Du bist die Ruh Du bist die Ruh, Der Friede mild, Die Sehnsucht du, Und was sie stillt. Ich weih dir Voll Lust und Schmerz Zur Wohnung hier Mein Aug und Herz. Kehr ein bei mir Und schließe du Still hinter dir Die Pforte zu. Treib andern Schmerz Aus dieser Brust! Voll sei dies Herz Von deiner Lust. Dies Augenzelt, Von deinem Gl anz Allein erhellt, O füll es ganz! Friedrich Rückert Erster Verlust Ach, wer bringt die schönen Tage, Jene Tage der ersten Liebe, Ach, wer bringt nur eine Stunde Jener holden Zeit zurück! Einsam nähr ich meine Wunde, Und mit stets erneuter Klage Traur ich ums verlorne Glück. Ach, wer bringt die schönen Tage» Jene holde Zeit zurück. Johann Wolfgang von Goethe Rastlose Liebe Dem Schnee, dem Regen, Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klüfte, durch Nebeldüfte, Immer zu! Immer zu! Ohne Rast und Ruh! Lieber durch Leiden Möcht ich mich schlagen, Als so viel Freuden Des Lebens ertragen. Alle das Neigen von Herzen zu Herzen, Ach, wie so eigen Schaffet das Schmerzen! Wie sollt ich fliehen? Wälderwärts ziehen? Alles vergebens! Krone des Lebens, Glück ohne Ruh, Liebe, bist du! Johann Wolfgang von Goethe xU/ü/*- StG 059 2 79