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Fliegenschnäpper und Notschwänze Sonderbare Nistplätze und Nester Unter -er Wohnungsnot leiden von unseren heimischen Vögeln vor allem die Höhlenbrüter. Überall fehlt es an natürlichen Baumhöhlen, denn altersschwache Stämme haben bei der heutigen Waldwirtschaft lein Lebensrecht mehr. Vie Spechte sind zwar in der Lage, sich selbst ihre höhlen zu meißeln. Vie Meisen, Nleiber und Baumläufer können es jedoch nicht, sie müssen sich Höhlungen suchen, und gar vielfach wählen sie eigenartige Nistplätze. Kuf einem ländlichen Gehöft wurde in jedem Jahr im Steigerohr einer hölzernen Pumpe von einem Nohl meisenpaar das Nest angelegt. Vie Nuf- und Abwärtsbewegung der Nolbenstange störte das brütende Weibchen nicht. Vie Jungen schlüpften und wurden groß, denn -er geschützte Nistplatz war nicht von -en räubernden Nahen des Gehöfts zu erreichen. In einem anderen hausgarten hatte man in die Nrone eines Nirschbaumes eine Strohpuppe gebracht als Vogelscheuche gegen die Stare. Gin Meisenpaar hatte die ürmelöffnung als Nistgelegenheit benutzt, und auch hier wurden die Jungen groß. Vah Meisen in Mauerlöchern und Balkenöffnungen von Zachwerkhäusern, in Linsriedigungspfählen und Felsspalten brüten, ist eine allbekannte Tatsache. Selbst in einem alten Schnürschuh, der achtlos in den Gartenzaun geworfen war und in einem holunderbusch hängen blieb, richtete ein Brut- M Grauer Fliegenschnäpper, dlusoieapr» M Trauerfliegenfänger. Museieaps «trieapills Lin kaum sperlingsgrohes, unscheinbar grau gefärbtes Vögelchen sitzt hochaufgerichtet aus dem Brunnen des Heidehofes. Nun schießt der Graurock mit reihendem Sturzflug in die Luft, verharrt flügelschlagend an einer Stelle, stößt unter einem feinen, klappernden Geräusch den Nopf vorwärts und kehrt endlich mit einer Mücke im Schnabel auf seinen Beobach tungsposten zurück. Ls ist der graue Fliegen schnäpper, ein gesanglich nicht sonderlich hoch stehender, aber dafür um so nützlicherer Vogel, denn er verzehrt vornehmlich Schnaken und Weißlinge, wenn anhaltende Sommerregen die Insektenwelt in schützende Winkel treibt, sind viele der kleinen Nützlinge dem Hunger tods preisgegeben. — Zugvogel: Npril, Mai-Nugust, September. Lockruf: „tschri"; Nngstruf: „tschireck reck". Nutzen-Schaden 20:5. Länge 14 cm; Spannweite 25 cm. Li: grünlichweisz mit violettroten Schalen- und rotbraunen Gberflecken; Größe 18x15 mm. Lin äußerst anmutiger, nützlicher Vogel, der in letzter Zeit immer mehr Einzug in unsre Parkanlagen hält, hier werden die für Gar tenrotschwänzchen gebräuchlichen Nisthöhlen gern von ihm angenommen. Schon von ferne ist der Trauerfliegensänger an seinem un ausgesetzt vorgetragenen, wie „littlittlitt" klingenden Lockruf erkennbar. Interessant ist seine Fangweise, denn er fliegt gewöhnlich von einem höher liegenden Nusguck aus den Erdboden, um hier schnell vorüberfliegende Nerbtiere zu erbeuten. Oer durch einen an genehmen Gesang ausgezeichnete Vogel ist an der im Nacken nicht durchgeführten weißen Binde von seinem nächsten verwandten, dem halsbanüfliegenschnäpper, zu erkennen. — Zugvogel: Npril — September. Lockruf: „lütt lüttlütt", „teck", „zieh". Nutzen-Schaden 20:5. Länge 14 cm; Spannweite 25 cm. Li: grünlich blau; Größe 18x15 mm.