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DRESDNER PHILHARMONIE Donnerstag, den 26. Oktober 1978, 20.00 Uhr Freitag, den 27. Oktober 1978, 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden 2. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Ludwig van Beethoven 1770-1827 Modest Mussorgski 1839-1881 Dirigent: Herbert Kegel Solist: Peter Toperczer, CSSR, Klavier Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 Allegro Adagio un poco mosso Rondo (Allegro) PAUSE Bilder einer Aussteilung Instrumentation: Maurice Ravel (1875-1937) Promenade (Allegro giusto) I Gnomus (Vivo) Promenade (Moderato commodo e con delicatezza) II Das alte Schloß (Andante) Promenade (Moderato non tanto, pesante) III Tuilerien (Allegretto non troppo, capriccioso) IV Bydlo (Sempre moderato pesante) Promenade (Tranquillo) V Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen (Scherzino. Vivo leggiero) VI Samuel Goldenberg und Schmuyle (Andante) VII Der Marktplatz von Limoges (Allegretto vivo, sempre scherzando) VIII Katakomben (Largo) - Cum mortuis in lingua mortua (Andante non troppo, con lamento) IX Die Hütte der Baba Jaga (Allegro con brio, feroce) X Das große Tor von Kiew (Allegro alla breve - Maestoso - Con grandezza) Das Konzert wird von Radio DDR, Sender Dresden, mitgeschnitten und am 14. November 1978 in der Sendereihe „Dresdner Abend" übertragen. PETER TOPERCZER wurde 1944 in Kosice geboren und studierte zunächst am Konser vatorium seiner Heimatstadt als Schüler von Maria Masikovä-Hemerkovä. 1962 bis 1968 war er Schüler Frantisek Maxians an der Akademie der Musischen Künste in Prag, wo er anschließend als Aspirant seine Ausbildung vertiefte. Bereits während seines Studiums kon zertierte er regelmäßig in seiner Heimat und im Ausland. 1963 erhielt er beim Internationalen Wettbewerb des Prager Frühlings den 1. Ehrenpreis. Auslandserfolge konnte er bisher u. a. in Schweden, Großbritannien, Frankreich, in der UdSSR, DDR, BRD, in Dänemark und Öster reich erringen. Eine rege Tätigkeit entfaltete er auch für Rundfunk, Fernsehen und Schall platte. Seit 1972 gehört der hervorragende junge Künstler der Slowakischen Philharmonie Bratislava als Solist an. ZUR EINFÜHRUNG Ludwig van Beethoven vollendete sein Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 im Jahre 1809. Die erste Aufführung des Werkes fand im November 1810 im Leipziger Gewandhaus durch den Pianisten Friedrich Schnei der statt und errang großen Beifall. Beethoven selbst hat sein letztes Klavier konzert, das ursprünglich wohl für eine eigene, dann aber nicht zustande ge kommene Akademie vorgesehen war, nicht mehr öffentlich gespielt. Das Es-Dur- Konzert ist im Gegensatz zu dem vorhergehenden, mehr lyrischen Klavierkonzert in G-Dur ein Werk von ausgeprägt kraftvoll-heroischem Charakter, dessen streit bar-sieghafte Männlichkeit gewiß vom patriotischen Geiste der Zeit nicht unbe einflußt geblieben sein mag. Mit Recht ist es häufig als „Klavier-Sinfonie" oder als „Sinfonie mit Soloklavier'' bezeichnet worden, ist doch das Orchester hier in ganz besonderem Maße an der wahrhaft sinfonischen Anlage beteiligt, als gleichberechtigter Partner des Pianisten, an den gleichwohl in bezug auf virtuos technisches Können und geistige Vertiefung hier auch außerordentlich hohe An forderungen gestellt werden. Uber die Hälfte des gesamten Werkes nimmt der breit angelegte erste Satz ein, der schon rein äußerlich in seiner gewaltigen Ausdehnung (mit einer Länge von 582 Takten) und ebenso in seinem geistigen Gehalt alle früheren Solistenkon zerte übertrifft. Mit einer gleichsam improvisierenden, rauschenden Einleitung beginnt das Soloklavier nach einem Fortissimoakkord des Orchesters den Satz. Danach erklingt im Tutti das stolze, prägnante Hauptthema, dem als zweites Thema eine Marschmelodie zur Seite gestellt wird, die zuerst leise, wie von ferne, mit punktiertem Rhythmus in den Bässen in Moll hingetupft und darauf, hymnisch von den Hörnern vorgetragen, nach Dur abgewandelt wird. In einem chromatischen Lauf setzt wirkungsvoll der Solopart ein, mit dem variierten Hauptthema in das Geschehen eingreifend. Nun entwickelt sich in dem groß artigen Durchführungsteil ein an dramatischen Auseinandersetzungen, an küh nen Ideen, an immer neuen thematischen und stimmungsmäßigen Gestaltungen und an wunderbaren Schönheiten überreicher Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester. Da der Klavierpart das virtuose Element während des Satzab laufes im Dienste der Ausdruckssteigerung bereits in sehr bedeutendem Maße einbezieht, hat Beethoven in diesem Konzert auf die übliche große Solokadenz vor Schluß des ersten Satzes verzichtet. Dennoch wird dem Soloklavier in der abschließenden glanzvollen Coda in organischer Verbindung mit dem Orchester part noch einmal Gelegenheit zu virtuosem Brillieren gegeben. Der zarte zweite Satz (Adagio un poco mosso) bildet in seiner besinnlichen Innigkeit einen starken Kontrast zu dem vorangegangenen. Sein feierliches, ergreifendes Liedthema, zunächst in edler Harmonisierung von den Streichern musiziert, wird vom Soloinstrument im Verlaufe des ziemlich kurzen Satzes in Figurationen aus perlenden Trioienketten, Terzen- und Sextenpassagen sanft umspielt. Aus dieser träumerischen Stimmung erfolgt unmittelbar der Übergang in das Finalrondo, wobei am Ende des Adagios durch das Soloklavier bereits ganz leise das Anfangsmotiv des Rondothemas vorausgenommen wird, mit dem dann im Allegrotempo der geistvolle, sprühende Schlußsatz beginnt. Eine äußerst feine thematische Arbeit voll der verschiedensten Ausdeutungen und Kombi-