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In seinem Wesen und Benehmen gleicht dieser muntere Vogel so auffallend dem größeren Grünspecht, daß es manchmal schwierig ist, seine Rrt im Gelände zu erkennen, Rn dem grauen Scheitel und der geringen Rusdehnung des roten Stirnfleckes ist er von ihm zu unter scheiden. ver Grauspecht hat eine über den größten Teil Europas, über Sibirien und Nordchina bis Japan reichende Verbreitung. Spechte sind Lharaktervögel des deutschen Waldes. Ihre eigentümliche Lebensweise, ihr weithin vernehmbares Gehämmer, ihre merk würdige Haltung beim Sitzen an Baumstäm men und ihre säuberlich gezimmerten, fein behobelten, tiefen Nisthöhlen sind uns wohl bekannt. ver Grauspecht ist Stand- und Strichvogel. Lockruf: „geck geck gick gick": „pick": Paarungsruf :„kliklü kli klü". Nutzen - Schaden 16 :S. Länge 28 cm: Spannweite 48 cm. Li: rein weiß: Größe 28x21 mm. Jedem Geschöpf hat die Natur das notwendige Handwerks- und Rüstzeug mit auf den Lebens weg gegeben. So tragen die Spechte zum Spalten des Holzes einen starken, vierkanti gen, keilförmigen Schnabel. Um tief unter der Baumrinde oder in holzspalten verborgene Insekten erreichen zu können, winden sich die riesig verlängerten Zungenbeinhörner weit um den Hinterkopf, so daß es den Vögeln möglich ist, die mit klebrigem Speichel be deckte Zunge weit hervorzustrecken. Beim er müdenden Sitzen an Baumstämmen dient der kurze, harte, federnde Stoß als Stütze. Unter den heimischen Spechtarten ist die abgebildete die häufigste. — Stand- und Strichvogel. Ruf: „gick" und „kickkickkickkick". Nutzen-Schaden 23:6. Länge 23 cm: Spannweite 46 cm. Li: weiß: Gröhe 26x20 mm. Im taufe des herbstes trennt sich die Sippe. Vie Zungen verstreichen in benachbarte Waldungen, das Weibchen aber bleibt am gewohnten Orte. Der Frühling kommt, der Ringeltauber ruckst, da lachen die Spechte — auch ein Männchen ist da! Und wieder hallen die hämmernden Schläge, und wieder erklingt das schnurrende Trommeln der Zimmerleute im Priester holz. Sechs höhlen entstehen, doch keine wird fertig; den Kleinvögeln genügen sie zur Aufzucht der Brut. — So nützt der Schwarzspecht durch fleißige Arbeit, so trägt er zur Vermehrung der Insektenfresser bei. Vie aber sammeln unzählige Schädlinge und vermindern die Gefahren des Raupenfraßes, ver Forstmann schätzt deshalb den rotköpfigen Gesellen, auch die andern Spechte sieht er sehr gern. — was menschliche Kraft kaum zu leisten vermag, das bewirken die Spechte in ihrem Schaffensdrang. Der Grünspecht Die Landstraße zwischen den Dörfern Blockshagen und Surbrook wird besäumt von zwei Reihen alter Pappeln, deren Kronen vom Westwind ostwärts gebogen sind. Auf der linken Seite des Weges liegen zwei Seen im Tal grunde. Vie Ufer sind bewachsen mit Kiefern und Tannen, Pappeln und Birken. Rechts von der Landstraße liegt auf sandiger höhe ein Tannengehölz, 500 Meter breit und über 1 Kilometer lang. Den weg hinauf knarrt ein schwerbeladener wagen. Da schwingt sich aus der dünnen Belaubung der Pappeln an der Fahrstraße ein schlanker Vogel, grün schimmert der Rücken, rot leuchtet der Kopf, und im steigenden und fallenden Bogenfluge eilt er zum Tannenwalde. Dort erklingt ein Helles, gellendes Lachen, — man könnte es