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Ls gibt in unsrer Heimat einen allerdings nirgends häufigen, bussardgrohen Tagraub vogel, dessen Nahrung vorwiegend aus In sekten besteht. Diese Tatsache wäre an sich nicht so bemerkenswert, wenn auf seinem Speise zettel nicht auch Bienen, Wespen und Hornissen sowie deren Brut ständen. Vie stachelbewehr ten Zweiflügler weih der Wespenbussard so geschickt zu packen, daß sie im Schnabel quer zu liegen kommen, worauf er schnell das Hinterleibsende mit dem Giftstachel abbeiszt, um nicht in den Schlund gestochen zu werden, wenn er wie eine Henne nach Wespenwaben scharrt, schützen den Vogel die harten Sub schilder vor Stichen. — Zugvogel: März, Npril — September, Gktober. Ruf: „kliä"; hastig „klik klik"; Zunge: „klik". Nutzen- Schaden 21:12. Länge 55-60 cm; Spannweite 125 cm. Li: weiß mit dichter tiefrotbrauner Bewölkung^ Größe 50x41 mm. Über Felder und wiesen schwebt im Sommer oft den ganzen Tag mit sanften, matten Flügel schlägen ein leicht gebauter, graublauer Raub vogel. Nb und zu nimmt er mit elegantem haken ein Beutetier vom Boden aus. Setzt sich der Flieger endlich einmal auf einen Pfahl oder Stein, so gewahren wir einen sehr schlan ken Raubvogel mit kurzem Schnabel, einem eulenartigen Gesichtsschleier und auffallend hohen Läufen. Vas sind die Merkmale, die den Zoologen veranlaßten, diesen Vögeln unter dem Namen „weihen" eine eigene Familie zuzuweisen, ver für den Vogel unsrer Ab bildung im Volke gebräuchliche Name „Vlau- falk" ist verständlich. - Zugvogel: Mär; - September, Gktober. Ruf: gedämpft „gägger- dägg gägge"; schirkend „rick rick". Nutzen- Schaden 14:16. Länge 46-50 cm; Spann weite 110—120 cm. Li: grünlichweiß; Größe 44x35 mm. Grasnarbe, und wieder schlägt der Bussard das Tier. Vann streicht er in schwerfälligem Fluge zu seinem Horst im vornbrook und atzt seine Brut, die gierend auf ihn wartet. Nach Wochen sind die Jungen groß. Zunächst futzen sie auf dem Nestrand, dann wagen sie sich auf die benach barten Zweige, darauf machen sie die ersten Flugübungen von einer Krone zur andern. Endlich folgen sie den Alten ins Feld, und auch sie werden gewandte Mäusejäger, wie ihre Eltern es sind. Bis in den Herbst hinein leben die Bussarde im Überfluß, denn auf den Feldern wimmelt's von allerlei Schädlingen aus der Kleintier welt, die fie kröpfen, wenn aber im Winter Glatteis den Boden überzieht und den Mäusen den Ausweg ins Freie versperrt, dann ist's eine knappe Zeit, dann heitzt es hungern. In diesen Zeiten der Not wird der nützliche Jäger in Linzelfällen auch zum Räuber. Lr vergreift sich am jagdbaren wilde und bezwingt Hase und Huhn mit Schnabel und Kralle; doch wer will's ihm verargen? Der rote Milan Regenreich und sonnenarm ist der April, ver Mai bringt besseres Wetter. Tag für Tag ist der Himmel wolken los, die Sonnenglut küht die Erde, und es schmücken sich die Knicks und Zelder mit dem ersten Grün, ven walü- grund färben die Buschwindröschen. In den wiesen leuchten die Dotterblumen, auf den Ackern sprieht die Saat, und die weiden begrünen sich. Schön ist die Maienzeit! Auf dem verwachsenen Tümpel vorm Walde blinkt das Sonnenlicht, windstill ist's, kein Rethalm regt sich. Vie Mücken spielen, ein Frosch quakt, Krähen streichen zum Walde, ver Abend kommt. Aus den Gründen steigt der Nebel. Vie Wolken am Himmel glühen im Abendrot, ver