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streichen sie auf die Zelder und sammeln zwischen der grünenden Wintersaat und auf den frisch bestellten Ackern ihre Nahrung. Im Bruchmoore ist der Rampf um die Weibchen beendet, die Pärchen haben sich gefunden. Vas Nest wird gebaut, die beiden Lier gelegt. Vann brütet das Weibchen, und der fürsorgende Gatte hält getreulich wacht, wenn ein Raubvogel naht, wenn eine lungernde Rrähe in der Randwaldung quarrt, ertönt sein Warnruf. Vie Jungen schlüpfen. Vie Riemen sind allerliebste Geschöpfe. Ihr piepsender Futterruf ertönt den ganzen Tag, und die Eltern führen sie ins Bruch, wo es am weglosesten ist. Erst werden sie von den Alten geatzt, bald sammeln sie selbst ihre Nahrung, und sie Haschen Räfer, Larven, Frösche und Schnecken. Im Laufe des Sommers wachsen die Rraniche heran. Bald folgen sie den Alten im Fußmarsch in die angrenzenden Waldungen zur Nahrungs suche ; der Abend aber führt die Familie ins Bruch zurück. Die Julisonne brennt, und die Hitze flimmert auf den Blößen im Walde. Vie taureichen Nächte erfrischen die durstende Flur, wie sorglos ist das Leben, wenn -er Tag erwacht, und wie geheimnisvoll, wenn die Nacht ihre Fittiche breitet. Aber wie müde wirkt der Wald, wenn die Mittagsglut zur Erde feuert! In dieser Stunde, wo alles der Ruhe pflegt, bis auf die Libellen und Schmetterlinge, die sich im Lichte baden, besucht die Rranichfamilie gar gern die Försterwiese am plötzen- fließ. Auch heute stehen die prächtigen Vögel in dem Grün des Wiesengrundes, wo das Heu schon geborgen ist, und betreiben spielerisch die Nahrungssuche. Stolze Vögel sind die Rraniche in ihrem prachtkleide, in dem aschgrauen Gewände mit den schwarzen Schwungfedern und den gekräuselten Zierfedern in den handschwingen! Ihre rote Rappe auf dem Ropfe leuchtet, der weiße Nacken blinkt, der hals glänzt im Nur selten haben wir Gelegenheit, unseren gröhten und scharfsinnigsten Vogel in seiner einsamen, schweigenden Umwelt zu beobachten, viel öfter gewahren wir ihn auf dem Zuge in origineller Reilform gesellschaftlich vereinigt, dem sonnigen Süden zustrebend. Line solche Flugordnung erleichtert das Fliegen insofern, als der von den Flügelenden hervorgerufene, seitlich und nach hinten entweichende Luftstrom dem folgenden Vogel zugute kommt, da der Gegenwind den fliegenden Vogel hebt. Inter essant ist die Gewohnheit der Rraniche, Wachen zum Schutz vor Gefahren auszu- stellen.-Zugvogel: März, Rpril-September, Oktober. Ruf: schmetternd „kru kru"; Zunge: „schiep". Nutzen—Schaden 17:5. Länge 115 cm; Spannweite 240 cm. Li: braungrünlich mit rötlichgrauen und olivbraunen Punkten und Flecken; Gröhe 96x61 mm. Sumpfige Gegenden, nasse wiesenflächen und morastige weiden bilden das Wohngebiet der kleinsten, Schnepfenart. Tagsüber steht der Vogel gewöhnlich im Schutz des Schilfes und Grases mit eingezogenem halse und ge senktem Stecher; abends dagegen bewegt er sich behende und gewandt durch das halmenmeer. Manchmal erscheint er auch in unstetem, fleder mausartigem Gaukelfluge niedrig über dem Ried, um sich beim Setzen jäh niederfallen zu lassen. Sein wohlschmeckendes Fleisch wird äuszerst geschätzt und seine Zagd daher eifrig betrieben.-Zugvogel: Mär; bis Mai Rugust, September. Lockruf: „kütz"; Balzruf im Flat tern: klopfend „tettettett"; Rngstruf: „ätsch". Nutzen-Schaden 27:1. Länge 19 cm; Spann weite 36 cm. Li: olivgrün, violettgraue Schalenflecke sowie gelbliche oder rötlichbraune Gberzeichnung; Gröhe 24x18 mm. LZ