<S. Sonntag, den 10. Mai 1981, 19.30 Uhr im Festsaal des Kulturpalastes Dresden Konzert der Dresdner Philharmonie Dirigent: Volker Rohde, Berlin Solisten: Joachim Vogt, Berlin, Tenor Alexander Slobojanik, Sowjetunion, Klavier Chor: Philharmonischer Chor Dresden Einstudierung Matthias Geissler Günter Neubert geb. 1936 Lessing-Fabeln für Tenor, Chor und großes Orchester Der Bär und der Elefant Die Grille und die Nachtigall Die Schwalbe Der Schäfer und die Nachtigall Auftragswerk der Dresdner Philharmonie Uraufführung Sergej Prokofjew 1891-1953 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 Andante — Allegro Thema (Andantino) mit Variationen Allegro ma non troppo PAUSE Maurice Ravel 1875-1937 Bolero Joachim Vogt, der sich als Konzert- und Oratoriensänger in letzter Zeit einen guten Namen gemacht hat, war Mitglied des Dresdner Kreuzchores, bevor er 1963—1967 an der Humboldt-Universität Berlin Musikerziehung und Germanistik studierte. Bis 1971 war er als Musik- und Deutschlehrer tätig, 1971 wurde er Mitglied der damaligen Rundfunk-Solistenvereinigung Berlin. Von 1969—1973 absolvierte er ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Seit 1974 ist er Gastsolist an der Deutschen Staatsoper Berlin. Er wirkte in vielen Rundfunk- und Schallplattenproduktionen mit und zeichnet sich durch besonderen Einsatz für das zeitgenössische Musikschaffen aus. Alexander Slobodjanik, 1941 in Kiew geboren, erhielt erste musikalische Aus bildung als Fünfjähriger durch die Mutter, eine Klavierpädagogin. Seit 1949 stu dierte er an der Musikschule in Lwow bei A. Golembo, seit 1956 an der Zentralen Musikschule in Moskau bei H. Neuhaus, seit 1960 am Moskauer Konservatorium zunächst wiederum bei H. Neuhaus und seit 1962 bei V. Gornostajewa, anschlie ßend nahm er eine Aspirantur wahr. Bereits 1955 debütierte er in Lwow mit Beet hovens 3. Klavierkonzert. 1964 erhielt er den Sonderpreis der Internationalen Organisation für Musikpreise in Brüssel und 1966 den 4. Preis im Moskauer Tschai- kowski-Wettbewerb. Inzwischen hat der sowjetische Pianist eine Weltkarriere an getreten, die ihn in sämtliche Länder Europas, nach Nord- und Südamerika sowie nach Japan führte. Bei der Dresdner Philharmonie war er bereits 1977 zu Gast. ZUR EINFÜHRUNG Der Leipziger Komponist Günter Neubert, 1936 in Crimmitschau geboren, begann nach dem Abitur 1954 an der Leipziger Musikhochschule „Felix Mendelssohn- Bartholdy“ zunächst Schulmusik zu studieren und absolvierte 1955—1960 an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler" ein Tonmeisterstudium. Seit 1959 war er Gasthörer, 1965—1967 außerplanmäßiger Aspirant für Komposition bei Prof. Rudolf Wagner-Regeny und 1968—1971 MeisterschülerWagner-Regenys und Paul Dessaus an der Akademie der Künste der DDR in Berlin. Seit 1960 wirkt er als Tonregisseur am Rundfunk, vorübergehend nahm er auch Lehraufträge an der Musikhochschule Dresden und Leipzig wahr. An Kompositionen entstanden ver schiedenste Kammermusik-, Chor- und Orchesterwerke, Solokonzerte, Orchester lieder, Musik für Hör- und Fernsehspiele. 1980 erhielt er den Hanns-Eisler-Preis für seine „Kammersinfonie für Nonett“. über sein heute erklingendes Werk äußert der Komponist: Für die — anläßlich des 200. Todestages von Gotthold Ephraim Lessing — im Auf trag der Dresdner Philharmonie und des Rates der Stadt Dresden entstandenen