, wackelnden Laufen und dem Schwanzschnellen leicht zu erkennen. Ls ist die wegen ihres Raubes von Vogeleiern und Zungvögeln recht schädlich werdende Llster, ein munterer und gewandter, aber ebenso scheuer wie kluger Vogel, der das Bild der Landschaft in malerischer weise belebt. Ange nehmer, munterer Näfigvogel; lernt Worte sprechen und Lieder pfeisen.- Stand- und Strich vogel. Ruf: „schack jchack", „schackerack". Nutzen- Schaden 40:44. Länge 43 cm; Spannweite 56 cm. Li: grünlichweiß mit grauen Unter- und graugelben Gberflecken; Größe 33x23 mm.