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LUDWIG VAN BEETHOVEN SINFONIE NR. 5 C-MOLL OP. 67 Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie c-Moll op. 67 ist eine der kühnsten und zu gleich populärsten Schöpfungen des Meisters. Die ersten Ideen zu dem zwischen 1804 und 1808 entstandenen und am 22. Dezember 1808 in Wien uraufgeführten Werk beschäftigten Beethoven bereits im Jahre 1800. Aus einer Keimzelle, dem so berühmt gewordenen pochenden Kopfthema des ersten Satzes („So klopft das Schicksal an die Pforte! , soll Beethoven dieses Motiv nach einer Überlieferung durch seinen Sekretär Anton Schindler charakterisiert haben), entstand der ge waltige Bau des mit größter geistiger Überlegenheit entworfenen Werkes. In der häufig als „Schicksals-Sinfonie" bezeichneten „Fünften" gestaltete der Komponist — obgleich der aufrüttelnden c-Moll-Sinfonie kein eigentliches Programm zugrunde liegt — in einer ganz persönlichen Weise das kämpferische Ringen, die Ausein andersetzung mit den dunklen Mächten des Schicksals und ihre schließliche Über windung. Der Begriff „Schicksal" kann hierbei in zweifachem Sinne ganz konkret verstanden werden, wenn wir einmal an das tragische persönliche Schicksal Beet hovens, seine beginnende und ihn immer stärker quälende Taubheit denken, zum anderen aber auch an die allgemeine gesellschaftliche Situation. Bezeugen doch viele Äußerungen des Komponisten aus dieser Periode der Erniedrigung Deutschlands und Österreichs durch den Eroberer Napoleon seine leidenschaft liche patriotische Gesinnung und lassen uns durchaus annehmen, daß seine glühen den Gefühle gegen den Verräter an der französischen Revolution auch auf die Gestaltung der 5. Sinfonie starken Einfluß hatten. Im gewaltigen Fortissimo der Streicher und Klarinetten beginnt mit dem pochen den, zweimal hintereinander in absteigender Tonlage erklingenden Grundmotiv der erste Satz, dessen einheitliche Wirkung und atemberaubende Spannung einzig artig sind. Dieses düster drohende Motiv, Motto und Leitgedanke des Satzes, wird zum Träger einer großen Entwicklung und gibt dem gesamten stürmischen Allegro sein Gepräge. Auch in dem von den Hörnern vorgetragenen, aus zwei Perioden bestehenden zweiten Thema in Es-Dur ist das „Schicksalsmotiv" als Kopf motiv enthalten. Ein inniger, wunderbar tröstlicher Gedanke der Celli und Bratschen über ge zupften Kontrabässen leitet den zweiten Satz (Andante) ein. Holzbläser und Geigen setzen die Weise fort. In Klarinetten und Fagotten bahnt sich ein zweites, marschähnliches Thema an, das dann durch schmetternde Trompeten hell erklingt. Doch auch in diesem Thema tönt, wenngleich im Ausdruck gewandelt, der Rhyth mus des Schicksalsthemas aus dem Anfangssatz wieder auf. Celli und Kontrabässe beginnen mit einem unheimlich schleichenden, an das Finalthema von Mozarts großer g-Moll-Sinfonie erinnernden Thema den dritten Satz (Allegro), der an die Stelle eines ausgelassenen Scherzos ein dunkles Charakter stück setzt. Das aggressiv-drohende zweite Thema ist wieder aus dem — in der Metrik veränderten - Kopfmotiv des ersten Satzes gestaltet. Ein ungestümes, grimmiges Fugato, dessen polterndes Thema die Kontrabässe anstimmen und das kaum Aufhellung bringt, wurde als Trioteil eingefügt. An die etwas variierte Wiederholung des ersten Teiles schließt sich unmittelbar das Finale der Sinfonie an — unglaublich spannungsvoll die große Steigerung beim Übergang zwischen beiden Sätzen! Der Finalsatz, in dem Beethoven zur Klangsteigerung noch zu sätzlich drei Posaunen, Kontrafagott und Pikkoloflöte einsetzte, fegt endlich mit Macht alle Düsternis hinweg und verbreitet Licht und Freude. Auf einem jubeln den C-Dur-Dreiklang ist das sieghafte erste Thema aufgebaut, dem sich noch mehrere andere kraftvoll-einfache Themen zur Verherrlichung des Sieges an schließen. Noch einmal steigen für kurze Zeit die Schatten des dunklen „Schick sals" herauf, doch sie haben ihre Macht verloren. Erneut brandet der Jubel empor unaufhaltsam stürmt der Triumphgesang, immer mehr in Zeitmaß und Kraft ge steigert, dem strahlenden Ende zu. Künstler- Agentur der DDR Tourneeleitung: Künstleragentur der DDR Redaktion: Dr. phil. habil. Dieter Härtwig Druck: Polydruck III 913 500 Ag 507/225/78