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Montag, den 28. September 1981, 19.30 Uhr im Festsaal des Kulturpalastes Dresden Konzert der Dresdner Philharmonie Dirigent: Johannes Winkler Solist: Peter Nagy, Ungarische VR, Klavier PROGRAMM Karl-Rudi Griesbach geb. 1916 Sinfonie 1967 Allegro risoluto Largo funebre Presto impetuose Zum 65. Geburtstag des Komponisten am 14. Juni 1981 Ludwig van Beethoven 1770-1827 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15 Allegro con brio Largo Rondo (Allegro) Pause Felix Mendelssohn-Bartholdy 1809-1847 Sinfonie a-Moll op. 56 (Schottische) Andante con moto — Allegro con poco agitato Vivace non trappe Adagio Allegro gueriero, Vivacissimo — Allegro maestoso assai Wieder lernen wir einen neuen Vertreter der jungen ungarischen Pianistengene ration kennen, der bereits beachtliche internationale Erfolge erzielen konnte: Peter Nagy, Jahrgang 1960. Als 8jähriger wurde er in die Spezialschule für junge Talente der Budapester Liszt-Akademie aufgenommen, an der er seit 1975 bei Kornel Zempleni studierte, nachdem er 1971 2. Preisträger des Internationalen Wettbewerbes für junge Pianisten in Usti nad Labern geworden war. 1975 und 1976 nahm er an Meisterkursen Amadeus Webersinkes in Weimar teil. Gemein sam mit seinem jungen Kollegen Baläzs Szokolay war Peter Nagy Finalteilnehmer des Internationalen Wettbewerbes der Jeunesses Musicales für Klavier-Duo in Belgrad. Auch in der Sowjetunion und in Finnland konzertierte er erfolgreich. Zur Einführung Karl-Rudi Griesbach, 1916 in Breckerfeld (Westfalen) geboren, studierte er an der Hochschule für Musik in Köln bei Phillipp Jarnach Kompositionen. 1950 kam er nach Dresden, wo er eine vielfältige künstlerische und kulturpolitische Tätigkeit entfaltete, zunächst als Musik- und Theaterkritiker der „Sächsischen Zeitung", später als Dozent für Theorie und Komposition an der Musikhochschule, als Dra maturg der Staatsoper und seit 1966 als Professor für Komposition und Leiter der Abteilung Komposition an der Hochschule für Musik „C. M. v. Weber". Besonders erfolgreich war Karl-Rudi Griesbach mit seinen Arbeiten für das Musiktheater (u. a. die Opern „Kolumbus", „Die Weibermühle", „Marike Weiden“, „Der Schwarze, der Weiße und die Frau", die Ballette „Kleider machen Leute", „Schnee wittchen"), aber auch sein Orchester-, Kammermusik- und Vokalschaffen sei ge nannt. Prägnante Motiv- und Themenbildung sowie polyphone Kontrastierung bzw. Konzentration kennzeichnen seine Handschrift. Mit der Wiederaufführung der seinerzeit von den Dresdner Philharmonikern unter Kurt Masur uraufgeführten Sinfonie 1967 wird nachträglich des 65. Geburtstages des verdienstvollen Dresdner Komponisten gedacht, aus dessen Schule inzwischen eine ganze Reihe junger Komponisten und Musiker hervorgegangen ist, darunter Johannes Winkler, Matthias Kleemann, Jürgen Knauer. Karl-Rudi Griesbach äußerte zu dem Werk: „Umriß und Form der Sinfonie haben sich im Laufe der Zeit gewandelt — zu ihrer Gestalt gehören heute nicht mehr unbedingt respek table Länge und klassischer Sonatensatz —, aber Inhaltswert und Aussagebedeu tung sind sich gleich geblieben; denn auch heute steht der große Gegenstand im Mittelpunkt sinfonischer Darstellung. Auch meine Sinfonie 1967 sucht diesen großen Gegenstand künstlerisch zu gestalten, indem sie im inhaltlichen Aufbau von dem Gedenken an die Sozialistische Oktoberrevolution ausgeht. Dabei lag es nahe, sich in den drei Sätzen der Sinfonie auf inhaltliche Komplexe wie „Revo-