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Unsere Adler Könige der Lüste Zwischen den Zeldern und Wäldern des Mecklenburger Landes liegt ein weiter Landsee, den das kluge kaum in der Länge und Breite überspannt. Vie Zrühlingssonne wirft einen glühenden Streifen auf den glatten Wasserspiegel, -er blinkt, als wenn er geschliffenes, poliertes Silber wäre. Vie Buchen am Seeufer prangen im Iunglaub, die Rltkiefern am Usergestade zeigen ihre Spitzentriebe wie leuchtende Nerzen. Ruf den Gewässern wimmelt's von Wassergeflügel mancherlei Rrt. Vie Haubentaucher gröcken in den Buchten und auf der Seemitte. Vorm Schilfgürtel führen die Graugänse ihr Schof. Über der Schilfwilünis zieht der Rohrweih seine Nreise, und der Zischadler stürzt in die Zluten im Zlachwasser und krallt sich den Schuppenträger. In der mächtigen Riefer auf der Halbinsel im See hat der König der Lüfte des Flachlandes, der Seeadler, seinen Horst. Drei Gier lagen im Rest, zwei Iunge sind geschlüpft. Vie Ulten bejagen als Zreisischer die weite Seefläche, und mancher Brassen, Barsch und Hecht wird in den langkralligen Fängen zum horste getragen. Erst wurde die Beute von den Rltvögeln gerissen und die Jungen geatzt, jetzt verstehen die Meinen den Schnabel und die Fänge zu brauchen, sie bedienen sich selber. Wochen gehen dahin, die Nestlinge wachsen heran. Vas Geschmeiß der Udler färbt und ätzt die Gewächse des Waldbodens, die Zischreste ludern am Fuße des Horst baumes. Ver Zisch ist den Udlern die liebste Beute, aber auch manche Gute und manches Blähhuhn wird von ihnen geschlagen und zu der Burg im Riefernwipfel getragen und dort gekröpft. hoch über dem Ostseestrand schwebt im blauen Rther ein mächtiger Vogel. Nachdem er län gere Zeit auf einem Fleck verharrte, zieht er die Fittiche an und saust mit hörbarem Rau schen pfeilgeschwind herab in die aufspritzende, glitzernde Flut. Nach kurzer Zeit erscheint er wieder über dem Wasserspiegel mit einem wild um sich schlagenden Zisch in den mächtigen Fängen. Vies ist die Zagdart des im Norden unsrer Heimat auftretenden Seeadlers. Wasser geflügel jagt dieser nirgends häufige Räuber so lange umher, bis es ihm, vom vielen Tau chen ermattet, zum Opfer fällt. - Stand- und Strichvogel. Ruf: schirkend „kri"; sehr hoch und schrill „hie"; tief und rauh „kräh". Nutzen- Schaden 8:12 (Naturdenkmal). Länge IVO cm; Spannweite 255 cm. Li: trübweih; Gröhe 74 x 58 mm. Vieser wahrhaft königliche und reckenhafte Vogel, dieses stolze Wappentier vieler Herr scherhäuser, nimmt im Tierreich einen beson deren Platz ein. Lein feuriges Ruge zeigt Ent schlossenheit und Trotz, die Haltung seines Körpers Kraft und Gewandtheit. Ruch dieser König unsrer Vogelwelt hat der Kultur wei chen müssen, heute findet man ihn in Deutsch land nur noch in Hochgebirgen, sehr selten auch in Ostpreußen. Im schnellen Lauf dahin jagende Säuger fallen ihm ebenso zum Opfer wie fliegende Vögel. Meist wird die Beute mit den Krallen erdolcht oder erdrosselt. - Stand vogel. Ruf: hell und schrill „hiah"; über der Beute: hoch und hastig „hi hi hi hi". Nutzen- Schaden 9:16 (Naturdenkmal). Länge 8V cm; Spannweite 220 cm. Ei: weiszbläulich mit rot braunen Spritzern; Gröhe 76x58 mm.