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Weißfische sich nähert, stürzt er ins Wasser, packt einen Schuppenträger, fliegt wieder auf seinen Steinblock hinauf und verzehrt die Beute. Drei-, viermal schießt -er Königsfischer in die Fluten hinab, und jedesmal kommt er mit Beute zurück, nur einmal macht er einen Fehlfang. Auf dem Sandwege klappert ein wagen daher und verjagt den Eisvogel von seinem Fangplatz. Lr schwingt sich von seinem Sitz, beschreibt einen weiten Kreisbogen dicht über dem Wasserspiegel des Sees und sein schriller Ruf, sein durchdringendes „Titititititiiiii" dringt zum Ufer. Ruf einem trockenen Erkennst vorm Wasser bezieht er von neuem seinen Seobachtungsposten, und bald macht er Beute. Tagelang fischen die Eisvögel vor dem Flachufer des Sees, dann verlegen sie ihren Fangplatz zu dem Steil hang, denn dort schlägt das Weibchen den Niststollen. Vie fünf Zentimeter im Durchmesser haltende Röhre wird einen Meter tief in den sandig-lehmigen Erdboden getrieben und dort zur Bruthöhle erweitert, hier legt das Weibchen die Lier und bebrütet sie l5 Tage lang. Vann schlüpfen die Zungen, und die beiden Altoögel versorgen die kleinen mit winzigen Zischen und Wasserinsekten. Vie schneidigen Jäger erwischen die Läufer wanze, die Libellenlarve und den Flohkrebs. Auch manche Llritze wird zur Nesthöhle gebracht und von den Jungen gierig genommen, wenn aber die Jungen flügge sind und selbst ihr Handwerk verstehen, dann teilt sich die Familie. Vie Alten bleiben am Brutort, das Jungvolk sucht sich andere Fangplätze am Seeufer, am Bach oder Teich. Vie Eisvögel sind selten geworden an unsern heimatlichen Gewässern. In harten, eisreichen Wintern ver kommen viele durch Nahrungsmangel, aber auch der Mensch hat ihre Zahl vermindert, ver Teichbesitzer ver folgt den königsfischer als Fischüieb, obgleich der Schaden -er prächtigen Vögel be-eutungslos ist. Neben andern farbenprächtigen Vögeln unsrer Heimat, nämlich Eisvogel, Bienensresser und Blaurake, mutz der Pirol als der Nest einer ehemaligen tropischen Vogelwelt unsrer Hei mat betrachtet werden, die in der Tertiärzeit diese Breiten bewohnte und trotz der Eiszeit sich bis auf unsre Tage erhielt. Solche Vögel haben ihr Verbreitungszentrum noch heute in den Tropen, wo sie teilweise in ungeheurer Artenzahl angetrosfen werden, ver uns wohl bekannte Ruf des Pirols trug ihm den Namen „Vogel Bülow" ein. Sein sorgfältig und kunst voll geflochtenes, beutelförmiges Nest hängt halb schwebend in der Krone höherer Bäume. - Zugvogel: April - August, September. Ruf: „tiro", „didlio", „tiu". Lockruf: „kli", „jäck"; Angstruf „krrr". Nutzen-Schaden 26 :y. Länge 23 cm; Spannweite 44 cm. Ei: weih mit einigen grauen und braunschwarzen Flecken; Gröhe Zl x21 mm. Vieser farbenprächtige Vogel hat bedingt ein Anrecht, in einer Zusammenstellung der Vögel Deutschlands mit ausgenommen zu werden, weil er aus seiner eigentlichen Heimat, dem Mittelmeergebiet, hin und wieder zu uns gelangt und vor einigen Jahrzehnten in Schlesien und Gberhessen in mehreren Brut kolonien vertreten war, die jedoch bald der Flinte zum Gpser fielen. Lr ist der einzige Vogel unsrer Heimat, der den Bienen, von denen er vorwiegend lebt, wesentlich schädlich werden kann. Entweder schieht er nach Schwal benart hinter den stachelbewehrten Zwei flüglern her oder er stürzt von einem erhöhten Standplatz auf sie los und verschlingt sie samt dem Stachel. Sein Nest baut er in dicht neben einander liegenden Erdrühren. — Irrgast. Kus: „srisrikrü". Nutzen-Schaden 45:6. Länge 25 cm; Spannweite 4V cm. Li: weih; Gröhe 28x22 mm.