Vögel m bunten Farben Der Kuckuck ruft Ein herrlicher Maimorgen bricht an. Die wiesen leuchten im Blumenschmuck, die Feldhölzung prangt im Neu laub. Der Wald ist voller Stimmen. Da herrscht ein Jauchzen und Flöten, ein Jubeln und Trillern, ein Locken und Läuten; auch die Zaungäste zwitschern ihr Frühlie-. Auf dem Ast der Eiche am Moor fällt ein Vogel ein mit blaugrauen Flügeln und gesperberter Brust. Er hebt den langen Stotz, senkt die Schwingen, räuspert sich — und dann klingt der Nuckucksruf viele Mal zwei- und drei silbig aus der Baumkrone, plötzlich unterbricht der Sänger sein Minnelied, denn im Buschwerk des Moores kichert ein Weibchen. Er wirft sich vom Ast, umschwebt die Rüsseln und folgt der flüchtenden Liebsten über den weiten Talgrund, durch Baumgruppen und Buschwerk — und das Ende ist die fröhliche Hochzeit! Die Stunden der Lieb« verstreichen. Nun heitzt es für das Weibchen Umschau halten nach passenden Rleinvogel- nestern. Vie Rohrsänger in der Schilfdickung am Mühlenteiche erhalten heimlich ein Li. Der Neuntöter im Dorn busch am Ackerrand wird gleichfalls bedacht. Der Laubvogel, der im wurzelaufschlag einer Suche gebaut hat wird nicht vergessen. Auch Rotkehlchen und Grasmücke wird ein schlummerndes Gastkind beschert. Bis zum Juli hat das Weibchen für über zwanzig Lier eine Pflegestätte gefunden. — Am elften Tage nach dem Bebrüten des Geleges schlüpft -er Jungkuckuck. Erstaunt blickt die Vogelmutter auf das sonderbare Rind. Sie pflegt es, und es wächst schnell heran. Als aber nach drei Tagen die Geschwister ausfallen, bringt der Ruckuck Ruckuck. Cueulus esuorus Trotz zweitausendjähriger Sorschertätigkeit weih man erst seit kurzer Zeit, daß der Kuckuck sein Li durch regelrechtes Legen, bei schwieri ger Bergungsmöglichkeit aber mit dem Schnabel in das fremde Nest bringt. Vie sehr kleinen Tier des Kuckucks sind meist ähnlich gefärbt wie die seiner Pflegeeltern, die in über 100 Arten bekannt sind. Rücksichtslos wirft der Zungvogel seine Stiefgeschwister aus dem Nest. Trotz seines Brutparasitismus ist dieser wunderlichste Vogel unsrer Heimat äuherst nützlich durch die Vertilgung vieler schädlicher Insekten, denen andre Vögel nicht nachstellen. — Zugvogel: April — August. Lock ruf: Männchen hohl „kukuk" oder „guguk" (in Terzen); Weibchen „kikiki"; Zungvogel „zih", später „zirk". Nutzen-Schaden 30:4. 32 cm: Spannweite 61 cm. Li: sehr ver- gefärbt, aber meist denen der Wirts ¬ vögel ähnlich; Gröhe 22x17 mm. Nlandelkrähe oder Blaurake, x-sr-rulus An den Rändern lichter Birkenwälder, die von hohlen Lichen und Buchen durchsetzt sind, und auf größeren Waldwiesen haben wir hier und da Gelegenheit, die prächtig lasurblau, lichtgrün und ziegelrot gefärbte, dohlengrohe Blaurake zu beobachten, wundervolle Sing spiele zeigt der Vogel zur Brutzeit. Mit schackerndem Ruf steigt er in die Luft, um sich wirbeln- und flatternd hin- und herzuwerfen und schliesslich pfeilgeschwind und kerzen gerade auf einen erhöhten Standort fallen zu lassen. Vie vorzugsweise im Gsten Deutsch lands anzutreffende Blaurake benutzt als Nist stätte mit Vorliebe die verlassenen öruthöhlen des Schwarzspechts, der ihr bei uns eine vaseinsmöglichkeit schafft. - Zugvogel: April — August, September. Ruf: „rack", hoch ^räh"; schackernd „racker racker". Nutzen- Ahaden 19:4. Länge 31 cm; Spannweite " 71 cm. Li: weih; Gröhe 36x28 mm.