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Ehre das Alte hoch, bringe aber auch dem Neuen ein warmes Herz entgegen. Gegen Dir unbekannte Namen hege kein Vorurteil. Urteile nicht nach dem Erstenmalhören über eine Komposition; was Dir im ersten Augenblick gefällt, ist nicht immer das Beste. Meister wollen studiert sein. Der Künstler halte sich im Gleichgewicht mit dem Leben; sonst hat er einen schweren Stand. III9 13 2500 I 1524/80 Es gibt Opern-Ouvertüren, die unabhängig von ihrer Funktion als Vorspiel zum Bühnenwerk häufig auch in Konzertprogrammen zu finden sind. Zu ihnen ge hört die Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro“. Wolfgang Amadeus Mozart hat sie als Sinfoniesatz (ohne Durchführung, mit einer Coda) komponiert. Sie bringt keine Themen oder szenische Begebenheiten aus der Oper, sondern widerspiegelt deren Gesamt eindruck. Von den ersten Pianissimo-Figuren der Violinen bis zum Fanfaren-Thema der Blechbläser wirbelt sie in federnder Leichtigkeit vorüber - ein brillantes FeuervHkMozartscher^wnpositionskunst 1 Bei der großen Beliebtheit und Attraktivität, die das Solokonzert sogleich nach seiner Entstehung um 1700 erlangt hatte, erscheint es nur natürlich, daß als Solo instrument sehr bald auch dasjenige Blasinstrument erprobt wurde, das in der Musik dieser Zeit eine so offensichtliche Favoritenrolle spielte: die Oboe. Wie für das Solokonzert überhaupt, so war auch für das OboenkonzertVenedig das erste bedeutende Zentrum. Hier entstand mit dem Concerto d-Moll von Ales sandro Marcello (1669-1947) auch dasjenige Werk, das man mit einer gewissen Berechtigung als das erste klassische Muster der Gattung ansprechen könnte. Der vielseitig begabte venezianische Musiker, von dessen kompositorischem Schaffen wir heute nur weni ges kennen, ist auch als Maler und Dichter hervor getreten und war Mitglied der Arcadia (italienische Literaturakademie). An seinem Oboenkonzert d-Moll, das seine bekar^fcte KomposiMküberhaupt dar stellt, fesseln eb^ro die plastis^^ ausdrucksstarke Melodik wie die formale Ausgewogenheit und der feine Sinn für die besondere Klangqualität des Solo instruments. Andreas Lorenz: geb. 1952, Instrumentalunterricht ab 7. Lebensjahr (Klavier, später Horn, ab 14 Jahre Oboe); 5 Jahre Studium in Dresden; Engagement als Solo- Oboer : Meininger Theater, Berliner Staatskapelle, seit 1977 Dresdner Philhaimonie. Diplome bei Wett bewerben : 1974 (Prager Frühling) und 1978 (Toulon - Südfrankreich): 1.Preis 1974 Markneukirchen. KONZERT FÜR LEHRLINGE Dienstag, 25. November 1980, 19.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden