Großes Federwild Am Morgen im Moor Auf der Lohheide säuselt der Nachtwind im Birkengeäst und lispelt in den Nronen -er kümmernden Niesern. Nus dem lvolfsmoore, wo vor 150 Jahren noch in frostklingender Winternacht der Grauhund heulte und zur Maienzeit die Zungwölfe winselten, klagt's in den Weidenkusseln, singt's und knistert's im Rohre. Gegen Morgen wird es windstill, und die Stimmen der Nacht geistern über das Ödland. In der Kuschwiese an der Moorbeeke schreckt ein Neh. In dem Dorfe Nrummort am Heiderande kläfft ein Hund. Ruf der Brandfläche in den heidbergen kullert ein Birkhahn. „Tschiooo — zich — zich — ru — kull — kull — kull — tschiooo — zich", so klingt's durch die Nacht, und dann eine Pause, und wieder kullert der Sänger der Heide sein Minnelied. Ruch die übrigen Hähne im Umkreise erwachen. Sie schütteln das Gefieder, schnurren zu ihren Balzplätzen, fallen polternd ein und beginnen ihr Lied. Überall erklingt ihr Blasen und Trommeln, und dazwischen ertönt das leise Gegacker der Hennen. Der Schleier der Nacht lichtet sich. Rus dem Grau des Morgens leuchten die Birkenstämme, und auf den Inlands- -ünen -rohen die gespenstigen Wacholder. Über den Tümpeln des Moores schwebt die Moorhere in ihrem wallenden Gewände. Die Nebel steigen auf und ab und formen sich zu spukhaften Gestalten. Die Drosseln beginnen zu pfeifen, Zinken schlagen, Moorgäste rufen, Birkhähne balzen und erfüllen die Luft mit ihrem Trommeln und Zischen, mit ihrem Rodeln und Nullern. Ruerhuhn. Petruo uro^allus Im finstern Gebirgswalde leuchtet das erste Morgengrauen durch die aufstrebenden Stämme der im Frühlingswind knarrenden alten Riefern. Da streicht rauschenden Fluges ein mächtiger Urhahn auf einen Riesernast und führt ein wundersames Balzjpiel auf. Unter Sträuben des Gefieders, Senken der Fittiche und fächerartigem Entfalten des Stotzes hallt eine gewaltige Balzarie durch den erwachenden Wald, wundervoll ist dieses Getön der Stimmung des rauhen Gebirgs waldes angepatzt. Rn einer Stelle des Balz gesanges ist der Hahn taub und der Weidmann benutzt diesen Zeitpunkt, ihn „anzuspringen" und seinen Nugelschutz anzubringen. — Stand vogel. Ruf: „dak", „gock"; Schrecklaut Hahn: kurz „hoch hoch"; Henne: scharf „gokgokgöck"; Lockruf: Henne „djuck". Nutzen-Schaden 13:4. Länge Sb cm; Spannweite 135 cm. Ei: lehmgelb mit gelb- und rotbraunen Flecken, ^«Punkten und Spritzern; Grötze 57x41 mm. Haselhuhn. Lonusiu bovssia . ...» Ursprünglich Bewohner waldiger Ebenen, hat sich das haselwild jetzt in die gemischten Wal dungen unsrer Mittelgebirge zurückgezogen. Einem Unkundigen kommt es aber kaum zu Gesicht, denn bei Beunruhigung versteckt es sich geschickt im Gestrüpp und Laubwerk oder drückt sich still auf den walüboden, mit dessen Umgebung sein Gefieder völlig ver schwimmt. wegen der eifrigen Verfolgung in früheren Jahrhunderten haben sich alle unsere Waldhühner den menschlichen Wohnstätten abgewandt. Ihre Jagd ist wegen ihrer Scheu nur schwer zu betreiben, so datz der Weidmann genötigt ist, seine Zuflucht zu allen möglichen Listen und Hilfsmitteln zu nehmen, so wird das haselwild meist durch Nachahmen seines Lockrufes mit Hilfe einer Pfeife angelockt und erlegt. — Standvogel. Rus: pfeifend „tihi", „pi". Nutzen-Schaden 15:4. Länge 45 cm; Spannweite 62 cm. Ei: gelblich oder bräunlich ^nit rotbraunen Flecken; Grötze 41x5V mm.