Rainer Promnitz geb. 1958 Zwei Sätze für Harfe solo (1979) Quasi rezitativo Allegro Jean Franfaix geb. 1912 Divertissement für Oboe, Klarinette und Fagott (1947) Prelude (Moderato) Allegro assai Elegie (Grave) Scherzo PAUSE Michael Haydn 1737-1806 Divertimento für Horn, Viola und Kontrabaß D-Dur Allegro moderato Menuett Adagio Menuett Allegro Frank Petzold geb. 1951 Duo für Violine und Viola in drei Sätzen (1980) Johann Nepomuk Hummel 1778-1837 Oktett-Partita für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte Es-Dur Allegro con spirito Andante piii tosto Allegretto Vivace assai Erstaufführung Johann Wilhelm Forchheim (Furch heim) erhielt seine erste musikalische Ausbil dung um 1651 in der Dresdner Hofkapelle, in der er 1665 Violinist und 1680 Konzertmeister wurde. 1681 rückte er zum Vizekapellmeister auf, 1682 verstarb er in Dresden. Möglicher weise ist er auch identisch mit jenem Forth- heim, der 1666 als Hoforganist in Dresden wirkte. Als Mitglied der Dresdner Geigerschule ist er für die Entwicklung des Violinspieles in Deutschland nicht ohne Bedeutung gewesen. Sein kompositorisches Hauptwerk war die „Musikalische Tafelbedienung“ (1674). Zeug nis seines gepflegten Instrumentalstils ist auch xOe Suite h-Moll, deren Handschrift in der Mu- Rabteilung der Universitätsbibliothek Uppsala mufbewahrt wird. Jean Frangaix wurde 1912 in Le Mans geboren. Er studierte in Paris Komposition bei Nadja Boulanger und Klavier bei Isidor Phi lippe. In der Nähe von Paris lebt er vorwie gend seiner schöpferischen Arbeit. Gelegent lich konzertiert er als Pianist (vornehmlich mit eigenen Werken). Die mit leichter Hand ge schaffenen Werke von Frangaix zeichnen sich durch spielerische Eleganz, transparente Klanglichkeit und vorwiegend heiter unterhal tenden Charakter aus. Sie sind tonal konzipiert und streben nach pointierten, gelegentlich ironischen Wirkungen. In seinen besten Kom positionen knüpft F.angaix an die Tradition des Divertissements des 18. Jahrhunderts an. Ne ben instrumentalen Werken machten auch Bühnen- und Filmmusiken den sein Handwerk sicher beherrschenden Künstler bekannt. Johann Gottlieb Graun, älterer Bruder von Carl Heinrich Graun, dem Hof komponisten und Kapellmeister Friedrich II., war 1713—1721 Internatsschüler der Dresdner Kreuzschule (Violinschüler von J. G. Pisendel), studierte dann bei G. Tartini in Padua und wurde 1732 „Concertmeister“ in der Privatka pelle des Kronprinzen Friedrich (nachmals Friedrich II.) in Rheinsberg, später in Potsdam, und ab 1741 zugleich Konzertmeister der neu gegründeten Berliner Oper. Selbst ein hervor ragender Geiger, forderte er von den Ausfüh renden neben „seelenvollem Ton“ und virtuo sem Können ein hohes Maß an innerer Betei; ligung. Als angesehener Instrumentalkompo nist komponierte er vor allem für den kleinen Kreis von Musikern und Hörern der königli chen Kammermusik. Sein bedeutendster Schü ler war Fr. Benda. Rainer Promnitz wurde 1958 in Dres den geboren, studierte 1976—1981 an der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber" (Violoncello bei I. Schreier, Komposi tion bei W. Krätzschmar und G. Neubert) und ist seitdem Mitglied der Dresdner Phiharmo nie. An Kompositionen entstanden bisher vor allem kammermusikalische Werke sowie „An tiphon“ für großes Orchester. Da es recht we nig zeitgenössische Harfenliteratur gibt, wol len die heute erklingenden Harfenstücke die klanglichen Möglichkeiten des Instruments auch in einer neueren Klangsprache zur Gel tung bringen. Johann Michael Haydn wuchs im selben Umkreis auf wie sein älterer Bruder Joseph Haydn. Vermutlich folgte er sogar die sem als Kapellknabe von St. Stephan nach Wien, wo er eifrig Orgel, Klavier, Violine und J J. Fux' „Gradus ad Parnassum“ zur Ausbil dung seiner kompositorischen Fähigkeiten stu dierte. 1757 wurde er Kapellmeister beim Bi schof von Croßwardein und 1762 ging er nach Salzburg, wo er, abgesehen von einigen Kunst reisen, bis an sein Lebensende wirkte. Hier war er zunächst gemeinsam mit dem jungen Wolf gang Amadeus Mozart als Konzertmeister des erzbischöflichen Hoforchesters tätig, das übri gens des letzteren Vater leitete. Haydn schrieb nun viele höfische Gebrauchsmusiken, geistli che Werke und solche für die Musikbühne. Als 17^1 durch W. A. Mozarts Weggang nach Wien die Position eines Hof- und Domorga nisten frei wurde, übertrug man Haydn dieses Amt. Reisen nach Wien, nicht zuletzt die Ein flußnahme seines Bruders Joseph Haydn, brachten Michael Haydn zahlreiche Anerken nungen und Ehrungen ein. Seine Werke wur den einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die königliche schwedische Akademie für Musik nahm ihn 1804 unter ihre auswärtigen Mitglie der auf. Maria Theresia bestellte 1805 ein Re- ouiem bei ihm. Der schon lange kränkliche, von Sorgen bedrückte Komponist (man hatte ihm den Kapellmeistertitel entzogen) starb über der Arbeit an dieser Totenmesse an der Auszehrung.