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Wilhelm Hübner wurde im Jahre 1915 in Prag geboren, wo er Komposi tion bei Fidelio F. Finke und Dirigieren bei George Szell studierte. Nach Ka pellmeistertätigkeit an verschiedenen Theatern widmete er sich seit Anfang der sechziger Jahre zunehmend der Komposition und ist seit 1968 hauptsächlich diesem Gebiet verpflichtet. Von den erfolgreich aufgeführten Werken des Dresdner Komponisten sind besonders zu nennen: „Faksimile J. A. Hasse“ für Orchester, Konzert für Viola da gamba und Orchester, „Verdi-Konfigurationen" und „Pulsation" für Harfen- bzw. Klaviertrio und Orchester, „Antaios“ für Kon trabaß und Klavier, „Handpuppenspiele" für Klavier, Lieder u. a. über das 1971 auf Anregung der Bläservereinigung Berlin geschaffene Werk Szenarium für Klavier und Bläserquintett äußerte der Kom ponist: „Die Vorstellung eines größeren, aber gemäß den vielfachen Kombina tionsmöglichkeiten dieser Besetzung in sich reich differenzierten Stückes ergab die Idee einer Art .Szenarium', wie die; Komposition dann auch benannt wurde. .Szenarium' bedeutet den Entwurf eines Bühnenstückes, der in knapper Form die Vorgänge in den einzelnen Szenen sowie die wesentlichen Charakterzüge der handelnden Personen umreißt. Entsprechend handelt es sich hier um eine Folge musikalischer Episoden wechselnden und sozusagen skizzenhaften Cha rakters, die aber untereinander in engem Zusammenhang stehen. Dieser wird vor allem bestimmt durch den Vers aus Goethes .Faust' (Vorspiel im Himmel): ,Es irrt der Mensch, solang er strebt.' In gewisser Hinsicht auch programmatisch zu deuten, leitet sich von ihm die Zahl der Sätze (Episoden), der jeweils ein gesetzten Instrumente und auch musikalische? Material verschiedener Art ab, das für das ganze Stück verbindlich ist. So entstand eine zweiteilige, symmetrische Anlage: a) Duo, Quartett, Trio, Sextett — b) Duo, Quartett, Duo, Sextett. Getrennt werden diese beiden Teile durch ein dem Komma im Vers entsprechendes Klaviersolo, das sozusagen als .Drehachse' des Ganzen erscheint. Ungeachtet der .Ernsthaftigkeit' einzelner Episoden (Sextett Nr. 4) ist der Grundcharakter des Werkes heiter-ironisch (be sonders auffällig in dem Klarinette-Klavier-Duo Nr. 7), glossiert auch zuweilen die Ausdrucksweise bekannter Komponisten unserer Zeit. Die Ansprüche an die Ausführenden sind sehr hoch." VORANKÜNDIGUNG: Sonnabend, den 20. Januar 1979, 19.00 Uhr (Anrecht D) Saal des Landhauses 4. LANDHAUS-KONZERT Ausführende: Siering-Quartett der Dresdner Philharmonie: Günter Siering, 1. Violine Siegfried Koegler, 2. Violine Herbert Schneider, Viola Erhard Hoppe, Violoncello Werner Metzner, Klarinette Hans-Joachim Marx, Fagott Lothar Böhm, Horn Heinz Schmidt, Kontrabaß Eugen Röder, Kontrabaß Werke von Johannes Winkler, Jan Fryba und Franz Schubert Programmblätter der Dresdner Philharmonie - Spielzeit 1978/79 - Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Redaktion: Dr. habil. Dieter Härtwig u Druck: GGV, Produktionsstätte Pirna - 111-25-12 0,19 T. ItG 009-67-78 EVP —,10 M