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so »7 «0 4« 0 M., 672 »tir- ob I i" »I. 10 0« >5 Ü1 d« »7 L S lsrabe 1 zu K (2 s c- Z Drrsstmr Immal 1911. Aukündigun-eu: Di« Zeile kl.Schrift der Smal gesp. Ankündigung-leite 2ö Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaklion-strich (Mngesandt) 7L Pf. Prei»«rmäßi^g. aus Geschäst«auzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Bezug Spreit: Beim Bezug« durch die Expedition, Große Zwingerstraß« 1S, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag« nachmittag«. — Fernspreche,: Expedition Nr. 129b, Redaktion Nr. «574. königlich Sächsischer Staatsanzetger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Oder- nnd Mittelbehörden. -> -> Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenge» in Dresden, -f- ß Sonnabend, 15. April Der Ofterfeiertage Wege« erscheint die «Lchfte Rümmer des Dresdner Journnls Dienstag, den 18. April, nachmittags. Der Botschafter der Bereinigten Staaten von Amerika in Berlin, vr. Hill, tritt am 1. J«lt von seinem Posten zurück. Heute morgen erfolgte in der Brikettfabrit der Grude „Resident" der Niederlausitzer Sohlenwerke bet Kürsten» berg a. d. Oder eine Staube rplosio«, wobei sechst Arbeiter verletzt wurde«, davon drei schwer. * - In der ungarischen Gemeinde BizvLr brach Feuer aust, dast die ganze Ortschaft ergriff. Mehrere Kinder kamen in den brennenden Häusern umst Leben. » Rach einer Depesche des Oberkommandanten der Ez- pedition im Armen ist in der «egend südlich von Sanaa die Ruhe wiederhergtstellt. Die türkischen «lütter erklüren auf «rund von Mitteilungen de» Ministerium» de» Innern die Meldungen über große Schlappe« der Tr«ppen im Armen für unbegründet. Amtlicher Teil. Der bisherige Norwegische Vizekonsul Eduard Paul Kürsten in Leipzig ist -um Konsul für die Stadt und Kreishauptmannschaft Leipzig ernannt worden Dem zum Konsul der Bereinigten Staaten von Amerika in Plauen i. V. ernannten Edward D. Winslow ist namens des Reichs das Exequatur erteilt worden. Die diesjährigen Aachlehrerprüfnngen im Zeichnen und Schreiben finden Anfang Juli vor Beginn der großen Ferien statt. Gesuche um Zulassungen zur Fachlehrerprüfung im Zeichne« sink von Bewerbern, die die sächsische Staats angehörigkeit besitzen, bei dem Bezirksschulinspektor ihres Aufenthaltsortes, von Nichtsachsen dagegen unmittelbar bei dem unterzeichneten Ministerium bis spätestens den 22. April 1911 unter Beifügung der in ß 4 Punkt 6 der Prüfungs ordnung vom 1. Dezember 1904 aufgeführten Zeugnisse einzureichen. In dem Gesuche ist anzugeben, für welche Gattung von Schulen der Bewerber die Befähigung zur Erteilung des Zeichenunterrichts erlangen will. Diejenigen, welche sich der Fachlehrerprüfung im Schreibe« unterwerfen wollen, haben ihre Gesuche um Zulassung nebst den nach § 28 der Prüfungsordnung vom 1. November 1877 beizufügenden Zeugnissen bis zu gleichem Zeitpunkte bei dem BezirkSschulinspektor ihres Aufenthaltsortes anzubringen. Die Bezirksschulinspektoren haben die Gesuche nebst Unterlagen baldigst an den Prüfungskommissar, BezirkS- schulinspektor Oberschulrat vr. Prietzel in Dresden, ein zusenden. 704 Sem. Dresden, den 31. März 1911. 250z Ministerium des Kultus und -stentliche« Unterrichts. Die KachlehrerinnenprüfANg für Navelarbeite« findet unmittelbar nach Pfingsten statt. Gesuche um Zulassung zu dieser Prüfung sind nebst den nach Z 28 der Prüfungsordnung vom 1. November 1877 beizufügenden Unterlagen sowie einem StaatS- angehörigkeitSauSweise bi- spätestens den 22. April 1911 bei dem BezirkSschulinspektor des Aufenthaltsorte- der Bewerberin einzureichen. Die BezirkSschulinspektoren haben diese Gesuche nebst Beilagen alsbald dem PrüfungSkommissar, Be-irk-schul- lnspektor Oberschulrat vr. Prietzel in Dresden, ein- -usenden. 703 Sem. Dresden, den S1. März 1911. wo4 Miutsterium des Kultus u»d -ffeutlicheu Unterrichts. Die städtischen Körperschaften zu Leipzig haben die Planung einer Wasserregulierung im Westen der Stadt Leipzig beschlossen. Die Regulierung soll ihren oberen Anfangspunkt an der Kreuzung der Elster mit der Ver bindungsbahn Plagwitz—Gaschwitz haben und sich bis zur Kreuzung der Elsteraue durch die Thüringer Bahn linie erstecken. Zur Durchführung deS Unternehmens ist die Kreis hauptmannschaft Leipzig nach Z 15S Absatz 4 des Wasser gesetzes als Verwaltungsbehörde bestellt worden. 111491 Leipzig, den 10. April 1S11. «gss Königliche KreishGUptmannschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Am »«schiftsberetche ve» »wisteri««» der Ki«««ze«. Bei der Berg- und Hüttenverwaltung ist zugelassen worden: Weidig, seither Assistent, als Privatdozent für Radium angelegenheiten an der Bergakademie. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Lom Arniglichen Heft« Dresse«, 1b. April. Se. Majestät der König be suchte am gestrigen Karfreitag vormittag den Gottesdienst in der Hoftirche und nahm mit Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen, Prinzen Friedrich Christian, Prinzen und Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde an der feierlichen Prozession tell. Heute vormittag empfing Se. Majestät die Herren Staatsminister zu Vorträgen und wird nachmittag- 6 Uhr mit Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen und Prinzessinen -er Auferstehungsfeier in der Hofkirche beiwohnen. Mittellungen aus der öffentlichen Verwaltung. Dresden, 1k. April. Da« am iS. d. M. au»gegebene 5. Stück de« Gesetz- und Verordnungsblatt«« für da« Königreich Sachsen enthält die anderweite Verordnung die Au-sührung des Allgemeinen Baugesetze« für da- Königreich Sachsen betr. (j. Dresdner Journal Nr. 8s), vom 81. März 1911. Deutsches Reich. Kaiserlicher Hof. Achilleion, 14. Avril. Die Kaiserliche Familie wohnte heute vormittag dem Gottesdienste in der Schloß- kapelle bei, den Oberpfarrer GoenS abhielt. Nachmittags nahmen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit der Prinzessin Viktoria Luise an Bord der Jacht „Victoria and Albert" bei der Königin- Mutter von England den Lee. Abend- besuchte der Kaiser die Ausgrabungen bei Garitza. Korfu, 1b. April. Se. Majestät der Kaiser bringt den Ausgrabungen bei Garitza fortgesetzt da- größte Interesse entgegen. Gestern verweilte Er stundenlang an der Au-grabung-stätte, wo bereit- erfolgreiche Ergebnisse und große Funde au- vorchristlicher Zett gesammelt worden sind. Auch heute begab Sich Se. Majestät der Kaiser trotz Regenwetter- wiederum nach Garitza. Da- Befinden Sr. Majestät de- Kaiser- ist sehr günstig. Der Aufenthalt in Achilleion bekommt Ihm, wie in früheren Jahren, so auch jetzt, vortrefflich. ' Vom Eonderr«b«tt. Die von der Mittelstand-Vereinigung tm Königreich Sachsen herau-gegebenen „Mitteilungen an die Presse" schreiben: Der Kamps gegen die Gewährung von Sonderrabatt an Beamtenvereinigungen und sonstige Korporationen wird nun schon seit Jahren von den Handels- und Gewerbekammern, sowie von den freien Bereinigungen des Kaufmanns- und Gewerbe standes geführt^ Bet diesem Kampfe handelt es sich nicht etwa um kleinlich« Streitereien innerhalb eines Berufsstande« oder um den «ustrag von Gegensätze« zwischen Beamten und Detaillisten, sondern «m ein« Frag? von allgemeinem Interest«. Die gesamte kaufmännische Presse und alle Handels- und Gewerbekammern sind sich darüber einig, daß der Sonderrabatt auf den Prei« der Waren geschlagen wird, und daß dieser er höhte Preis dann von der großen Maste jener Käufer bezahlt werden muß, die keiner Sonderrabatt-Lereinigung angehören. Lin angesehene» Fachblatt, die „Textil-Woche", nennt diese Überteuerung der Mehrzahl der Kunden und die Begünstigung eine« kleinen Teiles der Kundschaft ungerecht, unkaufmännisch und unreell. Bon den Handels- und Gewerbekammern liegen zahlreiche Gutachten vor, durch die eine sachliche Klärung der Streitfrage herbeiaeführt worden ist. Diese gesetzmäßigen Vertretungen vo Handel und Gewerbe sind mit den Mittelstand-Vereinigungen und sonstigen kaufmännischen und gewerblichen Korporationen darin einig, daß man mit der Handelskammer Hildesheim in der Sonderrabattgewährung „einen Verstoß gegen den Grundsatz von Treu und Glauben, der mit der kauf männischen Reellität nicht in Einklang zu bringen ist", erblicken muß. Die Handelskammern zu Dresden, Plauen i. B. und Chemnitz haben sich bereits in ähnlichem Sinne geäußert. Die Gewerbekammer Chemnitz zieht au» dieser Sachlage die Schlußfolgerung, daß der Sonderrabatt, durch den einzelne Be- russgruppen einseitig bevorzugt würden, al» unlauterer Wett bewerb zu bezeichnen sei. Zu dieser scharfen Verurteilung gelangen die Kammern, weil ihnen die Sorge um die Zukunft de» Detailhandel» am Herze« liegt. So spricht sich die Handelskammer Münster dahin au», „daß di« Erkenntni» der Benachteiligung durch die Sonderrabatte da» Publikum bald, und zwar mit Recht veranlasse« wird, Geschäfte, in denen solche Rabatte einzelne« Säufergruppen gewährt werden, zu meiden. Diese Ver hältnisse führen im Geschäswleben zu ganz unerträglichen Zu ständen und zu fortgesetzten Zujammenstößen zwischen Geschäfts inhabern und Kundschaft, so daß jeder Kaufmann aufatmen wird, wenn er vor der Sonderrabattgewährung wirksam geschützt wird. Im Königreich Sachsen steht das Unwesen des Sonder rabatts in hoher Blüte. So har sich z. B. in Leipzig in letzter Zeit ein Wirtschastsverband gebildet, in besten Firmenbuche un gefähr 170 Geschäfte verzeichnet sind, die Sonderrabatt« bis 10 Proz. und darüber gewähren. Die Mittelstand-Vereinigung im Königreich Sachsen wird demnächst die Vertrauensmänner aller in Frage kommenden kaufmännischen und gewerbliche« Korporationen zu einer Aussprache über die zu ergreifenden Abwehrmaßnahmen einladen. Bei dieser Gelegenheit wird vor aussichtlich der geplante Detaillistenbund zur Wirklichk it werden. In welcher Weise man neben der Veröffentlichung der Sonderrabattgeber vorzugehen beabsichtigt, geht au» folgender Bemerkung de« „Fortschritt", de» amtlichen Organe- der MittÄ« standsvereinigung, hervor: „Jedenfalls halten wir e» für mög lich, daß auf Grund der Gutachten der gese lichen Vertretungen von Handel und Gewerbe wegen unlauteren Wettbewerb» gegen die Sonderrabattgeber vorgegangen werden kann. In Dresden ist bereit» eine derartige Klage anhängig. In Leipzig wird ein ähnliches Vorgehen vorbereitet." Der Kampf soll in rein sachlicher Form geführt werden. Alle» soll vermieden werden, was Gegensätze zwischen dem beamteten und gewerblichen Mittelstände Hervorrufen könnte. In der Erkennttn», daß beide Mittelstandsgruppen in sozialer Beziehung unbedingt zusammengehören, will man versuchen, durch sachliche Aussprachen da» gegenseitige Verständnis für die berechtigten Lebensinteressen der beteiligten Mittelstands gruppen zu fördern. -- Die in Berlin am 1». April auSgegeb«ne Nr. 1» des Reichsgesetzblatt» enthält: Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Großbritannien vom 50. Januar 1911 über die gegenseitige Auslieferung von Verbrechern zwischen den deutschen Schutzgebieten und gewißen britischen Protektoraten; Bekannt machung vom 4. Apnl 1911, betreffend die Ratifikation de» vor genannten Vertrag»; Bekanntmachung vom S. April 1911, be treffend den Beitritt von Luxemburg, Schweden und der Schweiz zu dem am 11. Oktober 1909 in Paris unterz ichneten Inter nationalen Abkommen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen sowie die dadurch erforderlich gewordenen Änderungen der zur Regelung de» internationalen Verkehr» mit Kraftfahrzeugen vom Bundesrate getroffenen Bestimmungen; Bekanntmachung vom 10. April 1911, betreffend da« Gesetz gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen. Ausland. Die französische Regierung und die Eisenbahn- gesellschasten. Paris, 14. April. Bei der heutigen Kammer debatte über die Interpellation wegen der Wieder einstellung der entlassenen Eisenbahnangestellten wurde von mehreren sozialistischen Rednern verlangt, die Regierung möge auf die Eisenbahngesellschaften einen Druck auSüben, damit diese die entlassenen Eisenbahner, die der Sabotage nicht schuldig seien, wieder einstellen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten führte au», daß sich die wiederein gestellten Eisenbahner tadello- führten, daß jedoch die Eisenbahngesellschaften e- ab lehnten, Reueinstellungen vorzunehmen. Die Gesell schaften zeigten die größte Unversöhnlichkeit. Wenn die Gesellschaften bet ihrem Widerstand verharrten, so werde die Regierung der Kammer Vorschlägen, dem Gegensätze ein Ende zu machen, der -wischen den Ver-