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Zschopauer Tageblatt : 10.03.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194503106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19450310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19450310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1945
-
Monat
1945-03
- Tag 1945-03-10
-
Monat
1945-03
-
Jahr
1945
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 10.03.1945
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Nr. 58 Zschipim«, r«,«blatt Vie Ls«! »««inniger Vsrosme» ver ^Isnn mit 6ea 34 Vornamen — „8ckouckt" füllt kort Non K a r l L ü tg r. Kurz nach dein ersten Weltkrieg, als Reisende wieder über den Rhein nach Frankreich gingen, weil sie dort als Musiker, Kaufleute oder privat zu tun hatten, also bevor der Reiseverkehr In Gang geriet, kam «ine ältere Frau in di« Stadt Sedan. Der Anmeldepflicht muhte damals jeder Zugereiste persönlich aus dem Gemeindeamt genügen. Vom Hotel begab sich daher Frau Schultz zur strengen Amtlichkeit der Polizei. „Ihren Pah, bitte. Sie Heitz«»? Schultz, gut. Vorname?" Flammende Röte überflutet« das Gesicht der Frau. Undeut lich stammelt« sie: „Sedania". ,,Wje, bitt«?" Der Polizeibeamt« studierte den Namen mit umwölkter Stirn im Pah. Sein Kollege mischte sich ein, ge wandt und beflissen, etwas spöttisch und meinte überlegen: „Na türlich Sidonie, schreib nur hin!" Frau Sedania Schultz atmete auf, nahm den Reisepah aus d«r Hand des Polizeibeamten wieder entgegen und ging mit unsicher gesetztem Schritt. Die Unruhe blieb auf dem Weg zum Hotel und während der Dauer des beruflichen Aufenthaltes, der schicksalentscheidend für ^ie war und durch den Polizeibeamten in irgend einer Form g«hlnd«rt hätte werden können, sofern er in gallischer Empfindlichkeit dem für ihn nicht schmeichelhaften Ur sprung des Vornamens auf die Spur geraten wäre. Am Tag von Sedan geboren, hatte die Frau diesen Vornamen von ihren Eltern erhalten: Sedania —, wie andere Eneisenau- ette, Gravelott«, Wilna, Tannenbeyg und sogar Zeppelin ge nannt worden waren. Den unbedingt patriotischsten Namen aber erhielt jenes Mädchen, das Blücherine Victorine Achtzehn- hunderdreizehn Schmidt als Eintragung ins Familjenstammbuch durch ihren Vater geschrieben bekam. Ein Erlanger Orientalist benannte seine Tochter nach dem Namen des just übersetzten indischen Epos: Danajanti, gerufen wurde das Mädchen freilich: Pauline. Eine Isis rief man Anna. Auch an andere Erlebnisse oder Ereignisse anknüpfende Vornamen sind gegeben worden, so z. V. von dankbaren Eltern, die einem Heilbad den Kindersegen mit zu verdanken halten, Easteinia nach erfolgreicher Kur in Bad Gastein. Namen von Industriemännern der Neuzeit und solcher von Politikern wur- den zu Vornamen benutzt, Bosch, Zeih, Krupp, besonders häufig, Bismarck u. a. Alle derartigen Namen, von Sedania bis No fretete und Bismarck, sind in der standesamtlichen Eintragung heute unzulässig. Mit Recht sind viel« der oben zitierten bösen uttb geschmacklosen Beispiele ein schlimmes Erbe für den ge- "worden, der diese Vornamen, mit.sich Herumschleppen muhte. Die seltsamste Erscheinung mag sein, dah «in spanischer Jn- sant, der 1784 geboren worden ist, nie mit seinen vollständigen Namen angesprochen wurde. Dies war deshalb nicht möglich, weil er deren 54 bekommen hatte. Die um jene Zeit übertriebene Mode, sehr zahlreiche Vor namen zu verwenden, ist Ende des vorigen Jahrhunderts kurze Zeit, wenn auch nicht in so üppiger Form, wieder aufgelebt, und besonders Doppelnamen wurden von da an gern gegeben, bestimmt durch beliebtgewordene Dramen- und Opernhelden. Z. B. Karlheinz aus Alt-Heidelberg, ähnlich wie heute Film- oarsteller zu Vornamen anregen, oft Namen voll Wohlklang, di« aber nach neuesten standesamtlichen Vorschriften meist nicht mehr verwendet werden dürfen. Namen wie Toni upd Friedel sind seit Anfang 1844 ebenfalls nicht mehr zulässig, weil sie zu Verwechslungen Anlaß geben, da sie sowohl für Jungen wie für MLdch«p eingetragen wur den, dagegen ist Maria auch als männlicher Vornan« weiterhin gestattet. Don abgekürzten Vornamen sind zulässig u. a. Klau» statt Nikolaus, Götz statt Gottfried, Atz für Artur, Plisa für Elisabeth usw., gänzlich ausgeschlossen dagegen Fantasienamen und Laute der Kindersprache, wie Bado, Mimi, Fifi, Fitti, Haga lstatt Hildegard), Schnucki, dieser letzt« fantastisch schnör- lelig Schnuggy geschrieben «sw. Ein« vielb«sprochen« Sonderbarkeit pellt der Vorname Rusraku dar, der in einer sächsischen Stadt in der Zeit der In flation tatsächlich von einem Standesamt eingetragen worden war, aber 1838 geändert werden muht«. Hier ist nicht, wie bei leider sehr zahlreichen Vornamen, fremdes Sprachgut einge schmuggelt, sondern jene Eprachverstümrmelung zum Ausbruch gekommen, die bei Firmenbezeichnungen «ine Zeitlang sehr im Schwange war. Es handelt sich um Rudolf Franz Kurt- zu- sammengezogen zu einem neuartigen Wortgebild«. Vornamen gibt es in allgemeiner Benutzung erst seit etwa 50V Jahren. Di« ältesten aus deutschem Worten«- find Karl, Ernst, Fritz usw. Karl wurde sogar Köniqswort, d. h. in einigen slawischen Sprachen bedeutet das Wort Karl: König, ähnlich wie aus Eäsar „Zar" und „Kaiser" wurde. Franz und Peter find Lehnwörter, die aus anderen Sprachen stammen, «Lenso Martin und Oskar, Gustav und Adolf, Sonderbarer weise gibt es mehr alte deutsch« Männer- als Frauenvornamen. Bei den Frauenvornamen find zahlreiche sogenannte Lallworte, d. h. aus dem Geplapper des Kindesmundes entstanden, Pitti, Minni, wohl auch Nanna, Elli usw., wi« ja auch Papa, Mama, Oma. — Lotte ist ein Anhängsel von Karl, nämlich Charlotte, «Lenso wie Lina, das von Karoline kommt. Mit der vielbesungenen Erika beschäftigen sich Sprachwissen schaftler deshalb ergiebig, weil der Nam« nach «inrm Roman des vorigen Jahrhunderts aufkam und fälschlich einen Blumen namen zu bezeichnen schien. Der Roman kam kurz nach Schef fels „Ekkehard" heraus — dieser letzte brachte überhaupt zum erstenmal di« Nennung dieses Namens für «in« Hunnenprinzessin — und weil er Mode wurde, kam der hier benutzte Vornam« Erika, zuvor auch des Klanges wegen, in Gebrauch. Die ver mutet« Verwandtschaft mit der Blume Erika ist deshalb unzu treffend, weil der Wohlklang des Vornamens durch die anders geartete Betonung dieses Vlumenwortes, das Tri(h)ka laLtet, zerstört würde. Manch« Eltern haben ihren Kindern absichtlich alltägliche Vornamen, nicht Romanhelden- und dergl. Vornamen, gegeben, weil sie solche bombastischer Art womöglich selbst trugen und unter dem Spott von Altersgenossen zu leiden hatten. Denn ungewöhnliche Vornamen haben allzeit Anreiz zu Neckereien und Spott gegeben. Aus ähnlichen Gründen gaben einige Jahrhun derte früher, als die Sippennamen noch nicht feststanden, manch« Väter den. Kindern absichtlich üble, schlechtklingende Familien namen, in der Hoffnung nämlich, durch diese die Gewalt böser Dämonen unh allerlei schlimme Versuchungen vom Namens träger abhalten zu können. Denn Näm« hat Bedeutung — «inst und heute, empfiehlt, besucht od«r läßt gleichgültig, wenn «r nicht gär abstötzt. Aber der Vorschlag, daß jeder eine Nummer bekomme, statt eipes Namens, wie ernstgemeinte Vorschläge in den ersten Jahrzehnten dies«« übervölkerten Jahrhunderts an regten, will uns «Vst recht abwegig «rscheinen. Karl Lütge. v«r Veg äer 8vIbMi!ks eigener ^dkMs de! Kodlenmsoxel — Der Levlon evxsren Armsnünenrüslen» Bon Herb«rtHahn Während auf d«n anderen BersörgungSgebteten, vor allem Im Ernahrungssektor, die ausgeschriebenen Zuteilungen bisher Immer auch lückenlos auSgegeben wurden (wodurch sich Deutsch- land von den Feindstaaten gründlich unterscheidet), zwangen bei der HauSbrandversoraung unerwartete und unberechenbare Faktoren dir amtliche Planung zu einer empfindlichen Kor rektur. Die Kriegslage machte es unumgänglich, einen Teil des Förderpersonals zur Wehrmacht oder zum Stellungsbau einzuberufen; Truppen- und Waffentransporte beanspruchten den rollenden Tonnaaeraum über den vorgesehen«» Umfang hinaus; die pausenlosen Luftangriffe im Westen führten zu Schäden am Verkehrsnetz. Der Weg der Kohle zum Ver braucher war damit zwar längst nicht versperrt; er mußte aber, Wo er offengehalten oder umgeleitet werden konnte, vordring lich den Brennstoffanforderungen der Kriegswirtschaft dienen, um durch Aufrechterhaltung des Rüstungsausstoßes dem Feind das Konzept zu verderben. Das Nachsehen hat naturgemäß der private Verbraucher. ES nützt auch nicht, den Kohlenhandel mit Vorwürfen zu überschütten, weil er einen Teil seinen Kimden bereits voll uyd einen andern erst teil weise beliefert habe; auch er hat ja ursprünglich mit einem ungeschmälerten Anfall seines Kontingents im Verlaus des Winters gerechnet und konnte sich eine unrationelle Aufsplitte- rung seiner Nahtransportmittel nicht leisten. Wie aber geschieht Abhilfe! Eine gewisse Rückfüh rung von Förderkräften in die Kohlenbergwerke, die bekannte Drosselung des Personenverkehrs zugunsten des kriegswichtigen Gütertransports, di« unaufhörliche und bewunderungswürdig rasche Instandsetzung der laufenden Verkehrsschäden, eine ver stärkte Heranziehung von Gespann- und Wasserfahrzeugen, ein rationeller Kündenaustausch, Transport- und Abholqemein- lchastcn beim Kohlenhandel, eine strengere Ueberwachung der Verteilung — das alles sind erprobte, zumindest in Angriff ge nommene Mittel, um noch größere Ausfälle oder örtlich be- dingte Unzulänglichkeiten zu vermeiden; die vorhandene Lücke aber schließen sie nicht. Wenn «S also unmöglich sein wird, die ursprünglich porgesehenen Mengen an Hansbrandmitteln an den Verbraucher heranzubringen, so hilft nur eine entsprechende Steigerung des Nutzeffektes der verfügbaren Mengen. Auch hierbei haben sich verschiedene Mittel bereits als er- iolgreich erwiesen und sollten auch künftig in verstärktem Maße »ngewandt werden: Ausbesserung schadhafter Oesen, spar» iamste Beheizung im Hinblick auf Ramnzahl und Zimmer- zröße, Raumwahl nach Südseite und Windschatten, Abdichtung wn Türen und Fenstern und sonstige wärmetechnische Maß- rahmen, Rückgriff auf Holzbrennstoffe, insbesondere aus Raff end Leseholz, Fichten- und Kiefernzapfen, in den Städten ge- lebenenfallS auf Trümmerholz. Von wirklich umfassender und »uSreichender Hilfe aber kann nur eine Maßnahme sein: wir Nüssen noch näher zu sam menrücken I Es soll, wenn eine solche Forderung erhoben wird, durch aus nicht die Tatsache übergangen fein, daß durch den Bom benkrieg vor allem an den Statten großer Zerstörungen die Enge deS Wohnens zu einem bereits bestehendem und kaum mehr zu steigernden Tatbestand geworden ist; andernorts aber, nicht zuletzt dort, wo der Kohlenmangel am empfindlichsten in Erscheinung tritt, in den östlichen und mittleren Gauen, kommt im Durchschnitt auf einen Wohnraum noch immer höchstens ein« Person, Kinder und Umquartiert« mit eingerechnet. Biel« Familien sind durch Einberufung zur Wehrmacht oder zum Arbeitsdienst und durch auswärtig« BerufSauSübung ihrer Angehörigen kleiner geworden, ohne indessen Wohnräum« ab gegeben zu haben. Füllen aber Fremde di« entstandenen Lücken, so sind, wenn auch mit beschwerlichen Begleiterschei nungen, die Raumverhältniss« vielerorts doch fast sriedenS- mätzig geblieben. So wett wir entfernt sind, dtesen Zustand tadeln zu wollen: während des Winters läßt di« Kohlenlage eine friedensmäßige Dicht« in der Belegung der Räum« nicht zu. In Einfamilienhäusern wird vielfach, im Zug« der Umquartierung, ohnehin «ine zweite Familie untergcbracht werden können, wo dies auS besonderen Gründen nicht oder noch nicht geschehen ist, läßt sich ein Teil der Räume rücksichts los „stillegen", indem man sich aus wenige, möglichst ofen- beheizte Zimmer beschränkt und das Wasser der Zentralheizung abläßt oder aber, wenn Oefen überhaupt nicht vorhanden sind, die Zentralheizung auf dies« wenigen Räume konzentriert und die übrigen nur bei Frost täglich einmal kurzsriftiä in den Heizkreislauf einschaltet. In größeren MietSgebSud«« können zwei Familien oder mehrere eimelstehende Personen " bei Ausnützung bestehender verwandtschaftlicher oder freund- nachbarlicher Beziehungen für bestimmte Zeiträume di« wechselseitige Beheizung bestimmter Räume vereinbaren und sich dort am Tag« und in den Abendstunden gemeinsam aus- ' halten. Man braucht sich nicht gleich tn ein „menschenunwür diges Dasein" verbannt zu fühlen, wenn man dir Hausarbeit und die Feierabendbeschäftigung zu dritt oder viert in einem gemeinsamen Naum vollbringen muß. Bei gegenseitiger Rück sichtnahme und einigem Anpassungsvermögen läßt sich viele- ertragen, das zwar beileibe nicht unserem LebenSideal ent spricht. durch einen vorübergehenden Notstand aber unaus weichlich geboten ist. Neben manchen in Kauf zu nehmenden Unbequemlichkeiten werden bei solch näherem Zusammenrücken eine Vereinfachung der häuslichen Pflichten, die rationelle Zu sammenlegung mancher Vorrichtung uüd Besorgung, in vielen Fällen auch gemeinsame Mahlzeiten, unbedingt aber Erspar nisse an GaS und Strom die unbeabsichtigten, aber willkom menen Begleiterscheinungen sein. Freilich ist diese Selbsthilfe weder zu befehlen noch von Amts wegen zu organisieren; sie ist — wie viele» andere auch, mit dem wir unS die Lage überwinden oder erleichtern Hel- sen — allein ein« Frucht deS guten Willens und der freiwilli gen Bereitschaft, Nigg st« mitunter bi- an die Grenze heS eb»»-b«»»/S«»»tag, 1-./11. März 1S4» Zumutbar«« gehen: «S wird manchem von uns für den nen" des Winters kaum «in« ander« Wahl bleiben, als entweder di« Kält« zu «»tragen oder ein« «nger« Wohngemeinschaft auf sich zu nehmen. Dabei kann unS trösten, daß kn den feindbesetzten Ländern selbst diese Wahl nicht mehr gestellt ist, während uns viel Hartes erträglich wird durch die Gewißheit, daß uns durch die willige Bewältigung der vorübergehenden Bürd« ein noch viel schlimmeres und zeitlich unabsehbares Schicksal «rspart bleibt. Der Ertragung deS KohlrnmangelS, die bet un» zwar fühlbare, aber durchaus keine beängstigenden AuS« maß« angenommen hat, ist «iner unserer persönlichen Beiträg» zum Gegenangriff; indem wir bis an di» Grenz« der Erträg lichen di« Kohl« d«r Rüstung und di« Verkehrsmittel der Front zubilligen, dienen wir j«nem Kraft- und Zeitgewinn, um d«n der Feind uns b«neid«L w«il «r ihn fürchten muß. — —- MNvranItd 6«r KSnMckvn wslirung überlegen von Kinderarzt vr. Eckaredt, Leiter der Frauenmilch- - sammelstelle, Plau«n , Jede künstliche Ernährung d«s Säuglings ist artfremd unhi birgt di« Gefahr der Ernährungsstörung in sich; die moderns Kinderheilkunde lehrt: Muttermilch ist unersetzlich. Ein« Häuptsorge vieler Mütter ist, daß ihr Kind zu weniH Muttermilch bekommt. Dies« Angst ist fast immer unbegründet, Beruhigung in dieser Richtüng bringt eine vernünftig« Beur teilung des Gedeihens des Kindes, aber nicht «in fortgesetztes Wiegen und Kontrollieren der einzelnen Vrustmahlzeiten. Ge legentliche Stillproben in der Mütterberatung oder Leim Arzt können sehr leicht eine Sorge zerstreuen, die fönst häufig zrt einem grundlegenden Fehler führt: Aus falscher Besorgnis, das Kind könne Hunger leiden, wird häufig viel zu zeitig zur Brust mahlzeit noch künstliche Nahrung ^zugefüttert oder eine odep mehrere Brustmahlzeijen werden' ersetzt durch eine Kuhmilch mischung aus der Flasche. Dieses Verhalten führt dann leider oft rasch zu einem Rück gang der Milchmenge an der Brust. Warum? Der Säugling trinkt dann nämlich sehr bald lieber aus der rascher fließende« Flasche als an er Brust, aus der er mit gewisser Anstrengung sich sein« Nahrung holen muß. Der Saugreiz aber ist dia Hauptursache für die Milcherzeugung in der Brust. Je regel mäßiger und vollständiger der Säugling Lie Brust leertrinkt, unk so mehr werden die Brustdrüsen Muttermilch erzeugen. Das ist eins naturgegebene Einrichtung, und nur auf diese Weise kann, die Menge der Muttermilch erhalten Lzw. gesteigert werden. Manches stillfördernde Mittel kann gute Dienste tun; ein Zau- Lermittel in dieser Beziehung gibt es nicht. Am besten wirkt immer noch ein „Viertelstündchen" Ruhen-nach dem Essen; mit hausfraulichem Geschick läßt sich diese kurze Erholungspause meist doch ermöglichen. ' Jede gesunde Frau ist bei gutem Willen in der Lage, ihr Kind selbst zu stillen — nur wirklich kranke Mütter find stillunfähig. Bisweilen anfänglich auftretende Stillfchwierigkeiten sind mit Geduld und Ausdauer zu überwinden. Ein Hauptfehler ist —> wi« gesagt — das zu zeitige Zufüttern «iner künstlichen Nahrung aizs der Flasch« in der Neugeborenenzeit, an Stell« eines ziel- bewußten ausschließlichen Weiterstillens. Besonders kritisch« Tag« in dieser Beziehung sind am Ende der Wochenbettzeit, wenn durch da» Aufstehen vorübergehend die Milchmenge etwas zurückgeht. Regelmäßiges Stillen ohne Zufütterung überwindet dies« Schwierigkeit«». B«t Unklarheit«» steh«» di« Mütterb«ratungsstell«n und jeder mit Säuglingsernährung erfahren« Arzt mit gutem Rat zur Verfügung. Gut« Ratschläge „erfahrener" Nachbarinnen und Tanten find nicht immer di« best«nl Von diesen Stellen wird meist doch nur empfahl«,, dem Kind irgendein« künstliche Nah rung zu geben. Naturgegeben ist aber di« Ernährung des Säug lings an der Mutterbrust — artfremd« Kuhmilch ist nur ein Er satz. DeshalL: Mütter — stillt «ur« Kinder! Muttermilch ist unersetzlich I Ver s nur In IS»«» «»gen Kami .. Ver Mensch and Künstler Anton Bruckner 2m Konz«?tsaal oder als Rundfunksendung hören wir eine Einfons« von Anton Bruckner. Eben noch waren wir aufge wühlt, lebt« ttr^un» di« Unruh« de» Alltags. Aber schon di« erst«» Tön« de« Brucknerschen Werke» bringen alles Eehetztsein in un» zum Ablagen. Ein« wunderbare Ruh« zieht in unser Herz und Gemüt. Jen« Ruhe, di« uns mit Kraft, Stärke und Zuversicht erfüllt. Immer wenn «in Tongemälde dieses Le« deutendst«» Symphoniker» nach Beethoven aufklingt, werden Vir uns von neuem bewußt, daß di« Musik «in«m Menschen, de« Ohren hat zu hören, unendlich viel geben kann und gibt. Wahre Größe liegt in der Bescheidenheit! Der Tonhero« Anton Bruckner ist ein Überzeugender Beweis für Liess bleibend gültig« Wahrheit. Gr hat das einmal selbst in seiner schlichten Art bestätigt. „Ich bin kein solcher Geck," meint« er im Verlaufe eines Ge spräch», ,cher alles, was «r komponiert, gleich aufgefllhrt wissen will; ich komponier« nur für mich und di« übrige Menschheit zur Erbauung." Bruckner war sich seiner Verpflichtung, mit den ihm verliehe nen Gaben wuchern zu müssen, stets bewußt. Die nachfolgend angeführt« Aeutzerung aus seinem Munde entspricht ganz fei- nem Wesen: „Wenn mich der liebe Gott «inst zu sich ruft und mich fragt: wo hast du di« Tal«nt«, die ich dir gegeben habe?, dann halt« ich ihm die Rolle von mein >n „Tedeum" hin, und er wird mir ein gnädiger Richter sein." Die Kunst der Red« war Bruckner ni^ gegeben. Was ihn bewegte, in ihm sang und klang, was «r a.^fand und an Ein drücken auf chn «instürmte, konnte «r unr^ Lesser in Tönen ausdrücken. Als er sich einem Verehrer seiner Kunst zu Dank verpflichtet fühlte, erklärt« er:'„So wi« ich möchte, kann ich Ihnen nicht danken, wär« eins Orgel hier, ich würde es Ihnen schon sagen." , Schrl. lDt« heutige Nummer umfaßt 4 Seiten) . Deriaas- und Hauptschristleiter: Setnz Voigtländer (z. Ht. Wehrmacht). stellvertreten der Verlags- und Hauptschristleiter: Margarete Voigtländer Rotationsdruck und Verlag Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer, sämtlich in gschopau. Bezugspreis monatlich RM. einschließlich Bestellgeld, durch die Post I.W RM., zuzüglich Postgebühren. Aur Aeit ist Preisliste Nr. N gültig RPK. l/66S» ämtliedv veltannlmaeduask über ckte Vormusterune von Kkercken kür «In» ^adr 1845 im Kreis blüda. Vie In meinem Kreise kür ckie 2eik vom 8. 3. dis mit 29. 3. 45 mxesetrte pkerckevormusterung kSIIt bis auk weiteres aus. dlüba, cken 9. 3. >945.vor ».aackrat. Kircdennacdricdten. /eiüdacd. Sonntag, 11. (ttelckengeckenktax;): 9 vdr prä^t- xottesckienst mit Üelckengeckenken, vorsussicdtlick tw Oemew- scbnktssLLl. Km 10. iAür» 45 vurcke Suk cker Hckolk-ttitler-LtraLe 56—Meine golckene vsmen - ärmdsnckudr eeluncken. ^brudolen del Inge Vogel, Tscbopsu, VK1V.-8leck- lunp, l.Incken«vee 22. krauner Kinckerdsldscdud ver loren von Lkemnitrer Ossse dis »Ksckio-Vogel". ädrugeden lm kuncksmt. Simmentaler Lugoedse, 10 2tr scbver, verksukt Krumder- mersöork 162. Scdreidmasedin« ocker Keise- »cdreibnwsckine ru Icsuken ge sackt. Kngedote unter K. ä. 55 an ckas lsgedlstt erbeten. Leituugsausträper kür Viliscd- tdsl solvrt gesucht. Tage blatt Taebopau. Kein Vancker, ckaö del prau Oerck» slle» so rein unck dlsnlr ist, sie verwendet Kamont. Ka- mom reinigt »Ickt nur, son- ckera gibt ttocbglsns suk sllen polierten unck lscklcrten Hül sern, Türen, penstern, Kincker- vsgen, iAüdeln, iAetallen usvn keutel —, IS kdl ksdrilclager IVerdemMler Odem"»* " UrSiUvr-Vno «na »m d.-I«, «o rubereitAt: L LÜIVkkel leekrituter iS elllAm Ircleneu oäer ewiuMerteu VetLo (vorder mit delkem VV«»«er.»U88cdAkenikem mit l-lter docftenclem iV»»ser Uder« Eleven. Out »usccteu, 10 klinuleu riebe, simn llur^ti ein 8led gieven. äde« rie medr ^»88' r sio6 en »Is Nir sen le« kfedkructlt virtl l Uenn vir »ll« mii8«eu iet/.t Koliien, uncl Strom »p»ren. Ltoreer L Oo -l-eiv^ig. HeillrrSvter?ee».
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