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Zwergfliegensänger. 8ipbi» p»rv» Auf den ersten Blick könnte man ihn für ein Rotkehlchen halten, doch haben wir einen nicht gerade häufigen, auffallend kleinen Vertreter der Fliegenschnäpper vor uns, der in den Kronen hochstämmiger Buchen eine heimliche, versteckte Lebensweise führt, hier wird er gewöhnlich nur vom geübten Späherauge entdeckt. Der in seiner Lebensweise an die Laubsänger erinnernde Zwergfliegensänger verfügt über einen hübschen, volltönenden, aus klingelnden Strophen zusammengesetzten, mit einigen lauteren Flötentönen endenden Gesang, während des Zuges können wir das Glück haben, den rotkehligen Zwerg in kleinen Zeldhölzern, ja sogar in Baumgärten zu beobachten. Lr ist vornehmlich im Gsten Deutschlands anzutreffen. — Zugvogel: Mai — August, September. Lockruf: „tzttzt": Warnruf: „rha". Nutzen-Schaden 20:5. Länge 12 cm; ^Spannweite 20 cm. Li: weih oder hellgrau ^Amit rostroten Pünktchen; Grütze 17x13 mm. wenn wir durch die Vorstadt- und Dorfstratzen wandern, setzt sich manchmal kur; vor uns ein zierliches Vögelchen auf einen Gartenzaun, wippt beständig mit dem Schwanz und macht dabei tiefe Verbeugungen. Lin farbenfreu diges Gewand, nämlich aschgrauen Mantel, schwarzes Vorhemd, rostrote Schürze und schneeweihes Häubchen, trägt dieser ruhelose kleine Gesell. Ls ist ein männliches Garten rotschwänzchen im Hochzeitsgefieder, viel unscheinbarer ist sein Weibchen gefärbt, von Tagesanbruch bis spät in die Abend dämmerung trägt der kleine Buntrock sein liebliches, wohlklingendes, etwas schwer mütiges Liedchen vor, in dem öfters die Laute andrer vogelarten eingeflochten werden. — Zugvogel: März-August. Lockruf: „find süid tack tack"; Angstruf: „uit uit dä dä -ä". Nutzen-Schaden 24:2. Länge 14 cm; Spann- weite 22 cm. Li: blaugrün; Grütze 18 x 13 mm. Pärchen seine Kinderstube ein. Der aufmerksame Naturbeobachter wird solche Lrutorte vielfach finden können. Line gewisse Ähnlichkeit in der Färbung mit der Kohlmeise hat die Tannenmeise, die vornehmlich im Nadel wald lebt und ihr Nest in alten Baumstümpfen baut, ost nahe am Erdboden. Fehlen die Stümpfe in einem jüngeren Bestände, so wir- in einem Lrdloche das Nest angelegt, und die kleinen munteren Vögel scheuen sich nicht, tief in den Erdboden zu gehen. Kn sandigen hängen in Nadelwäldern, wo Kaninchen Hausen und ihre Nöhren scharren, findet man vereinzelt ein Tannenmeisennest in einer unbegangenen Kaninchenröhre. Nicht immer werden hier die Jungen grosz. Linmal wurde ein solches Nest von einem Wiesel geplündert — die Spuren im Sande der Nöhre verrieten den Räuber. Lin andermal hatte eine Kaninchenhäsin den Lau als Kinderstube gewählt und bei dem Ausräumen der Röhre das Nest und die Lier vernichtet. — Aber noch seltsamere Nistgelegenheiten wählen unsere gefiederten Freunde, von der Schwarz- und Singdrossel kann man gewiß nicht behaupten, daß sie an Wohnungsnot leiden; denn überall in Gärten und Wäldern bieten sich günstige Nistplätze in größter Zahl, trotzdem wählen sie vielfach eigenartig gelegene Brutorte. In einem Etagenhaus in der Großstadt baute die Schwarzdrossel in einem Blumenkasten vorm Fenster in einer belebten Straße. Der brütende Vogel ließ sich durch den starken Fußgänger- und Wagenverkehr nicht stören. Vie Zungen wuchsen heran und mancher Spaziergänger, der die fütternden Vögel anfliegen sah, beobachtete interessiert den sonderbaren Brutort. In der gleichen Straße, die an beiden Seiten mit Ulmen bewachsen ist, brütete in der Astgabel eines solchen Baumes eine Ringeltaube. Auch ihre beiden Zungen wurden groß. Lin anderes Taubenpaar hatte eine