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DRESDNER PHILHARMONIE Sonnabend, den 21. Oktober 1978, 20.00 Uhr Sonntag, den 22. Oktober 1978, 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden 2. PHILHARMONISCHES KONZERT Dirigent: Herbert Kegel Solisten: Mintscho Mintschew, VR Bulg ar ' en ' Violine Vera Soukupovd, CSSR, Alt Reiner Goldberg, Dresden, Tenor Niccolö Paganini Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 6 1782-1840 Allegro maestoso Adagio espressivo Rondo (Allegro spirituoso) PAUSE Gustav Mahler 1860-1911 Das Lied von der Erde — Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Altstimme und Orchester Das Trinklied vom Jammer der Erde (Tenor) Der Einsame im Herbst (Alt) Von der Jugend (Tenor) Von der Schönheit (Alt) Der Trunkene im Frühling (Tenor) Der Abschied (Alt) MINTSCHO MINTSCHEW ist einer der erfolgreichsten jungen Instrumentalsolisten der Volks republik Bulgarien. Er wurde 1950 geboren und begann frühzeitig unter der Anleitung des Vaters das Violinspiel zu erlernen. Im Alter von neun Jahren gab er sein erstes öffentliches Konzert. 1964 wurde er in die Sofioter Musikschule als Schüler von Prof. Emil Kamilarow aufge nommen. und nach 1969 studierte er am Bulgarischen Staatlichen Konservatorium in Sofia, auch hier bei E. Kamilarow sowie bei Dina Schneidermann. Nachdem er bereits 1964 und 1967 als 1 Preisträger aus nationalen Wettbewerben hervorging, errang er 1967 den 6. Preis des Inter nationalen Wieniawski-Wettbewerbes in Poznan, 1968 den 1. Preis des Wettbewerbes anläßlich der IX. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, 1970 den 2. Preis des Internationalen Pa- ganini-Wettbewerbes in Genua, 1972 den 4. Preis sowie 1974 den 1. Preis des Internationalen Carl-Flesch-Wettbewerbes in London. Große Erfolge brachten ihm auch Konzerttourneen u. a. in die VR Polen, Ungarische VR, DDR, BRD und nach Italien. ZUR EINFÜHRUNG Eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte war der große ita lienische Geigenvirtuose Niccolö Paganini, der geradezu berauschende Wirkungen auf seine Zeitgenossen in Italien, Deutschland und Frankreich aus übte. Das Dämonisch-Abenteuerliche seiner Person führte im Bunde mit seinen phänomenalen geigerischen Fertigkeiten dazu, daß man ihn sogar der Zauberei verdächtigte oder ihn mit Geistern und der Hölle im Bunde glaubte. Paganini, von gelegentlichem Geigenunterricht abgesehen, eigentlich Autodidakt, vereinte in seiner Person, „was andere vereinzelt auszeichnete: einen hinreißend aus drucksvollen Vortrag, einen wunderbar großen und dabei doch der verschie densten Stärkegrade sowie des mannigfaltigsten Timbres und Kolorits fähigen Ton, ein zauberhaftes, wie in Sphärenklängen verhallendes Flageolett, Gegen sätze im Legato und Stakkato, wie man sie vor ihm nicht gekannt, doppelgriffige