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Elias: Auf denn, ihr Propheten Baals, erwählet einen Farren, und legt kein Feuer daran, und rufet ihr an den Namen eures Gottes, und ich will den Namen des Herrn anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der sei Gott. Das Volk: Ja, welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der sei Gott. Elias: Ruft euren Gott zuerst, denn eurer sind viele! Ich aber bin allein über geblieben, ein Prophet des Herrn. Ruft eure Feldgötter und eure Berggötter! CHOR Baalspriester.« Baal, erhöre uns! Wende dich zu unserm Opfer! Höre uns, mäch tiger Gott! Send uns dein Feuer und vertilge den Feind! Elias: REZITATIV Rufet lauter! Denn er ist ja Gott: Er dichtet, oder er hat zu schaffen oder ist über Feld, - oder schläft er vielleicht, daß er aufwache. Rufet lauter! CHOR Baalspriester : Baal, erhöre uns, wache auf! Warum schläfst du? — Elias: REZITATIV UND CHOR Rufet lauter! Er hört euch nicht! Ritzt euch mit Messern und mit Pfriemen nach eurer Weise! Hinkt um den Altar, den ihr gemacht! Rufet und weissagt! Da wird keine Stimme sein, keine Antwort, kein Aufmerken. Baalspriester • CHOR Baal, gib uns Antwort, Baal! Siehe, die Feinde verspotten uns! Gib uns Antwort, Baal! Gib uns Antwort! Elias: ARIE Kommt her, alles Volk, kommt her zu mir! Herr Gott Abrahams, Isaaks und Israels, laß heut kund werden, daß du Gott bist, und ich dein Knecht! Herr Gott Abrahams! Und daß ich solches alles nach deinem Worte getan! Erhöre mich Herr, er höre mich, daß dies Volk wisse, daß du, Herr, Gott bist, daß du ihr Herz danach bekehrest. Elias: QUARTETT Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Denn seine Gnade reicht so weit der Himmel ist, und keiner wird zuschanden, der seiner harret. REZITATIV UND CHOR Der du deine Diener machst zu Geistern und deine Engel zu Feuer flammen, sende sie herab! Das Volk: Das Feuer fiel herab! Die Flamme fraß das Brandopfer! Fallt nie der auf euer Angesicht! Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott! Der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr, und es sind keine andern Götter neben ihm. Elias: Greift die Propheten Baals, daß ihrer keiner entrinne: führt sie hinab an den Bach, und schlachtet sie daselbst! Das Volk: Greift die Propheten Baals, daß ihrer keiner entrinne! ARIE Elias: Ist nicht des Herrn Wort wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt? Sein Wort ist wie Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt. Gott ist ein rechter Richter und ein Gott, der täglich droht: will man sich nicht bekehren, so hat er sein Schwert und seinen Bogen gespannt und zielet! ARIOSO Eine Stimme: Weh ihnen, daß sie von mir weichen! Sie müssen verstöret werden, denn sie sind abtrünnig von mir geworden. Ich wollte sie wohl er lösen, wenn sie nicht Lügen wider mich lehrten. REZITATIV UND CHOR Obadjah: Hilf deinem Volk, du Mann Gottes! Es ist doch ja unter der Heiden Götzen keiner, der Regen könnte geben; so kann der Himmel auch nicht regnen; denn Gott allein kann solches alles tun. Elias: O Herr! Du hast nun deine Feinde verworfen und zerschlagen! So schaue nun vom Himmel herab und wende die Not deines Volkes. Öffne den Himmel und fahre herab! Hilf deinem Knecht, o du, mein Gott! Das Volk: Öffne den Himmel und fahre herab! Hilf deinem Knecht, o du, mein Gott! Elias: Gehe hinauf, Knabe, und schaue zum Meere zu, ob der Herr mein Gebet erhört? Der Knabe: Ich sehe nichts: der Himmel ist ehern über meinem Haupte. Elias: Wenn der Himmel verschlossen wird, weil sie an dir gesündigt haben, und sie werden beten und deinen Namen bekennen, und sich von ihren Sünden bekehren, so wollest du ihnen gnädig sein. Hilf deinem Knecht, o du, mein Gott! Das Volk: So wollest du uns gnädig sein, hilf deinem Knecht, o du, mein Gott! Elias: Gehe wieder hin und schaue zum Meere zu. Der Knabe: Ich sehe nichts, die Erde ist eisern unter mir! Elias: Rauscht es nicht, als wollte es regnen? Siebest du noch nichts vom Meere her? Der Knabe: Ich sehe nichts! Elias: Wende dich zum Gebet deines Knechts, zu seinem Flehn, Herr, du mein Gott! Wenn ich rufe zu dir, Herr mein Hort, so schweige mir nicht! Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit! Der Knabe: Es gehet eine kleine Wolke auf aus dem Meere wie eines Mannes Hand. Der Himmel wird schwarz von Wolken und Wind; es rauscht stärker und stärker! Das Volk: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich. Elias: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Das Volk: Dank sei dir Gott, du tränkest das durst’ge Land! Die Wasser ströme erheben sich. Dank sei dir Gott!