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Im sausenden Fluge streichen sie über die Koje dahin, beschreiben einen kreis über dem Gelände und fallen klatschend auf dem blinkenden Spiegel ein. Der Kojenmann schleicht gedeckt hinter den Kulissen bis zur Mündung des Kanals, der Pfeife, in deren Richtung der wind zum Teiche streicht, hier streut er den breitschnäbeligen Gehilfen die Gerste, Guarrend rudern und flattern die zahmen Lockvögel heran und holen gründelnd das Korn aus der Tiefe. Vie wilden verwandten folgen, und immer tiefer -ringt die bunte Schar in die Pfeife. Jetzt zeigt sich -er Kojenmann vor der letzten Kulisse am Teichrande. Entsetzt flattern die Wildenten in den schmalen Kanal hinein. Immer weiter scheucht der Fänger die Enten, die sich schließlich am Ende der Pfeife im Netzsack fangen. Der Kojenmann langt sich die Gefangenen einzeln aus der Reuse heraus. Lr packt sie an Schnabel und Kopf und wirft sie mit geschicktem Griff über die Hand. Das Genick ist gebrochen, -er Körper zittert, -as Leben erlischt. — Über ein Dutzend Enten hat der einmalige Fang gebracht. Zur Hauptsache sind's Knäkenten, aber auch Spieß-, Pfeif- und Krickenten verstärken die Strecke, kaum ist die Beute geborgen, da wimmelt's bereits wieder von Wildenten auf dem Teiche, und der Fang wiederholt sich zum zweiten Male, vom grauenden Tag bis zur sinkenden Nacht dauert das Morden in der Koje. Tausende -er breitschnäbeligen Bewohner -es Meeres finden hier alljährlich ihr Ende, vor Jahrzehnten wurden die gefangenen Wildenten nach den Großstädten des Binnen landes verschickt und dort zum verkauf gebracht. In neuerer Zeit ging man zur Konservierung der Breitschnäbel in Vosen über und vermied dadurch die Verluste des Frischversands. Durch den Massenfang werden die Schwimm enten unserer Gewässer stark gezehntet, und man darf sich wirklich nicht wundern, daß die Breitschnäbel von Jahr zu Jahr seltener werden in unseren Landen und manche Arten unsre Küstengebiete immer mehr meiden. weitläufige Moore und wasserreiche Sümpse und Seen wählt die den Norden der Erde be wohnende Pfeifente zu ihrem Aufenthalt. Bei uns brütet sie nur selten, doch wird sie an den Rüsten während des Herbstzuges häufig an- getrofsen und fällt dann in bedauerlich groher Anzahl dem Rojenfang zum Gpfer. Seinen Namen hat der gänseartig schnell und gewandt laufende, rasch und fast geräuschlos fliegende Vogel von seiner schrillen, pfeifenden, weit vernehmbaren Stimme. Lr ist mehr Vegeta rianer als jede andre unsrer Lntenarten, und nimmt nur gelegentlich Insekten, Würmer und Weichtiere, noch seltener aber kleine Frösche und Zische zu sich. — Vurchzugsvogel. Ruf: „char"; „wiü widübü wübwiü". Nutzen-Schaden 1y: 5. Länge 4b cm; Spannweite 85 cm. Li: gelblich- weih; Gröhe 52x39 mm. Durch die bandförmige, weihe Halszeichnung und den langen Zasanenschwan; ist die statt liche Spiehente leicht von allen andern deut schen Wildenten zu unterscheiden. Vie spieh- förmigen Schwanzfedern trugen ihr die Namen „Zasan-, Schwalben- und Spitzente" ein. Der etwas scheue, heimliche Vogel hält sich gern auf schilfreichen Seen, weiten, verwilderten Leichen sowie ausgedehnten Sümpfen, Mo rästen und Mooren auf. Doch brütet er bei uns nicht eben häufig, während des Herbst- und Zrühjahrszuges aber ist die Spiehente neben der Stock- und Krickente der häufigste Vogel der Nordseeküste. - Strich- und Zugvogel: März, tlpril-Gktober, November. Rus:„klück", „kröck", „quark". Nutzen-Schaden 49:5. Länge bv cm; Spannweite 91 cm. Li: graugrün; Gröhe 54x39 mm. Spießente. Vakila «out«