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Himmel rötet sich und kündet den neuen Tag. Vie Sonnenstrahlen springen über den Kiefernwald und huschen ins Moor. Vas Heidekraut schimmert wie Silber, und in den Torfstichen leuchtet das Wollgras. Vie Pieper sind erwacht. Sie verlassen den Birkenbusch und suchen auf moosigem Rasen nach winzigen Kleintieren. Nach längerem Suchen ist der ärgste hunger gestillt. Vas Männchen hüpft auf einen Torfhaufen, trippelt umher, nickt mit dem Kopf, wippt mit dem Schwänze, flattert empor und beginnt zu singen. Nur einen einzigen Ton hat das Lied, und auch der ist nicht schön, aber er patzt zu der Ode des Moores und ebenfalls zu dem bescheide nen Russehen des Sängers. Im Lause des Tages kommen andere Pieper vom Süden zugeflogen und halten Rast auf dem nahrungsreichen Moore. Manche bleiben die Nacht, andere ziehen weiter nach kurzer vesperstunde. Vie beiden Wiesenpieper aber bleiben am Rande des Moores. Vas Weibchen wurde im Vorjahre grotz am gleichen Orte, in diesem Jahr wird es selber ein Nest bauen. Abendkonzert langsam schleicht die volgenau in ihrem verkrauteten, krümmungsreichen Bett dem Flusse zu. Bis Loh brügge begleiten Kopfweiden, Pappeln und Lrlen das Gewässer. Vann versumpfen die Ufer, der Baumwuchs schwindet, und zu beiden Seiten breiten sich unübersehbare wiesen. Schilfstreifen begleiten von nun an den Flutz, bald zwanzig Meter breit, oft aber hundert Meter und mehr, vom Frühling bis zum Herbst betritt keines Menschen Futz das Gelände. Nur wenn im Winter der Frost den weglosen Sumpf bezwingt und das verwilderte, offene waldgebiete mit Unter holz und Zeldhölzern bilden das Wohngebiet des während seines Zuges auch aus Ackern anzutreffenöen Baumpiepers. Mit Vorliebe sitzt der Vogel auf Baum- und Buschspitzen, um hier seinen lauten, kanarienvogelartigen, pfeifenden und trillernden Gesang vorzu tragen. vabei schwingt er sich gewöhnlich in schräger Richtung in die Lust, verweilt hier eine Zeitlang und schwebt schließlich in schönem Bogen wieder auf seinen Sitzplatz zurück. Unter den Männchen spielen sich manchmal erbitterte Rümpfe ab, die sie vielfach hoch in die Luft und wieder aus den Erdboden führen, wo sie sich mit Schnäbeln und Flügeln kämpfend zerzausen. - Zugvogel: Rpril - Rugust, Septeinber. Lockruf: schnarrend „sritt"; leise „sib sib sib". Nutzen-Schaden 24:5. Länge 17 cm; Spannweite 27 cm. Li: rötlich, gräu lich oder bläulichweiß, dunkel punktiert, ge strichelt und gemurmelt; Grösze 20x15 mm. wenn wir im Frühling durch Feld und Rue streifen, hören wir wohl hier und da einen langanhaltenden, zischenden Triller der so grohe Ähnlichkeit mit dem Schwirren unserer großen grünen Heuschrecke hat, daß wir ver wundert dem Geräusch nachgehen, va schießt aus dem nahen Gestrüpp ein kleiner, lerchen farbener Vogel hervor und läßt sich neben einem Weidenbusch nieder, wo der seltsame Laut bald wieder erklingt, wir haben einen Feldschwirl oder Heuschreckensänger entdeckt, der seinen Namen nach dem eigenartigen Ge räusch des großen Grashüpfers trägt. Lr lebt so versteckt wie kaum ein andrer Singvogel und nur selten können wir ihn mit großer Gewandt heit an Gräsern umherklettern sehen. - Zug vogel : Npril, Mai — September. Ruf: „sirr". Nutzen-Schaden 15:1. Länge 15 cm; Spann weite 20 cm. Li: rötlichweiß, mit violettgrauen und rostbraunen Flecken; Gröhe 17x15 mm.