-2. ^nueclihlzGitzßd Mittwoch, den 25. Oktober 1978, 19.30 Uhr, im Festsaal des Kulturpalastes Dresden Konzert der Dresdner Philharmonie Dirigent: Herbert Keg ei Solist: Peter T o p e r c z e r, CSSR, Klavier Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 1770-1827 Es-Dur op. 73 Allegro Adagio un poco mosso Rondo (Allegro) Pause Modest Mussorgski Bilder einer Ausstellung 1839—1881 Instrumentation: Maurice Rovel (1875—1937) Promenade (Allegro giusto) I Gnomus (Vivo) Promenade (Moderato commodo e con delicatezza) II Das alte Schloß (Andante) Promenade (Moderato non tanto, pesante) III Tuilerien (Allegretto non troppo, capriccioso) IV Bydlo (Sempre moderato pesante) Promenade (Tranquillo) V Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen (Scherzino. Vivo leggiero) VI Samuel Goldenberg und Schmuyle (Andante) VII Der Marktplatz von Limoges (Allegretto vivo, sempre scherzando) VIII Katakomben (Largo) — Cum mortuis in lingua mortua (Andante non troppo, con lamento) IX Die Hütte der Baba Jaga (Allegro con brio, feroce) X Das große Tor von Kiew (Allegro olla breve — Maestoso — Con grandezza) Peter Toperczer wurde 1944 in Kosice geboren und studierte zunächst am Konservatorium seiner Heimatstadt als Schüler von Maria Masikovä-He- m e r k o v ä. 1962 bis 1968 war er Schüler Frantisek M a x i a n s an der Aka demie der Musikalischen Künste in Prag, wo er anschließend als Aspirant seine Ausbildung vertiefte. Bereits während seines Studiums konzertierte er regel mäßig in seiner Heimat und im Ausland. 1963 erhielt er beim Internationalen Wettbewerb des Prager Frühlings den 1. Ehrenpreis. Auslandserfolge konnte er bisher u. a. in Schweden, Großbritannien, Frankreich, in der UdSSR, DDR, BRD, in Dänemark und Österreich erringen, eine rege Tätigkeit entfaltete er auch für Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte. Seit 1972 gehört der hervorragende junge Künstler der Slowakischen Philharmonie Bratislava als Solist an. ZUR EINFÜHRUNG Ludwig van Beethoven vollendete sein Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 im Jahre 1809. Die erste Aufführung des Werkes fand im November 1810 im Leipziger Gewandhaus durch den Pianisten Friedrich Schneider statt und errang großen Beifall. Beethoven selbst hat sein Klavierkonzert, das ur sprünglich wohl für eine eigene, dann aber nicht zustande gekommene Aka demie vorgesehen war, nicht mehr öffentlich gespielt. Das Es-Dur-Konzert ist im Gegensatz zu dem vorhergehenden, mehr lyrischen Klavierkonzert in G-Dur ein Werk von ausgeprägt kraftvoll-heroischem Charakter, dessen streitbar-sieghafte Männlichkeit gewiß vom patriotischen Geiste der Zeit nicht unbeeinflußt ge blieben sein mag. Mit Recht ist es häufig als „Klavier-Sinfonie" oder als „Sin fonie mit Solocharakter" bezeichnet worden, ist doch das Orchester hier in ganz besonderem Maße an der wahrhaft sinfonischen Anlage beteiligt, als gleich berechtigter Partner des Pianisten, an den gleichwohl in bezug auf virtuos technisches Können und geistige Vertiefung hier auch außerordentlich hohe An forderungen gestellt werden. über die Hälfte des gesamten Werkes nimmt der breit angelegte erste Satz ein, der schon rein äußerlich in seiner gewaltigen Ausdehnung (mit einer Länge von 582 Takten) und ebenso in seinem geistigen Gehalt alle früheren Solistenkon zerte übertrifft. Mit einer gleichsam improvisierenden, rauschenden Einleitung beginnt das Soloklavier nach einem Fortissimoakkord des Orchesters den Satz. Danach erklingt im Tutti das stolze, prägnante Hauptthema, dem als zweites Thema eine Marschmelodie zur Seite gestellt wird, die zuerst leise, wie von ferne, mit punktiertem Rhythmus in den Bässen in Moll hingetupft und darauf, hymnisch von den Hörnern vorgetragen, nach Dur abgewandelt wird. In einem chromatischen Lauf setzt wirkungsvoll der Solopart ein, mit dem variierten Hauptthema in das Geschehen eingreifend. Nun entwickelt sich in dem groß artigen Durchführungsteil ein an dramatischen Auseinandersetzungen, an küh nen Ideen, an immer neuen thematischen und stimmungsmäßigen Gestaltungen