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Buntes und seltsames Entenvolf Höhlenbrüter unter dem Wassergeflügel ^er stille märkische See, der von einem schmalen Schilfgürtel gerahmt ist, wird an seinen Ufern von prächtigen Riefern, mächtigen Lichen und uralten Birken beschattet. In einer steinalten Riefer, die über zwei Jahrhunderte alt ist, meißelte vor Jahren der Schwarzspecht seine Bruthöhle. Der Eingang zur höhle ist durch den Einfluß des Wetters vermorscht und dadurch größer geworden. Im Vorjahre legte auf den Mulm der höhle der walü- kau; seine Eier. In diesem Jahre hat die Schellente den Nistplatz bezogen. Im schnellen Fluge streicht sie von dem Waldsee heran und verschwindet in zehn Meter höhe in der Öffnung -es alten Stammes. Vie Ente bebrütet dort ihr Gelege, sie kam von der Nahrungssuche zurück. Vie Brütezeit ist beendet, die Jungenten schlüpfen, und die vunenklumpen drängen sich in dem engen Raum. Eines der fürwitzigen Rleinen turnt auf dem Rücken der Mutter, blickt neugierig aus dem Flugloch, verliert's Übergewicht und landet glücklich auf dem Erdboden. Ruch die übrigen Jungen machen den Sprung in die Tiefe. Vie Mutter flattert auf den Erdboden hinab, lockt die Rleinen und watschelt mit der Gesellschaft zum Wasser, vort wachsen die Jungen heran, wenn sie die Flugfähigkeit erreicht haben, streichen sie zu dem großen Binnen see und bleiben dort, bis der Winter sie vertreibt. Vie Schellente ist ein Baumbrüter. Vie Brandente oder Brandgans dagegen baut ihr Nest in Erdhöhlen, auch Durch die seltsame, spatelförmige Schnabel- bilüung und die lebhafte Färbung unter scheidet sich die Löffelente so tiefgreifend von den andern deutschen Lntenarten, dah wir in ihr einen fremdländischen Vogel zu vermuten glauben. Zwar bewohnt sie in der Hauptsache die nördlichen Gebiete Europas, Asiens und Amerikas, doch kennen wir sie auch aus Deutschland als Brutvogel, hier zeigt sie besondere Vorliebe für bruchartige Gewässer und zieht an den Rüsten schlammige Watten und flaches Gestade jedem andern Gelände vor. Leider gelingt es nicht, Löffelenten in der Gefangenschaft längere Zeit am Leben zu erhalten. — Zugvogel: März, April - August. Ruf: „woak", „wak". Nutzen-Schaden 19:5. Länge 48 cm: Spannweite 80 cm. Li: gelblich- weih: Gröhe 48x56 mm. Beim Betrachten des Bildes fällt uns die Rolbenente. rutin« eigentümliche, buschige Haube des Vogels auf. In der deutschen Vogelwelt steht eine solche Bildung einzig da. Über ihre Bedeutung ist nichts bekannt. Sie gab den Anlah zu der Bezeichnung „Kotbuschente". Vie eigentliche Heimat dieses Vogels sind Osteuropa und die benachbarten Gebiete Asiens, doch kommt er hier und da auch als Brutvogel in Deutschland vor, wo er grohe, stehende Ge wässer bewohnt. Am zahlreichsten kann die anscheinend langsam nach Nordosten vor- üringende Rolbenente auf dem im Mär; und April stattfindenden Frühjahrszug beobachtet werden. — Zugvogel: März, April - Oktober, November. Ruf: „schärr". Nutzen-Schaden 19:5. Länge 60 cm: Spannweite 100 cm. Li: bräunlichgelb: Gröhe 57x41 mm.